40 Antworten in diesem Thema

[alexandermerow]

Man sollte natürlich auch die anderen Bereiche der Forschung fördern. Ohne leistungsfähige Energieerzeugung wird es z.B. auch keine vernünftige Raumfahrt geben. Ich denke, dass viele Bereiche einander ergänzen würden.

Bearbeitet von alexandermerow, 12 Juli 2011 - 16:51.

[Lucardus]

Der Fehler in dieser Argumentation liegt unter anderem in der darin enthaltenen Behauptung, dass die einzige Alternative zu Raumfahrt ist, nichts zu erforschen.

Das stimmt schon, aber ich glaube, die Empfindlichkeiten der Personen hier (ich schließe mich da nicht aus) ergeben sich daraus, dass es gerade immer die Raumfahrt (oder z. B. der LHC) ist, die in Frage gestellt wird. Jedes Mal von neuem kommt wieder die Frage: gibt es nichts wichtigeres als Raumfahrt?

So ziemlich jede Art von Forschung hat einen Sinn, wenn man die betreffenden Forscher/Wissenschaftler fragt, und sie haben damit sogar fast immer recht. Ich finde es großartig, wenn man Menschen dabei zusehen kann, wenn sie begeistert ihrem Erkenntnisdrang folgen. Und es nervt mich, wenn man die eine Sache gegen die andere ausspielt, nur weil sie "nützlicher" oder "sinnvoller" erscheint.

Solange ich morgens um 5:30 auf WDR 2 in den Nachrichten zu mindestens einem Drittel Sportmeldungen vorgesetzt kriege, weiß ich, dass ich mich nicht zu schämen brauche, wenn ich Raumfahrt wichtig finde.

[methom]

Wozu?

Weil er da ist. Und weil es die menschliche Natur ist. Egal ob eine buchhalterische Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht, oder nicht.

[Tiff]

Weil er da ist. Und weil es die menschliche Natur ist.

Die letzte Mondlandung hat doch auch schon niemanden mehr interessiert. Mit dem Mars wäre es nicht anders. Die erste Landung wäre vielleicht noch ein Medienspektakel, danach nutzt es sich sehr schnell ab. Und wo willst Du dann hinfliegen?

[alexandermerow]

Weil er da ist. Und weil es die menschliche Natur ist. Egal ob eine buchhalterische Kosten-Nutzen-Rechnung aufgeht, oder nicht.

Sehe ich auch so. Ab einer gewissen Entwicklungsstufe ist es fast ein Automatismus, dass man sich zu nächsthöheren Ebene orientiert (Universum). Ob dieser Schritt nun speziell von den USA gemacht werden wird, ist eine andere Frage. Irgendwann wird ihn aber jemand machen - wenn man diese Entwicklungsstufe denn erreicht.

[methom]

Die letzte Mondlandung hat doch auch schon niemanden mehr interessiert. Mit dem Mars wäre es nicht anders. Die erste Landung wäre vielleicht noch ein Medienspektakel, danach nutzt es sich sehr schnell ab. Und wo willst Du dann hinfliegen?

Es geht mir nicht um das Medienspektakel oder den Schauwert oder den Nutzen für die Menschheit. Es geht darum, dass es sicherlich viele Leute gibt, die es als Herausforderung ansehen, zum Mars zu fliegen. Und einige dieser Leute haben vielleicht auch die Mittel (finanziell, politisch), darauf hin zu arbeiten, dass dies eines Tages geschieht. Und deshalb - so glaube ich - wird auch eines Tages jemand zum Mars fliegen.

Und wo willst Du dann hinfliegen?

Es gibt ja noch sechs weitere Planeten, unzählige Monde und Planetoiden, Zwergplaneten, Asteroiden. Und danach: Second star to the right and straight on 'til morning.

[simifilm]

Das stimmt schon, aber ich glaube, die Empfindlichkeiten der Personen hier (ich schließe mich da nicht aus) ergeben sich daraus, dass es gerade immer die Raumfahrt (oder z. B. der LHC) ist, die in Frage gestellt wird. Jedes Mal von neuem kommt wieder die Frage: gibt es nichts wichtigeres als Raumfahrt?

So ziemlich jede Art von Forschung hat einen Sinn, wenn man die betreffenden Forscher/Wissenschaftler fragt, und sie haben damit sogar fast immer recht. Ich finde es großartig, wenn man Menschen dabei zusehen kann, wenn sie begeistert ihrem Erkenntnisdrang folgen. Und es nervt mich, wenn man die eine Sache gegen die andere ausspielt, nur weil sie "nützlicher" oder "sinnvoller" erscheint.

Solange ich morgens um 5:30 auf WDR 2 in den Nachrichten zu mindestens einem Drittel Sportmeldungen vorgesetzt kriege, weiß ich, dass ich mich nicht zu schämen brauche, wenn ich Raumfahrt wichtig finde.

Dass Grundlagenforschung nicht auf einen direkten Nutzen hin ausgerichtet sein muss, dass sie auch schweineteuer sein kann - dagegen habe ich gar nichts. Ich sehe nur bei bemannter Raumfahrt nicht, wozu der Mehraufwand gegenüber unbemannter gut sein soll. Aus Erkenntnisinteresse zum Mars, warum nicht? Wurde ja auch schon gemacht. Aber ein bemannter Raumflug zum Mars (oder sonstwohin) lässt sich meines Erachtens gerade mit Erkenntnisinteresse nur sehr schlecht begründen. Auch das Apollo-Programm hatte nicht primär wissenschaftliche Gründe.

[Lucardus]

Ich sehe nur bei bemannter Raumfahrt nicht, wozu der Mehraufwand gegenüber unbemannter gut sein soll. Aus Erkenntnisinteresse zum Mars, warum nicht? Wurde ja auch schon gemacht. Aber ein bemannter Raumflug zum Mars (oder sonstwohin) lässt sich meines Erachtens gerade mit Erkenntnisinteresse nur sehr schlecht begründen. Auch das Apollo-Programm hatte nicht primär wissenschaftliche Gründe.

Da die Raumfahrt nicht von Forschungsgemeinschaften oder ähnlichem finanziert werden kann, ist man leider auf Staaten oder (mittlerweile) auf kommerzielle Unternehmen angewiesen, die sich entweder einen Statusgewinn oder militärische/wirtschaftliche Vorteile erhoffen oder sonstige Interessen verfolgen und nur deswegen ihre Milliarden in die Raumfahrt stecken. Die Forschung läuft da leider meist nur als Trittbrettfahrer mit.

Was den Sinn einer bemannten Raumfahrt (der "nicht-kommerziellen") angeht: Irgendwann kommt man nicht mehr weiter mit programmierten Sonden und Rovern, die immer erst stundenlang auf die Reaktion ihrer "Fahrer" auf der Erde warten müssen. Eine Echtzeitkommunikation ist schon zum Mars nicht möglich. Unvorhersehbare Situationen kann eine Sonde bestenfalls durch eine Umprogrammierung von der Erde aus abfangen, aber wenn an einem Rover nur ein Rad klemmt, wo vielleicht mal ein bisschen "klopfen" reichen würde, steht das Ding still und wird wertlos. Ein Geologe könnte auf dem Mars einfach selbst ein paar Bohrungen machen oder sich schnell aufgrund seiner Erfahrung für eine andere Stelle als die vorgesehene entscheiden. Menschen vor Ort sind immer flexibler und können notfalls improvisieren. Dass wir mit Astronauten auf dem Mond/Mars derzeit auch keine Großtaten vollbringen, liegt an der Technologie, die immer noch in den Kinderschuhen steckt. Wir hopsen immer noch nur durchs All und sind froh, wenn wir es zurück schaffen.

Es läuft letztlich darauf hinaus, wie viel wirtschaftlichen Nutzen sich unsere Gesellschaft davon verspricht. Die reine Neugier bringt uns leider wohl nicht zu den Sternen. Das muss man in Kauf nehmen oder es lieber gleich sein lassen.

[Nibor]

Mag schon sein, aber ich würde das Geld lieber einsetzen um die Kernfusion zu vollenden oder die Ozonlöcher zu stopfen oder Südeuropa zu begrünen oder die Meere zu reinigen oder die Lebensqualität der Menschen auf der Erde insgesamt zu verbessern.
...

Ich sehe da kein Entweder-oder. Meiner Meinung nach hat die Menschheit längst das Potential, alles gleichzeitig zu tun. Ob sie es tut, ist eine Frage der Politik, also eine Machtfrage. Natürlich, wenn ich mich zwischen Raumfahrt und den von dir genannten Dingen entscheiden müsste, würde ich es so sehen wie du.

[yiyippeeyippeeyay]

Im aktuellen Magazin* #251 des SFN-Partners Corona gibt es einen m.E. lesenswerten Artikel zum Schwanengesang der Shuttles. U.a. wird dort am Ende dokumentiert, wo man jetzt noch Shuttles "live" sehen kann (ich zitiere einfach frecherweise mal):

Enterprise - Intrepid Sea, Air & Space Museum in New York
Discovery - Smithsonian's National Air and Space Museum Steven F. Udvar-Hazy Center in Virginia
Endeavour - California Science Center in Los Angeles
Atlantis - Kennedy Space Center Besucherkomplex in Florida

(* dieses kann man kostenlos bei den Betreibern abonnieren, z.B. bei Mike)

[quanat]

Heute vor genau fünf Jahren

 

 

Randy´s Donuts

Bearbeitet von quanat, 12 Oktober 2017 - 15:45.