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Neal Stephenson - Snow Crash


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25 Antworten in diesem Thema

#1 Kopernikus

Kopernikus

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Geschrieben 30 September 2011 - 07:38

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Snow Crash
Neal Stephenson

#2 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 03 Oktober 2011 - 20:49

Wie weit seid ihr mit Lesen? Ich habe das schöne Wetter genutzt und im Hohenheimer Park rumgehangen und gelesen. Bin mitten im Kapitel 11, will aber nicht vorgreifen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, wie frustrierend das sein kann.

#3 Rusch

Rusch

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Geschrieben 04 Oktober 2011 - 08:56

Bei mir ist das schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe. Die "Pizzaausfahrt" zu Beginn war irgendwie seltsam und zwar in der Hinsicht, dass sie nicht so recht zum Rest des Buchs passen mag. Wie denkt ihr darüber?

#4 hawaklar

hawaklar

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Geschrieben 04 Oktober 2011 - 10:48

Bei mir ist das schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe. Die "Pizzaausfahrt" zu Beginn war irgendwie seltsam und zwar in der Hinsicht, dass sie nicht so recht zum Rest des Buchs passen mag. Wie denkt ihr darüber?

Ich denke, dieser Teil ist wichtig, um die Person Whitey (oder Y-T? - ich kenne nur das Hörbuch und kann zur Schreibweise nichts sagen) einzuführen.
Spoiler

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#5 Susanne11

Susanne11

    Temponaut

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Geschrieben 04 Oktober 2011 - 11:50

Bei mir ist das schon eine Weile her, seit ich das Buch gelesen habe. Die "Pizzaausfahrt" zu Beginn war irgendwie seltsam und zwar in der Hinsicht, dass sie nicht so recht zum Rest des Buchs passen mag. Wie denkt ihr darüber?

Mir hat dieses Kapitel total gut gefallen. Es ist herrlich absurd. Es wird eine Menge über die Welt, in der die Geschichte spielt mitgeteilt und man wird rasend neugierig, wie es weitergehen wird.

Ich finde, es passt.

Was aus heutiger Sicht etwas antiquiert anmutet ist die ausführliche Beschreibung des Metaversums. Das würde man heute anders beschreiben. Aber 1992 war die Entwicklung noch nicht so weit. Das einzige Computerspiel, das ich jemals leidenschaftlich gerne gespielt habe, war DOOM und das ist 1993 erschienen. Davor war die Computer-Simulation noch in den Kinderschuhen. Damals wußte noch niemand so richtig, wie sich dieses Gebiet tatsächlich entwickeln würde.

Ich denke, dieser Teil ist wichtig, um die Person Whitey (oder Y-T? - ich kenne nur das Hörbuch und kann zur Schreibweise nichts sagen) einzuführen.

Sie heißt Y.T. = Yours Truly.

Das Buch habe ich vor vielen Jahren gelesen und vieles vom Inhalt ist mir entfallen, jetzt höre ich das Hörbuch. Detlef Bierstedt ist hier nicht so in Hochform wie sonst. Phasenweise liest er sehr monoton. Die Geschichte selbst eignet sich gut zum Vorlesen, es kommt alles sehr plastisch rüber.

Bearbeitet von Susanne11, 04 Oktober 2011 - 11:44.


#6 Iwen

Iwen

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Geschrieben 04 Oktober 2011 - 12:07

macht ruhig, ich lese dennoch mit und warte auf mein Buch. Mich stört das nicht. So viel erzählt Ihr nämlich nicht...

#7 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 04 Oktober 2011 - 12:14

Ich bin auch schon etwas weiter so um Seite 300 herum und schliesse mich einstweilen eher Rusch an. Der erste Teil des Romans hat mich im Gegensatz zu Susanne irgendwie überhaupt nicht neugierig darauf gemacht wies weitergeht, im Gegenteil, ich musste diszipliniert am Ball bleiben um ein gutes Stück des Romans zu schaffen. Zum Glück hatte ich etwas Zeit am verlängerten Wochenende. Interessant finde ich eigentlich immer wenn Romane aus der Vor- Internetzeit sich ein solches ausdenken. Da kann man gut sehn das wir doch meistens die Möglichkeiten und Tragweite einer neuen Entwicklung etwas überschätzen. In jedem Falle aber gefällt mir die Hiro-Ebene um eine Klasse besser als der Rest. Besonders seine Kapitel mit dem Bibliothekar und was sich dort andeutet habe ich mit viel Freude uns Spannung gelesen. Hier hat Stephenson für mich eindeutig seine stärksten Momente. Die Ebene in der Realen Welt, vornehmlich Y.T. finde ich einfach nur langweilig.

#8 Rusch

Rusch

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Geschrieben 04 Oktober 2011 - 15:47

Lies weiter, es wird besser. Dies ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich einen Weile nach der Rezension meine - zugegebener Maßen schlechte - Wertung angehoben habe, weil mir einige Passagen dauerhaft im Gedächtnis geblieben sind. Stephenson spricht schon sehr stark die Vorstellungskraft an.

#9 molosovsky

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Geschrieben 05 Oktober 2011 - 04:23

Auch bei mir schon einige Jahre her, dass ich "Snow Crash" auf Deutsch gelesen habe. War nach "Diamond Age" damals mein zweiter Stephenson. Will den Roman beizeiten nun auch mal im Original verkosten. Kann mich erinnern, dass mir der Einstieg sehr gut gefiel: eine der äktschn- und expositionsreichsten Sequenzen EVER! Was mir mitunter am deutlichsten in Erinnerung geblieben ist: die grellen satirischen Aspekte. Freut Euch beispielsweise auf die Klopapier-Richtlinien! Grüße Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 05 Oktober 2011 - 04:24.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

Ich weiß es im Moment schlicht nicht besser.

Mehr Gesabbel von mir gibts in der molochronik

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#10 Amtranik

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Geschrieben 05 Oktober 2011 - 07:25

Auch bei mir schon einige Jahre her, dass ich "Snow Crash" auf Deutsch gelesen habe. War nach "Diamond Age" damals mein zweiter Stephenson. Will den Roman beizeiten nun auch mal im Original verkosten.

Kann mich erinnern, dass mir der Einstieg sehr gut gefiel: eine der äktschn- und expositionsreichsten Sequenzen EVER!

Was mir mitunter am deutlichsten in Erinnerung geblieben ist: die grellen satirischen Aspekte. Freut Euch beispielsweise auf die Klopapier-Richtlinien!

Grüße
Alex / molo


Ich muss zugeben das mir diese Passagen einfach zu übertrieben sind. Also vermutlich meinem Geschmack geschuldet. Auch die beschriebene Welt ist mir mitunter zu abgedreht, irgendwie als hätte der Autor auf Drogen geschrieben^^. Es ist teils absurd, fragmentarisch, grell, und für mich definitiv zu zusammenhanglos. Ich mag es gern wenn die Welt dichter, zusammenhängender beschrieben ist. So macht mir die gezeichnete Welt der Zukunft definitiv nicht besonders viel Spaß. Dennoch ist das Buch sehr gut geschrieben und das Erzähltempo macht den Roman sehr kurzweilig. Dennoch bleibe ich bei meiner Einschätzung das mir die Exkursionen Hiros im Metaversum, die Konversation, die Spurensuche dort am besten gefallen. Die beschriebene Realwelt ist nicht so mein Fall. Ist mir zu durchgeknallt und irgendwie zu unglaubwürdig.

Bearbeitet von Amtranik, 05 Oktober 2011 - 07:28.


#11 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 05 Oktober 2011 - 07:40


Ich muss zugeben das mir diese Passagen einfach zu übertrieben sind. Also vermutlich meinem Geschmack geschuldet. Auch die beschriebene Welt ist mir mitunter zu abgedreht, irgendwie als hätte der Autor auf Drogen geschrieben^^. Es ist teils absurd, fragmentarisch, grell, und für mich definitiv zu zusammenhanglos. Ich mag es gern wenn die Welt dichter, zusammenhängender beschrieben ist. So macht mir die gezeichnete Welt der Zukunft definitiv nicht besonders viel Spaß. Dennoch ist das Buch sehr gut geschrieben und das Erzähltempo macht den Roman sehr kurzweilig. Dennoch bleibe ich bei meiner Einschätzung das mir die Exkursionen Hiros im Metaversum, die Konversation, die Spurensuche dort am besten gefallen. Die beschriebene Realwelt ist nicht so mein Fall. Ist mir zu durchgeknallt und irgendwie zu unglaubwürdig.

Wie meistens gefällt mir genau das, was du nicht so magst. Eingefügtes Bild

Ich finde die Realwelt in "Snow Crash" total gut. Vor allen die vielen gut beschriebenen Details. Dadurch wird alles sehr anschaulich und lebendig. Die Idee mit der Cosa Nostra Pizza Incorporatet inkl. der Pizza-Universität, ist super. Ob die Pizza kalt, zerdrückt oder sonstwie beschädigt ist, interessiert niemand. Hauptsache sie wird pünktlich zugestellt.
Juhuuu ... das mach Spaß Eingefügtes Bild

#12 Tiff

Tiff

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Geschrieben 05 Oktober 2011 - 08:11

Ich muss zugeben das mir diese Passagen einfach zu übertrieben sind.

Mir auch. Es ist mir schwer gefallen, mich durch diese Pizzageschichte zu lesen. Interessant ist die Straße. Ich bin jetzt dort, wo der Typ mit dem Schwarzweißavatar Hiro das Snow Crash anbietet.

#13 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 10 Oktober 2011 - 17:46

Bin inzwischen dort angekommen, wo Hiro Port Sherman erreicht hat und Y.T. Richtung Floß transportiert wird. Manche Passagen gefallen mir sehr, vor allem die parodistisch angehauchten – die Cosa Nostra Pizza Inc, die Darstellung der Feds und Y.T.s Fluchtversuch, der Kauf des Motorrads oder Sätze wie den folgenden: „Nun, Sir, es tut mir leid, dass ich ihre Unterhaltung mit diesem Gentleman stören muß. Aber meine Freunde und ich haben uns gefragt, sind sie ein fauler, arbeitsscheuer, wassermelonenfressender, schwarzärschiger Nigger oder ein heimtückisches, geschlechtskrankes kleines Schlitzauge?“ Die Idee mit dem Bibliothekar, der den den gesamten mythologischen Background erzählt, gefällt mir auch. Aber die Überlegungen zur Sprachverwirrung und deren Bezug zur sumerischen Mythologie finde ich langatmig und wenig überzeugend.

#14 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 10 Oktober 2011 - 18:40

Aber die Überlegungen zur Sprachverwirrung und deren Bezug zur sumerischen Mythologie finde ich langatmig und wenig überzeugend.

Sie basieren hauptsächlich auf Julian Jaynes’ Der Ursprung des Bewusstseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche aus dem Jahr 1976 – seine Thesen mögen zwar auf hochspekulativen neurophysiologischen Überlegungen beruhen, sind aber durchaus lesenswert. Aus besagte Thesen entspringt übrigens auch der kanadischer Film Pontypool von Regisseur Bruce McDonald aus dem Jahr 2008.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 10 Oktober 2011 - 18:42.

„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#15 Amtranik

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Geschrieben 10 Oktober 2011 - 19:07

Bin inzwischen dort angekommen, wo Hiro Port Sherman erreicht hat und Y.T. Richtung Floß transportiert wird.

Manche Passagen gefallen mir sehr, vor allem die parodistisch angehauchten – die Cosa Nostra Pizza Inc, die Darstellung der Feds und Y.T.s Fluchtversuch, der Kauf des Motorrads oder Sätze wie den folgenden:
„Nun, Sir, es tut mir leid, dass ich ihre Unterhaltung mit diesem Gentleman stören muß. Aber meine Freunde und ich haben uns gefragt, sind sie ein fauler, arbeitsscheuer, wassermelonenfressender, schwarzärschiger Nigger oder ein heimtückisches, geschlechtskrankes kleines Schlitzauge?“

Bäh. Und ich hasse genau sowasEingefügtes Bild



Die Idee mit dem Bibliothekar, der den den gesamten mythologischen Background erzählt, gefällt mir auch.

Aber die Überlegungen zur Sprachverwirrung und deren Bezug zur sumerischen Mythologie finde ich langatmig und wenig überzeugend.


Hierin stimme ich mit Dir überein. Insgesamt für mich kein langweiliges Buch, keine absolute Zeitverschwendung aber auch leider nichts
das ich so ohne weiteres empfehlen würde. Es trifft definitiv nicht meinen Geschmack und meine Wellenlänge für spannende Unterhaltung.
Vor allem fand ich die Actionszenen ärgerlich. Denn, so blutig und brutal Sie auch wahren, so wenig berühren Sie einen wirklich, weil die
gemetzelt und geschnetzelten einem aber auch gar kein bisschen am Herz liegen, ergo sind diese Szenen für mich im Nachhinein sinnlos und
wertlos. Verschenkte Seiten die besser mit weiteren amüsanten oder informativen Gesprächen Hiro-Bibliothekar hätten genutzt werden können.

Ich würde 5/10 Punkten vergeben.

Bearbeitet von Amtranik, 10 Oktober 2011 - 19:08.


#16 Susanne11

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Geschrieben 10 Oktober 2011 - 19:53

Sie basieren hauptsächlich auf Julian Jaynes’ Der Ursprung des Bewusstseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche aus dem Jahr 1976 – seine Thesen mögen zwar auf hochspekulativen neurophysiologischen Überlegungen beruhen, sind aber durchaus lesenswert. Aus besagte Thesen entspringt übrigens auch der kanadischer Film Pontypool von Regisseur Bruce McDonald aus dem Jahr 2008.

Ich kenne das Buch von Jaynes und finde seine Thesen interessant und einleuchtend. Aber Stephenson modifiziert diese Thesen erheblich. Er postuliert, dass eine Droge, ein Virus und eine Religion identisch funktionieren.

Irgendwann lässt er den Bibliothekar über Sprache und die Strukturen des Gehirns reden und erklärt verschiedene Ansichten zum Zusammenhang zwischen Sprache und Gehirnstrukturen. Die Analogie zum Computer, die Hiro zieht, finde ich verkürzt, vielleicht sogar falsch.

Bislang finde ich alles etwas unausgegoren, aber vielleicht wird dieser Aspekt der Geschichte im weiteren Verlauf verdaubarer.

#17 Ming der Grausame

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Geschrieben 10 Oktober 2011 - 20:29

Sie basieren hauptsächlich auf Julian Jaynes’ Der Ursprung des Bewusstseins durch den Zusammenbruch der bikameralen Psyche aus dem Jahr 1976 – seine Thesen mögen zwar auf hochspekulativen neurophysiologischen Überlegungen beruhen, sind aber durchaus lesenswert. Aus besagte Thesen entspringt übrigens auch der kanadischer Film Pontypool von Regisseur Bruce McDonald aus dem Jahr 2008.

Ich kenne das Buch von Jaynes und finde seine Thesen interessant und einleuchtend.

Dann sind wir ja schon mal zwei. Ich fand es auch höchst aufschlussreich. Homers Ilias bzw. Odyssee wird dadurch zur entwicklungspsychologischen Metapher der menschlichen Schizophrenie... Eingefügtes Bild

Aber Stephenson modifiziert diese Thesen erheblich. Er postuliert, dass eine Droge, ein Virus und eine Religion identisch funktionieren.

Jein. Er postuliert lediglich, dass sie ähnlich wirken – durch die zugrundeliegende semantische Tiefenstruktur, oder so ähnlich.
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#18 Iwen

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Geschrieben 13 Oktober 2011 - 19:12

jetzt habe ich das Buch und lese ...Eingefügtes Bild

#19 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 15 Oktober 2011 - 14:03

Jetzt sehe ich den philosophischen Hintergrund der Geschichte klarer. Hiro befindet sich real auf dem Floß und virtuell im Metaversum, wo der Ng, Onkel Enzo und Mr. Lee erklärt, worum es geht. Es wirkt etwas an den Haaren herbeigezogen an, ist aber in sich schlüssig und einleuchtend. Die direkte Handlung und die Action-Szenen haben viel Geschwindigkeit und sind wirklich gut geschrieben. Besonders gefallen hat mir die Waffe REASON, sowie der unfreiwillige Einsatz der Dentata. Dagegen ist die philosophische Grundlage der Geschichte nicht so gut mit der Handlung verbunden. Der ganze Wust an sprachlichen und mythologischen Theorien läuft mehr nebenher als dass er gut intergriert wäre. So ist mein Eindruck bis jetzt.

#20 hawaklar

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Geschrieben 19 Oktober 2011 - 22:10


Manche Passagen gefallen mir sehr, vor allem die parodistisch angehauchten – die Cosa Nostra Pizza Inc, die Darstellung der Feds und Y.T.s Fluchtversuch, der Kauf des Motorrads oder Sätze wie den folgenden:
„Nun, Sir, es tut mir leid, dass ich ihre Unterhaltung mit diesem Gentleman stören muß. Aber meine Freunde und ich haben uns gefragt, sind sie ein fauler, arbeitsscheuer, wassermelonenfressender, schwarzärschiger Nigger oder ein heimtückisches, geschlechtskrankes kleines Schlitzauge?“

Dem kann ich nur zustimmen.

Ich habe selten eine bessere Bürokratiesatire gelesen/gehört, wie die Toilettenpapierverordnung bei den FBI-Typen. Da bin ich heute wirklich an den Straßenrand gefahren und habe mir die Sequenz noch einmal in voller Länge angehört. Und wenige Minuten später folgt die Szene mit dem Lügendetektorverhör von Y. T.s Mutter, die überdeutlich zeigt, welch eine psychotische Atmosphäre beim FBI herrscht.

Dann gibt es viele Kleinigkeiten, an die ich vom ersten Hören rudimentäre Erinnerungen hatte. So erinnerte ich mich an eine Sequenz, in der sich Y. T.s ehemaliger Hund an seine Vergangenheit erinnert. In Verbindung mit Y. T.s Diskussion mit NG über die biologischen Komponenten in den Rattendingern (die ich vergessen hatte), hat mich diese Szene noch mehr berührt.

Jetzt, beim zweiten Hören, bleiben mehr Inhalte aus den religiös-philosophischen Gesprächen mit dem Bibliothekar hängen. Vor allem habe ich mir angewöhnt hin und wieder mal in der Wikipedia bestimmte Personen/Götter nachzuschlagen und werde dabei meistens fündig. Da hat der Autor ziemlich viel Arbeit rein investiert.

"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
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#21 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 20 Oktober 2011 - 18:23

Dann gibt es viele Kleinigkeiten, an die ich vom ersten Hören rudimentäre Erinnerungen hatte. So erinnerte ich mich an eine Sequenz, in der sich Y. T.s ehemaliger Hund an seine Vergangenheit erinnert. In Verbindung mit Y. T.s Diskussion mit NG über die biologischen Komponenten in den Rattendingern (die ich vergessen hatte), hat mich diese Szene noch mehr berührt.

Diese Rattendinger fand ich gruselig - eine Mischung aus rudimentärer Sentimentalität und Killerinstinkt. Man könnte Ng analog auch als Menschending bezeichnen.

Bei der Figur der Juanita hat Stephenson sich keine Mühe gegeben. Sie scheint lediglich als Accessoir für Hiero konzipiert, alldieweil ein Held auch eine Frau braucht. Da hätte man mehr draus machen können - schade.

Das Buch ist 1992 erschienen. Das müsste doch die Zeit gewesen sein, als die ersten Computer-Viren anfingen bedrohlich zu werden. Gab es schon PCs so wie heute? Ich hatte keinen zu Hause und im Büro hatten wir eine VAX.

Bearbeitet von Susanne11, 20 Oktober 2011 - 18:24.


#22 Amtranik

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Geschrieben 20 Oktober 2011 - 18:55

Ich kann mir nicht helfen. Desto länger ich darüber nachsinne, desto schwächer empfinde ich diesen Roman. Die Neuromancer-Triologie von Gibson kann man heutzutage, im Rückblick sozusagen, wenigstens noch halbwegs als Thriller lesen, aber einem Werk wie Snow Crash, tut mir leid, vermag ich kaum noch etwas abzugewinnen. Den hat die Zeit einfach überholt.

Bearbeitet von Amtranik, 20 Oktober 2011 - 18:56.


#23 Susanne11

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Geschrieben 20 Oktober 2011 - 21:03

Ich kann mir nicht helfen. Desto länger ich darüber nachsinne, desto schwächer empfinde ich diesen Roman. Die Neuromancer-Triologie von Gibson kann man heutzutage, im Rückblick sozusagen, wenigstens noch halbwegs als Thriller lesen, aber einem Werk wie Snow Crash, tut mir leid, vermag ich kaum noch etwas abzugewinnen. Den hat die Zeit einfach überholt.

Inwiefern hat die Zeit ihn überholt?
Die religiös-philosophischen Aspekte sind zeitlos und können in beliebiger Form variiert werden ohne antiquiert zu wirken.
Die gesellschaftliche und politische Organisation der Gesellschaft ist fiktiv, aber nicht durch die Realität eingeholt oder überholt.
Die Darstellung des Internet wirkt auf mich auch nicht wie von vorgestern.

#24 hawaklar

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Geschrieben 30 Oktober 2011 - 19:54

So, jetzt ist der Lesezirkelmonat fast rum und ich denke, ich kann unbesorgt (ohne zu spoilern) ein paar Anmerkungen/Fragen los werden;

Am meisten beschäftigt mich die Frage nach dem Metaversum, sprich die Möglichkeit der technischen Umsetzung dieses Konzepts.

Ich habe jetzt zwei Varianten des Metaversums kennen gelernt, nämlich Labyrinth der Spiegel von Lukianenko und Snow Crash von Stephenson. Bei beiden bietet die elektronische Welt Möglichkeiten, die m. E. z. Zt. nicht realisierbar sind. Leider hat Lukianenko den Fehler begangen, recht detailliert die damalige (das Buch stammt aus 1996) Hardware zu beschreiben, wodurch das Metaversum noch unwahrscheinlicher erscheint, als wenn er keine Aussagen dazu gemacht hätte. Stephenson hat 1992 diesen Fehler nicht begangen, so dass seine Story irgendwann in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren spielen könnte. Das schließe ich aus der Tatsache, dass sowohl Onkel Enzo, als auch NG Vietnamveteranen sind - und älter als 80 dürften beide nicht sein.

Am ehesten vergleichbar sind m. E. die beiden Metaversen mit den heutigen Online-Rollenspielen. Leider habe ich diesbezüglich überhaupt keine Erfahrung. Gibt es hier Gamer, die etwas dazu sagen können, wie realistisch die Beschreibung des Metaversums, verglichen mit heutigen Online-Spielen ist und ob die Möglichkeit besteht, dass die Technik diesen Stand einmal erreichen wird.

Dann kapiere ich nicht, wie Hiro die für die Hacker gedachte Bombe unschädlich gemacht hat.

Mein Fazit zum Buch: Die erzählte Geschichte ist für mich irgendwie zweitrangig. Es haben mich aber viele Details aus allen Handlungssträngen interessiert und das Buch zu einem Genuss gemacht. Ein wenig kann man es diesbezüglich mit Die gelöschte Welt von Harkaway *) vergleichen.


*) Von dem ist für März 2012 ein neues Werk in Englisch angekündigt worden. Hoffentlich wird es ins Deutsche übertragen.

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#25 Ming der Grausame

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Geschrieben 31 Oktober 2011 - 07:26

Am ehesten vergleichbar sind m. E. die beiden Metaversen mit den heutigen Online-Rollenspielen.

Nö, eher wie Second Life – diente praktisch direkt als Vorlage.

Dann kapiere ich nicht, wie Hiro die für die Hacker gedachte Bombe unschädlich gemacht hat.

Analog wie ein signaturbasiertes Antivirenprogramm.
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#26 Susanne11

Susanne11

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Geschrieben 04 November 2011 - 08:40

Ich schlage vor, Stephensons Ideen zur Organisation des Gesellschaftssytems aufzugreifen, und Griechenland als Franchise an China zu vermieten.
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