Die Haarteppichknüpfer
Andreas Eschbach
In einer fernen Zeit ... Schon seit je fertigen die Haarteppichknüpfer ihre Teppiche für den Kaiser â• Teppiche, die aus den Haaren ihrer Frauen und Töchter bestehen. Für die Herstellung eines einzigen Teppichs benötigen die Knüpfer ihr ganzes Leben, und von dem Erlös kann eine Generation ihrer Familie leben. So war es seit Anbeginn der Zeit. Doch eines Tages taucht ein Raumschiff im Orbit der Welt auf, das kurz darauf landet, um dem Geheimnis der wundersamen Haarteppiche auf den Grund zu gehen â• einem Geheimnis, das alle Vorstellungskraft übersteigt.
Die bevorstehende Veröffentlichung des sehr viel versprechend klingenden "Herr aller Dinge" hat mich daran erinnert, das ich mich ja eigentlich schon länger mal durch die mir noch unbekannten Romane von Eschbach durcharbeiten wollte, zumal die handvoll (Das Jesus-Video, Eine Billion Dollar, Ausgebrannt), die ich schon von ihm kenne, mir durchweg sehr gut gefallen haben.
Und auch "Die Haarteppichknüpfer" enttäuscht nach etwa 2/3 kein Stück: Die clever miteinander verschachtelten "Quasi-Kurzgeschichten", ein angenehmes Erzähltempo und der phantastische Weltentwurf, hier stimmt einfach alles. Zwar fehlt aufgrund der etwas eigentümlichen, aber auch sehr faszinierenden Struktur der jeweils einzeln für sich stehenden Kapitel, eine echte Identifikationsfigur, aber trotzdem werden sowohl die Welt der Haarteppichknüpfer, als auch die anderen Schauplätze so lebendig und mitreißend beschrieben, das dieses Manko nicht weiter stört. Schön finde ich auch, das dieses Buch kein Stück vorhersehbar ist, ich habe 90 Seiten vor Schluss immer noch keine Ahnung, wie das ganze aufgelöst werden könnte, eine angenehme Überraschung, die man zu selten erlebt. Mehr dazu, wenn ich morgen oder übermorgen durch bin (Und wehe, es versucht mich jemand zu spoilern..