30 Antworten in diesem Thema

[Jakob]

Liest schon jemand "Vortex", den dritten Teil der Spin-Trilogie von Robert Charles Wilson? Ich mochte ja im Gegensatz zum vorherrschenden Trend den 2. Teil "Axis" recht gern, die ersten 70 Seiten von "Vortex" finde ich aber eher mau - eine ganz-ferne-Zukunfts-Zeitebene und ein Handlungsstrang, der kurz nach "Spin" spielt, wechseln sich ab, in beiden finde ich die Figuren unerwartet blass - alle ein bisschen zu sympathisch. Das Zukunftsszenario ist auch nicht so richtig aufregend, aber vielleicht wirds noch interessanter. Interessant ist, dass der Roman eine Bericht-Struktur hat, ähnlich wie frühe utopische Reiseromane oder (wenn ich mich nicht irre) "Der Schläfer erwacht" von H.G. Wells.

[Christian Günther]

Oh, das ist inzwischen erschienen? Danke für den Hinweis, darauf warte ich schon lange!

[kah299887]

Kann es sein, dass Du die englische Ausgabe liest. Ich hatte gerade versucht es zu bestellen. Es ist in deutsch erst für Februar 2012 angekündigt.

[Jakob]

Kann es sein, dass Du die englische Ausgabe liest.

Ich hatte gerade versucht es zu bestellen.
Es ist in deutsch erst für Februar 2012 angekündigt.

Ja, tut mir leid, wenn ich falsche Hoffnungen geweckt habe, daran hatte ich nicht gedacht ...

[kah299887]

Kein Problem. Is nich schlimm Macht überhaupt nix Ich werde mich heute Nacht in den Schlaf weinen

[valgard]

Liest schon jemand "Vortex", den dritten Teil der Spin-Trilogie von Robert Charles Wilson? Ich mochte ja im Gegensatz zum vorherrschenden Trend den 2. Teil "Axis" recht gern, die ersten 70 Seiten von "Vortex" finde ich aber eher mau - eine ganz-ferne-Zukunfts-Zeitebene und ein Handlungsstrang, der kurz nach "Spin" spielt, wechseln sich ab, in beiden finde ich die Figuren unerwartet blass - alle ein bisschen zu sympathisch. Das Zukunftsszenario ist auch nicht so richtig aufregend, aber vielleicht wirds noch interessanter.
Interessant ist, dass der Roman eine Bericht-Struktur hat, ähnlich wie frühe utopische Reiseromane oder (wenn ich mich nicht irre) "Der Schläfer erwacht" von H.G. Wells.

Da ich den ersten Teil ganz Unterhaltend fand werde ich mir mal den zweiten zulegen.
Sollte er so ähnlich gestrickt sein habe ich keine Bedenken.
Sicher kein Raumschiff-Alien-titten Roman, aber das weiß ich ja ;-)

Gekauft und gleich noch:
Fondaneche, Daniel: Die Gezinkten Karten der Zukunft
Mark Twain: Der berühmte Springfrosch von Calaveras und andere Erzählung

lothar

[Amtranik]

Da ich den ersten Teil ganz Unterhaltend fand werde ich mir mal den zweiten zulegen.
Sollte er so ähnlich gestrickt sein habe ich keine Bedenken.
Sicher kein Raumschiff-Alien-titten Roman, aber das weiß ich ja ;-)

Gekauft und gleich noch:
Fondaneche, Daniel: Die Gezinkten Karten der Zukunft
Mark Twain: Der berühmte Springfrosch von Calaveras und andere Erzählung

lothar

Dann muss ich gleich mal warnen.

Wenn Du Teil 1 ( Spin ) gut fandest, dann würdest Du dich vermutlich bei Teil 2 ( Axis ) totlangweilen.

Zu Teil 3 möchte ich noch nix sagen, denn alle die des englischen genug mächtig sind können sich
doch dann in angelsächischen Foren austoben um uns nicht die Vorfreude zu trüben oder?

Bearbeitet von Amtranik, 25 August 2011 - 20:30.

[Jakob]

Wenn Du Teil 1 ( Spin ) gut fandest, dann würdest Du dich vermutlich bei Teil 2 ( Axis ) totlangweilen.

Zu Teil 3 möchte ich noch nix sagen, denn alle die des englischen genug mächtig sind können sich
doch dann in angelsächischen Foren austoben um uns nicht die Vorfreude zu trüben oder?

Naja, ich fand "Spin" gut und habe mich bei "Axis" gar nicht gelangweilt ...

Was die angelsächsischen Foren angeht: habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht - allerdings ist mir auf Englisch schreiben ein bisschen zu anstrengend, und außerdem würden mich die Meinungen zu dem Buch hier mehr interessieren.

[Uschi Zietsch]

Ich fand Axis unsäglich, Spin hingegen genial. Deshalb werde ich Vortex nicht mehr lesen.

[lapismont]

Mein Fazit zu Axis lautete damals:

„Axis“ ist eine eher mäßige Fortsetzung von „Spin“, wenn auch auf erzählerisch hohem Niveau. Erst zum Ende hin entwickelt Wilson sein Weltkonzept um die Hypothetischen und die Welt nach dem Spin weiter.

Ich habe auch nur eine vage Erinnerung an diesen Roman, während mir Spin mehr im Gedächtnis blieb. Aber das Problem hatte Wilson für mich auch bei Comstock. Zu viel trivialer Trott auf dem Weg zum Höhepunkt.

[Jakob]

Ich lese mich gerade aufgrund äußerer Hindernisse ziemlich langsam durch, bin aber halbwegs zufrieden mit Vortex. Wohlgemerkt: Halbwegs. Es gibt vier Hauptiguren (aus der Perspektive von dreien wird erzählt), die alle sehr glatt, sympathisch und ähnlich wirken- Noch dazu handelt es sich um zwei Hetero-Paarungen, wobei die Frau sich jeweils am Anfang konformistisch verhält, damit insgeheim unzufrieden ist und dann ihre rebellische Seite entdeckt. Psychologisch scheint mir das sehr simpel gestrickt, leider kein Vergleich mit Spin oder Julian Comstock. Trotzdem macht das Lesen extrem viel Spaß, weil die Figuren eben wie gesagt sympathisch und zugänglich sind. Nur eben ein bisschen langweilig, wenn man näher darüber nachdenkt.

[Jakob]

Ich bin jetzt schon seit einem Weilchen durch, abschließender Eindruck: Der schwächste Wilson, den ich bisher gelesen habe. Das liegt zum einen an den Figuren, die bis zur Langweiligkeit gefällig sind. Kein arroganter Julian Comstock hier, keine verdrängenden/sozial inkompetenten Lawton-Geschwister ... Dann scheitert Wilson auch noch ziemlich daran, eine kollektivistische Ferne-Zukunfts-Gesellschaft, die vom Konzept her interessant ist, greifbar zu machen: Die wenigen Protagonisten (eigentlich nur einer), die tatsächlich aus dieser Gesellschaft stammen und sich ihr zugehörig fühlen, wirken wie ganz normale Menschen. Das Konzept hinter den Hypothetischen finde ich richtig toll, es wird aber am Ende in Form eines Infodumps serviert, den Roman davor hätte man sich dafür sparen können. Und schließlich kommt am Ende eine gewaltige kosmische Perspektive ins Spiel, die einfach so schon viel besser und konsequenter gemacht worden ist, nämlich von Greg Egan in Diaspora. Fazit: Wilson hat hier einfach nicht auf seine Stärken (interessante, wirklichkeitsnahe Figuren) gespielt, und das rächt sich. Ein interessantes SF-Konzept war da, aber scheinbar wenig Lust, es auch in einen guten Roman zu kleiden.

[Uschi Zietsch]

Vielen Dank für die Info - damit bleibt es bei meiner Entscheidung, auf die Lektüre zu verzichten.

[Armin]

... und ich warte auf die deutsche Ausgabe, dann habe ich wenigstens die drei Bücher einheitlich im Regal.

[lapismont]

... und ich warte auf die deutsche Ausgabe, dann habe ich wenigstens die drei Bücher einheitlich im Regal.

Da wäre ich bei Heyne nicht so sicher. Spontan fällt mir da die Zeitodysse von Clark/Baxter ein ...

[Jakob]

Da wäre ich bei Heyne nicht so sicher. Spontan fällt mir da die Zeitodysse von Clark/Baxter ein ...

laut vorschau wird der Umschlag im Stil von Spin und Axis gestaltet sein.

[lapismont]

laut vorschau wird der Umschlag im Stil von Spin und Axis gestaltet sein.

Die Höhe wurde ja damals geändert.

[Armin]

Die Höhe wurde ja damals geändert.

Die Höhe? Wie?

[lapismont]

Die ersten beiden Bände erschienen als Ziegelsteine, der dritte als Taschenbuch. Aber eigentlich ist das bei den hässlichen Heyne-Covern auch schon gar nicht mehr wichtig.

[Jakob]

Die ersten beiden Bände erschienen als Ziegelsteine, der dritte als Taschenbuch. Aber eigentlich ist das bei den hässlichen Heyne-Covern auch schon gar nicht mehr wichtig.

Meinst du jetzt Baxter? Spin und Axis sind jedenfalls beide gleich als Taschenbuch und nicht als Trade Paperback rausgekommen.

[lapismont]

Das meine ich:

Bearbeitet von lapismont, 26 September 2011 - 16:19.

[Pogopuschel]

Na, die beiden Bände mit Überlänge kann der kleine Yoda doch in einem Streich mit seinem Laserschwert und ein wenig Flummigehüpfe kürzen.

[Amtranik]

Die ersten beiden Bände erschienen als Ziegelsteine, der dritte als Taschenbuch. Aber eigentlich ist das bei den hässlichen Heyne-Covern auch schon gar nicht mehr wichtig.

Hmm, ich finde die Cover ganz nett. Aber das Problem kenn ich durchaus auch. Erging mir zuletzt so mit Stephen Hunt. Am besten sollte man
abwarten bis Heyne sich klar iss watt denn nu...- beim Baxter zb hab ich später gekauft und alle 3 Bände in TB-Format.

[valgard]

Dann muss ich gleich mal warnen.

Wenn Du Teil 1 ( Spin ) gut fandest, dann würdest Du dich vermutlich bei Teil 2 ( Axis ) totlangweilen.

Zu Teil 3 möchte ich noch nix sagen, denn alle die des englischen genug mächtig sind können sich
doch dann in angelsächischen Foren austoben um uns nicht die Vorfreude zu trüben oder?

Mittlerweile hab ich den zweiten Teil durch!
Er hat mich nicht gelangweilt.
Ein klein wenig viel mir der Anfang schwer aber dann lief es doch recht zügig.

lothar

[Amtranik]

Mittlerweile hab ich den zweiten Teil durch!
Er hat mich nicht gelangweilt.
Ein klein wenig viel mir der Anfang schwer aber dann lief es doch recht zügig.

lothar

D.H. - dein Fazit lautet? Genauso gut wie Spin, aber ganz andere Lektüre, oder würdest Du dich dem allgemeinen Tenor anschliessen, das
Axis zum Vorgänger Spin deutlich abfällt?

[valgard]

D.H. - dein Fazit lautet? Genauso gut wie Spin, aber ganz andere Lektüre, oder würdest Du dich dem allgemeinen Tenor anschliessen, das
Axis zum Vorgänger Spin deutlich abfällt?

Axis ist ganz anders wie Spin. Und hat mir genauso gut gefallen.
Axis spielt nicht mehr auf der Erde sondern auf einem anderen Planeten.
Die Menscheit hat sich weiterentwickelt.

Dieser Kosmos hätte Potential. Weitere Expeditionen durch die nächsten Tore wären sicher interessant. Auch bedingt durch die technischen Einschränkungen die solch eine Reise bedingt.

lothar

[Uschi Zietsch]

Axis spielt nicht mehr auf der Erde sondern auf einem anderen Planeten.

findest du? ich hab keinen unterschied zur erde entdeckt.

Die Menscheit hat sich weiterentwickelt.

echt? auch da hab ich keinen unterschied feststellen können.

für mich war das keine sf, und die charakterisierungen mehr als mau.

[Jakob]

für mich war das keine sf, und die charakterisierungen mehr als mau.

Warum ist das jetzt wieder "keine SF"? Das als Werturteil zu verwenden nervt mich echt, man kann doch auch einfach sagen "schlechte SF". So klingt das wie "es ist schlecht, weil es keine SF ist", was etwa so sinnreich ist wie wenn Leute darauf beharren, 1984 könne keine SF sei, weil es sich um hohe Literatur handele.
Natürlich ist Axis SF, aber so was von - außerirdische Intelligenzen, ein fremder (durchaus von der Erde unterscheidbarer - und selbst wenn nicht) Planet, unglaubliche Technologien ... was ist denn bitte SF wenn nicht das?
Es würde doch auch keiner behaupten, Terry Brooks schriebe keine Fantasy, nur weil die Fantasy, die er schreibt, nicht unbedingt besonders gut ist.

Abgesehen davon finde ich immer noch, dass Axis ein solider Abenteuerroman ist, nicht so gut wie Spin, aber unterhaltsam und Ideenreich.

[Uschi Zietsch]

Warum ist das jetzt wieder "keine SF"?

Ok, nicht gleich ausrasten: ich werte es als schlechte SF. Tutto va bene?

Bearbeitet von Uschi Zietsch, 27 September 2011 - 12:58.

[Jakob]

Ok, nicht gleich ausrasten: ich werte es als schlechte SF. Tutto va bene?

Okay. Sorry, ich raste irgendwie immer aus, wenn ich diese Worte (oder ähnliche) lese ...