space rocks - Der Novellenband aus dem Begedia-Verlag
#1
Geschrieben 25 Oktober 2011 - 15:19
#2
Geschrieben 25 Oktober 2011 - 15:47
(Damit's auch jeder versteht: Das war ein Scherz. Bitte lachen.)
Bearbeitet von Armin, 25 Oktober 2011 - 15:47.
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
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#3
Geschrieben 30 Oktober 2011 - 13:41
Ich beginne also mit höchst individuellen Leseeindrücken:
Erstens hat mir Uwe Posts vergnügliche und oft gar nicht subtile Finanzirrwisch-Satire sehr gefallen, weil sie respektlos, planlos und schimmerlos daherkam. Das mag manchem (mal wieder) nicht gefallen, ich fand es toll. Zumal die Reinkarnation von Vorstandsvorsitzenden als Wurst eine klasse Idee ist.
Zweitens halte ich Karla Schmidts Erzählung für den Zenit der deutschsprachigen SF in diesem Jahr. Besser war es nicht und besser wird es nicht mehr werden. Da kommt ein kühner Weltentwurf (es gehört schon einiges dazu, aus Elementen der nur mäßig gelungenen "Avatar"-Zeichentrickserie eine glaubwürdige SF-Welt zu formen), gute Charaktere und ein angenehmer aber nicht platter Stil zusammen. Für mich das Optimum.
Viel weiter bin ich noch nicht, aber Frank Haubolds Geschichte fängt auch gut an.
#4
Geschrieben 30 Oktober 2011 - 20:22
Bearbeitet von Uwe Post, 30 Oktober 2011 - 20:26.
#5
Geschrieben 30 Oktober 2011 - 21:38
Hm. Eigentlich bin ich ja kein großer Freund davon, wenn die Autoren zuerst ihren Senf abgeben, aber da ich das Buch schon länger durch habe, will ich natürlich die Eindrücke aufschreiben, so lange sie noch frisch sind.
Uwes Geschichte gefällt mir nach wie vor, auch wenn sie teilweise sehr anstrengend zu lesen ist. Hätte ich nicht als Opener eines Novellenbandes genommen. Da passt Karla besser hin. Wenn man den ersten Abschnitt hinter sich hat, der einen etwas verwirrt zurücklässt, dann liest sich die Geschichte wirklich angenehm, mit starkem Sense of Wonder. Persönlich finde ich Ignorantin, sie würde als Fantasy auch funktionieren, wurde aber aufgeklärt, dass es sich um "Planeten-SF" handelt.
Bei Franks Geschichte hat mir der Einstieg sehr gut gefallen, dann aber wurde es sehr anstrengend. Es ist einfach weder stilistisch, noch thematisch meins. Vielleicht fehlt mir der Sinn für Sinnsuche und Gespräche darüber, vielleicht bin ich zu jung. Für mich ist zu wenig passiert und zu viel erklärt worden. Bei Armin hatte ich wieder das Problem (Sorry, Armin!), dass ich mir die Viecher und die Gegend schwer vorstellen konnte, obwohl der Plot an und für sich interessant ist. Mir fehlen ein wenig die Gene für Geschichten mit Außerirdischen, die wenig beschrieben werden, glaube ich. Oder ich kenne einige Standards nicht, die mir andernfalls zu Schlüsselwörtern einfallen würden.
Von Frederic war ich ein wenig enttäuscht. Nicht, weil er handwerklich schlecht wäre - der Einstieg in die Geschichte ist super! -, sondern weil mir in den kurz vorher gelesenen "Prototypen" seine ernste Seite so gut gefallen hat und er jetzt wieder ins lustige Fach wechselt. Gegen "Dave Nocturne"-Humor bin ich ja leider schon immer immun (Es gibt aber auch Gerüchte, ich würde zum Lachen in den Keller gehen.). Meine Geschichte mag ich natürlich immer noch, auch wenn ich gleich im ersten Absatz einen dicken Fehler bemerkt habe, den ich mir da wohl selbst reinüberarbeitet habe. Grrr! Wahrscheinlich hätte ich am Anfang das Tempo etwas stärker anziehen sollen.
Christians Geschichte hat mir vom Setting her gefallen. Was ich daran nicht mochte war, dass ich das Alter des Protagonisten nicht einschätzen konnte und dass eine Geschichte, in der ein Kind die Hauptrolle spielt, für mich nicht wie eine Geschichte für Kinder/Jugendliche erzählt werden muss. Mit einer erwachseneren Erzählweise hätte sie hier sicherlich meinen Geschmack getroffen. Gar nicht gefallen hat mir leider Achim. Die beiden Protagonisten benehmen sich wie 12jährige Bengel, die grenzenlos naiv auf jeden uralten Trick reinfallen. War eher eine Kurzgeschichtenepisode, als eine Novelle.
Insgesamt macht die Anthologie auf mich einen sehr positiven Eindruck. Natürlich liegt das auch am angenehmen Äußeren ("Hardcover mit Lesebändchen!), aber auch an den Geschichten selbst. Klar trifft nicht jede meinen Geschmack, aber alle sind handwerklich sauber ausgeführt, selten ein Schwächeln bei Plot oder Protagonisten und es liest sich fast alles in einem Rutsch durch. Man merkt, dass die Autoren Erfahrung haben und dass sie gerne unterhalten. Ich habe den Band gerne gelesen.
Bearbeitet von Nadine, 31 Oktober 2011 - 09:34.
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#6
Geschrieben 31 Oktober 2011 - 12:14
who the hell took my roof and ceiling?
#7
Geschrieben 31 Oktober 2011 - 12:36
Vielleicht liegt dir bei langen Sachen der Humor, bei kurzen die Düsternis. Wer weiß?
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#8
Geschrieben 31 Oktober 2011 - 12:57
who the hell took my roof and ceiling?
#9
Geschrieben 21 November 2011 - 10:07
#10
Geschrieben 21 November 2011 - 10:15
Na ja, wie schon bei den Prototypen verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass es kaum noch Leute gibt (außer den Autoren), die Anthologien dieser Art 1. lesen
Viel schlimmer: wenn da statt "lesen" auch "kaufen" stehen müsste.
"Alles, was es wert ist, getan zu werden, ist es auch wert, für Geld getan zu werden."
(13. Erwerbsregel)
"Anyone who doesn't fight for his own self-interest has volunteered to fight for someone else's."
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#11
Geschrieben 21 November 2011 - 11:24
Mhm, Dirk, Du meinst das sicher in dem Sinne: dass nur Autoren, die KGs schreiben, sich auch Anthos kaufen ...
Viel schlimmer: wenn da statt "lesen" auch "kaufen" stehen müsste.
Na ja, wie schon bei den Prototypen verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass es kaum noch Leute gibt (außer den Autoren), die Anthologien dieser Art 1. lesen und 2. auch diskutieren möchten.
Das ist eine bedauerliche Entwicklung, die . E. früher oder später dazu führt, dass sich Herausgeber und Autoren ein anderes Betätigungsfeld suchen. Nicht wahrgemommen werden können sie auch in anderen Genres.
Und ja, für 2012 ist nur ein Erzählband geplant, mehr ist nicht drin.
Bearbeitet von Harald Giersche, 21 November 2011 - 11:26.
#12
Geschrieben 01 Januar 2012 - 13:49
"...
Zusammengefasst präsentiert „space rocks“ teilweise überdurchschnittliche Unterhaltung in einem - insbesondere für die deutsche Science Fiction - mehr und mehr in Vergessenheit geratenen Subgenre: der Space Opera. ..."
http://www.phantasti...ionen&Itemid=62
Bearbeitet von Harald Giersche, 02 Januar 2012 - 10:33.
#13
Geschrieben 01 Januar 2012 - 20:16
(semiprofessionelle Autoren? Ich hoffe, mein Finanzbeamter ließt das nicht. )
who the hell took my roof and ceiling?
#14
Geschrieben 01 Januar 2012 - 20:38
Es ist eine Rezi, sie ist insgesamt positiv, sie ist vorhanden, alles ist gut. Ich lese lieber fünf Verrisse zu meinen Sachen als dass man die Grillen zirpen hört, vor lauter Schweigen. Rezensionen bedeuten, dass der Text den Leser in irgendeiner Weise beschäftigt hat und er sich die Zeit nimmt, das auch kundzutun.Mhm, ist die Rezi jammern auf hohem Niveau? Ich denke schon.
Obwohl ich natürlich freimütig zugebe, dass ich mich - neben der Freude, eine Rezension zum Buch zu lesen - auch sehr über das Feedback zu meiner Novelle freue. Das schreit ja geradezu danach, mich selbst damit zu belohnen, in den nächsten Tagen mal wieder die Alien-Quadrilogy anzuschauen
Europa ist nicht nur ein Kontinent.
#15
Geschrieben 01 Januar 2012 - 20:46
Es ist eine Rezi, sie ist insgesamt positiv, sie ist vorhanden, alles ist gut. Ich lese lieber fünf Verrisse zu meinen Sachen als dass man die Grillen zirpen hört, vor lauter Schweigen. Rezensionen bedeuten, dass der Text den Leser in irgendeiner Weise beschäftigt hat und er sich die Zeit nimmt, das auch kundzutun.
Obwohl ich natürlich freimütig zugebe, dass ich mich - neben der Freude, eine Rezension zum Buch zu lesen - auch sehr über das Feedback zu meiner Novelle freue. Das schreit ja geradezu danach, mich selbst damit zu belohnen, in den nächsten Tagen mal wieder die Alien-Quadrilogy anzuschauen
Yep, Rezi ist immer gut. Das Gesamtfazit ist sehr schön zu lesen. Selbst das Feedback zu "Homeboy" gefällt mir. Zwar einer der schwächstens Texte, aber da, Zitat "die Qualität der Texte erstaunlich hoch" ist, und meine Story "solide", kann ich gut damit Leben. Und es stimmt. Nur keine Kritik ist schlechte Kritik. Drum "Jammern auf hohem NIveau". Also nicht das Niveau des Jammerns, sondern der Antho, über die hier "gejammert" wird.
Ich hätte vielleicht schreiben sollen "Jammern über hohes Niveau".
who the hell took my roof and ceiling?
#16
Geschrieben 01 Januar 2012 - 22:13
Habe ich gerade hinter mir. Auch wenn es noch immer ganz guter SF-Horror ist, merke ich, dass das nicht mehr mein Ding ist. Am meisten geht mir bei solchen Filmen auf den Geist, dass die künstliche Schwerkraft an Bord haben. Einfrieren und Jahre fliegen aber die Schwerkraft besiegt. Baah!...
Obwohl ich natürlich freimütig zugebe, dass ich mich - neben der Freude, eine Rezension zum Buch zu lesen - auch sehr über das Feedback zu meiner Novelle freue. Das schreit ja geradezu danach, mich selbst damit zu belohnen, in den nächsten Tagen mal wieder die Alien-Quadrilogy anzuschauen
Und natürlich ist es schön, wenn über unsere Bücher geschrieben wird. Schöner wäre es natürlich, wenn es bald noch mehr gäbe ...
Bearbeitet von Harald Giersche, 01 Januar 2012 - 22:13.
#17
Geschrieben 02 Januar 2012 - 09:26
Selbst das Feedback zu "Homeboy" gefällt mir. Zwar einer der schwächstens Texte, aber da, Zitat "die Qualität der Texte erstaunlich hoch" ist, und meine Story "solide", kann ich gut damit Leben.
Ich muss hier nochmals gestehen, dass dein Text auch in Space rocks mein persönlicher Favorit ist. Es war - nach meinem Empfinden - von allen der fluffigste Text. Leicht. locker, eingängig. Klischees sind dazu da, dem Leser das Kopfkino zu erleichtern. Insofern ...
Und ich schieb hier mal ein HAPPY NEW YEAR für alle ein
†In memoriam Michael Szameit / Christian Weis / Alfred Kruse / Rico Gehrke : Aktuelle Projekte und neue Veröffentlichungen : 'Gleich' ist der Tod des kleinen Mannes.
#18
Geschrieben 02 Januar 2012 - 09:53
#19
Geschrieben 02 Januar 2012 - 17:25
Das da noch was geht in der Story, hatte mir Harald schon gesagt. Er murmelte etwas von "hat Romanpotential" oder so, ich kriege den Wortlaut nicht mehr hin. Jedenfalls danke für das Lob, Frank und Uwe. Mal sehen, vielleicht ein zweiter Teil ...
*zum Schreibblock wusel und Ideen skizzier*
who the hell took my roof and ceiling?
#20
Geschrieben 18 Februar 2012 - 22:21
http://home.arcor.de...space_rocks.htm
Fazit:
Der Begedia Verlag war mir bislang noch nicht bekannt. Ich war also gespannt, als ich diesen Band zur Besprechung vorgelegt bekommen habe. Vorweg gesagt, ich kann zu dieser Anthologie nur gratulieren, eine Schar illustrer Autoren hat hier Beiträge beigesteuert. Formal sind mir noch einige kleine Fehler aufgefallen wie Satzlöcher, seltsame Trennungen und zweimal Fragmente die stehen geblieben sind. All das stört aber den Lesegenuss von „Space rocks" nicht im Mindesten.
[...]
Wie schon eingangs angemerkt, hat mir diese Anthologie sehr gut gefallen. Es ist kein wirklicher Aussetzer zu beklagen. Und drei der Geschichten sind wirklich sehr gut gelungen. Allein die Erzählung von Frank W. Haubold rechtfertigt den Kauf.
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
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Das Argona-Universum
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#21
Geschrieben 19 Februar 2012 - 08:58
#22
Geschrieben 19 Februar 2012 - 09:50
Na ja, wie schon bei den Prototypen verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass es kaum noch Leute gibt (außer den Autoren), die Anthologien dieser Art 1. lesen und 2. auch diskutieren möchten.
Das ist eine bedauerliche Entwicklung, die . E. früher oder später dazu führt, dass sich Herausgeber und Autoren ein anderes Betätigungsfeld suchen. Nicht wahrgemommen werden können sie auch in anderen Genres. http://www.scifinet.org/scifinetboard//public/style_emoticons/default/wink.png
Bei mir ist es so, das es unheimlich schwierig ist bei der Fülle von angebotenen Anthologien hier rund um das Forum herauszufinden ob dies oder jenes was für einen sein könnte. Das sind Werke mit dem Title Molekularmusik über Emotio bis hin zu anthologien zu irgendwelchen Musikern was ich schon irgendwie ziemlich strange finde.
Nachdem ich aber eben bspw diese Kurzbesprechungen mit kleiner inhaltsangabe zur jeweiligen Story gelesen habe da würde ich am liebsten sofort los mir das Buch besorgen und loslesen. Der Preis ist natürlich im Verhältnis auch immer recht hoch aber das ist bei mir sekundär. Jetzt wo ich um den Inhalt der Anthologie weiß werde ich mir das Buch auf jeden Fall besorgen denn die Geschichten hören sich allesamt interessant und lesenswert an.
Bearbeitet von Amtranik, 19 Februar 2012 - 09:51.
#23
Geschrieben 04 März 2012 - 17:39
#24
Geschrieben 04 März 2012 - 18:55
#25
Geschrieben 07 März 2012 - 21:39
Karla Schmidt hat es auf die KLP-Nominierungsliste mit "Allein. Auf dem Wind" geschafft. Eindeutig eine gute Wahl. Gratulation. Und alle Daumen gedrückt.
Da sagste was - Glückwunsch, Karla!
Danke. Ich freue mich auch ganz doll. :-)
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