Stanislaw Lem: Solaris
#1
Geschrieben 02 Januar 2003 - 21:13
(Georg Christoph Lichtenberg)
#2
Geschrieben 29 Januar 2003 - 23:46
Nun gut, die nächste Runde ist eröffnet. Wer also Lust hat sich zu SOLARIS zu äußern ist hiermit herzlichst eingeladen.
Viel Spaß wünscht
Holger
(Georg Christoph Lichtenberg)
#3
Geschrieben 30 Januar 2003 - 15:02
#4
Geschrieben 30 Januar 2003 - 18:46
#5
Geschrieben 30 Januar 2003 - 19:01
Dave, Deine ist die "Standard-Übersetzung". Es soll noch eine Übersetzung aus DDR-Zeiten geben, die aber sehr holprig und schwer zu lesen sein soll. LG DykeGibt es andere Übersetzungen?
#6
Geschrieben 30 Januar 2003 - 19:48
#7
Geschrieben 30 Januar 2003 - 22:08
#8
Geschrieben 31 Januar 2003 - 00:02
#9
Geschrieben 31 Januar 2003 - 08:36
(Georg Christoph Lichtenberg)
#10
Geschrieben 02 Februar 2003 - 12:13
#11
Geschrieben 02 Februar 2003 - 12:25
(Georg Christoph Lichtenberg)
#12
Geschrieben 02 Februar 2003 - 15:29
Schau mal hier: http://cyberiad.info/english/main.htm Oder hier: http://scifan.com/wr...emStanislaw.asp- frage: was hat stanislaw lem noch geschrieben - und wer kann darüber etwas auskunft geben
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
-
• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
-
• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
-
• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
-
• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#13
Geschrieben 02 Februar 2003 - 16:54
#14
Geschrieben 02 Februar 2003 - 21:38
#15
Geschrieben 03 Februar 2003 - 16:34
#16
Geschrieben 03 Februar 2003 - 17:54
Dave, hast du dabei bedacht, dass das Buch Anfang der Sechziger geschrieben wurde. War da physikalisch alles schon soweit bekannt??Das die atomare Ebene dann aber zugunsten der Neutrinos weichen musste, ist mir bislang noch nicht ganz klar, zumal diese ja eigentlich masselos sind
Kannst Du Dir auf grund eines (auch 3D-)Bildes die Funktion einer Knopfleiste oder eines Reissverschlusses vorstellen?? Etwas anderes ist unserem Gehirn wahrscheinlich nicht zu entnehmen. Ich habe mich wieder gewundert, wie cool Kelvin bei seiner Ankunft die Situation aufnimmt. Er akzeptiert einfach eine Stunde Wartezeit und schmökert in alten Solaris-Büchern. Auch die Begegnung mit der dicken "Afroamerikanerin" (heißt doch jetzt pc so, oder?) hinterfragt er nicht groß. Was würde wohl heute ein Autor aus diesen 50 Seiten machen? Und da vor eineinhalb Jahren es auch eine "Gemeinsam-lesen-aktion" war, habe ich doch meinen ersten Beitrag dazu wiedergefunden: ------------------------------------------------------------------------------------- Mich faszinierte mich die Gegenüberstellung von zwei total unterschiedlichen Lebensformen: Mensch und Ozean = Aktivität und Ruhe = Beweglichkeit und Starre = körperlich und geistig Die beiden Lebensformen sind entgegengesetzte Pole und eine Kontaktaufnahme fast unmöglich. Doch schafft es der Ozean, die Erinnerungen der Menschen anzuzapfen und Wesen aus diesen Erinnerungen zu materialisieren/klonen Davon ausgehend, dass der Ozean mit den Inhalt der menschlichen Erinnerungen nichts anfangen kann und demnach auch nicht bewusst auswählen, greift er auf die markantesten, sich am stärksten abhebenden Blöcke zu. Diese sind nicht mit Glücksgefühlen verbunden, wie wir Menschen vermuten, sondern mit persönlichem Schuld und Leid. Bei diesen lebendig gewordenen Erinnerungen ist mir allerdings immer noch nicht klar, in wie weit es selbstständige Wesen sind bzw. vom Ozean gesteuert werden. Meine Annahme ist: der Ozean hat aus der Erinnerung des Menschen neue selbstständige Wesen geklont und anschließend keinen Einfluß auf die Handlungen, so wie heute auch Schöpfer gespielt wird, in dem aus Zellen durch menschlichen Eingriff lebendige Wesen „produziert“ werden. Allerdings geht das Klonen des Ozeans noch etwas weiter, denn das neue Wesen erhält die bewussten und vor allem unbewussten Erinnerungen, die sein Mensch ihm zuschreibt, mit. Der Ozean bleibt weiter stiller Beobachter. Es kommt keine Kommunikation zu stande. Für den Menschen beginnt jetzt allerdings die übliche“ Prozedur“. Konfrontiert mit seinen Erinnerungen als Realität beginnt das ganze typische Verhaltensmuster: Schuldeingeständnis Rechtfertigung Schuldzuweisung an den anderen 2. Chance wittern/bitten Neuanfang, es wird alles anders usw. Das Wesen der Realität gewordene Erinnerung beginnt mit dem Zeitpunkt der „Geburt“ ein eigenes Leben zuführen, neue Entscheidungen zu treffen und sich von der „Erinnerung“ zu lösen. Das auf das heutige Klonen übertragen, heißt aber auch, das nur zum Zeitpunkt der „Geburt“ des Klons dieser identisch ist mit der Vorlage. Ab diesem Punkt entwickelt er aber sein Eigenleben und entfernt sich damit von der Vorlage und wird zu einem neuen Wesen. Wobei das schon lange bekannt ist, wenn wir unsere Mythen nur etwas genauer betrachten würden, auch in der Literatur: Der Golem, Franksteins Wesen, E.T.A. Hoffmanns Puppe. Alles von Menschen als Diener geschaffene Wesen, die ein eigens Leben beginnen, einfordern. Als ich diesen Roman zu ersten Mal lass, war die für mich wichtigste Erkenntnis: Es gibt keine zweite Chance, was geschehen ist, ist geschehen und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden, Reue, Entschuldigung, Bedauern von Entscheidungen sind wertlose Absichtsworte und führen nicht weiter. Die einzige was zählt ist, neue Entscheidungen zu treffen, das Verhalten ab sofort zu ändern, sich nicht über die Vergangenheit zu grämen, ärgern, sondern sein Leben jetzt aktiv zu gestalten. Es gibt keine Fehler zu begehen, denn Fehler sind nur Geschehens, das nicht in die gewünschte Richtung führt. Zum Zeitpunkt der Erkenntnis, das Richtung nicht stimmt, hilft nur eine neue Entscheidung, ein Richtungswechsel. Wer sich verfahren/verlaufen hat kann zwar an seinen Ausgangspunkt im Raum zurück, aber nicht in der Zeit. Und zurück zu Solaris: Wenn diese Konfrontation der Menschen mit ihren Taten ein Test des „Ozeans“ ist, um zu verstehen und zu entscheiden, was ihm ein Kontakt mit diesen Wesen bringt, wäre ich der Ozean, ich würde es bleiben lassen, denn es würde mich nicht weiterbringen. Wobei noch viel mehr darin steckt, wie es auch schon angedeutet und ausgeführt wurde. Aber wie sagt Stanislav Lem selbst über diesen Roman: „Der Roman ist so verrückt, dass ich ihn selbst nicht verstanden habe“ ------------------------------------------------------------------------------------- Hoffe, daß ich heute abend/nacht ein gutes Stück weiterkomme.Warum es wohl möglich ist, eine bis auf das kleinste Muttermal perfekte Kopie einer Person zu erschaffen, es dann aber bei einem schlichten Reisverschluss oder Knopfleiste hapert?
#17
Geschrieben 03 Februar 2003 - 20:14
#18
Geschrieben 03 Februar 2003 - 20:21
#19
Geschrieben 03 Februar 2003 - 20:37
#20
Geschrieben 03 Februar 2003 - 21:41
#21
Geschrieben 03 Februar 2003 - 23:28
Hinzu kommen noch sämtliche Erfahrungen und Empfindungen, die der Mensch, dessen Erinnerung das Wesen (im Falle von Kelvin ist es Harey) projiziert, in der Zwischenzeit gewonnen hat. Deshalb stellt sich mir die Frage, ob es nicht letztlich die Menschen auf der Solaris-Station sind, die indirekt Ihre Manifestationen "steuern". Zu Daves Zitat:Meine Annahme ist: der Ozean hat aus der Erinnerung des Menschen neue selbstständige Wesen geklont und anschließend keinen Einfluß auf die Handlungen...
Etwa eine Seite oberhalb startet ein Monolog Snauts "Wir brechen in den Kosmos auf, wir sind auf alles vorbereitet, ..." Ich hatte diesen Abschnitt nach dem ersten Lesen für eine der bemerkenswertesten Aussagen des Buches gehalten. Unsere Erwartungshaltung gegenüber dem Universum, im Grunde gegenüber allem Neuen und Fremden. Wir erwarten immer wieder einen Spiegel, unser Abbild vorzufinden. Und nun treffen wir auf einen amorphen Ozean, der uns unser hässlichstes Inneres vorhält. Wieviel fremder könnte die Begegnung mit einer anderen Intelligenz und zuletzt mit uns selbst sein? -Das, was wir gewollt haben: der Kontakt mit einer anderen Zivilisation.   Da haben wir den Kontakt! Übersteigert, wie unter dem Mikroskop-   unsere eigene monströse Hässlichkeit, unsere Albernheit und Schande!!!
Ich war zunächst gar nicht darauf vorbereitet gewesen, mit einem so emotionalen Handlungsstrang konfrontiert zu werden. Um so erstaunlicher, wie Lem mit der Tragödie um Harey eine Saite in mir zum Schwingen bringt. Ich glaube jeder kann die Schuld, die auf Kelvin lastet nachvollziehen. Im Stillen schweifen die Gedanken zu unbeglichenen Schulden, Fehlern, die man anderen angetan hat. Was würde einem die Solaris wohl zeigen?............zu s. lems ausage  - er vertünde den roman selbst nicht - glaube ich dass er lügt und bei der beschreibung des "liebespaares" sehr wohl jemand vor augen hatte
(Georg Christoph Lichtenberg)
#22
Geschrieben 04 Februar 2003 - 00:01
Dave, ich weiß nicht wie alt du bist, aber manche Dinge waren und sind auch mit viel Phantasie nicht von SF-Autoren aus ihrer Gegenwart vorauszuahnen. Zudem hat sich die Wissenschaft in den 50ern mit ihren Voraussagen bis zum Jahr 2000 total vergalopiert. Ich kann mich noch an die Universum-Jahrbücher von damals erinnern. Heute einfach köstlich. Das meiste ist bisher nicht eingetroffen, eher das Gegenteil (Arbeit, Atomenergie, Roboter) und vieles was es heute gibt, wahr eher unwahrscheinlich in den nächsten 1.000 Jahren. Ein kleines Live-Beispiel: Anfang der 90er, der beste PC war ein 386er mit Windows 3.0 und max. 60 MB Festplatte, war ich an der Entwicklung eines Management-Information-Systems in einem Warenhaus beteiligt. Ziel: Daten von der Artikelebene (z. Bsp. Erdbeerjoghurt Marke Südmilch) bis zur Konzernebene auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlicher Zusammensetzung. Wir haben damals errechnet, dass die Speicherung der Basisdaten für ein Jahr ca. 300 GB benötigte. Damit war dieses Thema durch, dass hätte nämlich das Stockwerk, in dem die EDV-Anlage stand, statisch nicht ausgehalten, unabhängig von den Kosten. Eine Platte von einem GB war damals ca. 60 cm im Durchmesser, Kochtopfhoch und wog einige 10 Kilo. Heute reicht fast ein PC dafür, und das nach 10 Jahren. Da ja science = Wissenschaft und in der Regel nur Naturwissenschaft bedeutet, wird sich ein Autor guter technischer SF an die Weiterentwicklung der Technik seiner Zeit halten. Und jetzt gehe ich noch eine Stunde nach Solaris. DykeIch finde, man sollte sich als Autor doch etwas Gedanken machen, wenn der Roman in einer etwas weiter entfernten Zukunft spielt. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass es dann z.B. noch flache Bildschirme gibt, oder Aufzeichnungen auf DVD.
#23
Geschrieben 04 Februar 2003 - 15:21
#24
Geschrieben 04 Februar 2003 - 18:17
Ich erreiche dieses Jahr die vierzig, bin aber noch ganz rüstig und warte auf die Altersweisheit. S. Lem hat einfach viele Begriffe aus seiner Zeit in seinem Roman verwendet. Das finde ich nicht sehr geschickt. Wenn ich heute einen Roman begänne, würde ich den Begriff DVD z.B. tunlichst vermeiden. Oder Flachbildschirme, Halbleitertechnik. Wenn S. Lem einen Roman schreibt, der mindestens 150 Jahre in der Zukunft spielt, hätte er bedenken müssen, dass man dann sicherlich nicht mehr auf Mikrofilm speichert oder mit Hubschraubern unterwegs ist. Das hätte mich auch schon in den Sechzigern stutzig gemacht.Dave, ich weiß nicht wie alt du bist, aber manche Dinge waren und sind auch mit viel Phantasie nicht von SF-Autoren aus ihrer Gegenwart vorauszuahnen.
#25
Geschrieben 06 Februar 2003 - 01:14
(Georg Christoph Lichtenberg)
#26
Geschrieben 06 Februar 2003 - 09:46
#27
Geschrieben 06 Februar 2003 - 10:08
Pirx
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#29
Geschrieben 06 Februar 2003 - 14:07
(Georg Christoph Lichtenberg)
#30
Geschrieben 06 Februar 2003 - 14:14
Pirx
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