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Das erste Kapitel eines Thrillers


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26 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 20 August 2011 - 13:00

Eigentlich wollte ich diese spezielle Frage nicht in diesem Forum stellen, weil sie, bzw. der Grund für sie, nichts mit Phantastik oder Science Fiction zu tun haben.
Aber nachdem wir hier ja in einem anderen Thread auf sehr angenehme Weise über Werbung, Gewaltdarstellung etc. diskutieren, und hier sehr gute und fundierte Meinungen und Argmunte zusammengekommen sind, traue ich mich einfach mal.
Denn das, was ich hier an diesem Beispiel hier in der Autorenwerkstatt lernen kann, kann ich natürlich auch für die reinen Phantastik und Science Fiction Projekte anwenden, die mir noch so vorschweben.

Hier ist also das erste Kapitel zu einem Thriller (Arbeitstitel "Der Mann der die Sünde aß"), den ich vor kurzem mal just for fun begonnen habe, ihn dann aber wegen einer Reihe anderer Projekte auf Eis legte.

Es ist recht explizit in seiner Darstellung von Gewalt, und hier werde ich unsicher, ob ich die Grenze guten Geschmacks überschreite, oder nicht.
Vor allem treibt mich aber die Frage um, ob ich mit so einem Einstieg potentielle Leser nicht direkt vergraule?

Ich bin dankbar für jegliche Kritik, gleich wie vernichtend oder lobend sie ausfällt.

LG

Dirk :)

Wollust



Du sollst nicht beim Knaben liegen wie bei einer Frau; denn das wäre ein Gräuel.
(3.Buch Mose, Kap. 18-20, Übersetzung nach Martin Luther)

...Das Zimmer stank nach Angstschweiß und abgestandener Pisse. Da war zwar auch noch das leicht süßliche Aroma von Blut und der schwere Geruch nach verbranntem Weihrauch in der Luft, aber der strenge Biss des Ammoniaks schnappte einfach stärker in der Nase um Aufmerksamkeit. Die sanften Streicher eines klassischen Orchesters wehten durch das Zimmer. Die Air von Johann Sebastian Bach.
In der Mitte des Zimmers lag ein umgekippter Stuhl mit der Lehne auf dem Boden. Fesseln schnürten sich tief in das Fleisch eines nackten Mannes, hielten ihn gebeugt über dem Stuhl. Die Kante der Sitzfläche drückte sich in seinen Bauch, Füße und Hände lagen blau angelaufen auf dem Boden. Kabelbinder an den Gelenken schnürten ihm die Blutzufuhr ab. Der Hintern des Mannes ragte in die Höhe.
...Eine auf Dauer sehr schmerzhafte Stellung.
...Eine bußfertige Stellung, wie ER mit einer gewissen Befriedigung fand. Nachdenklich ging ER hinter dem Gefesselten hin und her, und genoss sein kleines Arrangement. Seine Kutte raschelte dabei leise, und sein Rosenkranz glitzerte im dämmerigen Licht der Kerzen, auf denen die Heiligen heiße Tränen aus Wachs weinten. Der Rücken und das Gesäß des Mannes waren mit blutigen Striemen übersät. Der Körper des gefesselten Sünders zitterte. Sein Kopf war gesenkt. Leises Wimmern wehte durch das Zimmer, untermalt vom sanften Klang der Streicher. Blut tropfte von seinem Gesicht, das hinter dem Vorhang seiner Haare nicht zu sehen war, auf den Boden. Die Wand vor dem Stuhl war mit Fotos von Kindern bedeckt.
...Nackten Kindern.
...Ja, das Arrangement war ihm wirklich gelungen, fand der Mann in der Kutte. Fast so gut, wie es seinerzeit die Meister der Inquisition gekonnt hatten, von denen er sich viel abgeschaut hatte. Er ging langsam zu dem Gefesselten, zog noch einmal seine schwarzen Handschuhe stramm, und riss dem Büßer den Kopf an den Haaren hoch, damit er die Fotos sehen konnte.
...»Gestehst du deine Sünden, mein Sohn?«
...Der Mann über dem Stuhl wimmerte lauter, öffnete den Mund und abgebrochene Zahnstümpfe ragten aus dem blutigen Rund hervor, wie Felsen aus einem Meer von Blut.
...»Mein Sohn, ich kann dein Gestammel nicht verstehen.« Die Hand ließ die Haare los, und bevor der Kopf des Sünders wieder heruntersacken konnte, landete sie zur Faust geballt mitten in seinem Gesicht. Es knirschte. Blut spritzte aus den Überresten der Nase.
...»kank †¦«, wimmerte der Mann. »†¦ ibinkank †¦«
...Der Inquisitor spürte eine seltsame Mischung aus Mitleid und Hass. Die Air begann von vorne, die weichen Klänge der Streicher woben ein zartes Netz der Melancholie, und dann waren da nur noch Mitleid und Verständnis in ihm. Hier war kein Platz für die dunklen Gefühle des Antichristen.
...»Ja. Du bist krank. Aber du bist auch eine Krankheit. Ein Krebsgeschwür, dass man aus dem Leib der Menschheit entfernen muss.« Er hockte sich neben den Sünder, beugte sich vor, brachte sein Gesicht ganz nah an das Ohr seines Opfers. »Bereue«, flüsterte er beinahe zärtlich dem Starrköpfigen ins Ohr. Seine Hand streichelte ihm sanft über den Kopf. Eine Geste mit der man ein Kind zu trösten vermochte. »Bereue deine Sünde, mein Sohn, und ich kann dir die Absolution erteilen.«
...»ich bin †¦ unschuldig †¦«, versuchte der Gefesselte klare Worte über seine geschunden Lippen zu bekommen. »†¦ richter mich †¦ freigesprochen.«
...Der Mann in der Kutte nickte bedächtig, ließ den Rosenkranz durch seine Finger gleiten, und lauschte einen Moment lang andächtig der Musik. Klang so vielleicht auch das Himmelreich? Er nickte noch einmal, und sah auf den Sünder hinab.
...»Ja, in der Tat. Ein weltliches Gericht hat dich mangels Beweisen freigesprochen. Berufst du dich darauf? Jetzt, in diesem Moment, wo dich das göttliche Gericht heimsucht und dir die Möglichkeit bietet, trotz deiner schwersten Verfehlungen in das Himmelreich aufgenommen zu werden?«
...Der Sünder schwieg. Zeit für die letzte Möglichkeit, alle Sünden zu gestehen und zu bereuen fand der Mann. Soviel Sünde, und nur so wenig von Herzen kommende Buße. Auf einem Tisch hinter dem uneinsichtigen Sünder lagen eine Peitsche, eine Zange, ein Tiegel und ein Baseballschläger neben einer Bibel, die in brüchiges Leder gebunden war. Er öffnete den Tiegel und zögerte kurz. Dann verteilte er ohne seinen Handschuh auszuziehen eine durchsichtige Creme auf das dicke Ende des Schlägers. Man sollte einem Sünder gegenüber bei aller gerechten Strafe immer noch Erbarmen wallten lassen. Ein Erbarmen, welches den Opfern des Gefesselten nicht zuteil geworden war. Der Mann in der Kutte griff zu der Fernbedienung der Anlage. Der zarte Gesang der Streicher wurde lauter, und schwebte sanft und doch fordernd durch das Zimmer, wie die Engel der Vergebung. Langsam näherte der Mann sich dem Rücken des Sünders, dirigierte mit dem groben Schläger in seiner Hand die himmlisch zarte Musik. Dann beugte ER sich vor, spreizte die Gesäßwangen des Sünders und nahm Maß.
...»Gestehe und bereue deine Sünden, dann wird dir vergeben werden.«
...Seine Stimme war zu einem Donnern angeschwollen, dem Ruf eines wütenden Gottes, der einen harten Kontrast zu der weichen Musik bildete. Der Sünder schüttelte den Kopf.
...»Dann sollst du durch den Schmerz, den du anderen angetan hast, selber Läuterung und Erlösung im Angesicht Gottes erfahren.«
...Der Klang der Streicher stieg zu einer Fontäne des Glücks.
...Die Hand mit dem Schläger zuckte vor.
...Und der Sünder schrie.

Bearbeitet von Dirk, 20 August 2011 - 14:01.


#2 hkoerner

hkoerner

    Yoginaut

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Geschrieben 20 August 2011 - 13:56

Tut mir leid, aber das wird nichts als der 100ste Abklatsch von etwas, das man als Leser zur Genüge kennt. Gegen den Stil ist nur wenig zu sagen, gegen den Inhalt schon. Gerade der Beginn eines Textes sollte originell sein, neugierig machen. Hier sage ich als Leser nur: "Ach herrje, mal wieder ein übergeschnappter Möchtegern-Racheengel, der's einem mutmaßlichen Kinderschänder zeigt. Gähn." Liest sich wie Poppy Z. Brite light, und da ist das Original schon eine Zumutung. Wenn es schon dieses Thema sein soll, dann könnte man anders anfangen, nur mit der Musik und als Kontrapunkt, wie sich der Körper des Deliquenten unter den aus dem Off kommenden Schlägen windet. Das wäre immer noch nicht sonderlich originell, aber nicht ganz so überdrußerzeugend wie der Eingangstext. Sorry, aber Du hast gefragt. :) HK

#3 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 20 August 2011 - 14:11

Hi HK ;) No Problemo, wer keine Hitze verträgt sollte eben kein Koch werden ;) Ja, was du über 100. Abklatsch sagtest, hat mich auch bei diesem Projekt auf die Bremse treten lassen. Nachdem ich mir mit Phantastik und Science Fiction bei Agenturen und Verlagen mehrfach eine geschwollene Nase geholt habe, dachte ich, ich sollte deren Rat befolgen, und etwas mehr auf Mainstream setzen. Tatsächlich kam sogar mehrfach der Vorschlag, ich sollte auf den Zug der Serienmörder springen. Mein oftmals lapidarer Tonfall sei dafür ideal ?:huh:? Das Ergebnis war eben dieses erste Kapitel (und weitere Seiten, ca. 30?) die ich zu diesem Projekt schrieb. Dann war irgendwie die Luft raus. Weniger wegen der urspünglichen Idee (die ich natürlich einfach als genial empfinde ;) ), als vielmehr wegen der Umsetzung, die mir ungewohnte Schwierigkeiten bereitete. Ich sehe gerne Zombiefilme, habe keine Probleme mit ordentlich Blut bei Ballereien ... aber so etwas selber in Worte zu fassen, ist doch eine ganz andere Suppe. Aber immerhin scheint ja mein Stil (habe ich den wirklich? *freu*) nicht ganz so daneben zu liegen :) Das ist doch schonmal was :) Danke dir :) LG Dirk :)

#4 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 20 August 2011 - 14:30

Aber immerhin scheint ja mein Stil (habe ich den wirklich? *freu*) nicht ganz so daneben zu liegen :)

Ich finde es ätzend.
Aber zweifelsohne gut geschrieben.
So gut, daß mir diese Leseprobe ausreicht, um diese Geschichte nicht weiter lesen zu wollen. Und gut genug, der nächsten Leseprobe einer anderen Geschichte inhaltlich eine Chance zu geben.
Was willst Du mehr ? ;)

#5 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 20 August 2011 - 14:52

:) Lob und Ungnade in einem Atemzug ... Alfred, dass macht dir keiner nach :) Ja tatsächlich, was will ich mehr? Danke dir für deine Einschätzung, die meinen Entschluss bestätigte, doch lieber in vertrauten Gewässen zu bleiben. Ich habe da noch was auf der Herdplatte, das ist sogar brandaktuell in der Mache, aber bestimmt nicht dein Thema :) Zombies *grusel* :) Mal schauen, vielleicht wird das ein kleines Blogprojekt. Dann würde ich hier den Einstieg gerne auch zum Schlachten freigeben ;) LG Dirk ;)

#6 Konrad

Konrad

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Geschrieben 20 August 2011 - 15:29

...
Danke dir für deine Einschätzung, die meinen Entschluss bestätigte, doch lieber in vertrauten Gewässen zu bleiben.

Guter Entschluß.
Mir will nämlich beim besten Willen keine Erklärung einfallen, warum ein Menschenschinder sich beim Menschen schinden Bachs Air anhören sollte.
Außer der natürlich, daß ein Autor künstlich gegensätzliche Klischees zusammennagelt.
Dazu muß gesagt werden, auch ein Menschenschinder hat ein Anrecht auf stimmige Musik. :)

#7 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 20 August 2011 - 15:36

Hallo Konrad. :) Was wäre denn stimmiger gewesen? Metallica? Enter Sandmann? :) ;) Was aber, wenn der Menschenschinder eine religiöse Ader hat? Passt das dann noch? Kein Spaß jetzt, ich frage wirklich interessiert, da ich gerne mit sowas (musikalischen Zitaten) herumspiele, und sehr gerne Gegensätze nehme. Das ist ein Kritikpunkt, den ich so noch nie gehört habe, und deswegen ist er für mich besonders interessant! LG Dirk ;)

Bearbeitet von Dirk, 20 August 2011 - 15:37.


#8 †  a3kHH

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Geschrieben 20 August 2011 - 15:47

Danke dir für deine Einschätzung, die meinen Entschluss bestätigte, doch lieber in vertrauten Gewässen zu bleiben.

Moment mal, meine Meinung sagt genau das Gegenteil.
Aber, und das ist das hüpfende Komma, Du musst Dich mit Deinem Schreiben wohlfühlen.
Wenn Du das mit dem obigem Thriller kannst, verzichte auf mich als Leser und schreib' ihn zuende. Der Text ist gut genug geschrieben, daß Du sicher begeisterte Leser findest. Wenn Du das nicht willst, lies' mal Kim Harrisons Rachel-Morgan-Romane und baue Szenen wie die obige ebenso wie sie geschickt in eine düstere Umgebung ein. Schreib' doch 'mal 'nen "Romantic Thriller" etwas härterer Natur vom männlichen Standpunkt aus - könnte interessant werden.

#9 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 20 August 2011 - 15:58

Hi Alfred.

Ja, das große Problem beim Schreiben ist für mich, dass mir der Stoff unter die Haut gehen muss.
Ich muss mit den Zähnen knirschen, weinen, nach Luft schnappen oder mich freuen können, wenn ich tippe.
Alles andere ist so ... gedämpft?

Ich muss dazu sagen, dass ich ein Kind der ´80er bin.
Miami Vice mit diesen irren Soundtracks zum Beispiel, hat mich arg beeinflusst.
Wenn Crockets Theme lief, und er mit seinem Ferrari über die Highways bretterte ... Oh Mann, Gänshautgarantie (und dicke Brocken in der Hose am Tag danach :) )
Oder Heat, wenn Al Pacino Robert de Niro auf dem Highway abfängt, um mit ihm einen Kaffee zu trinken


So ungefähr muss sich das Schreiben für mich anfühlen, sonst wirds nix mit der Story und mir.

Und so ging es mir mit diesem Thrilleranfang.
Die Idee ist wirklich nicht übel (hoffe ich zumindest!), aber der Stoff geht mir nicht unter die Haut.

Ich und einen Romantic Thriller schreiben?
Aus männlicher Sicht?

Jetzt bin ich sprachlos.

Ernsthaft.

Das muss ich erstmal verdauen.

Grüblerisch

Dirk

Bearbeitet von Dirk, 20 August 2011 - 15:59.


#10 Konrad

Konrad

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Geschrieben 20 August 2011 - 16:26

Was wäre denn stimmiger gewesen?

Hallo Dirk,
ich kann nur sagen, daß mir die Kombi als übertriebenes, nicht stimmiges Kunstgebilde ins Gemüt gestochen hat.

Was hast du denn für eine Vorstellung, warum der Inquisitor Bachs Air hört?

Das Ganze scheint mir doch eine Art religiös verbrämte Inszenierung einer Bestrafung zu sein.
Das ist ein dynamischer Willensakt eines Menschenschinders und erfordert m.E. auch eine dynamische Musik.
Ein dramatisches Orgelwerk.
Aber ich bin natürlich kein Autor. :)

#11 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 20 August 2011 - 16:37

Das Ganze scheint mir doch eine Art religiös verbrämte Inszenierung einer Bestrafung zu sein.


Genau das ist es, Konrad ;)

Ohne zuviel zu verraten kann ich sagen, dass der Täter glaubt, er könne durch ein bestimmtes Ritual die Sünden seiner Opfer auf sich nehmen, um sich von seiner eigenen reinzuwaschen.
Dem irischen Brauch des Sündenessers.

Die Sündenesser waren Ausgestoßene der Gemeinschaft, die aber dennoch wichtig waren.
Sie aßen das Brot des Toten, tranken seinen Wein und erhielten als Lohn die beiden Geldstücke, die man auf die Augen der Leiche legte.
Ohne dieses Ritual würde die Seele des teuren Verstorbenen zu Samhain (heute Halloween) nicht in den Himmel kommen.

Ja, ich glaube mit Fug´ und Recht sagen zu können, dass der Inquistor streng religiös ist (und einen an der Murmel hat :) ).

Und die Musik dient ja auch einem anderen Zweck.

Ich glaube kaum, dass das Opfer ganz ruhig bleibt und höchstens ein wneig verkniffen dreinschaut, wenn der selbsternannte Inquisitor seine Bestrafung vollzieht :)
Die Musik ist also Untermalung und Schutz zugleich.

Aber wie gesagt, irgendwie bekomme ich das Thema nicht zu packen, und das Thema greift auch nicht so richtig nach mir, obwohl es bis zu einer gewissen Seitenzahl echt Spaß machte.

Deswegen habe ich diese Passage hier eingestellt, um vielleicht für mich herausfinden, ob es schon der Einstieg ist, der mich selber behindert.

Und Alfreds Gedanke ist irgendwie ... hm ... er hat Widerhaken :)

LG

Dirk ;)

Nachtrag:

In gewissem Sinne ist der Thread hier eine Art Strohhalm, nach dem ich greife.
Ich gebe Ideen nämlich ungern auf.
:)

Bearbeitet von Dirk, 20 August 2011 - 16:46.


#12 Konrad

Konrad

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Geschrieben 20 August 2011 - 20:47

Und die Musik dient ja auch einem anderen Zweck.

Ich glaube kaum, dass das Opfer ganz ruhig bleibt und höchstens ein wneig verkniffen dreinschaut, wenn der selbsternannte Inquisitor seine Bestrafung vollzieht :wink2:
Die Musik ist also Untermalung und Schutz zugleich.

Dazu muß die Musik aber eine gewisse Lautstärke haben.
Sorry, Bachs Air passt einfach nicht.

#13 †  a3kHH

†  a3kHH

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Geschrieben 20 August 2011 - 21:16

Und Alfreds Gedanke ist irgendwie ... hm ... er hat Widerhaken ;)

*grinsekatze*
Dann lies' erst einmal die Art von "Romantic Thrillern", die Kim Harrison schreibt. Die wurde mir nämlich vom Fandom Observer empfohlen ...
:cheers: :D :D








Ich kann doch nix dafür, daß Thalia die neben Stephanie Meyer einsortiert. Ich wundere mich allerdings, daß es da noch keine Beschwerden gab. Na ja - andererseits auch nicht ... :wink2:

#14 methom

methom

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Geschrieben 20 August 2011 - 21:18

Hi Dirk, ich habe deine Textprobe noch nicht komplett gelesen, aber nach dem, was ich hier beim Überfliegen des Threads mitbekommen habe, erweckst du natürlich mit dem Motiv der Sünde und Bachs Air sowie dem Titel Wollust eine ganz eindeutige Erwartung: Se7en. Willst du das? Und wenn ja, kannst du da mithalten?

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#15 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 21 August 2011 - 07:51

Moin zusammen :whistling:

Methom, das ist es! *vordiestirnklatsch*

Sieben ... ist das nicht der Thriller mit Brad Pitt, Morgan Freeman und Kevin Spacey?
Den hatte ich überhaupt nicht auf meinem Radar! Ich hatte eher den Verdacht, den Thriller Ressurection mit Christopher Lambert zu kopieren, den ich auch nur einmal gesehen habe.
Muss ich gleich mal nachsehen, aber jetzt beginne ich zu ahnen, woran es liegt, dass mich der Stoff nicht packt.

Okay, habe jetzt bei wikipedia nachgesehen.
Ja, das ist er.
Die Idee ist eindeutig die gleiche, wie bei Sieben.

Den habe ich gesehen, und fand ihn ganz okay, wenn auch teilweise arg überdreht.
Er muss aber trotz meiner ... hm ... mageren Begeisterung irgendwie einen starken Eindruck auf mich hinterlassen haben, denn die Ähnlichkeiten zu meiner Idee sind eindeutig da.
Da wäre "meine Version" tatsächlich nicht mehr, als eine Nacherzählung, knapp am Plagiat vorbei geschrammt.

Okay, die knapp 36 Normseiten dieses Projekts hake ich dann mal unter Lehrmaterial ab :)
Schade um die "Idee", aber das war ja eh nicht meine ;)

Aber dafür habe ich aber was lernen können:

- Recherche sollte sich nie nur auf die reinen Fakten beschränken. Man sollte immer mal schauen, ob nicht schon jemand anders schneller war, egal in welcher Form.

- Musikzitate sind ein zweischneidiges Schwert. Erst Recht, wenn man sie in einen starken Kontrast zu der jeweiligen Szene setzt. Darüber würde ich gerne noch ein wenig reden, denn das hat moch doch verblüfft.

- Gewalt ist kein Problem, solange man nicht die Kamera explizit draufhält. Denn offenbar hat sich bisher keiner daran gestört, dass ich meinen geplanten Bösewicht dazu gebracht habe, an einem mutmaßlichen Kinderschänder eine Darmspiegelung mit einem Baseballschläger vorzunehmen.

Uff, jetzt bin ich erleichtert, dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe, und nicht mit offenem Hosenstall unter die Leute (Agenturen, Verlage) gegangen bin.
Weniger wegen der kopierten Idee, als vielmehr wegen dem Vergleich, der unweigerlich gezogen worden wäre.

Ein dickes Danke dafür, Methom

Dirk :)

Bearbeitet von Dirk, 21 August 2011 - 08:19.


#16 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 21 August 2011 - 08:04

Hallo Konrad, hallo Alfred :)

@Alfred
Diese Thriller wurden dir also von berufender Stelle empfohlen, Alfred? :whistling:
Wie ist denn dein Eindruck von denen? Hast du die irgendwo besprochen?
Welchen würdest du mir als Einstieg empfehlen?

@Konrad
Mein Gedanke war nach einem "Selbstexperiment", dass Bachs Air bei voller Lautstärke und einer guten Anlage, doch recht mächtig rüberkommen kann :) Dazu kommt mein etwas wirrer (schwarzer) Sinn für Humor, denn ich lasse auch gerne mal Zombies durch die Einkaufsmeile einer toten Kölner Innenstadt laufen, während im Hintergrund Henry Mancinis "Theme from a Summer Place" läuft :lol:

http://www.youtube.c...feature=related

Die Toccata und Fuge BWV 565 war mir da schon fast zu wuchtig. Eine Weile hatte ich auch mit Carl Orffs "Carmina Burana, O Fortuna" gespielt, aber die war so ... hm ... spannend bedrohlich, langsam aufbauend, was mir schon fast zu übertrieben erschien.

Weil du ja ein "Leser" bist, und ich mit sowas ja Bilder in deinem Kopf erzeugen will ... Welches Stück würdest du in dieser Szene passend finden? Egal ob Klassik oder Moderne, ich habe eine recht ... hm ... bunte Sammlung an Musik, die von Bach, über Metallica, Genesis, Pink Floyd bis hin zu Vivaldi reicht, kann also recht schnell mal reinschnüffeln ;)

LG

Dirk

#17 Turbinenreiter

Turbinenreiter

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Geschrieben 21 August 2011 - 10:21

solche musikangaben überlese ich sehr oft. Bachs Air kenn' ich nicht. und das buch spielt den soundtrack nich dazu. ich denke für die meisten leser ist es einerlei ob du Bach oder irgendein anderes klassisches stück nimmst. allerings, das du dir darüber so viele gedanken machst gibt dem werk dann tiefe und detailmehrwert.

#18 Konrad

Konrad

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Geschrieben 21 August 2011 - 10:22

Weil du ja ein "Leser" bist, und ich mit sowas ja Bilder in deinem Kopf erzeugen will ... Welches Stück würdest du in dieser Szene passend finden?

Dirk, ich habe nur meinen spontanen Eindruck kundgetan.
Über die Gestaltung der Szene möchte ich eigentlich nicht weiter nachdenken, da sie mir auch sonst nicht gefällt.
Sie ist mir viel zu explizit.
Eines der wichtigsten Grundprinzipien einer guten Horrorstory ist, den Schrecken indirekt im Kopf des Lesers entstehen zu lassen, also z.B. durch Indizien.
In "Sieben" wird immer nur der Tatort und die Reaktion der Polizisten darauf gezeigt, niemals die Tat selber.

#19 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 21 August 2011 - 10:47

@Turbinenreiter

Ah, das hatte ich so gar nicht bedacht, dass die Musik eher untergehen würde.

Okay, da habe ich wohl in doppelter Hinsicht von mir auf den potentiellen Leser geschlossen, indem ich dachte, die Air wäre allgemein bekannt, und das Musik so wie bei mir eben Bilder im Kopf auslöst.
Wenn ich schreibe (oft auch wenn ich wrklich gute Bücher lese), läuft in meinem Kopf ein Kinofilm ab.
Das wollte ich eben mit der Unterstützung durch einen "virtuellen Soundtrack" ein wenig unterstützen.

Okay, das werden vielleicht die wenigsten Leser tun, aber wenn die Szene gefällt, könnte man doch nach dem entsprechenden Leid auf youtube nachschauen? Habe ich oft bei alten King-Büchern gemacht, in denen er seine Kapitel mit einem Songtext einläutet.

Also wieder ein Gadget mehr, dass zukünftig auch e-bookreader aufweisen sollten ;)

@Konrad
Oh, also ist die Szene doch zu hart?
Ich habe mich in erster Linie an die aktuellen Thrller gehalten, die da teilweise noch viel näher mit der Kamera draufhalten.
Mein Versuch eben, "mainstreamig" zu schreiben, oder auf fahrende Züge aufzuspringen ;)

Wenn ich mir aber jetzt nochmal "Sieben" in Erinnerung rufe ... ja, du hast recht.
Dort wurde nie die Kamera draufgehalten, sondern immer erst nach dem Verbrechen die Reaktion der Polizisten gezeigt.
Das hatte mir damals sehr gut gefallen, und auch die Ermittlungsarbeit.
Aber da war eben auch irgendwas, was mein Begeisterung dämpfte.
Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, war es vielleicht das Thema selber, also der Serienkiller, der mich nicht vom Hocker riss.
Überhaupt haben meine Frau und ich sehr wenige Serienkiller in unserer DVD-Sammlung.
Scheint uns nicht so recht zu jucken?

Und da liegt wahrscheinlich DER Knackpunkt, warum die hier eingestellte Szene schon für mich selber nicht funkte, und ich nach knapp 40 Seiten keinen Spaß mehr an der Sache / dem Genre hatte? Und wahrscheinlich liegt hier auch der Haae im Pfeffer, warum ich die Ähnlichkeit des Sujets zwischen meiner Szene und dem Film nicht direkt erkannte.
Das ist unbekanntes Terrain für mich.
Und wenn eine gewisse Orientierung und Spaß an der Sache nicht zu 100% da sind ... dann klappts auch nicht dem Spiel, dass du erwähnst.
Indirekte Hinweise und ähnliches.

Da ist gutes Gedankenfutter drin, Konrad!

Danke dir :)

LG

Dirk http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/smile2.gif

#20 Konrad

Konrad

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Geschrieben 21 August 2011 - 11:17

Vielleicht noch ein weiterer Hinweis. Wenn du schon explizit werden willst, dann mußt du besonders auf die Erzählperspektive achten. Du darfst den Leser niemals zwingen, sich gedanklich aktiv in die Rolle des Täters zu begeben. Dann ist normalerweise der Horror weg. Der Horror entsteht durch das Mitleiden mit dem Opfer. Ich sage normalerweise, weil es auch da Ausnahmen gibt. In deiner Szene ist nach meinem Geschmack die Erzählperspektive zu nahe am Täter.

Bearbeitet von Konrad, 21 August 2011 - 11:22.


#21 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 21 August 2011 - 12:35

Danke für den Tipp; Konrad :)

Ja, da war ich wohl aus Unerfahrenheit in diesem Genre zu nah am Falschen dran.

Aber ich glaube, dass mit Thrillern und mir, das wird noch eine Weile dauern, bis wir warm miteinander werden. Ich bin wohl viel mehr mit den Geschöpfen der Nacht und dunklen Rittern in schnellen Raumschiffen verhaftet, als mit mörderischen Priestern und Serienkillern ;)
Der unverstellte Blick des Neulings ist eben nicht immer nur förderlich, er kann auch ganz schnell zu einer besonderen Form der Betriebsblindheit führen.

In dem Sinne haben die meisten Autorenratgeber also recht, wenn sie sagen, dass man bei dem bleiben sollte, was man kennt.

Das werde ich aber beizeiten mal nachholen, indem ich mir mal Alfreds Vorschläge etwas genauer ansehe.
Die Idee, einen Romantic Thriller aus den Augen eines Mannes zu schreiben, ist einfach herrlich ;)
Verdrehte Welt, ein umgekehrtes Klischee ... einfach nur spaßig ;)

Und für Spaß bin ich immer zu haben http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/thumb.gif

LG

Dirk ;)

#22 methom

methom

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Geschrieben 22 August 2011 - 20:02

Ein dickes Danke dafür, Methom

Schön, dass ich dir helfen konnte. Und 30+ geschriebene Seiten sind doch auch eine schöne Erfahrung, selbst wenn sie ihren Weg nicht in die Öffentlichkeit finden ;).

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#23 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 23 August 2011 - 13:35

Hallo Methom :) Ja, lieber 30+ Seiten geschrieben, dann kann man darüber nachdenken, umstrukturieren etc.pp. Und am allerwichtigsten: Man darüber diskutieren, denn man hat ja schließlich Material, dass man erstmal entwerfen musste und dann auch vorzeigen kann. Ohne diesen Thread hier wäre ich nämlich nie auf die Verbindung zu dem Film gekommen. Und wer nicht schreibt, kann nicht aus seinen Fehlern lernen. Ich habe mir für das Wochenende nochmal Sieben in meiner Videothek reservieren lassen. Ich bin neugierig, inwieweit ich da unbewusst diesen Film beinahe kopiert hätte. Da ich zu dieser Idee eine ganze Ecke voll Notizen geschrieben habe, kann ich das dann gut nachvollziehen. Das interessiert mich jetzt wirklich, da ich eigentlich dachte, dass mich eher Filme die mich restlos begeistert haben inspirieren. Sieben war zwar okay, aber eben nicht DER Bringer, sonst hätte ich den im Regal stehen. Ja, der Thread und hier war für mich ein voller Erfolg :devil: Ich konnte viel für mich mitnehmen :devil: Euch allen meinen lieben dank dafür :thumb: LG Dirk :)

#24 Christian Günther

Christian Günther

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Geschrieben 23 August 2011 - 16:13

Hallo Dirk, ich habe deinen Auszug jetzt auch gelesen. Es ist ja eigentlich auch schon alles gesagt. Auch ich mag den Text inhaltlich nicht, weil ich solche Serienkiller-/Foltergeschichten nicht leiden kann (wobei ich den schon erwähnten Film "Sieben" sehr gut fand). Aber stilistisch kommt das Ganze weit besser rüber als z.B. die beiden anderen Exzerpte, die derzeit hier diskutiert werden. Die Szene kommt lebendig rüber, ich kann mitfühlen und es entstehen Bilder im Kopf. Das ist gut.

#25 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 23 August 2011 - 16:37

Hi Christian :D

...
Aber stilistisch kommt das Ganze weit besser rüber als z.B. die beiden anderen Exzerpte, die derzeit hier diskutiert werden.
Die Szene kommt lebendig rüber, ich kann mitfühlen und es entstehen Bilder im Kopf. Das ist gut.


WOW :D

Das tut gut :)
Und es ist zudem ein Ansporn, auch in Zukunft volles Herzblut in die Sachen zu investieren, die ich schreibe.
Egal ob sie letztendlich auch vor meinen Augen halten was sie versprechen (und dann auch vollendet werden), oder nicht.

Danke dir :)

Stolzen Gruß

Dirk :)

#26 Pharo

Pharo

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Geschrieben 23 August 2011 - 16:40

Hallo Dirk, ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Etwas abgegähntes Thema, aber ein toller Stil! Wirklich sehr gut. Was ich nicht verstehe ist: Wieso hast du dir trotz deines offensichtlichen Talents bei Verlagen eine blutige ... äh ... geschwollene Nase geholt? Ist ja nicht so, dass Verlage überhaupt keine Manuskripte aus Phantastik und SF annehmen. An deiner Schreibfertigkeit kann es auf keinen Fall liegen! Vielleicht eher am Plot ...? :D Fragende Grüße, Miriam

Bearbeitet von Pharo, 23 August 2011 - 16:41.

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#27 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 23 August 2011 - 17:36

Hallo Miriam :D

Erstmal ein dickes Danke für dein Lob *freu:)*

Ja, und dann deine Frage, warum ich mir erst bei Agenturen, und dann bei Verlagen eine dicke Nase geholt habe?
Ich weiß es nicht.
Ich kann nur vermuten, dass mein "Stil" doch nicht immer das einhält, was er vielleicht verspricht.
Da hilft eben nur lernen, schreiben, streichen, nochmal lernen, wieder schreiben, und nochmal streichen und viel Kontakt zu lesenden Menschen suchen, Fragen stellen ... und wieder schreiben ;)

Dazu kommen eben Geschichten, die normalerweise so weit vom gerade gültigen Mainstream liegen, sie der Süd- vom Nordpol ;)
Rentnerhelden mit Lungenfäule und Arthrose in einer steampunkigen Fantasywelt? (Die letzte Quest)
Raumschiffe, Mafiapaten und Verschwörungen? (Der Pate der Verlorenen)
Zombies in der Kölner Innenstadt, mit einer Ex-Nutte, einem Feigling und einer Horde behinderter Kinder als Protas? (Gottes letzte Kinder)
(Originalzitat aus einem Telefongespräch mit einer Agentur: "Ist das dann ein Regionalhorror, oder ist das MS als Krimi mit einem sozialkritischen Touch ausgelegt?)
:huh:

Ja, ich glaube, da spielen tatsächlich meine spinnerten Ideen und Plots ganz gewaltig mit rein.
Deswegen eben der Sprung ins allgemeine Fahrwasser.
Aber der ist ja, wie man an diesem Beispiel sieht, nicht so ganz meine Welt.
Ich liebe eben Vampire, Mafiapaten, Werwölfe, Raumschiffe und all so´n Zeugs.
Mit Serienkillern kenne ich mich gar nicht aus. Die Stoffe fühlen sich im ersten Moment gut an, aber irgendwann ist dann der Spaß irgendwie weg, und sie werden rau und kratzig, wie ein alter Wollpullover auf nackter Haut.

ACHTUNG! UNVERSCHÄMTE EIGENWERBUNG
:D
Ich mache jetzt mal kackfrech Eigenwerbung, und teile mit, dass da doch jemand ist, der ganz unverhofft Vertrauen in mich und mein Schreiben gesetzt hat, die Lage also nicht ganz so schlimm ist :)

Harald Giersche.
Da Bozz vom Begedia Verlag.

Und das nicht nur, indem er mich zu der Anthologie "Prototypen und andere Unwägbarkeiten" eingeladen hat, sondern auch, dass er mich so ganz nebenbei fragte, ob ich ihm nicht mein MS zu der Space Opera "Der Pate der Verlorenen" mal senden würde, als ich hier Testleser suchte.
Da wusste ich noch gar nicht, dass er auch Verleger ist (und habe sogar Uwe Post angehauen, ob das kein Fake ist :blush:)

In dem Moment wurde mir aber auch bewusst, dass ich die Sache falsch angegangen hatte.
Warum nach oben schielen, obwohl ich doch wusste und weiß, dass die was ganz anderes suchen, wenn es weiter unten, auf Augenhöhe mit den Lesern, die viel besseren Möglichkeiten gibt?
Ich hatte mich auf Agenturen und große Verlage eingeschossen, und deren aktuelle Programme weitgehend ausgeblendet, statt zum Beispiel mal den Ernst oder den Guido anzuhauen ;)
Und irgendwann, so nach umpfigsten Absage, habe ich mich dann auch nicht mehr getraut.

Jetzt liegt es also an "Der Pate der Verlorenen", die Sache für mich auszubügeln, und mein Ego wiede raufzupolieren :)
Daran wird derzeit gefeilt und gehobelt, da fliegen die Späne, da wird gehämmert und gezimmert ...

Und so ganz nebenbei:
Es macht bei aller "Arbeit" einen Heidenspaß zu sehen, wie mein ursprünglicher Text endlich eine vernünftige Form annimmt.
Und während Frederic und Harald an meinen literarischen Ergüssen (ver)zweifeln, habe ich das alte Projekt der "Kölner Zombies" wieder hervorgeholt :)

LG

Dirk (der diesen speziellen Ball einfach Volley nehmen musste :D )


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