
Rechtschreibung bei der Neuveröffentlichung alter Romane
#1
Geschrieben 14 November 2011 - 14:06
#2
Geschrieben 14 November 2011 - 14:09
Bearbeitet von a3kHH, 14 November 2011 - 14:09.
#3
Geschrieben 14 November 2011 - 14:30
Signatures sagen nie die Wahrheit.
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#4
Geschrieben 14 November 2011 - 14:47
#5
Geschrieben 14 November 2011 - 14:49
Ich habe mich inzwischen an die neue Rechtschreibung gewöhnt, da finde ich alte inzwischen irritierend - außerdem gebe ich zu bedenken, dass man mit alter Rechtschreibung auch an die jungen Leute nicht rankommt. Und so jung müssen die inzwischen gar nicht mehr sein, alle unter 30 hatten die neue Rechtschreibung in der Schule.
Das ist doch Unsinn. All "die jungen Leute" lesen doch nicht nur Bücher, die ausschliesslich nach 1996 veröffentlicht wurden. Und wie schon gesagt: Diverse Tageszeitungen habe nach wie vor Hausgrammatiken, die von den offiziellen Richtlinien abweichen.
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#6
Geschrieben 14 November 2011 - 14:52
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#7
Geschrieben 14 November 2011 - 15:14
#8
Geschrieben 14 November 2011 - 17:19
Habe "Alt" angeklickt, aber bei einer echten Überarbeitung des Textes auch in anderen Bereichen würde ich doch die Neue dann konsequent für das Buch nutzen. Eine Wiederveröffentlichung oder nur "Neuauflage" sollte mMn so original es geht daherkommen.
Sehe ich anders. Wenn ich eine Neuauflage eines Buches aus dem Jahr 18XX lese, möchte ich auch nicht das Originalmanuskript gedruckt lesen, sondern eine Anpassung an die aktuelle Sprache. Wozu brauche ich denn überhaupt eine Neuauflage, wenn nicht für solche Überarbeitungen. Es sei denn, es wäre eine seltene Originalausgabe.
Aber egal, ich würde die jeweils neusten zu Grunde legende Regeln benutzen, unabhängig davon, ob das Manuskript neu ist oder eine Neuauflage. Nostalgiker können sich ja das Original besorgen.
#9
Geschrieben 14 November 2011 - 17:44
Bearbeitet von Uschi Zietsch, 14 November 2011 - 17:45.
#10
Geschrieben 14 November 2011 - 17:45
Prinzipiell gehört die alte Rechtschreibung in die Tonne. Mir persönlich ist es aber egal, welche Rechtschreibung jemand verwendet, und bei alten Büchern ist mir die originale Orthographie lieber.Es interessiert mich, was ihr goutieren würdet. Lest ihr aktuelle Texte lieber in der neuen Rechtschreibung, weil sie weiter verbreitet ist als die alte? Oder würdet ihr aus nostalgischen oder gar dokumentarischen Gründen bei einer Buchneuveröffentlichung die originale (i.d.R. alte) Rechtschreibung bevorzugen?
#11
Geschrieben 14 November 2011 - 18:54
Da würde ich aber heftigst widersprechen. Selbstverständlich ist die Rechtschreibung ein wesentlicher Teil des literarischen Werkes. Der abenteuerliche Simplicissimus lebt z.B. ja geradezu von der veralteten Sprache. Wer noch nie die Version vom Aufbau-Verlag aus dem Jahr 1984 gelesen hat, hat IMHO mindestens die Hälfte verpasst. Dieser Ausgabe liegt nämlich der Erstdruck zugrunde – die zugehörigen Worterklärungen sind BTW beigefügt.Im Normalfall ist die Rechtschreibung eines Buches nicht Bestandteil des literarischen Werkes, sondern der Edition.
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#12
Geschrieben 14 November 2011 - 19:39
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#13
Geschrieben 14 November 2011 - 20:03
Bearbeitet von Marianne Sydow, 14 November 2011 - 20:07.
#14
Geschrieben 14 November 2011 - 20:39
Da würde ich aber heftigst widersprechen.
Ach Ming, rate mal, warum ich Normalerweise schrieb. Genau, mir sind Ausnahmen bewusst, ich bin Lyriker.

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#15
Geschrieben 14 November 2011 - 20:44
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#16
Geschrieben 14 November 2011 - 20:53
Ich bin immer etwas irritiert, wenn ich alte Bücher mit neuer Rechtschreibung lesen. Das wirkt auf mich, wie ein Anachronismus. Wenn ich einen alten Schinken lese, möchte ich auch einen alten Schinken lesen - im Idealfall in genau den Worten, die der Autor damals auf die Schreibmaschine getippt hat.
Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.
Nun ja. Ich behaupte mal, dass das Meiste, was Du je von "wirklich alten" Autoren gelesen hast, ohnehin in angepasster Rechtschreibung war. Die ganzen Autoren der deutschen Klassik etwa, die man typischerweise in der Schule als gelbe Reclambändchen liest — das ist alles angepasst. Da steht dann etwas à la "Die Orthographie wurde behutsam dem heutigen Stand angeglichen".
Bearbeitet von simifilm, 14 November 2011 - 21:07.
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#17
Geschrieben 14 November 2011 - 20:58
jap, ich las letztens das Geisterseher-Fragment vom Schiller in der Originalfassung - man liest sich rein, aber es ist sehr, sehr ungewohnt.
Nun ja. Ich behaupte mal, dass das Meiste, was Du je von "wirklich alten" Autoren gelesen hast, ohnehin in angepasster Rechtschreibung war. Die ganzen Autoren der deutschen Klassik etwa, die man typischerweise in der Schule als gelbe Reclambändchen liest — das ist alles angepasst. Typischerweise steht da dann "Die Orthographie wurde behutsam dem heutigen Stand angeglichen".
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#18
Geschrieben 14 November 2011 - 21:07
Nun ja. Ich behaupte mal, dass das Meiste, was Du je von "wirklich alten" Autoren gelesen hast, ohnehin in angepasster Rechtschreibung war. Die ganzen Autoren der deutschen Klassik etwa, die man typischerweise in der Schule als gelbe Reclambändchen liest — das ist alles angepasst. Typischerweise steht da dann "Die Orthographie wurde behutsam dem heutigen Stand angeglichen".
Das stimmt, ich freu mich aber immer, wenn ich dann doch mal eine Originalausgabe in die Finger bekomme.
Nachtrag:
Um mal zwei Beispiele zu bringen, ich finde z.B. die Tagebuchpassagen in Dan Simmons »Terrror« klasse. Die sind in der Rechtschreibung des 19. Jahrhunderts verfasst. Zugeben etwas anstrengend, sorgen aber auch für tolle Atmosphäre. (Wobei das hier natürlich ein aktueller Roman ist, der aus stilistischen Gründen auf die alte Schreibweise zurückgreift)
Alexander von Humboldts »Kosmos« in der neueren Eichborn-Ausgabe ist ein Faksimile des Originals und liest sich herrlich (wenn man sich mal daran gewöhnt hat).
Aber ich gebe zu, wenn man einen normalen Unterhaltungsroman hat, wäre die aktuelle Rechtschreibung vermutlich die bessere Entscheidung für den Verlag.
Bearbeitet von Pogopuschel, 14 November 2011 - 21:43.
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#19
Geschrieben 14 November 2011 - 22:56
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#20
Geschrieben 14 November 2011 - 23:10
Aktuelle Kinderbücher halten sich an die moderne Rechtschreibung. Da brauchste keine Angst haben.Als Vater einer siebenjährigen Tochter, die lesend Lesen lernt, plädiere ich klar für die gerade aktuelle Rechtschreibung. Alles andere ist Unsinn.
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#21
Geschrieben 14 November 2011 - 23:28
Genau aus diesen Gründen ist es auch nicht besonders sinnvoll, krampfhaft an der alten Rechtschreibung festzuhalten.... sehe aber heute ein, daß es kaum einen Weg daran vorbei gibt. Das Lesepublikum der Zukunft hat die neue Rechtschreibung gelernt. Es gibt auch keine wirkliche Softwareunterstützung mehr (die Microsoft-Altrechtschreibung ist nicht perfekt, den Duden Korrektor gibt es für die alte Rechtschreibung gar nicht erst). Und so weiter, und so fort.
...
Macht mehr Arbeit als nötig.
Ich gewöhne mich inzwischen auch immer mehr an das Neue.
Die Silbentrennung anstelle der alten (unhandlichen) Wortstammtrennung finde ich z.B. sehr gut.
Und dass nun anstelle des "ß" ein "Doppel-S" nach kurzem Vokal geschrieben wird, ist so leicht zu merken, dass ich damit auch kein Problem mehr habe.
Allerdings muss ich zugeben, dass ich die neue Getrennt-Schreib-Regel (bei Worten, die nach alter Schreibweise zusammen geschrieben wurden) immer dann ignoriere, wenn ich sie für unsinnig halte.

Kaffee-Pott
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#22
Geschrieben 15 November 2011 - 09:34
Da kann ich eigentlich nur zustimmen.

πάντα ῥεῖ
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#23
Geschrieben 15 November 2011 - 09:58
#24
Geschrieben 15 November 2011 - 11:40
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#25 Gast_T. Lagemann_*
Geschrieben 15 November 2011 - 11:56
#26
Geschrieben 15 November 2011 - 12:49
Es ist eh eine (Neu-) Erfassung des Textes notwendig: OCR oder abtippen. Im Falle der Word-Rechtschreibung würde ich dir recht geben, im Falle des Duden Korrektors nicht mehr.Insbesondere wenn etwa die Kosten einer Übertragung in die neue Rechtschreibung eine Neuveröffentlichung behindern, erachte ich die Beibehaltung der alten als sinnvoll und vertretbar.
Ein simpler Durchlauf mit der Rechtschreibkontrolle einer Textverarbeitung dürfte nämlich eher durchwachsen ausgehen ...
My.
#27
Geschrieben 15 November 2011 - 13:23
#28
Geschrieben 15 November 2011 - 15:06
I like daßLieber die alte Rechtschreibung als die neue Falschschreibung !
(Wie krieg' ich das denn lesbar auf ein Smiley-Schild drauf ?)
beispielsweise ...

Liebe Grüße!
Jakob
Austriae Est Imperare Orbi Universo
#29
Geschrieben 15 November 2011 - 15:13
Es gab frühere Rechtschreibreformen, siehe: http://de.wikipedia....htschreibreformBeim Luftpiraten gehe ich aber eher davon aus, dass die Texte nicht in der alten, sondern in der ganz alten Rechtschreibung verfasst wurden. Es gab zwar meines Wissens keine große Rechtschreibreform, aber zumindest viele kleinere Änderungen, die auch nach alter Rechtschreibung falsch wären, oder?
Um´s mal kurz festzuhalten: bei dem großen K*r*ampf von 1996 hat man uns diese sogenannte Reform in mittlerweile bewährter "demokratischer" Form übergebügelt. Eine Volksbefragung sollte stattfinden, aber die Formulare wurden z.B. in Kellerräumen abgelegener Gebäude ohne Verkehrsanbindung Dienstags zwischen 19.00 Uhr und 20.15 Uhr ausgelegt, wobei das Haus um diese Zeit entweder schon geschlossen war oder der Hausmeister die Schlüssel nicht finden konnte, wenn er überhaupt noch da war. Wenn ich mich recht erinnere lief das dann ungefähr so: Es kamen genug Stimmen für ein Volksbegehren zusammen, der Antrag mußte bloß eingereicht werden. Dabei wurde eine weiträumige Frist bis nach der Urlaubspause der Bildungsminister eingeräumt. Aber als deren Urlaubspause rum war, stellte es sich heraus, daß die Frist abgelaufen war...
Der Luftpirat erschien nach der Reform von 1901 und ist nicht unbedingt ein Muster an gekonntem Lektorat - da geht´s wild durcheinander mit ganz alt, alt, reformiert und Reform noch nicht verdaut. Aber das ist in diesem Fall ganz nützlich, denn es hilft ein bißchen, die Romane einzelnen Autoren zuzuordnen.
Früher nahm man die ganze Sache ohnehin gelassener. Was richtig war, stand im Duden, und der paßte sich den jeweiligen Änderungen an, ließ (gekennzeichnete) Alternativformen zu und war im Gegensatz zu unseren gegenwärtigen Reformern insgesamt sehr duldsam. So findet sich im Vorwort der mir vorliegenden Ausgabe von 1980 der Hinweis:
"Sie (die Rechtschreibung) ist jedoch kein Selbstzweck, und sie ist erst recht kein Gradmesser für Begabung und Intelligenz. Lehrer wie Lernende sollten daher zu einer aufgeschlossenen Einschätzung gelangen, die Überbewertung von Rechtschreibfehlern abbauen und Rechtschreibung als das betrachten, was sie ausschließlich sein sollte: ein geeignetes Mittel zur Erleichterung der schriftlichen Kommunikation."
Unsere Sprache entwickelt sich ständig weiter. Der Versuch, sie in eherne Regeln zu pressen, ist unrealistisch und würde, wenn es gelänge, unsere kulturelle Entwicklung zwar nicht gleich beenden, aber doch sehr behindern und der Kreativität sinnlose Grenzen setzen. Wichtig ist doch, was man mitzuteilen hat und daß man dies in einer Form tut, die für andere verständlich ist. Dabei muß es erlaubt bleiben, mit der Sprache auch zu spielen und dabei die engen Grenzen solcher Regelwerke ohne Gewissenskrämpfe auch mal zu brechen oder zu ignorieren.
Bearbeitet von Marianne Sydow, 15 November 2011 - 15:15.
#30
Geschrieben 15 November 2011 - 15:49
Um´s mal kurz festzuhalten: bei dem großen K*r*ampf von 1996 hat man uns diese sogenannte Reform in mittlerweile bewährter "demokratischer" Form übergebügelt. Eine Volksbefragung sollte stattfinden, aber die Formulare wurden z.B. in Kellerräumen abgelegener Gebäude ohne Verkehrsanbindung Dienstags zwischen 19.00 Uhr und 20.15 Uhr ausgelegt, wobei das Haus um diese Zeit entweder schon geschlossen war oder der Hausmeister die Schlüssel nicht finden konnte, wenn er überhaupt noch da war. Wenn ich mich recht erinnere lief das dann ungefähr so: Es kamen genug Stimmen für ein Volksbegehren zusammen, der Antrag mußte bloß eingereicht werden. Dabei wurde eine weiträumige Frist bis nach der Urlaubspause der Bildungsminister eingeräumt. Aber als deren Urlaubspause rum war, stellte es sich heraus, daß die Frist abgelaufen war...
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Unsere Sprache entwickelt sich ständig weiter. Der Versuch, sie in eherne Regeln zu pressen, ist unrealistisch und würde, wenn es gelänge, unsere kulturelle Entwicklung zwar nicht gleich beenden, aber doch sehr behindern und der Kreativität sinnlose Grenzen setzen. Wichtig ist doch, was man mitzuteilen hat und daß man dies in einer Form tut, die für andere verständlich ist. Dabei muß es erlaubt bleiben, mit der Sprache auch zu spielen und dabei die engen Grenzen solcher Regelwerke ohne Gewissenskrämpfe auch mal zu brechen oder zu ignorieren.
Dazu nur zwei Dinge: Sprache war — auch wenn viele das Gegenteil behaupten — nie etwas Demokratisches. Es gab immer Institutionen, die Vorgaben machten, und es gab immer sprachliche Eliten, die die Sprache prägten. Die fehlende demokratische Legitimation war nie das Problem der Rechtschreibereform. Eine tatsächlich demokratisch abgestützte Sprachregelung müsste sich notgedrungen nach "unten" orientieren, also nicht an der Minderheit, die eine Sprache wirklich beherrscht und sich aktiv mit ihr auseinandersetzt, sondern an der grossen Masse, die die Sprache oft nur mangelhaft beherrscht. Und das wäre wirklich kaum sinnvoll.
Zweitens waren und sind Rechtschreiberegeln nie für alle rechtlich verbindlich, sondern nur für Schulen, Behörden u.ä. Schriftsteller etwa haben sich seit jeher über Regeln hinweggesetzt und sind meines Wissens dafür nur selten eingesperrt worden. Und das hat sich mit der letzten Reform ebenfalls nicht geändert.
Das Problem an der letzten Reform ist, das in vielen Bereichen herumgebastelt wurde, die effektiv kaum echte Vereinfachungen bringen, die aber oft aus linguistischer und/oder etymologischer Hinsicht einfach falsch sind oder zumindest nicht logischer als die alten Varianten. "Stengel" kommt nun mal sprachgeschichtlich nicht von "Stange" und es gibt einen klaren Unterschied zwischen "zusammenkommen" und "zusammen kommen".
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