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Skinner. Der Blaue Tod


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

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Geschrieben 25 August 2003 - 09:06

Skinner. Der blaue TodNeal Asher, 2002Spatterjay ist eine beeindruckende Welt. Durch ein Virus sind alle Lebewesen nahezu unsterblich. Die Tierwelt hat sich allerdings hervorragend angepasst und einige interessante Strategien entwickelt. Zu Beginn jedes Kapitels wird die Geschichte vom ewigen Kreislauf des Lebens - fressen und gefressen werden - weitererzählt. Wie gefährlich es sich hier lebt wird ständig deutlich, ein unachtsamer Moment genügt um Gliedmaßen oder mehr zu verlieren. Auf diesem Planeten leben die Hooper, ziemlich zähe Seefahrer von denen einige mehrere hundert Jahre alt sind und eine außergewöhnliche Stärke erworben haben. Einer von ihnen ist mutiert zum Skinner, einem 4 Meter großen Lebewesen das seinen Opfern bevorzugt die Haut abzieht. Endlich wurde beschlossen, die Gefahr ein für allemal zu beseitigen und ihn zu töten. Auf diese Welt führt das Schicksal von 3 Menschen zusammen. Keech ist ein lebender Toter, künstlich am Leben gehalten und eine sogenannte Reifikation. Er sucht nach verurteilten Verbrechern, um seine Aufgabe zu beenden. Erlin war schon vor Jahren auf Spatterjay und sucht den Kapitän Ambel, ihre eigentlichen Absichten bleiben lange unklar. Der dritte ist Janer, verbunden mit einer "Schwarmintelligenz" ist er auf der Suche nach Abenteuern. Eigentlich sind alle Zutaten für ein gute Geschichte vorhanden. Die Welt ist einzigartig und wird detailiert dargestellt. Viele interessante Zutaten verleihen dem ganzen zusätzlich Würze, z.B. verschiedene Kriegsdrohnen, die außerirdischen "Prador", der "Hüter", Frisk und das "Sprine". Leider ist das Ergebnis "nur" durchschnittlich geworden. Zum einen nimmt sich Neil Asher zu wenig Zeit für seine Haupt-Charaktere. Keech, Erlin und Janer bleiben über weite Strecken blass und zeigen wenig Gefühl. Asher braucht sie anscheinend nur, um die Story zusammenzuhalten. Der Einstieg ist sehr zäh. Richtig in Fahrt kommt die Geschichte, als Kapitän Ron mit seinem Schiff aufbricht. Die Seefahrerei und die gnadenlos gefährliche Welt lassen richtig Atmosphäre aufkommen und entschädigen für die trockenen ersten Seiten. Die Hooper haben alle ihre Macken und wirken auf angenehme Weise lebendig, kleine Gesten verraten, wie lange sie sich schon kennen und dieses Gefühl überträgt sich auch auf den Leser. Mit Einführung der Prador, eine sehr eigenartige außerirdische Rasse, wird auch die Handlung spannender. Die Prador sind hervorragend ausgearbeitet und von uns völlig verschiedenen. Hier zeigt sich das wahre Talent von Neil Asher, bis ins kleinste Detail entspricht jede Aktion genau dem Naturell der jeweiligen Maschine/Person/Alien und an keiner Stelle hat man das Gefühl, dass etwas nicht zusammenpasst. Dieser farbige Hintergrund ist es, der einem auch später noch lange Zeit im Gedächtnis bleibt. Ungefähr 200 Seiten vor Schluss erreicht das Buch seinen Höhepunkt und von da an heißt es "Bühne frei für Action". Mich hat das letzte Drittel ziemlich gelangweilt weil völlig klar ist, wie die Geschichte ausgeht. Das Segel "Windtäuscher" und die Drohne "Sniper" sind noch ganz amüsant, aber ich hätte eine intelligentere Auflösung der Geschichte bevorzugt - Potential war genug vorhanden. Mit Jack Vance, wie der Klappentext suggeriert, kann das Buch nicht mithalten. Allenfalls die exotische und unvergessliche Welt lässt einen Vergleich zu, aber die Handlung lässt den gewissen Esprit vermissen. Was hätte man aus diesem Szenario alles machen können - schade! Trotzdem lohnt es sich, Neal Asher im Auge zu behalten denn sein Einfallsreichtum ist bemerkenswert. Selbst Wochen und Monate später denkt man noch an Spatterjay zurück und das gelingt nur den wenigsten Autoren.

#2 Axel

Axel

    Infonaut

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Geschrieben 10 April 2006 - 18:06

So, jetzt will ich mal diesen alten Thread ausgraben (warum er so unterging, ist mir schleierhaft). Ich hab das Buch seit ein paar Tagen durch.Die Geschichte an sich ist interessant und weiß zu fesseln. Doch, wie Sullivan schon bemerkte, fallen Anfang und Schluss ab, wobei der trockene Anfang nicht so stört, wie der überzogene Schluss. Gegen die aktionreiche Auflösung an sich hab ich nichts, doch hätte sich Asher kürzer fassen können.Der Planet und seine Lebewesen sind hochinteressant. Der ständige Kampf ums Überleben kommt gut rüber. Das ganze Erinnert irgendwie an Harrisons Todeswelt, wobei Spatterjay nicht so extrem erscheint, was wohl daran liegt, dass die Menschen um einiges stärker sind, als bei Harrison.Die Prador sind herrvorragend beschrieben und deshalb auch glaubwürdig. Sie sind der Höhepunkt des ganzen Buches. Die Charaktere dagegen bleiben fast durchgehend blass. Wirklich angetan hat es mir nur die Drohne Sniper. Wahrscheinlich, weil sie die irgendwie menschlichste "Person" des Buches ist.Die Sprache - ich hab das Buch auf englisch gelesen - ist nicht allzu fordernt und setzt keinerlei Hindernisse. Platt ist sie aber nicht.Insgesammt: 7 von 10 PunktenMein erster Asher und sicher nicht mein letzter
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#3 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 10 April 2006 - 19:36

Dazu passt, dass bei mir gerade Voyage of the Sable Keech eingetroffen ist. Erneut Bühne frei für die Prador, dem Spatterjay Virus und Erlin. Demnächst mehr. <_<

#4 Axel

Axel

    Infonaut

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Geschrieben 10 April 2006 - 19:56

Da warte ich lieber auf die Taschenbuchausgabe. Momentan überlege ich, ob ich Gridlinked oder Cowl kaufen soll. Wobei ich momentan in Richtung Gridlinked tendiere, weil es im gleichen Universum spielt (Polity). Gleichzeitig bin ich einfach ken Fan von Zeitreisegeschichten. Auf jeden Fall interessiert mich Prador Moon. Die Prador sind ja mit das spannendste in The Skinner.
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#5 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 11 April 2006 - 10:57

Spatterjay ist nicht so extrem gegenüber der Todeswelt??? Ach Gott, ach Gott, was geht denn dann dort ab?

Mir kam der Schluss aber ebenfalls zu lang vor; jedenfalls im Nachhinein. Beim Lesen war ich noch ganz gut unterhalten aber jetzt, so in der Rückblende, hätte man die letzten 100 Seiten doch kürzer fassen können. Trotzdem ist "Skinner" für mich eines der eindrucksvollsten Bücher der letzten Jahre. Wenn nicht sogar die Referenz in Sachen Horror-SF. Allerdings nur für Leute mit einem starken Magen. <_<

Was mir übrigens auch ganz außerordentlich gut gefallen hat, war der Charakter dieser komischen Kampfdrohne - ich hoffe, ich bringe hier gerade nichts durcheinander. Die war doch richtig gut beschrieben.

Bis dennen,
Henrik

Bearbeitet von Henrik Fisch, 11 April 2006 - 10:57.

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#6 Axel

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Geschrieben 11 April 2006 - 11:14

Spatterjay ist nicht so extrem gegenüber der Todeswelt??? Ach Gott, ach Gott, was geht denn dann dort ab?

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Mir ging es eher darum, dass sich die Menschen auf Spatterjay an ihre Welt fast perfekt angepasst haben. Eine Anpassung dieser Größenordnung gibt es auf der Todeswelt nicht. Dazu kommt, dass dort wirklich ein Krieg Menschen gegen Planet stattfindet.
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#7 Pirx

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Geschrieben 11 April 2006 - 18:25

Hallo,habe das Buch auch vor nicht allzu langer Zeit gelesen. Ich muß ehrlich sagen, dass ich enttäuscht bin. Auch die ach so "coole" Kampfdrohne und ihre recht platten "Sprüche" konnten mich nicht so recht überzeugen. Irgendwie erinnerten mich die Passagen um den Skinner sehr stark an Carpenters "The Thing".
Gruß

Pirx
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#8 Henrik Fisch

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Geschrieben 12 April 2006 - 10:14

... Irgendwie erinnerten mich die Passagen um den Skinner sehr stark an Carpenters "The Thing".

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Bei dem man bei allem Snobismus nicht umhin kommt, ihn als hervorragend zu bezeichnen! :cheers:

Bis dennen,
Henrik
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#9 Pirx

Pirx

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Geschrieben 12 April 2006 - 18:53

... Irgendwie erinnerten mich die Passagen um den Skinner sehr stark an Carpenters "The Thing".

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Bei dem man bei allem Snobismus nicht umhin kommt, ihn als hervorragend zu bezeichnen! :)

Bis dennen,
Henrik

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Ja! Der Film ist immer noch gut! :fun:
Gruß

Pirx
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