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Der Ersatz-Hitler aus dem All


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279 Antworten in diesem Thema

#241 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 12 September 2011 - 19:22

Und wenn sich sowohl Autoren als auch Lesern mit einem Diktator identifizieren, ist das ist in der Demokratie einfach immer eine problematische Entwicklung, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Gemessen an sozialpsychologischen Differenzen und kognitiv-soziopathischen Entwicklungen im neoliberalistischen Zwischenkontext auf postmoderner Gedankenbasis...? Okay, vielleicht!

Du weißt aber schon, dass dein Einwand weit stichhaltiger wäre, wenn das Perryversum nicht zufälligerweise auf besagtem neoliberalistischen Zwischenkontext auf postmoderner Gedankenbasis ganz explizit auch als Ganzes, nämlich sowohl als Groschenroman als auch postulierte Fiktion, beruhen würde, oder? :D

Aber man sollte überdemokratisch-medial geprägte pseudopsychologische Auswertungen nicht übersehen bei der Betrachtung ausgeprägter soziologischer Analysen. (Kleiner Scherz!)

Zweifellos, andererseits ist die Fähigkeit des Menschen nicht zu bestreiten, anderen Menschen und eben auch fiktionalen Entitäten psychische und mentale Aktivitäten zuzuschreiben. Dies ist zwar eine zumeist unbewusste Fähigkeit, die jedoch das menschliche Zusammenleben fundamental prägen, und Figuren in fiktionalen Welten scheinen sehr wohl die Funktion zu erfüllen, diese mentalen Möglichkeiten zur Projektion mentaler Zustände nicht nur zu verwenden, sondern sie bis an ihre Grenzen auszureizen und sie so gewissermaßen zu trainieren.

Die kognitionswissenschaftliche Betrachtung fiktionaler Figuren lenkt aber nun einmal fundamental das Augenmerk auf die Dimensionen von Distanzierung und Involvierung gegenüber der Kunstfigur sowie das Phänomen der Empathie als emotional-kognitives Nachvollziehen von Figurenerleben. Und wenn sich sowohl Autoren als auch Lesern mit einem Diktator identifizieren, ist das ist in der Demokratie einfach immer eine problematische Entwicklung, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Und Gesinnungsschnüffelei war in der Vergangenheit ein beliebtes Mittel zur Unterdrückung unliebsamer Denkrichtungen.

Winston Churchill sagte mal dazu: „Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen.“ Ansonsten existieren, anders als in Diktaturen, in der Demokratie eigentlich keine unliebsamen Denkrichtungen - die wehrhafte Demokratie toleriert lediglich keine Handlungen, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden.

Wenn sie dann noch mit einem derart haltlosen unwissenschaftlichen Ansatz daherkommt, dann ist das doppelt tragisch.

Dass der derzeitige Entwicklungsstand der Theoriebildung zur fiktionalen Figur im Bestand der literatur-, medien- und kulturwissenschaftlichen Forschung der Bedeutung des Gegenstandes nicht gerecht wird, gestehe ich dir unumwunden zu, das es sich dabei um einen haltlosen unwissenschaftlichen Ansatz handelt jedoch ganz sicher nicht. Die in fiktionalen Welten handelnden, fühlenden und denkenden Figuren nehmen eine zentrale Position in der Produktion und Rezeption von Texten der verschiedenen literarischen Gattungen, ebenso aber natürlich von anderen Medienprodukten wie Filmen, Comics, Computerspielen usw. ein. Ein etwa der Textualitätstheorie vergleichbarer wissenschaftlicher Diskurs hat sich zur Figur aber bislang nicht entwickelt; vielmehr liegen zahlreiche disparate Ansätze vor, die neben den genannten Disziplinen etwa auch aus der Philosophie und der Psychologie stammen. Diese Ansätze mögen zurzeit nicht gerade kohärent sein, es sind aber definitiv profunde und höchst wissenschaftliche Ansätze.

Und wenn sich sowohl Autoren als auch Lesern mit einem Diktator identifizieren, ist das ist in der Demokratie einfach immer eine problematische Entwicklung, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Und genau das ist einfach nur eine m.E. böswillige Unterstellung, die seit den 1970ern ständig immer wieder aufs Neue aufgekocht wird, ohne dadurch richtiger zu werden.

Das ist aber überhaupt keine böswillige Unterstellung, sondern schlicht das Wesen der menschlichen Empathie. Empathie ist die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Absichten und Persönlichkeitsmerkmale eines anderen Menschen oder eines Tieres zu erkennen und sich darin einzufühlen, in Anlehnung an die bedeutungsähnliche Sympathie. Im Sinne der Informationsverarbeitung findet bei der Lektüre bzw. dem Betrachten fiktionaler Figuren nämlich immer eine Form von Identifizierung, Distanzierung und Involvierung gegenüber der Figur statt, denn sonst könnte man sich auch nicht in die Figur einfühlen, eben weil Empathie nun einmal das emotional-kognitive Nachvollziehen beinhaltet.

Sperrt die "Dexter"-Fans vorsorglich ein ! ;)

Dass dabei eine parasoziale Beziehung zum Serienkiller entsteht, ist inzwischen hinreichend belegt.

Für mich ist Rhodan jedenfalls eine positive Figur mit verantwortungsvollem und gutem Charakter. Daher kann man ihn ruhig "führen" lassen

Hier wird der Brückenschlag zwischen Serie und Realität explizit gemacht. Auch das ist ja noch nichts Skandalöses, nur scheint mir dann Aufregung darüber seltsam, dass jemand solche Statements beim Wort nimmt und darauf aufmerksam macht, wie fragwürdig sie sind.

Das ist ja das Fatale an Diskussionen dieser Art, daß die provokanten Unterstellungen des Ursprungsartikels zu überzogenen Gegenreaktionen führen, die wiederum die Unterstellungen zu rechtfertigen scheinen.

Das ist gewöhnlich das Wesen einer self-fulfilling prophecy bzw. einer self-defeating prophecy. Ansonsten ist dieser Ansatz kein Quatsch, sondern schlicht ein sozialer Mechanismus, der von Robert K. Merton bereits 1948 eingehend analysiert wurde. Dies führte übrigens auch zum Thomas-Theorem, der da lautet: „Wenn die Menschen Situationen als real definieren, sind sie in ihren Konsequenzen real.“

Das ist ja das Fatale an Diskussionen dieser Art, daß die provokanten Unterstellungen des Ursprungsartikels zu überzogenen Gegenreaktionen führen, die wiederum die Unterstellungen zu rechtfertigen scheinen. Trotzdem ist der Ansatz Quatsch.

Warum das Eine das andere bedingen soll, sehe ich nicht so recht. Wenn jemand meint, er würde gerne in einer Welt mit PR als Führer leben, dann tut er das wohl unabhängig von einem Zeitungsartikel.

Da stimme ich dir zu. Da war wohl das emotional-kognitive Nachvollziehen der Motivation der Kunstfigur Perry Rhodan so erfolgreich, dass keine Distanzierung mehr zum Diktator Perry Rhodan stattfand.

Dass es einen Menschen wie PR, der es schafft, als de-facto-Alleinherrscher mit größtmöglichen Machtmitteln jahrtausendelang seine Integrität zu bewahren, gar nicht geben kann, dürfte den meisten PR-Lesern aber wohl klar sein.

Offensichtlich nicht, denn sonst würde hier niemand postulieren, dass er gerne von solch einem Diktator regiert werden möchte. Da dies aber so ist, ergeben sich daraus nur 2 denkbare Erklärungsansätze. Entweder leiden besagte Foristas an schnöden Realitätsverlust oder sie sind Totalitarismus-Anhänger.

aber rettet solche Kritik an einer Fiktio eine Realität, die noch viel grauslicher ist?

Ja. Vor allem, wenn die Realität gar nicht grauslicher als die Fiktion ist. Oder wie Aldous Huxley es so treffend formuliert hat: „Nichts bewahrt uns so gründlich vor Illusionen wie ein Blick in den Spiegel.“ Der Sinn des Lebens besteht nämlich schlussendlich nur darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind. Dann und nur dann kann man die Realität nämlich auch ändern.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#242 Kritikaster

Kritikaster

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Geschrieben 12 September 2011 - 21:44

Der Sinn des Lebens besteht nämlich schlussendlich nur darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind.

Darf ich das in Zukunft als einen Original-Ming zitieren?

#243 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 12 September 2011 - 23:25

Der Sinn des Lebens besteht nämlich schlussendlich nur darin, die Vorstellungen mit der Wirklichkeit auszugleichen, und anstatt zu denken, wie die Dinge sein könnten, sie so zu sehen, wie sie sind.

Darf ich das in Zukunft als einen Original-Ming zitieren?

Eigentlich drücke ich damit nur aus, dass die Adäquatheit der Erkenntnis schlicht in einem Homomorphismus zwischen den Erkenntnissen und den Erkenntnisobjekten besteht, der sich im Idealfall dem Isomorphismus nähert. Aber du darfst es gerne zitieren, wenn du anfügst, dass es sich hierbei lediglich um den sozio-kulturellen Sinn des Lebens im teleologischen Sinne handelt. :D
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#244 Konrad

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Geschrieben 13 September 2011 - 00:19

Winston Churchill sagte mal dazu: „Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen.“ Ansonsten existieren, anders als in Diktaturen, in der Demokratie eigentlich keine unliebsamen Denkrichtungen - die wehrhafte Demokratie toleriert lediglich keine Handlungen, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden.

Wow, Churchill, ja dann...
Dieser Mann ist wahrlich die richtige moralische Instanz, um über die Rechtmäßigkeit von Gesinnungsschnüffelei zur Verteidigung der demokratischen Grundordnung zu philosophieren.
Vor allem mit so vortrefflichem Augenmaß ausgestattet, wenn ich da an die Flächenbombardements und den sinnlosen Tod unzähliger ziviler Personen im WKII denke. :D

Dass der derzeitige Entwicklungsstand der Theoriebildung zur fiktionalen Figur im Bestand der literatur-, medien- und kulturwissenschaftlichen Forschung der Bedeutung des Gegenstandes nicht gerecht wird, gestehe ich dir unumwunden zu, das es sich dabei um einen haltlosen unwissenschaftlichen Ansatz handelt jedoch ganz sicher nicht. Die in fiktionalen Welten handelnden, fühlenden und denkenden Figuren nehmen eine zentrale Position in der Produktion und Rezeption von Texten der verschiedenen literarischen Gattungen, ebenso aber natürlich von anderen Medienprodukten wie Filmen, Comics, Computerspielen usw. ein. Ein etwa der Textualitätstheorie vergleichbarer wissenschaftlicher Diskurs hat sich zur Figur aber bislang nicht entwickelt; vielmehr liegen zahlreiche disparate Ansätze vor, die neben den genannten Disziplinen etwa auch aus der Philosophie und der Psychologie stammen. Diese Ansätze mögen zurzeit nicht gerade kohärent sein, es sind aber definitiv profunde und höchst wissenschaftliche Ansätze.

Ja, alles höchst ehrenwerte wissenschaftliche Ansätze, die nicht das geringste mit deinem unzulässigen Versuch zu tun haben, die Identifikation mit einer Figur in einem narrativen Kontext auf die Realität mit einem anderen Kontext übertragen zu wollen.
Leider sind keine neuen Einfälle deinerseits erkennbar, die die Diskussion hier noch herausreißen könnten.
Daher verabschiede ich mich an dieser Stelle aus dem Thread.

#245 †  a3kHH

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Geschrieben 13 September 2011 - 08:34

Offensichtlich nicht, denn sonst würde hier niemand postulieren, dass er gerne von solch einem Diktator regiert werden möchte. Da dies aber so ist, ergeben sich daraus nur 2 denkbare Erklärungsansätze. Entweder leiden besagte Foristas an schnöden Realitätsverlust oder sie sind Totalitarismus-Anhänger.

Ersteres.

#246 alexandermerow

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Geschrieben 13 September 2011 - 10:12

Au, weh! Ohne mich hier wieder groß reinhängen zu wollen, aber Mings Vorträge sind langsam bühnenreif... ;)

Bearbeitet von alexandermerow, 13 September 2011 - 10:13.

"Jedes Zeitalter strahlt am hellsten vor seinem Untergang!"
www.alexander-merow.de.tl
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#247 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 13 September 2011 - 15:17

Winston Churchill sagte mal dazu: „Demokratie ist die Notwendigkeit, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen.“ Ansonsten existieren, anders als in Diktaturen, in der Demokratie eigentlich keine unliebsamen Denkrichtungen - die wehrhafte Demokratie toleriert lediglich keine Handlungen, welche die freiheitlich-demokratische Grundordnung gefährden.

Wow, Churchill, ja dann... Dieser Mann ist wahrlich die richtige moralische Instanz, um über die Rechtmäßigkeit von Gesinnungsschnüffelei zur Verteidigung der demokratischen Grundordnung zu philosophieren. Vor allem mit so vortrefflichem Augenmaß ausgestattet, wenn ich da an die Flächenbombardements und den sinnlosen Tod unzähliger ziviler Personen im WKII denke. ;)

Ich muss zugeben, dass sich mir der Kausalzusammenhang zwischen Churchills durchaus zutreffende Aussage, wonach Demokratie tatsächlich die Notwendigkeit impliziert, sich gelegentlich den Ansichten anderer Leute zu beugen, und deine Erwiderung, wonach Churchill nicht die richtige moralische Instanz sei, um über die Rechtmäßigkeit von Gesinnungsschnüffelei zur Verteidigung der demokratischen Grundordnung zu philosophieren, nicht wirklich erschließt. Erst recht, da in der Demokratie ja keine unliebsamen Denkrichtungen existieren, wodurch Gesinnungsschnüffelei gänzlich obsolet wird. Gesinnungsschnüffelei gab es auf deutschen Boden zuletzt in der DDR und davor im 1000jährigen Reich - allesamt Unrechtsstaaten. In der Demokratie muss man die politische Gesinnung nicht durch staatliche Seite heimlich nachforschen, dafür gibt es ja Meinungsforschungsinstitute wie die Forschungsgruppe Wahlen, Emnid, Allensbach, Infratest dimap und das Forsa-Institut. Wie die Flächenbombardements dabei argumentativ irgendeine Rolle spielen sollen, die bekanntlich von deutscher Seite ausgingen, zuerst von der deutschen Legion Condor auf die baskische Kleinstadt Guernica im Spanischen Bürgerkrieg 1937, im Polenfeldzug am 1. September 1939 gegen WieluÅ„, wo 70% der Stadt zerstört wurden, dann am 13. September 1939 gegen Frampol und anschließend bei der Belagerung von Warschau in Kombination mit Artilleriebeschuss durch die Wehrmacht, nicht zu vergessen sei noch das schwere Bombardement mit Sprengbomben durch die deutsche Luftwaffe auf die niederländische Stadt Rotterdam am 14. Mai 1940, von der britischen Industriestadt Coventry am 14. November 1940 ganz zu schweigen, ist mir übrigens ebenso schleierhaft.

Dass der derzeitige Entwicklungsstand der Theoriebildung zur fiktionalen Figur im Bestand der literatur-, medien- und kulturwissenschaftlichen Forschung der Bedeutung des Gegenstandes nicht gerecht wird, gestehe ich dir unumwunden zu, das es sich dabei um einen haltlosen unwissenschaftlichen Ansatz handelt jedoch ganz sicher nicht. Die in fiktionalen Welten handelnden, fühlenden und denkenden Figuren nehmen eine zentrale Position in der Produktion und Rezeption von Texten der verschiedenen literarischen Gattungen, ebenso aber natürlich von anderen Medienprodukten wie Filmen, Comics, Computerspielen usw. ein. Ein etwa der Textualitätstheorie vergleichbarer wissenschaftlicher Diskurs hat sich zur Figur aber bislang nicht entwickelt; vielmehr liegen zahlreiche disparate Ansätze vor, die neben den genannten Disziplinen etwa auch aus der Philosophie und der Psychologie stammen. Diese Ansätze mögen zurzeit nicht gerade kohärent sein, es sind aber definitiv profunde und höchst wissenschaftliche Ansätze.

Ja, alles höchst ehrenwerte wissenschaftliche Ansätze, die nicht das geringste mit deinem unzulässigen Versuch zu tun haben, die Identifikation mit einer Figur in einem narrativen Kontext auf die Realität mit einem anderen Kontext übertragen zu wollen.

Aber besagte Übertragung wurde doch hier durch mehrere Foristas ganz explizit gemacht! Sie wünschten sich ganz real einen Diktator à la Perry Rhodan statt unsere demokratisch legitimierte Politikern. Ergo fand die emotional-kognitive Identifikation mit Perry Rhodan soweit, dass überhaupt keine Distanzierung mehr zum Diktator Perry Rhodan stattfand.

Offensichtlich nicht, denn sonst würde hier niemand postulieren, dass er gerne von solch einem Diktator regiert werden möchte. Da dies aber so ist, ergeben sich daraus nur 2 denkbare Erklärungsansätze. Entweder leiden besagte Foristas an schnöden Realitätsverlust oder sie sind Totalitarismus-Anhänger.

Ersteres.

Beruhigend ist das aber trotzdem nicht wirklich. Wer an Realitätsverlust leidet, ist nämlich gewöhnlich das schnöde Wahlvieh der charismatischen Populisten jeglicher Couleur.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 13 September 2011 - 15:29.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#248 ShockWaveRider

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Geschrieben 13 September 2011 - 15:30

Au, weh! Ohne mich hier wieder groß reinhängen zu wollen, aber Mings Vorträge sind langsam bühnenreif... ;)

Jau. Die Lektüre des Threads gestaltet sich ausgesprochen unterhaltsam. Vor allem wegen Mings Beiträgen. :baloon:

Entweder leiden besagte Foristas an schnöden Realitätsverlust oder sie sind Totalitarismus-Anhänger.

Wieso "entweder - oder"? Die zweite Gruppe ist eine Untergruppe der ersten.

Gruß
Ralf

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#249 valgard

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Geschrieben 13 September 2011 - 15:32

Ja, alles höchst ehrenwerte wissenschaftliche Ansätze, die nicht das geringste mit deinem unzulässigen Versuch zu tun haben, die Identifikation mit einer Figur in einem narrativen Kontext auf die Realität mit einem anderen Kontext übertragen zu wollen.Aber besagte Übertragung wurde doch hier durch mehrere Foristas ganz explizit gemacht! Sie wünschten sich ganz real einen Diktator à la Perry Rhodan statt unsere demokratisch legitimierte Politikern. Ergo fand die emotional-kognitive Identifikation mit Perry Rhodan soweit, dass überhaupt keine Distanzierung mehr zum Diktator Perry Rhodan stattfand.
Ersteres.Beruhigend ist das aber trotzdem nicht wirklich. Wer an Realitätsverlust leidet, ist nämlich gewöhnlich das schnöde Wahlvieh der charismatischen Populisten jeglicher Couleur.


1. Wünsche ich mir den Demokraten Perry Rhodan als Regierungschef und nicht unsere verkappten Demokraten.

2. Ich bin und war nie ein Wahlvieh jeglicher Coleur.

3. Und an Realitätsverlust leide ich auch nicht.

Kannst aber gerne weiter bei Deiner Meinung bleiben.

lothar
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#250 †  a3kHH

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Geschrieben 13 September 2011 - 15:38

Beruhigend ist das aber trotzdem nicht wirklich.

Nö, in keinster Weise.

#251 simifilm

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Geschrieben 13 September 2011 - 15:42

1. Wünsche ich mir den Demokraten Perry Rhodan als Regierungschef und nicht unsere verkappten Demokraten.

2. Ich bin und war nie ein Wahlvieh jeglicher Coleur.

3. Und an Realitätsverlust leide ich auch nicht.

Kannst aber gerne weiter bei Deiner Meinung bleiben.

lothar


Nur am Rande: Es liegt in der Natur der Sache, dass Leute, die tatsächlich an Realitätsverlust leiden, dies meist nicht so wahrnehmen. Was nun aber keineswegs heissen soll, dass Du an Realitätsverlust leidest. Das Beharren darauf, dass man die Dinge sehr wohl richtig sieht, beweist aber noch gar nichts.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#252 Pogopuschel

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Geschrieben 13 September 2011 - 16:18

Zum Thema Fiktion und Realität fällt mir nur dieses Lied ein: :P

#253 Ming der Grausame

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Geschrieben 13 September 2011 - 17:03

Entweder leiden besagte Foristas an schnöden Realitätsverlust oder sie sind Totalitarismus-Anhänger.

Wieso "entweder - oder"? Die zweite Gruppe ist eine Untergruppe der ersten.

Natürlich kann man argumentieren, dass Ideologien immer mit einem Realitätsverlust einhergehen, allerdings trifft das in der Regel nicht auf die Ideologen zu, sondern lediglich auf deren Gefolgschaft. Und totalitäre Ideologien, die, im Unterschied zu einer autoritären Diktatur, in alle sozialen Verhältnisse hinein zu wirken streben, oft verbunden mit dem Anspruch, einen neuen Menschen gemäß einer bestimmten Ideologie zu formen, halte ich persönlich für viel zu gefährlich, um sie zu schnöden Realitätsverlust zu erklären.

Beruhigend ist das aber trotzdem nicht wirklich. Wer an Realitätsverlust leidet, ist nämlich gewöhnlich das schnöde Wahlvieh der charismatischen Populisten jeglicher Couleur.

1. Wünsche ich mir den Demokraten Perry Rhodan als Regierungschef und nicht unsere verkappten Demokraten.

Der angebliche Demokrat Perry Rhodan war aber schon einmal ein schnöder Diktator, unsere angebliche verkappte Demokraten jedoch noch nie. Ergo wäre erst einmal zu beweisen, dass die angeblich verkappten Demokraten tatsächlich nur verkappte Demokraten sind. Beim ehemaligen Diktator Perry Rhodan müsste dagegen erst der Beweis erbracht werden, dass er überhaupt ein Demokrat ist, dass er mal keiner war, hat er ja bereits erbracht.

2. Ich bin und war nie ein Wahlvieh jeglicher Coleur.

Jeder, der schon mal wählen war, ist schon mal Wahlvieh gewesen; auch ich, aber ich bin eben gerne Wahlvieh, weil ich kein Schlachtvieh werden möchte. Allerdings nicht jeglicher Couleur, ich war schon immer ein Sozi, also ein überzeugter Salonrevoluzzer. Ich habe mein Leben lang das Kapital umverteilt - zu mir hin. :P

Beruhigend ist das aber trotzdem nicht wirklich.

Nö, in keinster Weise.

Einige scheinen sich ja tatsächlich immer noch nicht klar zu sein, dass das einzige politische Gegenmodell zum Totalitarismus der demokratische Rechtsstaat mit der durch Grundrechte, Gewaltenteilung und Verfassung gewährleisteten Freiheit der Staatsbürger ist.
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#254 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 13 September 2011 - 17:20

Nö, in keinster Weise.Einige scheinen sich ja tatsächlich immer noch nicht klar zu sein, dass das einzige politische Gegenmodell zum Totalitarismus der demokratische Rechtsstaat mit der durch Grundrechte, Gewaltenteilung und Verfassung gewährleisteten Freiheit der Staatsbürger ist.


Dem kann ich nur zustimmen. Ich möchte lieber von einem Haufen Idioten regiert werden, den ich wenigstens selber wählen kann* als von einem unsterblichen Diktator, denn wir nie wieder loswerden, selbst wenn er ein ganz dufter Typ ist. Da kann z. B. Aragorn noch so ein gerechter und weiser König sein, aber Alleinherrschaft ist Alleinscherrschaft. Außerdem sind Figuren wie Perry und Aragorn letztendlich doch sehr eindimensional, so wie jede fiktive Figur. Im echten leben, hat jeder seine Schattenseiten, die irgendwann zum Vorschein kommen.

Ich vermute, dass Menschen die gerne einem Alleinherrscher folgen möchten (und sei er noch so ein toller Kerl), mit dem Leben in unserer Demokratie überfordert sind und total verunsichert. Die möchten lieber jemanden haben, der ihnen sagt wo es lang geht und was sie zu tun haben, anstatt eigene Entscheidungen zu treffen.


Edit: Gandalf for President, but not for Dictator.


*wobei man über das bestehende Wahlverfahren mit Parteien und deren Listen streiten kann, das gefällt mir auch nicht und ich verspüre auch eine gewisse Politikverdrossenheit.

Bearbeitet von Pogopuschel, 13 September 2011 - 17:20.


#255 Gast_Smiley_*

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Geschrieben 13 September 2011 - 17:26

Ich empfehle immer gerne das hier:
http://www.blablameter.de/

Text eingeben und man erhält das Ergebniss, wieviel geistiger Dünnpfiff drin ist :P

Bearbeitet von Smiley, 13 September 2011 - 17:30.


#256 Pogopuschel

Pogopuschel

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Geschrieben 13 September 2011 - 17:42

Ich empfehle immer gerne das hier:
http://www.blablameter.de/

Text eingeben und man erhält das Ergebniss, wieviel geistiger Dünnpfiff drin ist :P


Bullshit-Index :0.08
Ihr Text zeigt keine oder nur sehr geringe Hinweise auf 'Bullshit'-Deutsch.

für meinen Beitrag 254 :D

#257 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 13 September 2011 - 17:55

Bullshit-Index :0.08
Ihr Text zeigt keine oder nur sehr geringe Hinweise auf 'Bullshit'-Deutsch.

für meinen Beitrag 254 :P

Mein Beitrag #253 hat ein Bullshit-Index von 0.12 - komme ich jetzt ins Fernsehen?
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#258 Gerd

Gerd

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Geschrieben 13 September 2011 - 18:10

für meinen Beitrag 254 :DMein Beitrag #253 hat ein Bullshit-Index von 0.12 - komme ich jetzt ins Fernsehen?


Nö. Aber Mel Brooks hat beschlossen, sich nochmal auf den Regiestuhl zu setzen und dich als Hauptdarsteller für "Silent Movie 2.0" zu verpflichten. :P
Sudden moroseness. One hop too far.

#259 hkoerner

hkoerner

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Geschrieben 13 September 2011 - 18:37

Nö, in keinster Weise.Einige scheinen sich ja tatsächlich immer noch nicht klar zu sein, dass das einzige politische Gegenmodell zum Totalitarismus der demokratische Rechtsstaat mit der durch Grundrechte, Gewaltenteilung und Verfassung gewährleisteten Freiheit der Staatsbürger ist.

Schön gesagt. Und auch die geschichtlichen Reeducation-Weisheiten wie die zum Bombenkrieg werden bestimmt immer wieder gern gehört. In der ehemaligen DDR hättest Du zweifellos das Zeug zum FDJ-Sekretär gehabt, wie Frau Merkel, die heute ja auch eine Gallionsfigur des "demokratischen Rechtsstaates" ist.

HK

#260 valgard

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Geschrieben 13 September 2011 - 18:47

Schön gesagt. Und auch die geschichtlichen Reeducation-Weisheiten wie die zum Bombenkrieg werden bestimmt immer wieder gern gehört. In der ehemaligen DDR hättest Du zweifellos das Zeug zum FDJ-Sekretär gehabt, wie Frau Merkel, die heute ja auch eine Gallionsfigur des "demokratischen Rechtsstaates" ist.

HK

:P

Bei gewissen Politikern die uns regieren verliere ich gerne ab und zu den Bezug zur Realität.
Aber diese besagten Politiker haben diesen Bezug zur Realität komplett verloren.

lothar

Bearbeitet von valgard, 13 September 2011 - 18:49.

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#261 †  a3kHH

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Geschrieben 13 September 2011 - 19:55

für meinen Beitrag 254 :DMein Beitrag #253 hat ein Bullshit-Index von 0.12 - komme ich jetzt ins Fernsehen?

Nö. Aber Mel Brooks hat beschlossen, sich nochmal auf den Regiestuhl zu setzen und dich als Hauptdarsteller für "Silent Movie 2.0" zu verpflichten. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

:D :confused: :cheers: :rofl1: :rofl1:
:P

#262 Ming der Grausame

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Geschrieben 13 September 2011 - 23:05

Einige scheinen sich ja tatsächlich immer noch nicht klar zu sein, dass das einzige politische Gegenmodell zum Totalitarismus der demokratische Rechtsstaat mit der durch Grundrechte, Gewaltenteilung und Verfassung gewährleisteten Freiheit der Staatsbürger ist.

Schön gesagt. Und auch die geschichtlichen Reeducation-Weisheiten wie die zum Bombenkrieg werden bestimmt immer wieder gern gehört. In der ehemaligen DDR hättest Du zweifellos das Zeug zum FDJ-Sekretär gehabt, wie Frau Merkel, die heute ja auch eine Gallionsfigur des "demokratischen Rechtsstaates" ist.

Ich glaube kaum, dass ich beim Jugendverband eines Unrechtsstaates sonderlich Karriere gemacht hätte. Ich halte nicht viel von Massenorganisation und von deren weltanschaulicher Ausrichtung halte ich noch viel weniger. Es gehört nämlich zu meiner Überzeugung, dass kollektive Entscheidungen prinzipiell aus den individuellen Überzeugungen einzelner Akteure abzuleiten sind und nicht aus irgendwelche allgemeinen Prinzipien oder höheren Zielen. Ich setze mich auch nicht für eine freiheitliche und sozial gerechte Gesellschaft ein, weil ich mir irgendetwas davon verspreche. Wenn es so wäre, hätte ich bei der letzten Wahl schlicht Schwarz-Geld wählen müssen, schließlich wusste ich, dass ich von deren Politik profitieren würde, was ja monetär auch der Fall war. Und was du als Reeducation-Weisheiten abwerten willst, ist schlicht die historische Wahrheit. Wenn dir also irgendetwas an meine Ansichten nicht passt, dann sage es mir direkt ins Gesicht aber komme mir nicht hintenrum. Man kann gegen Merkel vieles vorbringen, aber immerhin hat sie während der Wende in der DDR im Herbst 1989 beim Demokratischen Aufbruch gearbeitet, was weit mehr war, als viele Jammerossis je zustande gebracht haben. Wehklagen und Jammern ist nämlich billig, für seine Überzeugungen einstehen dagegen nicht. :P Mann, jetzt muss ich als bekennender Schröderianer sogar Mutti verteidigen - aber irgendwo hört einfach alles auf...
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#263 valgard

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Geschrieben 14 September 2011 - 03:56

Schön gesagt. Und auch die geschichtlichen Reeducation-Weisheiten wie die zum Bombenkrieg werden bestimmt immer wieder gern gehört. In der ehemaligen DDR hättest Du zweifellos das Zeug zum FDJ-Sekretär gehabt, wie Frau Merkel, die heute ja auch eine Gallionsfigur des "demokratischen Rechtsstaates" ist.Ich glaube kaum, dass ich beim Jugendverband eines Unrechtsstaates sonderlich Karriere gemacht hätte. Ich halte nicht viel von Massenorganisation und von deren weltanschaulicher Ausrichtung halte ich noch viel weniger. Es gehört nämlich zu meiner Überzeugung, dass kollektive Entscheidungen prinzipiell aus den individuellen Überzeugungen einzelner Akteure abzuleiten sind und nicht aus irgendwelche allgemeinen Prinzipien oder höheren Zielen. Ich setze mich auch nicht für eine freiheitliche und sozial gerechte Gesellschaft ein, weil ich mir irgendetwas davon verspreche. Wenn es so wäre, hätte ich bei der letzten Wahl schlicht Schwarz-Geld wählen müssen, schließlich wusste ich, dass ich von deren Politik profitieren würde, was ja monetär auch der Fall war. Und was du als Reeducation-Weisheiten abwerten willst, ist schlicht die historische Wahrheit. Wenn dir also irgendetwas an meine Ansichten nicht passt, dann sage es mir direkt ins Gesicht aber komme mir nicht hintenrum. Man kann gegen Merkel vieles vorbringen, aber immerhin hat sie während der Wende in der DDR im Herbst 1989 beim Demokratischen Aufbruch gearbeitet, was weit mehr war, als viele Jammerossis je zustande gebracht haben. Wehklagen und Jammern ist nämlich billig, für seine Überzeugungen einstehen dagegen nicht. ;) Mann, jetzt muss ich als bekennender Schröderianer sogar Mutti verteidigen - aber irgendwo hört einfach alles auf...


Der liebe Herr Schröder hat doch die SPD auch mehr oder minder verkauft und den Satz ins Gasgeschäft mit seinem auch obskurn rußischen Spezi Puttin gemacht.
Ich war auch mal in der SPD. bin aber ausgetreten weil mir deren Gebaren nicht mehr gefiel und ich nicht als Handlanger der oberen Chargen herhalten wollte.

Und warum wird Merkel als Mutti bezeichnet?
Unter diesem Begriff stelle ich mir doch ganz was anders vor.
Merkel mit ihrem biederen nichts sagendem Gesicht ist seh schwer einzuschätzen.
Sie will auch in die Geschichtsbücher ala Retterin Europas und das auf kosten vieler kleiner Leute.

lothar
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#264 hkoerner

hkoerner

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Geschrieben 14 September 2011 - 05:20

Man kann gegen Merkel vieles vorbringen, aber immerhin hat sie während der Wende in der DDR im Herbst 1989 beim Demokratischen Aufbruch gearbeitet, was weit mehr war, als viele Jammerossis je zustande gebracht haben. Wehklagen und Jammern ist nämlich billig, für seine Überzeugungen einstehen dagegen nicht. ;) Mann, jetzt muss ich als bekennender Schröderianer sogar Mutti verteidigen - aber irgendwo hört einfach alles auf...

Offenbar sind Deine diesbezüglichen Kenntnisse auf dem gleichen Niveau wie die über Flächenbombardements, also etwa bei NN. Frau Merkel hat NACH der Wende für den Demokratischen Aufbruch gearbeitet, als die Kastanien längst aus dem Feuer geholt waren. Von anderen. Vorher war sie eine engagierte Unterstützerin des SED-Regimes, die sogar noch länger als notwendig in der FDJ blieb, um eine Funktionärstätigkeit auszuüben. Es gibt auch Indizien für ein noch tiefere Verwicklungen in das Unrechtsregime:

Merkels Umfeld

und hier noch eine Glosse zur heldenhaften Revolutionärin Merkel:

Das Chamäleon

Na ja, auch wenn Du Klartext möchtest: Was ich von Leuten halte, die den pathologischen Deutschenhasser und Massenmörder Churchill zu rechtfertigen suchen, ist leider nicht druckbar ...

HK

Bearbeitet von hkoerner, 14 September 2011 - 06:26.


#265 Morn

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Geschrieben 14 September 2011 - 07:33

[mod] Ich wuerde es begruessen, wenn ueber Politiker der Vergangenheit oder der Gegenwart in einem gesonderten Thread im Unterforum Off-Topic diskutiert werden wuerde. [/mod]

#266 Hajo F. Breuer

Hajo F. Breuer

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Geschrieben 14 September 2011 - 08:09

Nö, in keinster Weise.Einige scheinen sich ja tatsächlich immer noch nicht klar zu sein, dass das einzige politische Gegenmodell zum Totalitarismus der demokratische Rechtsstaat mit der durch Grundrechte, Gewaltenteilung und Verfassung gewährleisteten Freiheit der Staatsbürger ist.

Stimmt. In einem solchen Staat darf man rauchen, wenn es dem Gastgeber nichts ausmacht, darf so schnell fahren, wie man möchte, kann überall Glühbirnen kaufen und vieles andere mehr. So ein Staat muß wunderbar sein.

#267 Arl Tratlo

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Geschrieben 18 September 2011 - 13:40

Der Autor des ZEIT-Artikels wollte gern über Dinge schreiben, von denen er nichts versteht.


Tun das ZEIT-Autoren nicht immer?

und als wir ein Mondprogramm hatten und der Space Shuttle entwickelt wurde, was war da? Ging es da fröhlich bergauf?


Ja.

Mein Lieblingsthema.


Der Nachbar sitzt zuhause und verbraucht monatlich seine Stütze von paar hundert Euro die somit in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt
werden.

Der Top-Manager eines Erdölkonzerns verdient Milliarden die weil er nicht weiß wohin damit den Planet durch diverse Risikotransaktionen
aus höchste Gefährden, höchstwahrscheinlich sogar eher wirklich schädigen, ganz zu schweigen von seiner Firma die Mrd Tonnen Öl in die Meere sickern läßt und somit die Lebensgrundlage für unzählige Lebewesen vernichtet.

So einfach ist das alles leider nicht.


Ähh...Welche Risikotransaktionen sind in der Lage, den Planeten aufs höchste zu gefährden?

Die meisten Dichter wollten mindestens eine bestimmte Frau flachlegen, ferner sind Autoren in der Regel dafür bekannt, ziemlich ruhmsüchtig zu sein und gemäß der Mehrwert-Theorie von Karl Marx könnte man all diese Faktoren als schnödes Profitstreben subsumieren. Profitstreben impliziert nämlich keinesfalls immer nur das Streben nach Geld. Profitstreben impliziert aber immer ein Streben nach Gewinn und Gewinn bezeichnet in seiner allgemeinen Verwendung den positiven Erfolg autonomer einzelwirtschaftlicher Tätigkeit. Und bekanntlich kann man praktisch so gut wie alle menschliche Tätigkeiten auf autonome einzelwirtschaftliche Tätigkeiten herunterbrechen - selbst die Liebe ist schlussendlich nichts anderes als eine schnöde autonome einzelwirtschaftliche Tätigkeit.


Mit Karl Marx hat das aber nichts zu tun - eher mit Thorstein Veblen.

... es ist nur so, dass auf der Erde so viel Geld für so sinnlose Dinge zum Fenster rausgeschmissen wird, dass da selbst ein Marsflug für 500 Milliarden noch ein großer Nutzen für die Menschheit wäre.


Mit den Kosten sämtlicher - weltweit veranstalteter - Sylvesterfeuerwerke seit 1972 wäre die Marsexpedition längst finanziert... nur mal so.

Ich glaub', jetzt vergalloppiert ihr euch alle. Angefangen von Beverly mit ihrem unqualifiziertem Gejammer über einige Möchtegern-Staatstheoretiker bis hin zu ein paar Diktatur-Befürwortern (wobei das noch die netteste Bezeichnung ist). Hajo ist, zu meiner absoluten Überraschung, hier noch der realistischste Diskussionspartner.



Du hast nicht unrecht, aber ist doch interessant, oder etwa nicht?

Ich hatte lange Zeit andere politische Präferenzen als einen zentralistischen, gar autoritären Weltstaat (auch weil ich fürchtete, dass daraus ein globales Rotchina werden würde). Meine Vorstellungen bestanden in einer Weltordnung aus autonomen Staaten, die sich untereinander und gegenüber ihren Bürgern zur Einhaltung völkerrechtlicher und ethischer Normen (Menschenrechte) verpflichten. Diese Gedanken habe ich schon in den 1990ern formuliert und in dem Episodenroman "Völker der Sonne" sogar zur Grundlage für eine eigene Zukunftswelt gemacht.
Nur hat sich die Welt in den letzten 20 Jahren in eine Richtung entwickelt, an derem Ende sozusagen als Gegenreaktion ein autoritärer Weltstaat stehen könnte.



In der Tat sind das die beiden einzigen Modelle, die ich ebenfalls sehe. Dein Modell würde ich natürlich - Surprise, Surprise - ebenfalls präferieren. Dieses Modell ist übrigens das einzige, das wirkliche Diversität - "Vielfalt" ist ja aktuell ein politischer Modebegriff - garantiert. Und ich mag Diversität. Ich will, dass die Engländer ihren Linksverkehr behalten und die lettische Kuh überlebt.

Der Witz ist: um das zu ermöglichen, muss das jeweils spezifische Regional- bzw. Nationalbewusstsein gestärkt werden - und wer so etwas auch nur andeutet, gilt in unserer politischen Landschaft sofort als "Rechtsextremist".

Und so rennen die "Guten" - um zu vermeiden, "rechtsextrem" zu sein - allesamt wie die Lemminge in Richtung des globalen autoritären Staates, der allerdings noch schlimmere Formen als die des chinesischen Staates annehmen kann.

Welcher Arabische Frühling? Du meinst die vom Westen inszenierte Geschichte zum Loswerden unliebsamer Machthaber? Da sind inzwischen mal wieder so viele Medienlügen der großen "Demokraten" ans Licht gekommen, dass ihre Glaubwürdigkeit noch mehr in Frage gestellt werden kann.



Er meint die Burschen, die jetzt in Libyen einen Scharia-Staat einführen wollen - offenbar mit Unterstützung und Zustimmung der EU und des Westens insgesamt.

Stimmt. In einem solchen Staat darf man rauchen, wenn es dem Gastgeber nichts ausmacht, darf so schnell fahren, wie man möchte, kann überall Glühbirnen kaufen und vieles andere mehr. So ein Staat muß wunderbar sein.


Hmm, ja, stimmt ... so einen Staat hatten wir mal. Ich kann mich noch dumpf erinnern.

Du weißt aber schon, dass dein Einwand weit stichhaltiger wäre, wenn das Perryversum nicht zufälligerweise auf besagtem neoliberalistischen Zwischenkontext auf postmoderner Gedankenbasis ganz explizit auch als Ganzes, nämlich sowohl als Groschenroman als auch postulierte Fiktion, beruhen würde, oder? :sleeping:


Nope! Als PR vor 50 Jahren literarisch das "Licht der Welt" erblickte, war noch nicht einmal Neo-Keynesianismus angesagt, geschweige denn Neo-Liberalismus. Und auch die Postmoderne fand noch nicht wirklich statt. Da sieht man mal, wie lange das schon her ist.
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#268 †  a3kHH

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Geschrieben 18 September 2011 - 17:32

Du hast nicht unrecht, aber ist doch interessant, oder etwa nicht?

Ja, schon, aber andererseits bringt ihr hier meine liebevoll gepflegten Vorurteile und Feindbilder durcheinander, das ist nicht nett ...
:sleeping:

#269 Kritikaster

Kritikaster

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Geschrieben 18 September 2011 - 18:50

Ähh...Welche Risikotransaktionen sind in der Lage, den Planeten aufs höchste zu gefährden?



In der Tat sind das die beiden einzigen Modelle, die ich ebenfalls sehe. Dein Modell würde ich natürlich - Surprise, Surprise - ebenfalls präferieren. Dieses Modell ist übrigens das einzige, das wirkliche Diversität - "Vielfalt" ist ja aktuell ein politischer Modebegriff - garantiert. Und ich mag Diversität. Ich will, dass die Engländer ihren Linksverkehr behalten und die lettische Kuh überlebt.

Der Witz ist: um das zu ermöglichen, muss das jeweils spezifische Regional- bzw. Nationalbewusstsein gestärkt werden - und wer so etwas auch nur andeutet, gilt in unserer politischen Landschaft sofort als "Rechtsextremist".

Und so rennen die "Guten" - um zu vermeiden, "rechtsextrem" zu sein - allesamt wie die Lemminge in Richtung des globalen autoritären Staates, der allerdings noch schlimmere Formen als die des chinesischen Staates annehmen kann.

Ähh.... Wahlkampfspenden für Sarah Palin?

Ansonsten interessanter Gedanke. Habe ich bisher noch nicht so gesehen, vielleicht weil mir bei dem globalen Staat immer etwas Föderales vorschwebt.

#270 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 18 September 2011 - 23:52

Schön gesagt. Und auch die geschichtlichen Reeducation-Weisheiten wie die zum Bombenkrieg werden bestimmt immer wieder gern gehört. In der ehemaligen DDR hättest Du zweifellos das Zeug zum FDJ-Sekretär gehabt, wie Frau Merkel, die heute ja auch eine Gallionsfigur des "demokratischen Rechtsstaates" ist.

Ich glaube kaum, dass ich beim Jugendverband eines Unrechtsstaates sonderlich Karriere gemacht hätte. Ich halte nicht viel von Massenorganisation und von deren weltanschaulicher Ausrichtung halte ich noch viel weniger. Es gehört nämlich zu meiner Überzeugung, dass kollektive Entscheidungen prinzipiell aus den individuellen Überzeugungen einzelner Akteure abzuleiten sind und nicht aus irgendwelche allgemeinen Prinzipien oder höheren Zielen. Ich setze mich auch nicht für eine freiheitliche und sozial gerechte Gesellschaft ein, weil ich mir irgendetwas davon verspreche. Wenn es so wäre, hätte ich bei der letzten Wahl schlicht Schwarz-Geld wählen müssen, schließlich wusste ich, dass ich von deren Politik profitieren würde, was ja monetär auch der Fall war. Und was du als Reeducation-Weisheiten abwerten willst, ist schlicht die historische Wahrheit. Wenn dir also irgendetwas an meine Ansichten nicht passt, dann sage es mir direkt ins Gesicht aber komme mir nicht hintenrum. Man kann gegen Merkel vieles vorbringen, aber immerhin hat sie während der Wende in der DDR im Herbst 1989 beim Demokratischen Aufbruch gearbeitet, was weit mehr war, als viele Jammerossis je zustande gebracht haben. Wehklagen und Jammern ist nämlich billig, für seine Überzeugungen einstehen dagegen nicht. :D Mann, jetzt muss ich als bekennender Schröderianer sogar Mutti verteidigen - aber irgendwo hört einfach alles auf...

Ich war auch mal in der SPD.

Ich dagegen war niemals SPD-Mitglied. Ich habe sie bis dato lediglich immer wieder gewählt, weil die Seeheimer in der SPD meine politischen Grundüberzeugungen immer noch am Nächsten standen. Politik ist nämlich IMHO die Kunst, Probleme zu lösen, ohne neue größere zu schaffen.

bin aber ausgetreten weil mir deren Gebaren nicht mehr gefiel und ich nicht als Handlanger der oberen Chargen herhalten wollte.

Als graduierter Akademiker ist man aber als angehender Handlanger der oberen Chargen geradezu prädestiniert. Kaum hatte ich z.B. mein Diplom in der Hand, bekam ich auch schon ein Angebot, das man nicht ablehnen kann. Seitdem bin ich sozusagen auf der Dunkle Seite der Macht und hatte folgerichtig auch nie Probleme damit auf Genosse der Bosse zu machen. ;) Ich kann BTW auch nichts Despektierliches daran finden, dass man nach der politischen Karriere als Rechtsanwalt und Lobbyist arbeitet. Aufsichtsratsvorsitzender der Nord Stream AG wäre ich übrigens auch gerne, aber ich beklage mich nicht.

Man kann gegen Merkel vieles vorbringen, aber immerhin hat sie während der Wende in der DDR im Herbst 1989 beim Demokratischen Aufbruch gearbeitet, was weit mehr war, als viele Jammerossis je zustande gebracht haben. Wehklagen und Jammern ist nämlich billig, für seine Überzeugungen einstehen dagegen nicht. :rolleyes: Mann, jetzt muss ich als bekennender Schröderianer sogar Mutti verteidigen - aber irgendwo hört einfach alles auf...

Offenbar sind Deine diesbezüglichen Kenntnisse auf dem gleichen Niveau wie die über Flächenbombardements, also etwa bei NN.

Zumindest reichen meine Kenntnisse bezüglich der Flächenbombardements soweit über Normalnull, dass ich definitiv weiß, dass wenn die Flächenbombardierung durch das RAF Bomber Command oder die USAAF nicht so erfolgreich gegen das Deutsche Reich gewesen wären, dann hätte der Krieg länger gedauert und die ersten Atombomben wären über Deutschland gezündet worden, statt gegen Japan eingesetzt zu werden, wofür sie bekanntlich nie konzipiert wurden. Ich denke also, dass Deutschland sich diesbezüglich nicht zu beklagen braucht, vor allem da historisch unbestritten ist, dass Flächenbombardierung ein Meister aus Deutschland war.

Na ja, auch wenn Du Klartext möchtest: Was ich von Leuten halte, die den pathologischen Deutschenhasser und Massenmörder Churchill zu rechtfertigen suchen, ist leider nicht druckbar ...

In Anbetracht der Tatsache, dass der angeblich pathologischer Deutschenhasser und Massenmörder Churchill uns vor solche Gestallten wie Adolf Hitler, Heinrich Himmler, Martin Bormann, Joseph Goebbels und Hermann Göring befreit hat, kann ich zumindest nichts Schlechtes über den Demokraten, Politiker und Schriftsteller Winston Churchill sagen, der bekanntlich 1953 sogar den Nobelpreis für Literatur erhielt. Aber eventuell wäre es dir einfach nur lieber gewesen, dass dieser Schwätzer und Trunkenbold Churchill, wie Hitler ihn gern titulierte, schlicht aufgehört hätte zu kämpfen, dann würdest du nämlich ganz sicher wissen, warum ich so heilfroh darüber bin, dass er es nicht gemacht hat. Man kann selbstverständlich wie der deutsche Publizist Jörg Friedrich kritisiert, dass im Rahmen des sogenannten Moral Bombing gezielt Wohngebiete bis Kriegsende angegriffen wurden, als diese Angriffe keine militärische Bedeutung mehr gehabt haben. Der Historiker Frederick Taylor hat jedoch einwandfrei herausgearbeitet, dass Großbritannien nach dem Rückzug seiner Landstreitkräfte vom Kontinent Deutschland nur noch mit Hilfe der Royal Air Force angreifen konnte. Und punktgenaue Luftangriffe auf rein militärische und industrielle Ziele waren zumindest in der Anfangsphase, zumal bei Nachtangriffen, technisch nicht möglich gewesen - sie sind es bis heute übrigens nicht.

Stimmt. In einem solchen Staat darf man rauchen, wenn es dem Gastgeber nichts ausmacht, darf so schnell fahren, wie man möchte, kann überall Glühbirnen kaufen und vieles andere mehr. So ein Staat muß wunderbar sein.

Hmm, ja, stimmt ... so einen Staat hatten wir mal. Ich kann mich noch dumpf erinnern.

Ich war mal auf eine FDJ-Freizeit in den 80ern in der DDR. Hat absolut ausgereicht, dass bei aller berechtigter Kritik am Kapitalismus, mir der Kapitalismus schlagartig deutlich lieber wurde als die realexistierende Spießergesellschaft - der bundesrepublikanische Kapitalismus war wenigstens nicht so verklemmt.

Du weißt aber schon, dass dein Einwand weit stichhaltiger wäre, wenn das Perryversum nicht zufälligerweise auf besagtem neoliberalistischen Zwischenkontext auf postmoderner Gedankenbasis ganz explizit auch als Ganzes, nämlich sowohl als Groschenroman als auch postulierte Fiktion, beruhen würde, oder? ;)

Nope! Als PR vor 50 Jahren literarisch das "Licht der Welt" erblickte, war noch nicht einmal Neo-Keynesianismus angesagt, geschweige denn Neo-Liberalismus. Und auch die Postmoderne fand noch nicht wirklich statt. Da sieht man mal, wie lange das schon her ist.

Die Perry-Rhodan-Serie war schon immer staatskapitalistisch, weil die Dritte Macht bereits Kapitalismus mit Staatseigentum an den Schlüsselindustrien kombinierte. Und Lohnarbeit in der Produktion und Profitmaximierung gehören schon immer zur Serie dazu, sowohl in der Serie als auch als Groschenroman.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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