"Vaterland", von Robert Harris
#1 Gast_Dirk_*
Geschrieben 31 Juli 2011 - 09:10
"Vaterland", von Robert Harris
Verlag: Heyne, Ausgabe von 1995, Taschenbuch, 377 Seiten
ISBN-10: 3453074661
ISBN-13: 978-3453074668
Der Autor
Robert Harris (* 7. März 1957 in Nottingham) ist ein britischer Journalist, Sachbuchautor und Schriftsteller.
Robert Harris studierte an der Universität Cambridge Geschichte. Danach arbeitete er als BBC-Reporter, politischer Redakteur bei der Zeitung "The Observer" und als Kolumnist bei dem "Daily Telegraph". Zurzeit ist er als ständiger Kolumnist der Sunday Times tätig.
Sein erster Roman Fatherland (dt. Vaterland) wurde 1992 veröffentlicht. Vaterland spielt 1964 im Berlin eines Nazideutschlands, das, der Fiktion des Autors nach, den Zweiten Weltkrieg nicht verloren hat. Vom Schweizer Haffmans Verlag bereits 1992 in deutscher Übersetzung herausgebracht, fand sich in Deutschland selbst, aufgrund der als problematisch wahrgenommenen Thematik, zunächst kein Verlag für das Buch. Erst 1996 wurde der Roman vom Heyne-Verlag in München veröffentlicht.
Vaterland war der erste Bestseller von Robert Harris, übersetzt in 30 Sprachen und mit einer Auflage von mehr als sechs Millionen Stück.
(Quelle: wikipedia.de)
Der Ãœbersetzer
Hanswilhelm Haefs (* 11. November 1935 in Berlin) ist ein deutscher Publizist, Ãœbersetzer und Forscher.
Hanswilhelm Haefs ist der ältere Bruder von Gisbert Haefs und Gabriele Haefs sowie ein Vetter des Germanisten Wilhelm Haefs. 1945 floh seine Mutter mit ihm nach Wachtendonk, von wo aus er bis 1953 auf das Gymnasium Thomaeum in Kempen ging. Dann zog die Familie nach Bad Godesberg, wo er bis zum Abitur das Aloisiuskolleg besuchte. In den Jahren 1955-1958 studierte er in Bonn, Zagreb und Madrid Slawistik, Allgemeine und Angewandte Sprachwissenschaft, Völkerkunde und Vergleichende Religionswissenschaft.
1958 trat Haefs in die Redaktion des Siegler-Verlags ein, wo er bis 1964 als Redakteur, 1964-1980 als Chefredakteur für die wöchentliche Dokumentation aus Politik und Wirtschaft Archiv der Gegenwart, sowie für die Zeitschriften Weltgeschehen und Europaforum arbeitete. Er betreute die Dokumentation der Deutschlandfrage und die Dokumentation zu Abrüstung und Sicherheit bis zu ihrem Abschluss 1983.
Seit 1980 lebt Haefs als freier Publizist und Übersetzer. 1980-1985 gab er den Fischer Weltalmanach heraus. Zahlreiche Reisen führten ihn in nahezu alle europäischen Länder westlich der Sowjetunion; Kanada und die USA mit Mexiko; Israel, die arabischen Golfstaaten, Indien, China.
(Quelle: wikipedia.de)
Inhalt:
Der Autor nimmt an, dass die Weltgeschichte ab 1942 einen anderen Verlauf genommen hat. Die Alternativweltgeschichte in Form eines Kriminalromans handelt in einem fiktiven Deutschland des Jahres 1964, das den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Europa wird von den Nationalsozialisten beherrscht, mitsamt Großbritannien und dem europäischen Russland. Die restliche UdSSR befindet sich nach wie vor im Krieg mit dem Deutschen Reich.
Die USA unterstützen Russland mit Hilfslieferungen und befinden sich im „Kalten Krieg“ mit Deutschland. Durch die amerikanische Atombombe und die deutschen „V-3“-Interkontinentalraketen ist ein nukleares Patt zwischen den beiden Mächten entstanden. Entspannung ist jedoch in Sicht: US-Präsident Joseph P. Kennedy wird zu einem ersten Staatsbesuch erwartet. Anlass ist der 75. Geburtstag Adolf Hitlers am 20. April.
Im Mittelpunkt der Handlung des Buches steht der Kripo-Sturmbannführer Xaver März, der als Mordfahnder in Berlin tätig ist. Er wird mit der Aufklärung eines Mordes an einem Parteifunktionär beauftragt, aber schon kurze Zeit später wieder von dem Fall abgezogen. Als er dennoch weiterermittelt, stellt er fest, dass der Mord mit einem 22 Jahre alten Geheimnis zusammenhängt, das bis in die oberste Riege der nationalsozialistischen Führung hineinreicht.
(Quelle: wikipedia.de)
Mein erster Kontakt †¦
†¦ mit diesem Buch war ein Experiment anno 1996. Ich machte privat eine schwierige Zeit durch, und irgendwie kam ich auf die Idee, auch mal englischsprachige Bücher zu lesen, um den Alltag auf andere Art und Weise ein wenig zu entfliehen.
"Vaterland" war eines der beiden "Experimentbücher", die ich dafür auswählte, ohne mir weitere Gedanken über den Inhalt zu machen.
Das andere war "IT" (dtsch. "ES"), von Stephen King.
King, bereits damals einer meiner Leib-und Magenautoren, hat seinerzeit leider sehr schnell (und nicht weniger überraschend) verloren.
Einfach aufgrund der Sprache.
Harris schaffte es mit einfachen Worten und einer klar strukturierten Sprache, eine tiefe Atmosphäre zu erschaffen, die mich von Beginn an in das Geschehen zog. Was hat das mit der deutschsprachigen Ausgabe zu tun, die ich hier bespreche?
Ganz einfach.
Die Übersetzung †¦
†¦ ist nach meinem Empfinden perfekt gelungen.
Jahre nach meinem Experiment, hat das Buch einen starken Nachhall in mir hinterlassen. Und jetzt, als ich vor Kurzem die deutsche Ausgabe las, war es wieder ein Genuss ohne Abstriche. Es liest sich flüssig, ohne merkwürdige Sprachverbiegungen, verschwurbelt anmutende Grammatikexperimente oder verpuffte Wortwitze.
Aus diesem Grund habe ich auch dem Übersetzer, Hanswilhelm Haefs, zu Beginn dieser Rezension einen ihm gebührenden Platz neben dem eigentlichen Autoren eingeräumt.
So eine gute Ãœbersetzung ist heute (leider) oftmals Mangelware.
Das Lesen †¦
†¦ dieses Buches war für mich eine paradoxe Mischung aus Zeitreise, Alptraum und spannendem Thriller.
Zuerst beginnt Harris mit dem Aufbau seiner alternativen Welt, bringt dem Leser Deutschland unter dem Führer nahe, zeigt ihm die titanischen Bauten Albert Speers und nähert sich über seinen Helden, Xavier März, langsam dem Kernpunkt der Geschichte.
Sehr gut finde ich für diesen Punkt, dass in der mir vorliegenden Ausgabe auch Quellenhinweise, Zeichnungen und ein Nachwort des Autoren vorhanden sind.
Der Thriller selber, der ja den Kern der Geschichte spielt, hat Harris angenehm weich in die Rahmenatmosphäre eingebettet. Hier kommen immer wieder kleine Hinweise zum Vorschein, in welche Richtung sich das große Geheimnis (das inzwischen keines mehr sein dürfte) richtet. Er vergisst zudem auch nicht, auf unauffällige Art und Weise das alltägliche Leben in dieser Welt darzustellen, wobei er auf wohltuende Weise auf die Klischees des typischen Deutschen verzichtet. Ob er dies über das Leben und Denken seines Helden macht, oder ob er uns einfach nur zeigt was Xaver sieht, ist einerlei. Die Bilder sind immer stimmig und nachvollziehbar.
Die Handlung verläuft ruhig, ja beinahe unaufgeregt, ist aber dennoch sehr spannend, da man sich gemeinsam mit Xavier März ständig über die Schulter schaut.
Ist da ein Spitzel der Gestapo?
Wann erwischen sie mich?
Wie weit kann ich gehen?
Ist zu viel Wissen nicht gefährlich?
Aber warum bin ich dann Polizist geworden, wenn ich keine Antworten suchen und finden soll?
Und das ist der Punkt, den ich bereits als Alptraum bezeichnet habe.
Ständige Überwachung, ohne Parteibuch und entsprechend motivierte "freiwillige" Einsätze in der Freizeit, hat man es schwer, in einem Deutschland unter Hitler. Wer in der ehemaligen DDR aufgewachsen ist, wird schnell gewisse Parallelen erkennen können, was dieses Buch, trotz seinem Alternativwelthintergrund, aktuell hält.
Eine Warnung vielleicht vorweg:
Gegen Ende des Buches beschreibt Harris innerhalb der Geschichte einige Schriftwechsel bezüglich der "Endlösung" und wie eine der Personen seines Buches einen Besichtigungstag im KZ erlebte.
Es sind keine expliziten Splatterszenen, aber dank der erstklassigen Übersetzung kommt ein gewisser (typisch deutscher?) Bürokratenton noch besser rüber, als es im englischen Original der Fall war.
Diese Passagen sind in einem etwas kleineren Schriftbild gehalten, und wirklich harte Kost.
Auch ohne Blut und Schreie.
Das Kopfkino reicht allemal.
Mein Fazit:
Ein selten gutes Buch, das trotz der Vielzahl der Genres, die es berührt, ein homogenes und zufriedenstellendes Leseerlebnis bietet.
Ob man es im englischen Original liest, oder in der ausnehmend gelungenen Ãœbersetzung von Hanswilhelm Haefs ist egal.
Dieses Buch sollte nach meinem Dafürhalten Eingang in den Unterricht unserer Schulen erhalten.
Deutsch, Englisch, Geschichte †¦
Nur ein Buch, aber drei Fächer die fachrichtungsübergreifend ausnehmend spannend behandelt werden würden.
#2
Geschrieben 31 Juli 2011 - 12:38
Allgemeine Informationen:
"Vaterland", von Robert Harris
Verlag: Heyne, Ausgabe von 1995, Taschenbuch, 377 Seiten
ISBN-10: 3453074661
ISBN-13: 978-3453074668
Als Ergänzung oder Korrektur zu deiner interessanten Buchvorstellung: Die Deutsche Nationalbibliothek führt eine Heyne-Ausgabe bereits für das Jahr 1994.Erst 1996 wurde der Roman vom Heyne-Verlag in München veröffentlicht.
(Quelle: wikipedia.de)
Vaterland : Thriller / Robert Harris. Aus dem Engl. von Hanswilhelm Haefs
Person(en) Harris, Robert
Ausgabe Einzig berecht. Taschenbuchausg.
Verleger München : Heyne
Erscheinungsjahr 1994
Umfang/Format 377 S. ; 18 cm
Gesamttitel Heyne-Bücher : 1, Heyne allgemeine Reihe ; Nr. 8902
Einheitssachtitel Fatherland <dt.>
ISBN/Einband/Preis 3-453-07205-7 kart. : DM 16.90
Bearbeitet von Ulrich, 31 Juli 2011 - 12:40.
#3 Gast_Dirk_*
Geschrieben 31 Juli 2011 - 12:45
#4
Geschrieben 31 Juli 2011 - 12:52
Ebenso gibt es noch den KVK - Karlsruher Virtueller Katalog, wo über mehrere Kataloge hinweg gesucht werden kann.
Den Roman Vaterland halte ich auch für einen lesenswerten Roman. Die Geschichte ist auch erschreckend, weil sie zeigt, wie verachtend mit Menschen umgegangen werden kann.
#5 Gast_Dirk_*
Geschrieben 31 Juli 2011 - 12:59
#6
Geschrieben 04 August 2011 - 11:48
Super
Danke dir für den Link, Ulrich.
Ja, dieses menschenverachtende Verhalten, die Genauigkeit, mit der Harris seine alternative Welt und deren Bewohner beobachtet und beschreibt ... ich habe einige Male trocken schlucken müssen.
So ein Buch konnte aber nur Autor schreiben, der eben nicht aus Deutschland stammt. Er hatte den notwendigen Abstand zu dem Thema und zu Deutschland und seinen "Eingeborenen", wie es heute teilweise auch noch (wieder?) ist.
Und das hat mich noch mehr erschrocken, als das eigentliche Thema des Buches.
Wieviel ist da wirklich Fiction im Verhalten der Menschen, und wieviel ist real?
Wann hört der tägliche Kampf ums Überleben auf, und wo beginnt das freudige Mitlaufen hinter Zeichen, Fahnen und Führern?
Da ist die spannende Unterhaltung, die Harris ja wohl eigentlich im Sinn hatte, nur noch Zuckerguss auf einer sehr leckeren Torte.
danke für die Rezension. Sie hat mich daran erinnert, dass ich Vaterland mal wieder lesen könnte. Oder den Film anschauen.
Zu deiner These, dass so ein Roman nur von einem Nicht-Deutschen geschrieben werden konnte ... Kennst du Zieglers "Die Stimmen der Nacht"? (von 1983) oder Dieter Kühns "Ich war Hitlers Schutzengel" (2009). Sind natürlich anders als Vaterland (schon weil sie keine Krimis/Thriller sind), aber in der Thematik und Umsetzung ähnlich deutlich.
Etwas zu kurz in deiner Rezension kommt mir der Hintergrund der Morde bzw. die dahinter stehende Aussage. Denn obwohl Sieger der Geschichte, halten
Viele Grüße
Tobias
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
Ich unterschreib' hier nichts, was ich nicht glaub'
Na gut, dann nicht, nicht um jeden Preis
Ich gehöre nicht dazu, das ist alles was ich weiß"
(Madsen, Strophe 1 des Songs "Na gut dann nicht")
- • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
-
• (Film) gerade gesehen: Umbrella Academy (finale Staffel)
#7
Geschrieben 04 August 2011 - 13:32
#8 Gast_Dirk_*
Geschrieben 04 August 2011 - 13:39
Bearbeitet von Dirk, 04 August 2011 - 13:40.
#9
Geschrieben 04 August 2011 - 13:43
Dieses Buch habe ich so mit 18 gelesen, auch im englischen Original, und es hat bis heute einen bleibenden Eindruck in meiner Erinnerung hinterlassen. Ich habe damals auch ein Referat in der Schule darüber gehalten, soweit ich mich erinnere. Ich stimme deinem Urteil über dieses Buch also voll und ganz zu!
Ich glaube, der Film dazu war ein ziemlicher Low-Budget-TV-Streifen (so habe ich ihn zumindest in Erinnerung), aber doch tatsächlich recht gut.
Es war ein TV-Film, aber nicht low budget. Er bekam einen Golden Globe und wurde für mehrere Emmys nominiert, u. a. für die besten Special Effects.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
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(The Cynic's book of wisdom)
Mein Blog
#10 Gast_Dirk_*
Geschrieben 04 August 2011 - 14:03
#11
Geschrieben 04 August 2011 - 18:01
P.S.: Der Autor hat natürlich noch eine Menge weiterer guter Bücher geschrieben - das beste für den Alt-Rom-Fan ist ein noch relativ neues... Imperium.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#12 Gast_Jorge_*
Geschrieben 04 August 2011 - 21:20
So ein Buch konnte aber nur Autor schreiben, der eben nicht aus Deutschland stammt. Er hatte den notwendigen Abstand zu dem Thema und zu Deutschland und seinen "Eingeborenen", wie es heute teilweise auch noch (wieder?) ist.
Otto Basil schrieb so ein Buch bereits 1966...ein echter Klassiker, der jetzt sogar wieder erhältlich ist http://www.milena-ve...how_details=139 .
Solltest du vielleicht mal lesen.
#13 Gast_Dirk_*
Geschrieben 05 August 2011 - 04:49
#14
Geschrieben 05 August 2011 - 07:59
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#15 Gast_Jorge_*
Geschrieben 05 August 2011 - 08:59
Ich kann zur Entschuldigung nur vorbringen, dass ich BJ. '67 bin http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png
Lahme Ausreden...das ist auch mein Enstehungsdatum.
Bis ich endlich des Lesens mächtig war, dürfte dieser Roman wohl aus den Buchhandlungen verschwunden gewesen sein
Nö, da gab es z.b. diese schöne Ausgabe von Moewig http://www.sf-hefte....Reihe=Moewig%SF ; im Ernst...diese Ausgabe erschien zur Blütezeit des SF-Genres hierzulande(SF-Reihen bei Bastei, Heyne, Ullstein, dtv, Suhrkamp etc. etc.), bei der Vielfalt konnte einem so manches gutes Buch unter dem Radar durchflutschen .
Bearbeitet von Jorge, 05 August 2011 - 09:03.
#16 Gast_Dirk_*
Geschrieben 05 August 2011 - 09:47
Nö, da gab es z.b. diese schöne Ausgabe von Moewig http://www.sf-hefte....Reihe=Moewig%SF ; im Ernst...diese Ausgabe erschien zur Blütezeit des SF-Genres hierzulande(SF-Reihen bei Bastei, Heyne, Ullstein, dtv, Suhrkamp etc. etc.), bei der Vielfalt konnte einem so manches gutes Buch unter dem Radar durchflutschen .
Ha, siehste
Da haben wir die Erklärung http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png
Aber ich vermute auch, dass mir dieses Buch alleine schon wegen dem Cover durch die Lappen gegangen ist.
Mein erster Gedanke beim Anblick dieses Bildes war:
"Lieber von Picasso gemalt, als vom Schicksal gezeichnet!"
Aber vieleicht werde ich das beizeiten mal nachholen.
Das Buch meine ich natürlich, nicht das malen
LG
Dirk
#17
Geschrieben 05 August 2011 - 11:25
Ha, siehste
Da haben wir die Erklärung
Aber ich vermute auch, dass mir dieses Buch alleine schon wegen dem Cover durch die Lappen gegangen ist.
Mein erster Gedanke beim Anblick dieses Bildes war:
"Lieber von Picasso gemalt, als vom Schicksal gezeichnet!"
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/laugh.png
Aber vieleicht werde ich das beizeiten mal nachholen.
Das Buch meine ich natürlich, nicht das malen
LG
Dirk
mhm, ist ein typisches Moewig Cover ..., in meinen Augen also nix besonderes.
Die hatten seinerzeit so viel Wiedererkennungswert wie z.B. Heyne oder Bastei Cover.
Damals ganz putzig fand ich das Cover zu "Kinder des Holocaust" http://www.philipkdi...sholocaust.html
Ist 'ne Spinne wie aus Tarantula
Viele Grüße
Tobias
Bearbeitet von T. Lagemann, 05 August 2011 - 11:27.
"Ha!", machte die alte Dame. "Nur wenn wir verlieren."
(James Corey, Calibans Krieg)
"Sentences are stumbling blocks to language."
(Jack Kerouac in einem Interview mit der New York Post, 1959)
"Na gut, dann nicht, dann bin ich eben raus
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- • (Buch) gerade am lesen:Ich lese zu schnell, um das hier aktuell zu halten.
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#18
Geschrieben 05 August 2011 - 12:09
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
Auf FB zu finden unter phantasticus
(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#19
Geschrieben 05 August 2011 - 12:14
Ha, siehste
Da haben wir die Erklärung
Aber ich vermute auch, dass mir dieses Buch alleine schon wegen dem Cover durch die Lappen gegangen ist.
Mein erster Gedanke beim Anblick dieses Bildes war:
"Lieber von Picasso gemalt, als vom Schicksal gezeichnet!"
http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/laugh.png
Aber vieleicht werde ich das beizeiten mal nachholen.
Das Buch meine ich natürlich, nicht das malen
LG
Dirk
Nicht Picasso, sondern der "Rock'n'Roll-Maler Wenske, siehe auch EXODUS 26. Das Bild ist doch Klasse, mal kein 08/15, vielleicht schon wieder zu psychedelic, was ja nicht wirklich angemessen ist für das Buch.
Phantastische Grüße,
Thomas
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#20 Gast_Dirk_*
Geschrieben 05 August 2011 - 15:11
Mit dem Cover hätte ich keinen vernünftigen Sci-Fi Roman erwartet, sondern eher das Ergebnis eines schlechten LSD-Trips.
Nun ja, wenn ich das alte Exemplar irgendwo bekommen sollte, werde ich meine Angst bezähmen, dass ich nach dem Genuss des Buches auf Ziegen starre bis sie tot umfallen
Auch wenn die Leseprobe doch recht gewöhnungsbedürftig ist, die ich eben gefunden habe.
Aber was solls?
Unsere Eltern haben mit Drogen experimentiert, dann wage ich eben trotz meines fortgeschrittenen Alters auch mal das Experiment, ein Buch mit seltsamen Texten in noch seltsameren (Cover)Gewändern zu inhalieren
Für neue Erfahrungen ist man nie zu alt, und wer weiß?
Vielleicht ist das ja der Stoff aus dem die (bunten) Träume sind http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink2.gif
Alberne Grüße
Dirk
#21
Geschrieben 05 August 2011 - 16:50
Ja genau
Mit dem Cover hätte ich keinen vernünftigen Sci-Fi Roman erwartet, sondern eher das Ergebnis eines schlechten LSD-Trips.
Alberne Grüße
Dirk
Oh ja, wenn das stimmt, was Herr Wenske in EXODUS so selbst von sich schrieb, dann liegst du wahrscheinlich nicht mal falsch mit dkeser Assoziation ;-)
Bearbeitet von T.H., 05 August 2011 - 18:13.
Phantastische Grüße,
Thomas
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(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#22
Geschrieben 05 August 2011 - 17:34
Passt zur Inhaltsangabe.Mit dem Cover hätte ich keinen vernünftigen Sci-Fi Roman erwartet, sondern eher das Ergebnis eines schlechten LSD-Trips.
Bei der würde ich das auch erwarten.
#23 Gast_Jorge_*
Geschrieben 05 August 2011 - 20:19
Dann wage ich eben trotz meines fortgeschrittenen Alters auch mal das Experiment, ein Buch mit seltsamen Texten in noch seltsameren (Cover)Gewändern zu inhalieren
Für neue Erfahrungen ist man nie zu alt, und wer weiß?
Vielleicht ist das ja der Stoff aus dem die (bunten) Träume sind
Dann noch ein Tipp...obwohl eher der Stoff für Alpträume:
Sarban
Hörnerschall(The Sound of his Horn)
http://www.perlentau...buch/15543.html
Bearbeitet von Jorge, 05 August 2011 - 20:28.
#24 Gast_Jorge_*
Geschrieben 05 August 2011 - 20:25
#25
Geschrieben 05 August 2011 - 22:25
Ach, stimmt, habs galtt überblättert. Nun, doppelt hält.... na, kennste ja.
Phantastische Grüße,
Thomas
...meine "Phantastischen Ansichten" gibt's hier.
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(Hinweis: Derzeit keine Internetrepräsentanz meiner Bilder; schade eigentlich...)
#26
Geschrieben 14 September 2011 - 07:43
- • (Buch) gerade am lesen:Metro 2034
- • (Buch) als nächstes geplant:Die Straße
-
• (Buch) Neuerwerbung: noch nicht
-
• (Film) gerade gesehen: Soylent Green - 2025
-
• (Film) als nächstes geplant: Planet der Affen - Prevolution
-
• (Film) Neuerwerbung: Battle of L.A. (ätzend)
#27
Geschrieben 14 September 2011 - 07:53
#28
Geschrieben 15 September 2011 - 15:40
- • (Buch) gerade am lesen:Metro 2034
- • (Buch) als nächstes geplant:Die Straße
-
• (Buch) Neuerwerbung: noch nicht
-
• (Film) gerade gesehen: Soylent Green - 2025
-
• (Film) als nächstes geplant: Planet der Affen - Prevolution
-
• (Film) Neuerwerbung: Battle of L.A. (ätzend)
#29
Geschrieben 05 März 2012 - 13:24
- • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"
#30
Geschrieben 07 März 2012 - 13:19
Einziger Kritikpunkt für mich: Welcher Deutsche heißt denn Xavier March? Damals zumindest. Wobei schon Xaver für einen Norddeutschen bizarr wäre. Aber das sehe ich ihm nach.
Ich glaube, Harris hat da einfach einen Namen anglisiert, um dem englischsprachigen Publikum entgegenzukommen. In der Übersetzung ist daraus Xaver März geworden (wenn ich mich recht erinnere), was sicherlich in Harris' Sinn ist.
Zum Buch: Mich hat es auch sehr gepackt. Ich glaube, ich habe es sogar zweimal gelesen, und wie packend es ist, zeigt sich vielleicht auch daran, dass mir das Buch aus meiner Bibliothek geklaut wurde.
Für den zentralen Schwachpunkt des Romans halte ich aber die Prämisse, dass es der Naziführung gelungen sein soll, den Holocaust nahezu vollständig zu vertuschen. Das halte ich schon für aus rein praktischen Gründen unmöglich und weiß auch gar nicht mehr, ob der Roman eigentlich eine Erklärung dafür bietet, warum all die Mitwisser nichts ausplaudern. Ich habe den Eindruck, Harris hat seinen Nachkriegshitlerismus nach dem historischen Vorbild der Sowjetunion zeichnen wollen. In der UdSSR hörten die paranoiden Massenmorde nach dem 2. Weltkrieg mehr oder weniger auf, und mit Stalins Ende kehrte so etwas wie Normalität in die Diktatur ein (auch wenn die Diktatur an sich natürlich blieb). Das Problem ist aber, dass es im Falle des Nationalsozialismus nicht die geringsten Anzeichen gab, dass in ihm jemals eine vergleichbare »Normalisierung« Einzug halten würde. Terror, eliminatorischer Antisemitismus und Vernichtungskrieg sind einfach so integrale Bestandteile des Nationalsozialimus, dass er ohne sie kaum zu denken ist. Zugleich ist das der essentielle Unterschied zwischen der faschistischen Diktatur und der realsozialistischen. Letztlich finde ich deshalb Dicks Vision in The Man in the High Castle, wo die Nazis sich auch nach dem Krieg laufend in wahnwitzige Vernichtungsprojekte stürzen, in dieser einen Hinsicht glaubwürdiger als den bürokratischen Alltag in Fatherland.
Dennoch hat Harris einen packenden und anregenden Roman geschrieben, kein Zweifel.
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