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A. und B. Strugatzki - Das Experiment


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47 Antworten in diesem Thema

#31 eRDe7

eRDe7

    Temponaut

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Geschrieben 17 September 2003 - 19:58

Hey Joe!Ein grandioses Gedicht, in dem Form und Inhalt perfekt Hand in Hand gehen. ;)Ich bin noch nicht mit meiner Dante-Recherche weiter, aber ich denke, dass da was dran sein könnte (obwohl ich nun völlig nüchtern bin).Das würde vielleicht den Mentor zu Vergil werden lassen. Nun ja.Gedichte lese ich leider nur sehr wenig, früher aber sehr gerne. Vor allem Fernando Pessoa (der sehr konkrete Gedichte geschrieben hat) - oder um einen SF-AUtoren zu nennen: Paul Scheerbart!Ich finde den Roman eher aus "philosophischer" Sicht interessant. Da hänge ich nämlich tatsächlich der Richtung an, die eher behauptet, dass es (sozusagen) nichts Konkretes gibt: Radikaler Konstruktivismus.Das was Du an dem EXPERIMENT scheinbar nicht magst, ist ein Bestandteil vermutlich jeglicher postmodernen Literatur: es gibt keinen gesicherten Grund, kein Fundament, auf das man etwas stellen könnte, das wirklich "konkret" ist, weil im Grunde alles als Paralogismen oder als "relativ" betrachten kann. Die Aufgabe solcher postmodernen Literatur (ohne nun eine klare Definition von "postmoderner Literatur" nachgelesen zu haben) ist meiner Meinung nach, das Zerstören von sicher geglaubten Denkgebäuden, die Entlarvung von angeblich gesichertem Wissen als Glauben, die Relativierung jeglicher Ideologie und damit die Entmachtung dieser Ideologie als allein Heilsbringende.(In der Zeit der Lektüre habe ich dauernd das neue Album von Laibach gehört und mich gewundert, ob die das Buch eventuell vor der Aufnahme gelesen haben... Okay, die machen im Grunde seit 20 Jahren das gleiche, aber ich fand hier die "Ähnlichkeiten" (ich glaubte sogar in den Texten ein paar Gedankengänge wiederzufinden) sehr erstaunlich. Und nein: Wer Laibach für rechts hält, hat keine Ahnung, um das vorweg zu nehmen.)Bevor ich nun eine philosophische Debatte anrege, die über meinen Horizont geht, höre ich lieber auf.Ralphps: Tolles Buch :rolleyes:

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

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#32 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 18 September 2003 - 19:37

@Joe: Ach, was für ein klasse Gedicht! ;) Bitte mehr davon! @Ralph:

...postmoderne Literatur (etc.)...

Sehr schön geschrieben! Und sehr treffend. Wie hieß es auf dem Klappentext? "Ein Abgesang auf alle Ideologien des 20. Jahrhunderts" Radikaler Konstruktivismus... nennt man das so? Ich glaube, da falle ich auch drunter. Und dieses Fehlen von etwas "Konkretem" ist vermutlich auch der Grund, warum jegliche Erörterung zu Sinn und Zweck des Experiments (ich meine hier nicht den Roman, nur das Experiment darin) wohl ins Leere laufen wird. Darauf kommt es nämlich nicht an. Mag sein, daß das für den ein oder anderen etwas enttäuschend ist. Aber ein echter SF-Schluß hätte die Wirkung des Romans vielleicht zunichte gemacht, so ähnlich wie beim Orakel vom Berge (obwohl ich es auch da nicht sooo schlimm finde)...

Bevor ich nun eine philosophische Debatte anrege, die über meinen Horizont geht, höre ich lieber auf.

:rolleyes: Ich bin sowieso schon in ganz neue Ebenen vorgedrungen hier... Richtig nett, so ein Lesezirkel! Tilo

#33 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 18 September 2003 - 21:41

@ralph @tilo verbeug und mille grazie ;)

Ich bin sowieso schon in ganz neue Ebenen vorgedrungen hier

wem sagst du das

Richtig nett, so ein Lesezirkel!

so is es - der lesezirkel ist wirklich spitze ich werd mich auch endlich aufs orakel stürzen und würde dann gen mit euch ein paar meinungen austauschen aber das dauert noch a bissi ;) lg joe :rolleyes:

Bearbeitet von Joe Chip, 19 September 2003 - 18:33.

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#34 eRDe7

eRDe7

    Temponaut

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Geschrieben 18 September 2003 - 22:49

Joe, melde Dich, wenns soweit ist!Ist zwar schon lange her, dass ichs gelesen habe, aber ich unterhalte mich ja immer gerne über Dick.Bis dann (und hoffentlich schon früher. Freue mich über jede Mail!)Ralph

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#35 Sullivan

Sullivan

    Autarchonaut

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Geschrieben 19 September 2003 - 18:22

Kaum ist man mal eine Woche weg...Den Fans des Buches stimme ich zu, wenn sie das Buch von der philosophischen Seite aus betrachten. Ich habe es allerdings nicht geschafft, das ganze "Drumherum" einfach links liegen zu lassen. Ganz im Gegenteil, viele Fragen wurden nicht beantwortet weil sie für die Strugatzkis nicht für wichtig hielten (z.B. das Zusammentreffen der Generationen, da gibt es bestimmt eine Menge Zündstoff).Den Schluss habe ich auch nicht richtig verstanden bzw. ich wäre gespannt auf die Reaktion der Mitmenschen über das plötzliche (?) Auftauchen. @Joe:Klasse Gedicht. Kompliment!Ach ja, ich dachte die neue deutsche Rechtschreibung gilt für alle Printmedien? Dieses Buch benutzt noch die alte.Sullivan

#36 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 19 September 2003 - 18:37

hi sullivan und danke schönich bin ebenfalls traurig dass die die strugatzkis aus der geschichte mit den verschiedenen zeiten nicht mehr gemacht habensogar dick hätte da mehr darüber geschriebenzur rechtschreibreform: man sieht ja am heyne logo dass es ein älteres buch ist - ich glaube es wurde vor der reform gedruckt - wahrscheinlich ist die nachfrage nicht so gross als dass schon alle verkauft wurdenlg joe :rolleyes:

Bearbeitet von Joe Chip, 19 September 2003 - 18:37.

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#37 Impala

Impala

    Giganaut

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Geschrieben 20 September 2003 - 21:53

Hi Joe:

andrej zieht nicht am hyperwarp hebel schwingt nicht mal einen lasersäbel doch trotzdem wars ein gutes buch zu lesen für manche - aber - huch! ich beginn wieder das experiment zu loben über welches so manche toben denen es nicht so gefallen hat doch habe ich ´nen tipp parat am ende von diesem gedicht "wenns nicht hilft - es schadet nicht"

ich muss sagen, ich bin angenehm überrascht. Welche Talente hier doch schlummern. Weiter so! grüss gott,
Julius Gaius Baltar!

#38 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 20 September 2003 - 22:47

hi impalaalso ein lob von dir ehrt mich besonders - da du ja zu den "top kritikern" im forum gehörst :bighlaugh: lg joe :D
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#39 ghostwriter

ghostwriter

    Yoginaut

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Geschrieben 21 September 2003 - 10:05

@Joe:

ich werd mich auch endlich aufs orakel stürzen und würde dann gen mit euch ein paar meinungen austauschen

Über's Orakel würd ich mich jederzeit gerne unterhalten! Vielleicht wär das mal was für einen Klassiker-Lesezirkel - ich wär dabei. Interessanterweise war das mein erster Dick (hab seitdem nur Der unmögliche Planet gelesen) - mal abgesehen von den tausenden Verfilmungen, die ich schon gesehen hab :bighlaugh: - und dabei würde ich es eher als nicht so typisch für ihn einschätzen... naja, ich schweife ab :D @Sullivan: Ich gebe dir auch recht, daß man aus bestimmten Elementen wie dem "Treffen der Generationen" hätte mehr rausholen können. Was das Ende betrifft: Ich nehme an, daß Andrej in demselben Moment in der realen Welt wieder aufgetaucht ist, in dem er auch aus ihr verschwunden ist. @Dave: Gedichte lese ich eigentlich nicht, jedenfalls nicht gezielt. Das heißt aber nicht, daß ich mich an schöner (oder witziger) Poesie nicht erfreuen könnte. Übrigens, interessiert sich hier jemand für *hüstel* Fußball? Beim 1. FC Köln spielt nämlich ein Stürmer namens Andrey Woronin :bighlaugh: Tilo

#40 eRDe7

eRDe7

    Temponaut

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Geschrieben 21 September 2003 - 13:19

Hallo Ghostwriter (schreib mir mal nen Roman, damit ich reich und berühmt werde... :D )DAS ORAKEL VOM BERGE ist tatsächlich nicht typisch für Dick. Es war sein erster Versuch, sich der Mainstreamliteratur anzunähern (nachdem er mit ZEIT AUS DEN FUGEN schon mal vorgetastet hatte).Ich mag das Buch, aber ich denke nicht, dass es zu seinen besten gehört. Stellenweise erschien es mir sogar ein wneig langatmig, was eigentlich eher untypisch für Dick ist. Wenn wir Dick lesen sollten, dann würde ich lieber zu UBIK oder DER DUNKLE SCHIRM raten, die ja jetzt bald bei Heyne neu erscheinen.In meiner Umfrage (1998) über die besten Dick-Romane (für meine Diplomarbeit) ergaben sich die folgenden TOP 5:1. DER DUNKLE SCHIRM2. DIE DREI STIGMATA DES PALMER ELDRITCH (der hier ja schon gelesen wurde)3. VALIS / Das Orakel vom Berge4. Ubik5. Blade Runner / EINE ANDERE WELT / MARSIANISCHER ZEITSTURZSchlimm, jemand muss nur Dick erwähnen - und ich plappere gleich los... Pawlow...Ralph

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#41 sncain

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    Bambinaut

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Geschrieben 21 September 2003 - 17:40

@ Ralph:Wenn Du "Picknick am Wegesrand" liest,vergiß lieber zuerst "Stalker",Buch und Film unterscheiden sich sowohl in Handlung als auch in der Aussage.@ all:Ist doch toll,wenn ein Buch,wie "Das Experiment" so offensichtlich zur Diskussion reizt,da kann es ja soo schlecht nicht sein.Mein Hauptproblem mit dem Buch lag in meiner Erwartungshaltung,einen typischen Strugazki zu bekommen.Also war ich erstmal sehr enttäuscht.Mittlerweile gefällt es mir.Ich arbeite dran...sncain

#42 eRDe7

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Geschrieben 21 September 2003 - 18:39

Hallo Sncain!Ich vergleiche es nicht allzu sehr mit dem Film. Ich mag beides. Buch und Film.Ralph

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#43 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 22 September 2003 - 19:33

Hallo Ghostwriter (schreib mir mal nen Roman, damit ich reich und berühmt werde... ;) )

Gern, das wird aber nicht ganz billig - frag mal Michael Crichton :D ;) Schön, daß die Dick-"Top 5" (ich zähle da eigentlich 8 :bighlaugh: ) derzeit bzw. bald wieder komplett verfügbar ist. ^_^

Schlimm, jemand muss nur Dick erwähnen - und ich plappere gleich los... Pawlow...

:bighlaugh: Ich glaube, ich stehe auch kurz vor dieser Schwelle :unsure: @sncain: Was wäre denn ein typischer Strugatzki bzw. welche Erwartungen hast du daran? Tilo

#44 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 14:21

Ihr Lieben,ich habe das Buch jetzt endlich durch. Leider musste ich ein paar Pausen einlegen, weil der Stress hier bei mir dann doch etwas groß wurde. Das wiederum ist bei so einem Buch vielleicht sogar ganz hilfreich. Allerdings habe ich ein Problem: Nämlich der Schluss; den habe ich beim besten Willen nicht kapiert.Ich rekapitulieren: Unser Held Andrej schleppt sich mit seinem Kumpel durch die Einöde bis zum scheinbaren Ende der großen Treppenstufe; ich nenne das jetzt jedenfalls so. Offenbar existiert dort ein Spiegel, denn Andrej sieht sich darin selber mit der Maschinenpistole in der Hand. Er kommt an den Abzug, ein Schuss löst sich, er fühl wie er getroffen wird … und dann Schnitt! Andrej ist offenbar wieder auf der Erde als Jugendlicher und der Mentor erklärt ihm, dass das erst der Anfang oder eines von vielen Erfahrungen war.Tut mir leid, aber das ist für mich zu hoch. Kann mich einer erhellen, was dieses Ende bedeuten soll?Bis dennen,Henrik Fisch
Gerade fertig gelesen
Gregory Benford, Larry Niven, "Himmelsjäger"
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Serie "Mad Men"

#45 Dave

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 20:02

Den letzten Abschnitt habe ich auch nicht verstanden, ist bestimmt eine Art Verschleierungstaktik der Autoren. :P Außerdem möchte ich nicht stundenlang über einen Schluss nachgrübeln, das ist doch wohl die Aufgabe des Autors. Es muss doch wohl möglich sein, einen sinnmachenden Schluß zu verfassen, der dennoch ein wenig zum Nachdenken verleitet. Ansonsten würde ich sagen:Künstlerische FreiheitundDer Weg ist das Ziel

#46 Henrik Fisch

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 07:37

Meine Meinung. Vielleicht hat das aber auch mit unserer neuzeitlichen Schnelldenke zu tun; dass man eben alles serviert bekommen möchte. Auf der anderen Seite bin ich für mystische Grübeleien grundsätzlich zu haben. Nur scheint mir der Schluss in der Hinsicht ein Stilbruch zu sein. Das ganze Buch ist zwar von Metaphern durchsetzt, aber so einen Hammer gab es auf den vorangegangenen 500 Seiten nicht.Sei’s drum: Mir gefiel das Buch ganz ausgezeichnet. Sehr gut geschrieben, eine sehr dichte Atmosphäre, schön mystisch, etwas zum nachdenken. Mit einem Wort: Klasse! Daran dürften übrigens auch die Deutschlehrer ihre Freude haben.Bis dennen,Henrik Fisch
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#47 Tarantoga

Tarantoga

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Geschrieben 23 Oktober 2008 - 15:40

Ich bin bei dem Buch aus sehr zwiegespalten.Ok, das mit dem Experiment kann ich so hin nehmen-aber warum haben die Aliens die Menschen dann dauernd mit völlig unlösbaren Problemen konfrontiert wie mit diesem Glitzern, dem roten Haus oder den wandernden Statuen ?Ich meine was sollte das dem Experiment bringen ?Und warum wurde die beiden am Ende zu ihrer Kindheit zurück gebeamt ?Nee. irgenwie hat mir auch die Substanz gefehlt, und ich bin noch ein DDR Kind.Vielleicht wollten sie den Irrsinn des System ansprechen, das war ja auch eine solche anonyme Maschinerie die die Menschen einfach blind zermahlt hat.

#48 Electric Wizard

Electric Wizard

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Geschrieben 19 November 2008 - 04:25

Ich bin bei dem Buch aus sehr zwiegespalten. Ok, das mit dem Experiment kann ich so hin nehmen-aber warum haben die Aliens die Menschen dann dauernd mit völlig unlösbaren Problemen konfrontiert wie mit diesem Glitzern, dem roten Haus oder den wandernden Statuen ? Ich meine was sollte das dem Experiment bringen ? Und warum wurde die beiden am Ende zu ihrer Kindheit zurück gebeamt ? Nee. irgenwie hat mir auch die Substanz gefehlt, und ich bin noch ein DDR Kind. Vielleicht wollten sie den Irrsinn des System ansprechen, das war ja auch eine solche anonyme Maschinerie die die Menschen einfach blind zermahlt hat.

Da hatte ich schon gar nicht mehr gehofft, hier eine aktuelle Antwort zu finden... :smokin: Habe das Buch heute zum 3. Mal oder so fertig gelesen & es festigt sich erneut als mein Lieblingsbuch. Ich glaube eine Terminologie, wie 'beamen' und 'Aliens' ist bei "Das Experiment" fehl am Platze. Ebenso wie zu versuchen, die Gründe für die Ereignisse, die sich ereignen, logisch zu hinterfragen. Über das Experiment an sich wurde schon weitgehend diskutiert. Es ist wohl beabsichtigt, das es logisch nicht zu erfassen ist. Man kann es ein Stilmittel der Moderne nennen, jedenfalls ist es eine Art zu sagen "das Leben ist, wie es nunmal ist", was auch im Buch in abgewandelter Form vorkommt. Das Leben ist voll von Dingen, die wir weder verstehen, noch beeinflussen können. Teilweise Phänomene der Natur, teilweise überkomplexe menschliche Systeme. Das Experiment ist da einfach ein Spiegel unserer Zeit. Man findet sich einfach damit ab, bzw. tut es nicht. Der Mensch ist ja immer darauf aus, auch das Unkontrollierbare zu kontrollieren, sogar Dinge, die er gar nicht begreifen kann... Da ists auch ziemlich wurscht, obs nun Paviane sind, oder ein Bodenloser Abgrund, oder das Rote Gebäude. Es sind alles Metaphern für das Gleiche. In meiner Interpretation ist die Welt, die uns in "Das Experiment" geschildert auch zu einem guten Teil eine Reise in die menschliche Vergangenheit. Andrej in den letzten Kapiteln quasi auf einer Reise durch die Epochen. Die Geographie der Welt zwingt ja die Menschen, sich immer mehr von dort, wo sie hergekommen sind, zu entfernen - quasi eine 'Zeitleiste'. Das mag die Normannische Burg erklären. Die verlassene Stadt, zweifellos eine Kriegserinnerung - ist da für mich ein Sinnbild für diese Reise zurück. Auch die Frage, was mit ihrem Bewohnern geschehen ist. Kein Haus ist vom Krieg zerstört, es ist eher, als würde Andrej durch ein Museum wandeln, auf den Spuren der Menschheit. Ebenso der Platz mit den Statuen. Hier sind sie alle versammelt, die ehemalige Elite der Menschheit, doch nichts ist von ihnen geblieben, nur Seelenlose Materie, die hier wie Geister durch die Stadt zieht. Der Schluss - nunja. Ein mehr oder weniger offenes Ende. Zeit & Raum sind bedeutungslos. Das einzig Konstante sind Andrej und Isja - warum auch immer. Die Leningrader Wohnng kann eine Art Wartezimmer sein - ganz wie in 2001 - für die nächste Stufe des Experiments; ein Ort jenseits von Raum und Zeit, vielleicht nicht einmal physisch anwesend - welche Regeln gelten denn schon in der Literatur? :lmaosmiley: Im Großen und Ganzen ist das Buch für mich einfach ein Spiegel des Lebens und des Strebens der Menschen, irgendwie damit zurecht zu kommen. Wie Andrej ist jeder mit Dingen konfrontiert, die er nicht versteht - vielleicht zu verstehen glaubt - und manchmal ereignet sich eben etwas, was einem wieder bewusst macht, wie wenig man doch übers Leben weiß. Andrej ist stellvertretend für uns in diesem Experiment. Er verhält sich so, wie es wohl die meisten tun würden. Einerseits aus Bequemlichkeit (auch im Denken) andererseits auch aus schierer Unwissenheit. Für letzteres kann er nichts dafür, die Ereignisse überfordern ihn schlicht. Er versucht durchzukommen. Bemüht sich redlich, scheitert, aber das Leben geht weiter. Kein klassischer Held, einfahc ein Jedermann


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