Die Wirtschaft funktioniert, so lange es den Mechanismus "Ware - Geld - Ware ..." gibt: Waren (Güter, Dienstleistungen) werden erzeugt und mit ihnen wird Geld verdient, das als Kapital zur Erzeugung weiterer Waren dient. Geld ist da ein Tauschmittel und Regulierungsinstrument, ein Wertmaßstab, aber kein Wert an sich.
Heute haben wir immer mehr den Kreislauf "Geld - Geld ..." und es wird uns allen Ernstes erzählt, die Finanbranche könne "Produkte" schaffen. Tut mir Leid, aber "Produkte" bekommt man beim Bäcker, aber nicht bei der Bank oder der Börse. Geld verkommt zum Machtinstrument und wird zum Wert an sich hochstilisiert ... bis die Blase mal wieder platzt.
Yep.
Die Börse ist rein virtuelles Geld, das hin- und hergeschoben wird. Real existiert es erst und einen Wert erhält es erst, wenn ich es in der Hand halte und mir dafür etwas kaufe.
Mit "Geld" allein kann man vielleicht sein schlechtes Gewissen beruhigen, aber keinen Hunger bekämpfen. Das Wichtigste für die Hungerländer ist, dass sie a) eine Möglichkeit bekommen, Eigenanbau zu betreiben, und b ) in der Lage sind, die selbst produzierten Erzeugnisse (ver-)kaufen zu können. Das Problem ist nämlich nicht nur Dürre, Naturkatastrophe etc., sondern dass die Leute sich ihre eigenen Erzeugnisse nicht leisten können. Daraus resultierend können auch keine Handwerker usw existieren.
Die hierfür benötigten Investitionen sind nicht halb so hoch, wie man annehmen mag, wenn sie sinnvoll vor Ort direkt von der einheimischen Bevölkerung eingesetzt werden können.
Massenhaft Geld oder auch Hilfsgüter reinzuschieben bringt überhaupt nichts, sondern verschärft die Situation eher noch. (Mal abgesehen von den Schiebereien und dem Filz) Den Ländern muss geholfen werden, sich selbst versorgen und dann eine eigene Wirtschaft aufbauen zu können.
Bearbeitet von Uschi Zietsch, 06 September 2011 - 09:22.