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Bekanntgabe der Nominierungen für den Deutschen Science Fiction Preis 2011


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353 Antworten in diesem Thema

#301 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 09 Juli 2011 - 22:05

Das Besondere an einer Kurzgeschichte (wenn es denn gelungen ist, das ist natürlich immer die Voraussetzung und liegt im Auge des Betrachters) wird viel zu gering geschätzt und spielt in den subjektiven Bewertungskriterien zumeist keine herausragende Rolle.

Das Problem ist die unterschiedliche Rezeption zwischen Nur-Leser und Autor-Leser. Mir als Nur-Leser entgehen da handwerkliche Feinheiten - und sie sind mir auch ziemlich egal, ich will SF genießen.
Aber das Problem hast Du überall. Jemand, der einmal etwas intensiver Tanzkurse belegt hat, sieht Tanzveranstaltungen im Fernsehen mit ganz anderen Augen als ein blutiger Laie. Dito sonstige Sportveranstaltungen.

Mir scheint aber sowieso, das in der Szene "schräge Sachen" (um es mal salopp auszudrücken) generell schwer haben.

Defintiv.
Die schrägen Sachen, die mir sehr gefallen, haben keine Chance auf breite Zustimmung.
Meistens jedenfalls.

#302 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 09 Juli 2011 - 22:08

100%-Unterschreib! (Als damals kleiner Mit-Moderator des SFN-KG-Lesezirkels, der allerdings nur etwas mehr als anderthalb Jahre lang zusammen kam und dann starb.)

wäre mal wieder Zeit für einen relaunch

Aber hatten wir nicht dieses Jahr extrem viele Story-Bände im Neuheiten- und Klassiker-Lesezirkel ? Mit gar nicht einmal so geringer Beteiligung. Wäre da nicht eher so etwas wie ein Anthologie-Lesezirkel angebracht ? Ich frag' nur, ich kenne den alten KG-Lesezirkel nicht.

Bearbeitet von a3kHH, 09 Juli 2011 - 22:09.


#303 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 10 Juli 2011 - 09:34

Mir scheint aber sowieso, das in der Szene "schräge Sachen" (um es mal salopp auszudrücken) generell schwer haben.

Glaube ich absolut nicht. Es ist nur so, dass viele 'schräge' Sachen einfach nicht gut geschrieben sind. Ich würde wirklich gerne humorvolle, satirische, ungewöhnliche, schräge SF und Phantastik verlegen, aber was mir da bisher an Manuskripten angeboten wurde, ist leider in den allermeisten Fällen nicht mal mehr mit einem intensiven Lektorat auf halbwegs lesbar zu trimmen.

Mir als Nur-Leser entgehen da handwerkliche Feinheiten - und sie sind mir auch ziemlich egal, ich will SF genießen.

Diesen Satz habe ich bei den letzten Cons häufig gehört, wobei auf Cons vor allem die Harcore-Fans unterwegs sind. Die Nur-Leser da draußen in der wirklichen Welt machen aber sebst bei einem kleinen Verlg wie dem meinen etwa 95% der Buchkäufer aus.

#304 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 10 Juli 2011 - 12:13

Glaube ich absolut nicht. Es ist nur so, dass viele 'schräge' Sachen einfach nicht gut geschrieben sind. Ich würde wirklich gerne humorvolle, satirische, ungewöhnliche, schräge SF und Phantastik verlegen, aber was mir da bisher an Manuskripten angeboten wurde, ist leider in den allermeisten Fällen nicht mal mehr mit einem intensiven Lektorat auf halbwegs lesbar zu trimmen.

:P Ich lese gerne schräge Sachen, nur reicht es nicht, dass darin schräge Ideen vorkommen.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#305 Mammut

Mammut

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Geschrieben 10 Juli 2011 - 12:41

Glaube ich absolut nicht. Es ist nur so, dass viele 'schräge' Sachen einfach nicht gut geschrieben sind. Ich würde wirklich gerne humorvolle, satirische, ungewöhnliche, schräge SF und Phantastik verlegen, aber was mir da bisher an Manuskripten angeboten wurde, ist leider in den allermeisten Fällen nicht mal mehr mit einem intensiven Lektorat auf halbwegs lesbar zu trimmen.


Mal als Beispiel: Wie lange schon veröffentlicht Edgar Güttge schräge SF Stories und wurde letztes Jahr zum ersten Mal für einen Preis nominiert (und gewann ihn auch). Wenn man dann sieht, wieviele mittelmäßige Sachen auf den Nominierungslisten landen, scheint mir der Eindruck berechtigt.
Ich sehe übrigens bei der Bewertung "schräger Sachen" keinen Unterschied zwischen "Nur-Leser" und "Nicht-nur-Leser". Hat eher was mit der persönlichen Einstellung zu tun.
Mit "schräg" meine ich übrigens alles, was ein wenig die ausgetretenen Pfade verlässt. Nicht nur experimentelle Kunst.

#306 Ernst Wurdack

Ernst Wurdack

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Geschrieben 10 Juli 2011 - 14:07

:P Ich lese gerne schräge Sachen, nur reicht es nicht, dass darin schräge Ideen vorkommen.

Genua das. Die Ideen mögen gut sein, die Ausführung hinkt aber Lichtjahre hinterher.

Edgar Güttge schräge SF Stories und wurde letztes Jahr zum ersten Mal für einen Preis nominiert (und gewann ihn auch).

Da kommt 2012 eine Collection mit neuen Storys von Ernst-Eberhard Manski(=Edgar Güttge). Wir werden sehen.

it "schräg" meine ich übrigens alles, was ein wenig die ausgetretenen Pfade verlässt. Nicht nur experimentelle Kunst.

Erster Satz: Zustimmung.
Zweiter Halbsatz: Von experimenteller Kunst lassen wir lieber die Finger ...
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

#307 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 10 Juli 2011 - 16:53

Da kommt 2012 eine Collection mit neuen Storys von Ernst-Eberhard Manski(=Edgar Güttge). Wir werden sehen.

:P


Da freu ich mich schon drauf!

#308 My.

My.

    Temponaut

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Geschrieben 10 Juli 2011 - 17:09

Da kommt 2012 eine Collection mit neuen Storys von Ernst-Eberhard Manski(=Edgar Güttge). Wir werden sehen.

Ja, seufz, die hast du mir vor der Nase weggeschnappt :P

My.

#309 Helmuth W. Mommers

Helmuth W. Mommers

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 10:41

Mit der Vergabe des KLP an Michael ist ein Urteil verbunden: "Die Schwelle" wird von den Abstimmungsberechtigten als die herausragendste SF-Kurzgeschichte/Erzählung des Jahres 2010 angesehen. Die Nominierungsliste des DSFP enthält ebenfalls ein Urteil, wenn auch nur ein implizites: Mindestens zwölf andere SF-Kurzgeschichten des Jahres 2010 werden von den Abstimmungsberechtigten als herausragender als "Die Schwelle" angesehen - und dies bei einer überschaubaren Jahresproduktion.

Ich kann mir nicht helfen - wenn diese deutliche Diskrepanz nun durch unterschiedliche Vorlieben erschöpfend erklärt werden soll, zieht man zwangsläufig die Seriosität des einen oder anderen oder auch beider Preise in Zweifel.

Zustimmung! - Wenn der Gewinner eines der beiden SF-Preise im jeweils anderen noch nicht mal nominiert wird (das unter einem satten Dutzend), kommt man schon ins Grübeln. Nach meinem Dafürhalten war es ein toller Jahrgang für DIE AUDIENZ, ein recht guter von NOVA (mit Highlights), ein interessanter und für die Zukunft vielversprechender für HINTERLAND (bisweilen sehr gute Ansätze von Neueinsteigern, aber zumeist nicht wirklich abgerundet), ein eher schlechter vom C'T-Magazin.

Eine Schwäche - vielleicht die einzige - des DSFPs liegt möglicherweise in der Kompetenz der Jury. Geschmack darf nicht alleine zählen, das Resultat wird auch nicht besser, je mehr Leute da mitmachen. Es soll ein (kompetenter) Jury-Preis sein, nicht das Leserpublikum repräsentieren.

#310 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 11:06

Ich bin ein Laie was dt. SF-Preise angeht, aber von dem was ich als solcher von den 3 Preisen (KLP, DPP, DSFP) bisher mitbekam, PLUS von dem was ich als (neuer) Webmaster hier von den Gesprächen des DSFP-Komitees mitbekam, ist der DSFP der einzige der drei wo ich mir relativ sicher sein kann, dass alle Komitee-Mitglieder die Objekte, die nominiert und später beurteilt werden, auch (zu Ende) gelesen haben. Insofern scheint mir der DSFP-Preis ein sehr kompetenter Jury-Preis zu sein - von Lesern! Was ich als Leser ohne Verflechtung mit dem "business" als sehr vertrauenswürdig empfinde. Der DSFP wird wohl der sein, auf den ich in Zukunft am meisten von den Dreien achten werde.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#311 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 11:53

...ist der DSFP der einzige der drei wo ich mir relativ sicher sein kann, dass alle Komitee-Mitglieder die Objekte, die nominiert und später beurteilt werden, auch (zu Ende) gelesen haben.



Meinst du echt, nur weil jemand alles liest, erkennt er auch zwingend irgendeine Qualität?

Das stelle ich mal ebenso in Frage wie die oft getätigte Aussage diverser Autoren:
"Ich habe in die Geschichte viel Arbeit und Energie reingesteckt, also ist sie auch gut und preiswürdig."

Theoretisch ist es bestimmt besser, alles gelesen zu haben. Aber ob das in der Praxis dazu führt, das beim DSFP nur die besten Geschichten nominiert werden und letztendlich auch gewinnen?

#312 Jakob

Jakob

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 12:11

Meinst du echt, nur weil jemand alles liest, erkennt er auch zwingend irgendeine Qualität?

Das stelle ich mal ebenso in Frage wie die oft getätigte Aussage diverser Autoren:
"Ich habe in die Geschichte viel Arbeit und Energie reingesteckt, also ist sie auch gut und preiswürdig."

Theoretisch ist es bestimmt besser, alles gelesen zu haben. Aber ob das in der Praxis dazu führt, das beim DSFP nur die besten Geschichten nominiert werden und letztendlich auch gewinnen?


Ich glaube, es ging nicht drum, dass die DSFP-Jury alles liest, sondern darum, dass ale nominierten Titel auch von der gesamten Jury gelesen wurden.
Beim KLP kommt ja manchmal der Verdacht auf, dass Bücher "auf Verdacht" nominiert werden, d.h. dass Stimmberechtigte ihnen ihre Stimme geben, ohne sie wirklich (zu Ende) gelesen zu haben. Ob da was dran ist, weiß ich nicht. Ich persönlich habe das nie so gemacht, deshalb musste ich die Kategorie "bester deutschsprachiger Roman" bislang meist leer lassen, weil ich die meisten deutschsprachigen SF-Romane in den letzten Jahren einfach nicht bis zum Ende gelesen habe ...
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#313 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 12:12

Ich bin ein Laie was dt. SF-Preise angeht, aber von dem was ich als solcher von den 3 Preisen (KLP, DPP, DSFP) bisher mitbekam, PLUS von dem was ich als (neuer) Webmaster hier von den Gesprächen des DSFP-Komitees mitbekam, ist der DSFP der einzige der drei wo ich mir relativ sicher sein kann, dass alle Komitee-Mitglieder die Objekte, die nominiert und später beurteilt werden, auch (zu Ende) gelesen haben. Insofern scheint mir der DSFP-Preis ein sehr kompetenter Jury-Preis zu sein - von Lesern! Was ich als Leser ohne Verflechtung mit dem "business" als sehr vertrauenswürdig empfinde. Der DSFP wird wohl der sein, auf den ich in Zukunft am meisten von den Dreien achten werde.


Du sprichst mir aus der Seele.
Ich weiß nicht wie ich entschieden hätte, kann mir aber vorstellen das ich näher bei der Laienmeinung wäre.
Doch ich weiß das nicht weil ich keine der Geschichten bisher gelesen habe. Mir gehts aber als jemand der
die Diskussionen hier aufmerksam verfolgt um was anderes.

Was mich ein bisschen aufschreckt ist allein die Tatsache, das es offenbar eine Diskrepanz zu geben scheint was
der Profi für Gut befindet und was dem "Leserlaien gefällt. Das jetzt damit lösen zu wollen das von den Profis
argumentiert wird, der Leser müsse dann halt nicht so doof sein und sich gefälligst mehr bilden damit er die
wirklich guten Geschichten auch als solche erkennen kann gibt mir kein gutes Gefühl, nein ehrlich nicht.

Im Zweifel baue ich vorurteile auf gegen gewisse Strömungen dieses Forums die nie müde werden mit dem
erhobenen Zeigefinger zu fuchteln und anstatt konstruktiv für Ihrer Meinung nach gute SF-Literatur zu werben
bestimmte Kollegen und deren Leser in den Schmutz zu ziehn und zu verhöhnen.

Eine Leser und Laienjury sollte für den Leser immer mehr Gewicht haben als das Votum der sogenannten Experten.
Denn wem steht der Leser im zweifel wohl näher und kann somit mit empfehlungen welcher Seite eher etwas anfangen?

Bearbeitet von Amtranik, 12 Juli 2011 - 12:15.


#314 My.

My.

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 13:53

Info Globmod:
Das begonnene Thema zum Literaturpreis "Seraph" geht unter http://www.scifinet....e...c=13193&hl= weiter.

My.


#315 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 14:01

Ich bin ein Laie was dt. SF-Preise angeht, aber von dem was ich als solcher von den 3 Preisen (KLP, DPP, DSFP) bisher mitbekam, PLUS von dem was ich als (neuer) Webmaster hier von den Gesprächen des DSFP-Komitees mitbekam, ist der DSFP der einzige der drei wo ich mir relativ sicher sein kann, dass alle Komitee-Mitglieder die Objekte, die nominiert und später beurteilt werden, auch (zu Ende) gelesen haben. Insofern scheint mir der DSFP-Preis ein sehr kompetenter Jury-Preis zu sein - von Lesern! Was ich als Leser ohne Verflechtung mit dem "business" als sehr vertrauenswürdig empfinde. Der DSFP wird wohl der sein, auf den ich in Zukunft am meisten von den Dreien achten werde.

Volle Zustimmung! :thumb: :thumb: :thumb:
Die Urteile sog. "Experten" habe ich ohnehin immer mit einem gesunden Misstrauen betrachtet, weil die nun mal zum "Business" gehören und daher eher geneigt sind, bestimmten Interessen zu dienen.
Da vertraue ich lieber auf das Urteil von unabhängigen Lesern, die keinen Grund haben, irgendjemandem "den Bauch zu streicheln".

Meine Ansicht:
KLP = Promotion von Autoren für Autoren (für mich als Leser völlig irrelevant)
DSFP = Empfehlung von Lesern für Leser (ohne Verfälschung durch sog. "Experten")
DPP = Gradmesser für die Beliebtheit von Autoren bzw. ihrer Werke.

Eine Leser und Laienjury sollte für den Leser immer mehr Gewicht haben als das Votum der sogenannten Experten.
Denn wem steht der Leser im zweifel wohl näher und kann somit mit empfehlungen welcher Seite eher etwas anfangen?


So isses! :thumb:

:cheers:
Kaffee-Charly

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 12 Juli 2011 - 14:20.


#316 Mammut

Mammut

    DerErnstFall Michael Schmidt

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 14:01

Ich glaube, es ging nicht drum, dass die DSFP-Jury alles liest, sondern darum, dass ale nominierten Titel auch von der gesamten Jury gelesen wurden.
Beim KLP kommt ja manchmal der Verdacht auf, dass Bücher "auf Verdacht" nominiert werden, d.h. dass Stimmberechtigte ihnen ihre Stimme geben, ohne sie wirklich (zu Ende) gelesen zu haben. Ob da was dran ist, weiß ich nicht. Ich persönlich habe das nie so gemacht, deshalb musste ich die Kategorie "bester deutschsprachiger Roman" bislang meist leer lassen, weil ich die meisten deutschsprachigen SF-Romane in den letzten Jahren einfach nicht bis zum Ende gelesen habe ...


Ich sag es mal so. Wenn ich in einem Jahr einen Roman/eine Kurzgeschichte gelesen habe, die ich absolut herausragend finde, kann ich die doch als preiswürdig erachten auch ohne die anderen zu kennen.
Für eine Endrunde ist es vielleicht was anderes.

Wegen dem KLP Verdacht: Klar, wenn gewisse Autoren immer wieder auf den Listen erscheinen, drängt sich der Verdacht auf, man bewertet mehr den Autor als das Werk (und im Zweifel hat das mehr mit Sympathie zu tun als mit Qualität). Das findet man aber glaube ich auch bei allen Preisen.

Zu Leser vs. Profi: Vielleicht macht es die Mischung? Übrigens finden sich ja in der DSFP Jury beides, also auch Personen, die für den KLP stimmberechtigt sind, das sollte man nicht vergessen.

#317 †  a3kHH

†  a3kHH

    Applicant for Minion status in the Evil League of Evil

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 14:07

Info Globmod:
Das begonnene Thema zum Literaturpreis "Seraph" geht unter http://www.scifinet....e...c=13193&hl= weiter.

My.

Würde es nicht sogar Sinn machen ( :thumb: ), die Diskussion in das allgemeine SF&Phantastik-Forum auszulagern ? Ich mecker nich', ich frag' nur.

#318 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 12 Juli 2011 - 15:45

Eine Schwäche - vielleicht die einzige - des DSFPs liegt möglicherweise in der Kompetenz der Jury. Geschmack darf nicht alleine zählen, das Resultat wird auch nicht besser, je mehr Leute da mitmachen. Es soll ein (kompetenter) Jury-Preis sein, nicht das Leserpublikum repräsentieren.



Zu Leser vs. Profi: Vielleicht macht es die Mischung? Übrigens finden sich ja in der DSFP Jury beides, also auch Personen, die für den KLP stimmberechtigt sind, das sollte man nicht vergessen.


Zum ganzen Gerede über "Kompetenz" und "Profitum":

Bei allen 3 Preisen stimmen nur ganz wenige (fast keine) Literaturwissenschaftler ab...

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#319 ShockWaveRider

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 09:54

Eine Schwäche - vielleicht die einzige - des DSFPs liegt möglicherweise in der Kompetenz der Jury. Geschmack darf nicht alleine zählen, das Resultat wird auch nicht besser, je mehr Leute da mitmachen. Es soll ein (kompetenter) Jury-Preis sein, nicht das Leserpublikum repräsentieren.

Hmm...
Wie ermittelt bzw. misst man die Kompetenz eines potenziellen Jurors?

Isch weeset nit, isch weeset nit...

Auch wenn ich in diesem Jahr mit der KG-Nominierungsliste in einigen Fällen nicht einverstanden bin - einen grundsätzlich anderen DSFP wünsche ich mir nicht!

Gruß
Ralf

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#320 Harald Giersche

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 10:10

Ja, das ist das leidige und ewige Streitthema ... Meine 50 Cent: Ich denke, es geht nicht um die einzelnen Juroren, sondern um die Jury als Ganzes. Wenn bei der Nominierung es nicht nur "eine sehr gut lesbare und spannende Geschichte mit eventuellen sprachlichen Mängeln" noch schafft, sondern auch eine, deren Plot zwar "nicht ganz so aus den Hufen kommt, aber mit ihrem Aufbau und der Sprache" punktet. Wenn eine Jury mit so unterschiedlichen Charakteren besetzt ist, dass so was möglich ist, dann wäre sie in meinen Augen kompetent. Denn sie anerkennt (idealerweise) alle Kriterien, die für die Bewertung einer Geschichte anzuwenden sind.
____________________________________
Harald Giersche
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#321 Rusch

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 15:05

Hmm...
Wie ermittelt bzw. misst man die Kompetenz eines potenziellen Jurors?

Isch weeset nit, isch weeset nit...

Auch wenn ich in diesem Jahr mit der KG-Nominierungsliste in einigen Fällen nicht einverstanden bin - einen grundsätzlich anderen DSFP wünsche ich mir nicht!

Gruß
Ralf


Hehe, schwierige Frage. Ich meine, wenn Du im Komitee fragst, wie Qualität definiert wird, erhältst Du so viele unterschiedliche Antworten wie Komiteemitglieder. Manchmal wundere ich mich, warum intern das eine oder andere Buch nominiert wird, aber die wundern sich wohl auch manchmal über meine Nominierungen.

Der eine sagt, der Buch muss in erster Linie gut geschrieben sein, andere (wie ich) vertreten die Meinung, dass das Buch neue, oder zumindest interessante Ideen enthalten muss. Andere lassen sich vom Gesamteindruck leiten und andere gehen ganz systematisch vor. Ich glaube jeder Ansatz ist irgendwie richtig. Wichtig ist, dass die Leute im Komitee wirklich Ahnung von SF Literatur haben. Es wäre megapeinlich, wenn ein Roman gewinnen würde, der eine alte, geklaute Idee bearbeitet. So gesehen ist Genre Kompetenz ein Muss.

#322 Jaktusch † 

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 15:59

Der eine sagt, der Buch muss in erster Linie gut geschrieben sein, andere (wie ich) vertreten die Meinung, dass das Buch neue, oder zumindest interessante Ideen enthalten muss. Andere lassen sich vom Gesamteindruck leiten und andere gehen ganz systematisch vor. Ich glaube jeder Ansatz ist irgendwie richtig. Wichtig ist, dass die Leute im Komitee wirklich Ahnung von SF Literatur haben. Es wäre megapeinlich, wenn ein Roman gewinnen würde, der eine alte, geklaute Idee bearbeitet. So gesehen ist Genre Kompetenz ein Muss.


Du widersprichst dir selbst, wenn du einerseits "jeden Ansatz irgendwie richtig" findest, einen aber dann doch verwirfst.
Ich fände es überhaupt nicht peinlich, wenn ein Roman gewänne, der eine "alte, geklaute Idee bearbeitet", wenn er dies in sprachlich herausragender Weise täte.

Jaktusch
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#323 Jakob

Jakob

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 16:14

Eine "Gesamtqualität", wie sie im DSFP wohl prämiert werden soll, anhand eines bestimmten Qualitätsmerkmals feststellen zu wollen, wäre doch widersinnig. Im Prinzip muss erst einmal jedes Qualitätskriterium, das man an einen literarischen Text herantragen kann, Gültigkeit haben, um die Preiswürdigkeit festzustellen. Verschiedene leser mögen mehr auf jeweils verschiedene Kriterien (Idee, Sprachstil, konzeptionelle Geschlossenheit, Spannung) achten, aber ich denke, jeden, der im DSFP abstimmt, wird klar sein, dass keines dieser Kriterien für sich genügt, um festzustellen, welche Werke herausragend und welche nicht so besonders sind. Klar ist eigentlich nur: Wenn man ein Werk als herausragend einstuft, muss man mindestens ein Kriterium nennen, anhand dessen es herausragend ist. Das kann in meinen Augen schon für die Preiswürdigkeit genügen (also z.B. eine stilistisch herausragende Erzählung, deren Idee nicht unbedingt neu ist und die auch nicht irrsinnig spannend ist, oder eine hervorragend konzeptionierte SF-Ideengeschichte, in der die Figuren farblos und der Stil dröge ist). Andererseits kann eine in einem Bereich herausragende Geschichte sicher auch wieder herausfliegen, wenn sie anhand eines anderen Kriteriums grottenschlecht ist - "Die Idee ist wunderprächtig, aber ein so mies geschriebenes Ding kann einfach nicht für den DSFP nominiert werden!"; oder: "Sprachlich ganz zauberhaft, aber inhaltlich unerträglich abgeschmackt." Ich glaube auch nicht, dass es darum geht, einen korrekten "Durchschnittswert" anhand der verschiedenen Kriterien zu bilden. Ein Werk, das auf ein Kriterium die note 1 kriegt und auf alle anderen die Note 3-4, kann (muss aber nicht) m.E. legitimerweise als preiswürdiger erachtet werden als ein Werk, das in jedem "Fach" eine 2 kriegt. Die Frage ist doch: Welche Werke leisten etwas auf irgendeiner Ebene denkwürdiges, was ihnen einen bleibenden Wert verleiht? Und wenn solche Werke dann nicht auf einer anderen Ebene allzusehr schwächeln, dann haben sie ihre Nominierung wahrscheinlich verdient.
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R. Scott Bakker

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#324 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 13 Juli 2011 - 18:37

Eine "Gesamtqualität", wie sie im DSFP wohl prämiert werden soll, anhand eines bestimmten Qualitätsmerkmals feststellen zu wollen, wäre doch widersinnig. Im Prinzip muss erst einmal jedes Qualitätskriterium, das man an einen literarischen Text herantragen kann, Gültigkeit haben, um die Preiswürdigkeit festzustellen. Verschiedene leser mögen mehr auf jeweils verschiedene Kriterien (Idee, Sprachstil, konzeptionelle Geschlossenheit, Spannung) achten, aber ich denke, jeden, der im DSFP abstimmt, wird klar sein, dass keines dieser Kriterien für sich genügt, um festzustellen, welche Werke herausragend und welche nicht so besonders sind.

Kompliment, das hast Du ganz außerordentlich präzise formuliert. Versöhnt mich mit einigen anderen Posts hier.

#325 Rubino †

Rubino †

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Geschrieben 17 Juli 2011 - 15:17

deshalb wird es ab 2012 keine SF-Kurzgeschichten aus meiner Feder mehr geben


Drohung oder gute nachricht?
CU, Ecki
Ein gutes posting ist ein posting weniger!
mobil: 0177 260 760 9
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#326 Gast_Guido Latz_*

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Geschrieben 17 Juli 2011 - 16:14

Ja, Frank schreibt einen Roman. Hoffentlich.

#327 Harald Giersche

Harald Giersche

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Geschrieben 17 Juli 2011 - 21:28

Ja, Roman ist gut. Und was Längeres (Novelle, Erzählung etc) machst Du doch auch? Ja? Sollst ja nicht aus der Übung kommen ...
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#328 Gast_Frank W. Haubold_*

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Geschrieben 18 Juli 2011 - 07:05

Drohung oder gute nachricht?

Für Dich vermutlich eher eine gute Nachricht, oder?

Außerdem war es eine reine Information.

FWH

Bearbeitet von Frank W. Haubold, 18 Juli 2011 - 08:06.


#329 Rubino †

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Geschrieben 18 Juli 2011 - 08:30

Für Dich vermutlich eher eine gute Nachricht, oder?
Außerdem war es eine reine Information.
FWH


Ich bin ja bekanntlich kein freund von KG. Trotzdem ist die "gute nachricht" durchaus im wortsinn interpretierbar - wie jedes evangelium.
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#330 Frederic Brake

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Geschrieben 19 Juli 2011 - 16:47

Was die Vergangenheit (bis 2007) anbetrifft, hast Du natürlich recht.
Aber die Dinge haben sich offensichtlich geändert.

Wenn es eine Geschichte wie die "Gänse des Kapitols" inzwischen nicht einmal mehr in die Vorauswahl schafft, dann hat sich entweder meine Urteilsfähigkeit verändert oder die Rezeption meiner Texte innerhalb des Fandoms (inkl. Jury). Natürlich kann man als Autor Nominierungen nicht einfordern, aber Konsequenzen kann man schon ziehen. Weshalb tut man es sich als Autor denn an, Texte z. B. für die Wurdack-Anthologien zu verfassen (inkl. aufwendiger Lektoratsarbeit), ohne einen Cent Honorar dafür zu bekommen? Aus Liebe zum Schreiben? Ja, natürlich, aber auch, weil man eine gewisse Anerkennung erwartet. Bleibt die dann aus (wobei ich über die Gründe gar nicht erst spekulieren möchte) wie bei "Die Audienz" oder den Gänsen, muß man sich natürlich fragen, ob man als Autor noch im richtigen Umfeld unterwegs ist.

Ich habe mit meiner Entscheidung die Nominierungen für den DSFP 2011 noch abgewartet, denn manchmal geschehen ja Zeichen und Wunder und die DSFP-Jury war immer bekannt dafür, daß sie sich eben nicht den Insider-Ritualen z. B. des KLP unterwarf. Leider kam es aber wie erwartet, und deshalb wird es ab 2012 keine SF-Kurzgeschichten aus meiner Feder mehr geben, es sei denn, sie würden angemessen honoriert.

Das ist auch für mich keine leichte Entscheidung, denn wenn es keinen Spaß gemacht hätte, wäre ich nicht fast 15 Jahre dabeigeblieben. Aber nun ist der Spaß eben vorbei.

Gruß
Frank



Auch wenn ich mir das Kopfschütteln und vielleicht den Zorn anderer Autoren zuziehe, aber:
Kann man als Autor echt so satt sein? :)
Vielleicht bin ich auch naiv, aber für mich war eigentlich immer die Frage: Wenn meine Geschichten nicht ankommen, was habe ich falsch gemacht?
I was lying in my bed the other night and looked up to the stars and thought:
who the hell took my roof and ceiling?


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