Joshua Tree schrieb am 11 Okt 2023 - 12:05:
alles gut, war ja auch nur als positive und konkrete Ermutigung gemeint :-)
Ich fand Deinen Erlebnisbericht auch extrem interessant, zumal ich selbst - in dem von Carsten genannten Segment, nämlich Kurzgeschichten - geradezu diametrale Erfahrungen gemacht habe:
Ich habe über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren systematisch versucht, Kurzgeschichten von mir in Semi-Pro-Magazinen in USA, GB und NZ/AUS unterzubringen. Das Ergebnis war eher ernüchternd: Keine einzige kam durch.
Faktoren waren dabei:
- "Idiomatische Übersetzung": Okay, lasse ich gelten. Ich kann recht gut Englisch, aber das Ganze war zu Zeiten vor DeepL, sogar noch vor Google Translate, daher hatte ich den einen oder anderen Schnitzer drin. Das wäre mittels native speaker zu beheben gewesen, aber die wollen ja auch bezahlt werden.
- "Dramaturgische Schwächen": Slush-Reader für US-Magazine sind notorisch hoch ausgelastet und daher darauf trainiert, bestimmte strukturelle Schwächen in Storys zu finden. Diese gibt es bei nativen Schreibenden oft nicht, weil die in ihren Uni Kurse wie "Creative Writing" belegt haben. Das ist dann ein wenig wie das schmutzige Hemd beim Bewerbungsgespräch: Wäre vielleicht im Job später egal, wirft dich aber schon aus der Vorrunde.
- "Die Konkurrenz": 1-2 Magazine hätten meine Story tatsächlich angenommen, wenn sie bis zur Publikation überlebt hätten. Der Markt war schon immer dynamisch.
- "Overall Suckiness": Ich bin einfach nicht gut genug. 