John Scalzi . Der wilde Planet (Fuzzy World)
#1
Geschrieben 31 Oktober 2011 - 22:15
John Scalzi
Der wilde Planet
(Fuzzy Nation)
Please post in English, because John agreed to attent. I think he understands a little bit German, but not enough to translate German post.
Sollte jemand Probleme damit haben, werde ich ggf. ein Posting ins Englische übersetzen.
#2
Geschrieben 01 November 2011 - 11:46
#3
Geschrieben 01 November 2011 - 12:15
As already discussed here, the novel is a "reboot" (to stick to the author's terms) of H. Beam Pipers "Little Fuzzy" (published 1961). As far as I understood the author in various statements across the internet, "Fuzzy Nation" is a rewriting for a modern (or nowadays) audience. Kind of: What would you change if this was written today?Is this book part of a series? Is it an update or a rework of a classic book? I'am a bit confused...
Neu: Armin Rößler - Die Nadir-Variante
Armin Rößler - Entheete (Neuauflage) +++ Armin Rößler - Cantals Tränen +++ Hebben/Skora/Rößler (Hrsg.) - Elvis hat das Gebäude verlassen
Das Argona-Universum
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#4
Geschrieben 01 November 2011 - 12:49
#5
Geschrieben 01 November 2011 - 20:43
#6
Geschrieben 02 November 2011 - 20:07
Bearbeitet von Amtranik, 02 November 2011 - 20:07.
#7
Geschrieben 03 November 2011 - 08:15
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#8
Geschrieben 03 November 2011 - 08:51
#9
Geschrieben 06 November 2011 - 22:41
#10
Geschrieben 08 November 2011 - 09:52
#11
Geschrieben 08 November 2011 - 10:29
Bearbeitet von Armin, 08 November 2011 - 10:40.
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#12
Geschrieben 08 November 2011 - 12:47
Freunde, ihr enttäuscht mich und ich steh jetzt da wie ein Depp. Glaubt nicht, dass ich so etwas je wieder einmal mache. Zum Glück hat das John trotz einer Erinnerung von mir aus den Augen verloren, aber ich werden nicht auf dieses Trauerspiel hier aufmerksam machen. Ich habe ja auch angeboten, ggf. zu übersetzen, aber es scheint ja keiner mehr das Buch zu lesen.
Lieber Rusch,
zunächst einmal sollte man nicht verfrüht irgendwelche Fässer aufmachen denn es gibt immer einige die langsamer lesen. Desweiteren hast Du das ganze ja wenn mich meine Erinnerung nicht ganz täuscht, mehr oder weniger im Alleingang angeleiert. Vielleicht hätte man vorher in Erfahrung bringen sollen wie hoch das Interesse allgemein am Scalzi ist? Und abschliessend, gab es einige, darunter auch ich, die gerne Original und Neufassung lesen wollten um sich einen Überblick zu verschaffen. Dazu hast Du dich nicht geäußert, nicht mal drüber ausgetauscht. Ich möchte also gerne glauben das 1. es eine knappe Mehrheit für den Scalzi war was erfahrungsgemäß dazu führt das einige nicht mitlesen. 2. Da noch was nachkommt von denjenigen die langsamer lesen und 3. eine Gruppe es sich nicht nehmen lassen wollte beides zu lesen... urfassung und reboot.
Zum Buch:
Ich bin damit gestern nach etwas über 2 Tagen fertig geworden. Vom Lesepensum ein echter Scalzi. Jemand schrieb er habe das Buch langweilig gefunden. Ich weiß nicht wie er reagiert hätte wenn er den Stoff, wenn auch in abgewandelter Form innerhalb von 48-72 Std hätte 2 mal lesen müssen. Für mich ist der Roman eine einfache modernisierung des alten Stoffs von H Beam Piper. Scalzi wandelt die Geschichte an genau jenen Stellen ins Gewand heutiger Zeiten wo Sie entweder technisch oder gesellschaftlich deutlich Zeugnis ablegt als Kind seiner Zeit. So ist denn auch der Reiz am Roman für denjenigen der das Original kennt ziemlich niedrig angesiedelt. Ich bin ja bekanntermaßen ein großer Gegner sogenannter Reboots. Ich bins der ewigen Widerkäuerei so ziemlich satt und so frage ich mich auch hier nach dem Sinn des ganzen. Sicher, Scalzi schreibt selbst eher, schnöden Stoff, mit gewissem Unterhaltungswert, jedenfalls wenn man ihn und seinen Stil mag. Er hat jedoch diese klassische Geschichte eigentlich meines Erachtens bloß formal 1 zu 1 in die heutige Zeit versetzt. So tauchen mehr Frauen verantwortlicher Position auf, die Ausseridischen Fuzzis sind nicht ganz so dolle vom Menschlichen Maßstab extrapoliert, sondern eingeschlechtlich. Prinzipiell funktioniert die Story jedoch nach exakt gleichem Muster wie das Original von Piper. Der Held löst das Problem mittels Winkeladvokatischer Prämissen, wie im Original. Die Rollenverteilung Menschen Fuzzis ist exakt wie im Original. Es gibt ein Happy-End, hier wie dort. Also erneut die eventuell naiv klingende Frage nach dem warum? Denn das folgende scheint mir klar: Diejenigen die sich an klassischer SF auch heute noch erfreuen können, brauchen eine Neufassung des kleinen Fuzzy ungefähr so dringend wie ein Loch im Kopf und die anderen die sich mehr an die Moderne halten werden wohl mit dem Roman nicht allzuviel anfangen können. Langweilig klang ja bereits von einem Leser an. Gemessen an heutigem Standard was Action, Sensation und Radikalität angeht, ist "der wilde Planet" eine langsame, ruhige und ohne große Höhepunkte auskommende Geschichte alter Prägung die Fans der modernen SF wohl wenig Freude bereiten wird. Und auch hier, ähnlich wie zb bei PR-Neo und anderen Diskussionen bezüglich Reboots ist meine Meinung klar. Wenn ich schon einen Klassiker lesen, sehen und erleben will, dann bleib ich doch lieber beim Original.
Bearbeitet von Amtranik, 08 November 2011 - 12:49.
#13
Geschrieben 08 November 2011 - 14:56
Das ist doch mal eine Meinungsäußerung! Auf der Grundlage lässt sich gut diskutieren (ich bin leider mit Scalzi noch nicht durch und habe mit Piper noch nicht angefangen).Wenn ich schon einen Klassiker lesen, sehen und erleben will, dann bleib ich doch lieber beim Original.
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#14
Geschrieben 08 November 2011 - 15:00
(I am also reading the Piper version quietly in the background; but I won't have time to read the Scalzi one as well. Sorry.)habe mit Piper noch nicht angefangen
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#15
Geschrieben 08 November 2011 - 15:08
???? Seems, I should read both versions, too. Dunno, wether I would make my comments here while reading or in my blog after finishing both versions, but at least it seems to me an interesting bit of comparable modern / classic sf. Like the new translations of "Dominic Flandry"....
#16
Geschrieben 08 November 2011 - 22:50
Zu denen gehöre ich zum Beispiel.
Lieber Rusch,
... Da noch was nachkommt von denjenigen die langsamer lesen und 3. eine Gruppe es sich nicht nehmen lassen wollte beides zu lesen... urfassung und reboot.
Ich habe das Original noch nicht gelesen, bin mit dem Scalzi-Roman ungefähr auf Seite 100. Für eine modernisierte Form werden die Fuzzies viel zu sehr vermenschlicht. Da gibt's den "Patriarchen" und seine "Gefährtin", deren "Baby", einen "pubertierenden Jungspund" und einen stinkenden "Opa" (die Anführungszeichen mache ich jetzt mal, weil Du geschrieben hast, dass sie gar nicht so richtig in diese Rollenverteilung passen (eingeschlechtlich) - oder doch?). Zu diesen menschlichen stereotypen Rollen kommen noch eine Menge Vergleiche mit Katzen hinzu - Wenn so ein Volk heutzutage in der Perry-Rhodan-Serie eingeführt werden würde, gäbe es wieder ellenlange Diskusionen.
Zum Buch:
Ich bin damit gestern nach etwas über 2 Tagen fertig geworden. Vom Lesepensum ein echter Scalzi. ... Scalzi wandelt die Geschichte an genau jenen Stellen ins Gewand heutiger Zeiten wo Sie entweder technisch oder gesellschaftlich deutlich Zeugnis ablegt als Kind seiner Zeit. ... Er hat jedoch diese klassische Geschichte eigentlich meines Erachtens bloß formal 1 zu 1 in die heutige Zeit versetzt. So tauchen mehr Frauen verantwortlicher Position auf, die Ausseridischen Fuzzis sind nicht ganz so dolle vom Menschlichen Maßstab extrapoliert, sondern eingeschlechtlich.
Trotzdem finde ich die Geschichte ansprechend geschrieben und sie passt sogar halbwegs in die Jahreszeit. Scalzi hat ein Weihnachtsmärchen geschrieben und die Filmrechte sind bestimmt schon an Disney verkauft.
Nachtrag: Mich schreckt das Englisch-Schreiben ziemlich ab. Das Verfassen meiner manchmal etwas wirren Gedankensprünge in die deutsche Sprache fällt mir schon schwer genug - vor allem weil ich den Hang habe, möglichst weit verschachtelte Satzkonstruktionen zu verwenden. Deshalb halte ich mich hier eher zurück.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#17
Geschrieben 09 November 2011 - 10:37
Zu denen gehöre ich zum Beispiel.
Ich habe das Original noch nicht gelesen, bin mit dem Scalzi-Roman ungefähr auf Seite 100. Für eine modernisierte Form werden die Fuzzies viel zu sehr vermenschlicht. Da gibt's den "Patriarchen" und seine "Gefährtin", deren "Baby", einen "pubertierenden Jungspund" und einen stinkenden "Opa" (die Anführungszeichen mache ich jetzt mal, weil Du geschrieben hast, dass sie gar nicht so richtig in diese Rollenverteilung passen (eingeschlechtlich) - oder doch?). Zu diesen menschlichen stereotypen Rollen kommen noch eine Menge Vergleiche mit Katzen hinzu - Wenn so ein Volk heutzutage in der Perry-Rhodan-Serie eingeführt werden würde, gäbe es wieder ellenlange Diskusionen.
Na ja, das ist sicherlich dem lesen des Originals geschuldet wo das alles noch viel dicker aufgetragen ist. Möglich, und das ist ja auch ein Teil meiner Kritik am Scalzi-Buch, das es einfach nicht weit genug verändert wurde. Der andere Punkt erschliesst sich im weiteren Verlauf des Buches. Ich finde es eigentlich recht nachvollziehbar das ein Mensch der Fachfremd ist, sich zunächst mal an das hält was er kennt und diese Wesen dementsprechend tituliert. Hinterher stellt sich das ja alles als falsch heraus.
Und ja, die Story ist um wirklich was alternatives zum Original zu bieten eben viel zu nahe dran an diesem. Wenn wir Romane lesen die 40,50 oder noch mehr Jahre alt sind,dann wissen wir doch das dort Lochkartenrechner, ein antiquirtes Gesellschaftsbild usw vorkommen. Das muss man für mich nicht in heutige Verhältnisse übertragen. Die allermeisten Geschichten funktionieren dennoch genauso wie damals und ich gebe zu bedenken das die Beschreibungen heutiger Zeit im Jahre 2060 ähnlich wirken könnten wie "Der kleine Fuzzy" von 1962 dieser Tage. Von daher.... Leute lest die Klassiker im Original.
Und letztlich bin ich, wenn ich an die grandiosen Romane "Krieg der Klone", Geisterbrigaden" oder "Die letzte Kolonie" denke, traurig das Scalzi seine Energie nicht dazu verwendet hat uns einen weiteren "Scalzi" zu schenken.
Bearbeitet von Amtranik, 09 November 2011 - 10:41.
#18
Geschrieben 09 November 2011 - 15:54
Na ja, das ist sicherlich dem lesen des Originals geschuldet wo das alles noch viel dicker aufgetragen ist. Möglich, und das ist ja auch ein Teil meiner Kritik am Scalzi-Buch, das es einfach nicht weit genug verändert wurde. Der andere Punkt erschliesst sich im weiteren Verlauf des Buches. Ich finde es eigentlich recht nachvollziehbar das ein Mensch der Fachfremd ist, sich zunächst mal an das hält was er kennt und diese Wesen dementsprechend tituliert. Hinterher stellt sich das ja alles als falsch heraus.
Das ist auch mein Gefühl. Die Änderungen gehen nicht weit genug. Das müsste noch mehr aus unserer Zeit hinein.
#19
Geschrieben 10 November 2011 - 07:11
#20
Geschrieben 13 November 2011 - 20:18
#21
Geschrieben 15 November 2011 - 21:42
#22
Geschrieben 11 Dezember 2011 - 08:03
Mir fehlte die Zeit. Ich habe leider den November unterschätzt, bekam das Buch zu spät, habe den Anfang verpasst und dann auch noch zu viel Arbeit in im Unternehmen aufgebrummt bekommen, so dass ich leider nur noch nach Huase kam, Essen kochen musste, geduscht habe und ins Bett fiel.
Dass zieht sich jetzt bei mir bis Ostern so hin, eventuell lese ich die ausstehenden Bücher im Urlaub, wenn ich den erleben sollte...
eine überarbeitete Iwen
#23
Geschrieben 11 Dezember 2011 - 08:50
O je, milady, bitte nicht für die Arbeit sterben! Das "lohnt" nicht! Zumindest gelegentlich SFN konsumieren und lachen.wenn ich den erleben sollte...
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#24
Geschrieben 11 Dezember 2011 - 12:03
Hoffe ich auch.Rusch.
... Ich hoffe wirklcih sehr, Scalzi wird alsbald nochmals ins "Krieg der Klone" Universum zurückkehren. Das ist faszinierend, innovativ und noch voller Möglichkeiten.
Die "Senioren-Krieger-Romane" von Scalzi sind zweifelsohne gut geschrieben, spannend, actionreich, sehr oft nicht unwitzig, kurz und gut: echt guter und unterhaltsamer SF-Lesestoff.
Mehr nicht, aber das ist eh schon sehr, sehr viel.
Innovativ (was Du ja indirekt mit Deiner Aussage anklingen läßt) sind sie meiner Meinung nach nicht wirklich!
Die Übertragung des Bewusstseins ist ein alter Hut in der SF, und dann das Musterbeispiel schlechthin: auf Planeten herumkrebsende Hochtechnologie-Landser-Infanterie in einer Hightech-Zukunft ...
Seit der Urmutter aller Military-SF-Romane (Heinleins Starship Troopers) ändern sich anscheinend einige – prinzipiell höchst unsinnige – Dinge des Genres Military-SF auch in Scalzis Büchern nicht wirklich.
Technik der Zukunft ... Raumschiffe durchqueren unvorstellbare Entfernungen, die Technik – natürlich auch die der Waffen – ist weit fortgeschritten, auch die Medizin vollbringt Wunder ...
Dennoch: Die Kriege werden so geführt, dass man glauben könnte ein Bonaparte oder Blücher war Berater Scalzis für die militärische Belange.
Kurz und gut: sehr guter Stoff, aber keine Meisterwerke (Daran ändert auch die Hugo-Nominierung für den ersten dieser Romane nichts).
Wirklich innovativ in diesen Romanen ist ein wichtiger Umstand, der ein glühendes Vorbild für eine hier ungenannt bleibende deutsche SF-Serie und auch deren "Neoauflage" sein sollte:
Ein Mann namens Perry kommt DORT nicht nur ab und zu vor, sondern ist konsequent Träger der Handlung!
LG
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#25
Geschrieben 11 Dezember 2011 - 14:01
Innovativ (was Du ja indirekt mit Deiner Aussage anklingen läßt) sind sie meiner Meinung nach nicht wirklich!
LG
Jakob
Also ich fand die Idee, Menschen nach in Ihrem Ruhestand zu Soldaten zu verpflichten und ein neues Leben im perfekten Körper zu erwerben schon sehr verblüffend. Auch die Rolle des Menschen im Verhältnis zu etlicher anderer Alienspezies ist keinesfalls das herkömmliche. Wenn Romane derart anders sein müssen das man Sie kaum noch verstehen kann um innovativ genannt werden zu dürfen, dann ist dies definitiv nicht meine Welt und gemessen an so vielem was ich seit "Krieg der Klone" las, hätte ich kein Problem dieses als Meisterwerk der SF zu verkaufen wenn bspw gleichzeitig Romane wie "Stranger in a strange Land" oder "Der ewige Krieg" als solche gelten. Just my 5 Cents.
Bearbeitet von Amtranik, 11 Dezember 2011 - 14:02.
#26
Geschrieben 11 Dezember 2011 - 15:15
Dem kann ich mich nur anschließen. Das Original passt einfach in seine Zeit und war in einzelnen Punkten seiner Zeit sogar weit voraus. So war ich ziemlich erstaunt, als ich las, dass es auf Terra eine ökologische Bewegung gab, die soviel Druck ausüben konnte, dass die Zarathustra Corp. ihr Geschäftsgebaren auf diese gesellschaftliche Gruppe abstimmte. Mir persönlich hat es auch besser gefallen, dass Piper seine Geschichte nicht als Ein-Mann-Show abgefasst hat. Dadurch wirkte sein Jack Halloway viel menschlicher/sympathischer als der von Scalzi. Auch die Einstellung der handelnden Personen passt gut in die damalige Zeit. Vor allem berührte mich der versteckte Kolonialismus (plötzlich will jeder seine eigene Fuzzy-Familie haben, obwohl sie dieselben Leute gleichzeitig für vernunftbegabte Wesen halten).
Der Roman von Piper ist ( gemessen am Erscheinungsjahr ) vollkommen ok. Der Roman von Scalzi, ist heutigen Anforderungen, meines Erachtens nach, nicht mehr angemessen.
Demgegenüber ist Scalzis Jack Halloway schon ein cooler Hund, legt sich mit allen an, kann keine Beziehung aufrechterhalten, ist dabei aber doch ein treuer Freund seiner Verflossenen und führt letztendlich alle an der Nase herum. Das liest sich zwar locker weg und ich muss gestehen, dass ich bei mancher Gerichtsszene auch leicht geschmunzelt habe. Aber Scalzis Jack Halloway ist ein wandelndes Klischee und das Buch schreit geradezu danach, mit Hulk Hogan oder Vin Diesel in der Hauptrolle verfilmt zu werden.
Jetzt fange ich mit dem Drachenei an. Das wird wohl ein anderes Kaliber werden, wenn ich mir so nach 45 Seiten ein Urteil erlauben kann.
"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)
"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)
#27
Geschrieben 11 Dezember 2011 - 17:20
Also ich fand die Idee, Menschen nach in Ihrem Ruhestand zu Soldaten zu verpflichten und ein neues Leben im perfekten Körper zu erwerben schon sehr verblüffend. Auch die Rolle des Menschen im Verhältnis zu etlicher anderer Alienspezies ist keinesfalls das herkömmliche. Wenn Romane derart anders sein müssen das man Sie kaum noch verstehen kann um innovativ genannt werden zu dürfen, dann ist dies definitiv nicht meine Welt und gemessen an so vielem was ich seit "Krieg der Klone" las, hätte ich kein Problem dieses als Meisterwerk der SF zu verkaufen wenn bspw gleichzeitig Romane wie "Stranger in a strange Land" oder "Der ewige Krieg" als solche gelten. Just my 5 Cents.
Durchaus gute Argumente, die Du da bringst. Ich habe ja auch gesagt, dass ich die Romane gut finde. Innovativ klingt – jetzt subjektiv für mich – ein wenig nach Meilensteinen. Dafür halte ich eben diese Romane nicht (aus den oben genannten Gründen). Geschmäcker sind eben verschieden ...
LG
Jakob
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