Der Arabischer Frühling wäre ohne Al-Dschasira schlicht nicht denkbar gewesen.
Welcher Arabische Frühling?
Die, in Anlehnung an den Prager Frühling, im Dezember 2010 beginnende Serie von Protesten, Aufständen und Revolutionen in der arabischen Welt?
Du meinst die vom Westen inszenierte Geschichte zum Loswerden unliebsamer Machthaber?
Nein. Ich meine die Ereignisse, die ausgehend von der Revolution in Tunesien, sich in etlichen Staaten des Maschrek und der Arabischen Halbinsel sowie im Maghreb gegen die dort autoritär herrschenden Regime richten. Im Einzelnen wären da folgende Länder zu nennen: Ägypten, Algerien, Bahrain, Dschibuti, Jemen, Jordanien, Kuwait, Libyen, Marokko, Mauretanien, Oman, Saudi-Arabien, Sudan und Syrien. Der Westen war bis dato nur bei Libyen bereit einzuschreiten, ansonsten hat es keinerlei Interesse an irgendwelche Veränderungen der dortigen Verhältnisse.
Als die Arkoniden Larsaf III besiedelten, waren sie definitiv noch nicht degeneriert und da setzten sie es auch schon zur Aufstandsbekämpfung ein. Und darf ich dich darauf aufmerksam machen, dass das angreifende Militär der Asiatischen Föderation im Recht war? Perry Rhodan hatte schließlich fremdes Hoheitsgebiet schlicht völkerrechtswidrig besetzt. Man kann also durchaus dahin gehend argumentieren, dass Rhodan hier die Psychostrahler zur Aufrechterhaltung seiner Hegemonie eingesetzt hat.
Au weia. »Larsaf III« sagt mir jetzt gar nichts, das muß deutlich später in der Serie gewesen sein.
Larsaf III ist schlicht die arkonidische Bezeichnung für Terra und bekanntlich fand die Besiedlung des Kontinents Atlantis unter Atlan da Gonozal im Jahr 8005 v. Chr. - also nicht später, sondern deutlich früher...
Und wie du selber schreibst, war Perry - um den allein es hier geht - nicht dabei.
Was allerdings nichts daran ändert, dass Psychostrahler schlicht eine arkonidische Waffe zur Aufstandsbekämpfung waren, nicht wahr? Es ändert auch nichts daran, dass Psychostrahler zur Standardwaffe bei verdeckten Operationen der Solaren Abwehr, des Mutantenkorps und der USO wurden, welche ebenfalls als eine Form der prophylaktischen Aufstandsbekämpfung aufgefasst werden könnten - zumindest dienten sie zur Aufrechterhaltung der herrschenden Verhältnisse.
Er hatte jedenfalls kein Land »besetzt«, sondern eine Notlandung in der Wüste Gobi hingelegt, weil er den USA nicht den alleinigen Zugriff auf die arkonidische Technik geben wollte, um eben eine Diktatur zu verhindern. Aber er wollte diese Technik eben auch nicht der Asiatischen Föderation überlassen.
Was allerdings auch nichts daran ändert, dass die Dritte Macht als Staat völkerrechtswidrig fremdes Hoheitsgebiet besetzte, oder? Ebenso wenig wie die Motivation nichts daran ändert, dass Perry Rhodan ein schnöder Deserteur ist. Fakten bleiben schließlich Fakten. Und ob durch die arkonidische Technik tatsächlich eine westliche Diktatur entsanden wäre, wird auf ewig eine simple Spekulation bleiben.
Wäre er denn in deinen Augen weniger »diktatorisch« gewesen, wenn er den Angriff der Asiaten mit den überlegenen Waffen der Arkoniden zerschlagen und Tausende Soldaten getötet hätte?
Eine Diktatur ist bekanntlich eine Regierungsform, die sich durch eine einzelne regierende Person oder Clique mit unbeschränkter Macht auszeichnet. Es geht also um die Machtfrage an sich und nicht darum, wie einzelne Handlungen konkret zu bewerten sind. Die Dritte Macht war schon deswegen eine Diktatur, weil die Machtmittel der Arkoniden einzig und alleine in den Händen von Perry Rhodan lagen.
Perry Rhodan hatte schließlich fremdes Hoheitsgebiet schlicht völkerrechtswidrig besetzt.
Ja, durchaus richtig! Aber mein lieber Ming, deine Musterdemokraten aus Amiland greifen Länder ohne Kriegserklärung (z.B. Irak) an und ignorieren ständig das Völkerrecht. Laut deiner Logik sind sie dann ja noch schlimmere Diktatoren als Rhodan, oder?
Nein. Es belegt lediglich, dass auch die Vereinigte Staaten von Amerika völkerrechtswidrige Delikte verüben. Auch Demokratien sind schließlich dazu in der Lage. Ansonsten halte ich die Vereinigte Staaten von Amerika keinesfalls für Musterdemokraten. Ich halte die erste Präsidentschaft von George Walker Bush nach wie vor für illegitim. Al Gore hätte der 43. Präsident der Vereinigten Staaten werden sollen.
Bei einer SF-Serie bemängelst du so ein Verhalten und in der Realität nicht?
Wie kommst du darauf, dass ich in der Realität illegitimes Verhalten nicht auch als solche bezeichne? Das wäre schlicht Bigotterie und Ausdruck einer Doppelmoral, die ich aufs tiefste verabscheue.
Quod licet Iovi, non licet bovi mag für Jupiter gelten, aber ganz sicher nicht für die rechtliche Ungleichbehandlung aufgrund der gesellschaftlichen Stellung und damit verbundene Privilegien. Oder wie Anatole France es so treffend formuliert hat: „Das Gesetz macht alle auf erhabene Weise gleich: Es verbietet allen Menschen unter Brücken zu schlafen und Brot zu stehlen - den Armen ebenso wie den Reichen.“
Unabhängig davon hat sich Rhodan vernünftig verhalten und Schlimmeres verhindert.
Ich würde Desertion nicht zwingend als vernünftiges Verhalten bezeichnen. Bei einem Unrechtsstaat lasse ich das gerne gelten, ansonsten jedoch...
Bearbeitet von Ming der Grausame, 10 September 2011 - 21:27.