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Einige Problemfelder beim Schreiben


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13 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 02 Juli 2011 - 06:32

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Bearbeitet von Trace, 29 April 2021 - 18:07.


#2 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 11:45

2. Anglizismen in der Interpunktion

Wer kommt denn auf solche Ideen? Ich kenne umgekehrt die englische Regel für wörtliche Rede nicht und würde dort fälschlich wie
im Deutschen verfahren. ;)

Ich habe viel häufiger den Fall erlebt, dass Übersetzer (Hobby-Übersetzer bei einem Open-Source-Projekt, keine Profis) einfach den englischen Satzbau übernehmen, was zu merkwürdigen Gebilden führt und oft ein mehrfaches Lesen erfordert, um den Sinn des Satzes zu erfassen.
Goodreads: Ich lese gerade" (sorry, nur für "Mitglieder" sichtbar)
Wer mal reinschauen will: http://www.goodreads.com/

#3 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 02 Juli 2011 - 12:04

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Bearbeitet von Trace, 29 April 2021 - 18:06.


#4 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 02 Juli 2011 - 13:08

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Bearbeitet von Trace, 29 April 2021 - 18:03.


#5 My.

My.

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 13:22

Es gibt ja noch einen Unterschied (der mir in deutschen Texten auch schon oft untergekommen ist):

Deutsch:
"Vor zwei Tagen", sagte er, "hat mein Bruder angerufen."

Englisch:
"Vor zwei Tagen," sagte er "hat mein Bruder angerufen."
(Gut, den englischen Satz muß man sich jetzt halt englisch denken <g>.)

Gesehen?

My.

#6 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 13:38

Zum Vorpost: Mir sind als Kind Jahre lang in einer engl.-sprachigen Schule Interpunktion etc. eingepaukt worden, und ich erinnere mich nur an die erste Variante. Aber beim Nachsehen in einigen engl. Romanen, die ich zur Hand habe, gibt es durchaus auch die Komma-vor-dem-Apostroph-Variante, stimmt. (Aber bei diesen Romanen - von 1967 bis 2006 - stünde immer hinter dem "er" ein Komma oder ein Punkt. Letzteres, wenn danach ein neuer Redesatz beginnt.)

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#7 Gast_Michael Iwoleit_*

Gast_Michael Iwoleit_*
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Geschrieben 02 Juli 2011 - 13:40

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Bearbeitet von Trace, 29 April 2021 - 18:03.


#8 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 13:55

Vielleicht sollte die Open-Source-Gemeinde offensiver versuchen, journalistisch-literarische Profis zu rekrutieren,
die dem Open-Source-Gedanken aufgeschlossen gegenüberstehen. Dazu müßten die Defizite
aber erst einmal erkannt sein.

Ich bin dort vor etwa 2 Jahren aus Zeitgründen und auch so einer Art "Burn out" ausgestiegen. Allein die Übersetzung der Oberflächen ist eine ziemlich Sisyphosarbeit, die Dokumentation ist meiner Meinung nach zumindest bei KDE (dort habe ich mitgearbeitet) das größte Problem überhaupt. Für professionelle Nutzer wird das ziemlich schnell ersichtlich, wenn man sich die vorhandenen deutschen Webseiten und deren Übersetzung anschaut ... hmm, ich muss mich revidieren, ich schaue jetzt seit längerem wieder rein bei kde.de, und zumindest die Einstiegsseite sieht qualitativ deutlich besser aus als noch vor 2 Jahren. Da scheint sich was getan zu haben. Na ja, jedenfalls sind die Handbücher größtenteils nicht gerade eine freundliche Lektüre, was aber meist schon am englischen Original liegt.

Das grundlegende Problem ist einfach, dass es verdammt schwierig, ist gute Autoren für die Doku zu finden, die zudem noch Zeit und Lust haben, sich mit Programmen vertraut zu machen, die quasi ständig im Fluss sind und alle 6 Monate möglicherweise eine Überarbeitung der Doku benötigen. Das bedeutet zum Teil auch Umgang mit nicht ganz einfachen Tools, die eher für Nerds als für Literaten gedacht sind. <_<

Davon abgesehen ist für mich Open Source eine der größten Revolutionen der letzten 20 Jahre. Die meisten Computerbenutzer wissen das bloß nicht. Aber jetzt wird es heftig Off Topic.

Bearbeitet von Lucardus, 02 Juli 2011 - 14:25.

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#9 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 14:07

Es gibt ja noch einen Unterschied (der mir in deutschen Texten auch schon oft untergekommen ist):

Deutsch:
"Vor zwei Tagen", sagte er, "hat mein Bruder angerufen."

Englisch:
"Vor zwei Tagen," sagte er "hat mein Bruder angerufen."
(Gut, den englischen Satz muß man sich jetzt halt englisch denken <g>.)

Gesehen?

My.


Im Englischen ist es auch eher unüblich, dass man wörtliche Rede durch sagte er (he said) unterbricht. "Vor zwei Tagen, hat mein Bruder angerufen," sagte er.

Ein Komma nach Vor zwei Tagen, ist dort, glaube ich, optional. Kann man machen, muss man aber nicht.

Bearbeitet von Pogopuschel, 02 Juli 2011 - 14:10.


#10 My.

My.

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Geschrieben 02 Juli 2011 - 14:54

Was kein Wunder ist: Bei der Rechtschreibereform wurden einige Interpunktionsregeln für
Dialoge geändert.

Aber doch nicht die Reihenfolge |Abführung|Komma| gegen (das IMHO englische) |Komma|Abführung| ... ?

My.

#11 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 15 Juli 2011 - 12:05

Bei einem Dialogteil eines einzelnen Sprechers, der sich über mehrere Absätze zieht, lautet
die Interpunktionsregel im Deutschen: Anführungszeichen am Anfang des ersten Absatzes,
"Abführungs"zeichen am Ende des letzten Absatzes. Nichts dazwischen.

Hast du dafür eine zitable Quelle? Ich entsinne mich eines heftigen Disputes darüber, ob in der wörtlichen Rede überhaupt Umbrüche vorkommen dürfe, den wir in Zen-Manier durch Einschub von Zwischensätzen und Einwürfen gelöst haben. War vielleicht die elegantere Lösung, aber den Autoritätsbeweis suche ich noch.
Das fällt aber ins Kapitel Interpunktion ...
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#12 methom

methom

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Geschrieben 04 August 2011 - 21:44

"Sie begegneten sich zum ersten Mal 1991."

Ich zweifele nicht daran, daß die beiden sich 1991 begegnet sind, aber was der Verfasser des
englischen Vorbildsatzes "They first met in 1991." sagen wollte, ist etwas anderes, nämlich: "Sie
haben sich 1991 kennengelernt."


An diesem Beispiel lässt sich auch ein weiterer Anglizismus festmachen, der sich (geschätzt) im letzten Jahr fest in der deutschen Sprache verankert hat (z. B. immer wieder im Radio zu hören):

"Sie begegneten sich zum ersten Mal in 1991."

Neuerdings ist alles irgendwie in 1980, in 1995 oder in 2008 gewesen. Schauerlich.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#13 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 05 August 2011 - 00:45

An diesem Beispiel lässt sich auch ein weiterer Anglizismus festmachen, der sich (geschätzt)
im letzten Jahr fest in der deutschen Sprache verankert hat :

"Sie begegneten sich zum ersten Mal in 1991."


Das geht schon sehr viel länger so...

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#14 Guido Seifert

Guido Seifert

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Geschrieben 05 August 2011 - 01:49

An diesem Beispiel lässt sich auch ein weiterer Anglizismus festmachen, der sich (geschätzt) im letzten Jahr fest in der deutschen Sprache verankert hat (z. B. immer wieder im Radio zu hören):

"Sie begegneten sich zum ersten Mal in 1991."

Neuerdings ist alles irgendwie in 1980, in 1995 oder in 2008 gewesen. Schauerlich.

Manchmal werden ja Anglizismen damit verteidigt, dass sie knapper, kürzer als ihre deutschen Pendants seien - und also bequemer. Im obigen Beispiel ist aber nun die deutsche Sprache knapper, indem sie auf die Präposition verzichtet. Der "in"-Anglizismus treibt tatsächlich die Dümmlichkeit auf die Spitze. (Und hier im Forum hab ich´s auch schon gelesen - die Betreffenden sind dann allerdings nicht dümmlich - versteht sich -, sondern bloß nachlässig und gedankenlos. ;-))


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