22 Antworten in diesem Thema

[alexandermerow]

Kurzbeschreibung: Ein Hotel in den Bergen von Colorado. Jack Torrance, ein verkrachter Intellektueller mit Psycho-Problemen, bekommt den Job als Hausmeister, um den er sich beworben hat. Zusammen mit seiner Frau Wendy und seinem Sohn Danny reist er in den letzten Tagen des Herbstes an. Das Hotel "Overlook" ist ein verrufener Ort. Wer sich ihm ausliefert, verfällt ihm, wird zum ausführenden Organ aller bösen Träume und Wünsche, die sich in ihm manifestieren. Mit Shining gelang Stephen King ein moderner Klassiker des Grauens, ein Buch, das die Ängste unserer Zeit erfasst und jeden Leser in seinen emotionalen Grundfesten erschüttert. Das Buch und auch der Film von Stanley Kubrick dürfte den meisten Horror-Fans ja bekannt sein. Was haltet ihr von Kings Horrorgeschichte rund um das Overlook-Hotel?

Bearbeitet von alexandermerow, 11 Juni 2011 - 11:09.

[raps]

Puh, das ist schon lange her - so 25 Jahre. Ich habe das Buch nur sehr vage, aber durchaus positiv in Erinnerung - wobei allerdings Buch und Film miteinander verschmolzen sind. Auf jeden Fall war das noch ein Buch mit überschaubarer Länge , ähnlich wie das einzige King-Buch, das ich in den letzten Jahren sehr gern gelesen habe, nämlich "Das Mädchen" (OT: "The Girl Who Loved Tom Gordon"). Bei King-Ziegelsteinen bin ich in den letzten Jahren ständig früh gescheitert, zuletzt bei "Under the Dome". So viele überflüssige Wörter. Wo sind Lektoren, wenn man sie braucht! Apropos "Shining" und "Das Mädchen": Womöglich ist King oft dann am besten, wenn er die Welt durch Kinderaugen beschreibt? (Na ja, zumindest ist bei "Shining" das Kind einer der viewpoint characters, oder wie das heißt.) Gruß, Rainer

[alexandermerow]

Ich persönlich finde den Film sogar besser als das Buch, was ansonsten eher selten vorkommt. Kubrick hat die ganze Sache irgendwie noch unheimlicher gestaltet - und auch blutiger. Das Buch selbst ist auch definitiv ein Meilenstein in Kings Romanliste, aber an die Atmosphäre in Kubricks Film kommt es nicht heran. Nicholson als Hauptdarsteller ist ein so genialer Psycho, dass er den Jack Torrance im Buch noch meilenweit übertrifft. Was die manchmal langamtigen King Romane betrifft: Bei "Es" habe ich irgendwann eine lange Pause eingelegt, das war mir irgendwie zu viel.

[eRDe7]

Gerade ES ist mein Lieblingsbuch von King - und das, obwohl ich keine langen Bücher mag, haha. Ich habe es dennoch ca. 3x und noch einmal halb im Original gelesen. An SHINING kann ich mich auch noch kaum erinnern. Aber ich mochte es durchaus.

[Pogopuschel]

Gerade ES ist mein Lieblingsbuch von King - und das, obwohl ich keine langen Bücher mag, haha. Ich habe es dennoch ca. 3x und noch einmal halb im Original gelesen.

An SHINING kann ich mich auch noch kaum erinnern. Aber ich mochte es durchaus.

Geht mir genauso. Wird Zeit, die beiden Büche erneut zu lesen.

[alexandermerow]

Werde mir ES irgendwann auch mal bis zum Ende durchlesen, wenn ich Zeit und Lust habe. Die Verfilmung war ja eher mäßig, wobei der Clown echt geil ist. "Haben sie Prinz Albert in eine Dose gesteckt? Huah, huah!"

[Pogopuschel]

Werde mir ES irgendwann auch mal bis zum Ende durchlesen, wenn ich Zeit und Lust habe. Die Verfilmung war ja eher mäßig, wobei der Clown echt geil ist. "Haben sie Prinz Albert in eine Dose gesteckt? Huah, huah!"

Mir hat die Verfilmung gut gefallen. Die Tricks wirkten zwar schon Anfang der 90er etwas billig, aber dafür kommt tolle Grusel und Kindheitsatmosphäre. Tim Curry ist natürlich genial.

Bei "Shining" erinnere ich mir nur noch, dass das Buch mehr Wert auf eine Charakterisierung der Hauptfigur und ihren geistigen Abstieg gelegt hat, während es dem Film primär um Schockeffekte ging. Mir gefallen beide Aspekte.

[simifilm]

Im Rahmen meiner Beschäftigung mit Kubrick habe ich vor ca. drei Jahren auch Kings Roman gelesen. Es war das erste Buch, das ich von King gelesen habe, und dürfte auf absehbare Zeit wohl auch das einzige bleiben. Eigentlich gibt's an dem Roman nichts, was mir wirklich gefallen hätte; sprachlich uninteressant, psychologisch platt, immer alles erklärt, damit auch der Langsamste begreift, was läuft. Als Leser fühlte ich mich fortlaufend unterfordert.

Bearbeitet von simifilm, 12 Juni 2011 - 10:28.

[alexandermerow]

Als Leser fühlte ich mich fortlaufend unterfordert.

Ja, in gewisser Hinsicht hast du nicht Unrecht. Ich habe Shining mit 13 oder 14 gelesen und vor einigen Monaten nochmal. Inzwischen habe ich allerdings Kubricks Film mehrfach gesehen und war von dem Buch fast enttäuscht. Da hat Kubrick aus der Buchvorlage jedenfalls wesentlich mehr gemacht als eigentlich drin gewesen ist.

Bearbeitet von alexandermerow, 11 Juni 2011 - 15:30.

[Angela Fleischer]

Ich kenne nur den Film, der war aber so gut, dass ich über die gelegentlichen Längen gerne hinweg sehe. Besser als Jack Nicholson fand ich die Frau, wie auch immer die Schauspielerin heißt. Mann, bei der dachte man wirklich, die hätte Angst. Ich glaube, ohne sie wären Nicholsons übertriebene Gebärden nur halb so gut rübergekommen. 4 von 5 Äxten von mir.

[Mammut]

Ich habe als erstes damals den Film gesehen. Ich fand echt nervend, dass man in jedem "Kapitel" erklärt bekommen hat, was danach passiert. Zum Ende hin wurde es gut, aber insgesamt fand ich den Film mäßig mit vielen Längen. Jeder sagte, das Buch wäre gut. Habe es dann gelesen und muss sagen, ich war genauso enttäuscht wie von dem Film. Aber King ist sowieso nicht mein Fall.

[simifilm]

Ich habe als erstes damals den Film gesehen. Ich fand echt nervend, dass man in jedem "Kapitel" erklärt bekommen hat, was danach passiert.

Könnte es sein, dass Du die TV-Verfilmung meinst? In Kubricks Film gibt es zwar durchaus Zwischentitel, diese erklären aber gar nichts, sondern beschränken sich auf Angabe wie "Closing Day", "A Month Later", "Saturday" oder "4pm".

Bearbeitet von simifilm, 12 Juni 2011 - 10:13.

[Vincent Voss]

Ich fand das Buch gut und den Film sehr gut. Auch der Soundtrack ist empfehlenswert. Allerdings ist es lange her, dass ich Shining gelesen habe. Die neuen Sachen von King funzen in meinen Augen wieder richtig. Maximum respect!

[alexandermerow]

Mann, bei der dachte man wirklich, die hätte Angst. Ich glaube, ohne sie wären Nicholsons übertriebene Gebärden nur halb so gut rübergekommen. 4 von 5 Äxten von mir.

Shelley Duvall war das. Ja, die hat auch super gespielt. Am besten finde ich die legendäre Austicker-Szene mit Jack und Wendy in der großen Halle..."Was du heute kannst besorgen.."



http://www.youtube.c...feature=related

Die ist auch genial...Jacks neue Freunde...

Bearbeitet von alexandermerow, 12 Juni 2011 - 11:01.

[† Christian Weis]

Gerade ES ist mein Lieblingsbuch von King - und das, obwohl ich keine langen Bücher mag, haha. Ich habe es dennoch ca. 3x und noch einmal halb im Original gelesen.

An SHINING kann ich mich auch noch kaum erinnern. Aber ich mochte es durchaus.

Ich hab beide Romane zweimal gelesen - das erste Mal in der Achtzigern, das zweite Mal 15 bis 20 Jahre später. Beide haben mir beim ersten Mal sehr gut gefallen, beim zweiten Mal war die Begeisterung dann nicht mehr ganz so groß, wobei mir bei ES vor allem die Zwischenspiele zu langatmig waren. Bei SHINING hielt sich die Spannung in Grenzen; beim ersten Lesen lebte der Roman - neben der Atmosphäre in diesem abgelegenen Berg-Hotel - vor allem davon, so weit ich mich zurückerinnern kann. Dass Torrance langsam verrückt wird und Frau und Sohn womöglich etwas antut, kam da schon erschreckend rüber.

Kubricks SHINING-Verfilmung gefiel mir beim ersten Mal ausgesprochen gut, die kann ich auch heute noch anschauen.

ES feiert dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum - bei Cemetery Dance Publications gibt's aus diesem Anlass eine Special Edition - mit Preisen zwischen 125 und 2.000 (!) Dollar ...

Bearbeitet von ChristianW, 12 Juni 2011 - 11:48.

[Mammut]

Könnte es sein, dass Du die TV-Verfilmung meinst? In Kubricks Film gibt es zwar durchaus Zwischentitel, diese erklären aber gar nichts, sondern beschränken sich auf Angabe wie "Closing Day", "A Month Later", "Saturday" oder "4pm".

Nein, ich meine den Film von Kubrik. Es gibt immer wieder die Rückblenden in die Vergangenheit am Anfang jedes Blocks und genau das passiert dann auch den Protagonisten in der darauf folgenden Filmszene.

[simifilm]

Nein, ich meine den Film von Kubrik. Es gibt immer wieder die Rückblenden in die Vergangenheit am Anfang jedes Blocks und genau das passiert dann auch den Protagonisten in der darauf folgenden Filmszene.

??? Dann scheinst Du eine sehr exklusive Version des Films gesehen zu haben.

[alexandermerow]

Nein, ich meine den Film von Kubrik. Es gibt immer wieder die Rückblenden in die Vergangenheit am Anfang jedes Blocks und genau das passiert dann auch den Protagonisten in der darauf folgenden Filmszene.

Also die gibt es nur in der TV-Verfilmung, wenn ich mich richtig erinnere. In Kubricks Film nicht.

[Sah-Gahn]

Morgen zusammen! Ich bin kein absoluter Fan von Stephen King, finde aber doch, das er gut schreiben kann und durchaus einige gute Sachen rausgebracht hat. Mit Shining habe ich ihn damals kennengelernt. Ich finde den Roman gut, aber auch die Verfilmung mit Nicholson. Selbstverständlich kann das Buch noch besser auf die psyschologischen Hintergründe eingehen. King macht das in dieser Geschichte ohne langweilig zu wirken. Gut fand ich auch noch Es, Sie und außerdem The Green Mile. Dann habe ich mal versucht Dolores zu lesen, weil ich den Film gut fand, habe aber spätestens dann aufgegeben als King anfing sich ausführlichst, seitenlang über die Schwierigkeiten der damaligen "Großen Wäsche" auszulassen. Natürlich wollte er damit darstellen das die Protagonistin des Romans unter ihrer repressiven Arbeitgeberin leidet und von ihr ausgenutzt wurde. Aber reicht da nicht eine Seite? Schade um die eigentlich interessante Geschichte. Seitdem habe ich kein Buch mehr von King gelesen. Wie gesagt eigentlich kann er es.

Bearbeitet von Sah-Gahn, 10 August 2011 - 07:59.

[alexandermerow]

"Sie" ist definitiv noch ein absolutes Highlight von King. Die Verfilmung ist gut gelungen, aber das Buch ist noch eine heftigere Achterbahnfahrt durch die psychischen Abgründe der Killer-Krankenschwester. Nicht jedes Buch von King ist gut - wobei ich natürlich auch nicht alle kenne - aber "Sie" ist genial. Das Spielen mit tiefsitzenden Ängsten hat der gute Mann auf jeden Fall drauf!

[fictionality]

Einer der wenigen Fälle, in denen Buch und Film nahezu gleichwertig sind. Herr der Ringe würde ich jetzt spontan noch dazu nehmen, allerdings mit Abstrichen in der epischen Umsetzung. Früher habe ich King-Bücher verschlungen, bis ich mich satt gelesen hatte. Zu den Highlights dieses Mannes gehören u. a. "Die Augen des Drachen" (ein Fantasyroman) sowie "Nachtschicht" (natürlich). Auch "Needful Things" ist eine schöne Allegorie auf die menschliche Gier.

Bearbeitet von fictionality, 21 Februar 2012 - 08:23.

[alexandermerow]

Einer der wenigen Fälle, in denen Buch und Film nahezu gleichwertig sind. Herr der Ringe würde ich jetzt spontan noch dazu nehmen, allerdings mit Abstrichen in der epischen Umsetzung.

Sehe ich auch so. Sowohl Altmeister Kubrick als auch Jackson haben verdammt gute Jobs gemacht. "Needful Things" ist auch recht ordentlich verfilmt worden, vor allem Max von Sydow hat mir gut gefallen.

[Frank Hoese]

"Shining" habe ich zum ersten Mal Anfang der Achtziger in der Kubrick-Verfilmung im Kino gesehen, Hat mich umgehauen. Den Roman fand ich noch besser, der hat mir eine Scheißangst gemacht. Was dagegen völlig lächerlich war, war die Verfilmung des Meisters selbst. Noch nie habe ich so viele überflüssigerweise schaukelnde Schaukelstühle und unmotiviert herumrutschendes Mobiliar auf einen Haufen gesehen - Kings Nähe zum Trash macht sich hier unangenehm bemerkbar - und das Overlook selbst wirkte muffig und verschnarcht, ganz anders als der Palast bei Kubrick mir seiner beklemmenden Weite. Was mich betrifft, ist die Kubrick-Verfilmung auf jeden Fall die bessere, nicht zuletzt dank Jack NIcholson, an dem sich ja gelegentlich die Geister scheiden. Bei Shelley Duvall fragt man sich allerdings, warum er sie nicht schon auf der Hinfahrt ausgesetzt hat. Was den Roman lesenswert macht und ihm mehr Tiefgang als dem Kubrick-Film verleiht, ist die Schilderung, wie Torrance langsam in den Wahnsinn abgleitet, Spannend und für mich psychologisch stimmig.