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So sieht Europa in zehn Jahren aus

Europa EU Zukunftsszenario

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9 Antworten in diesem Thema

#1 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 24 November 2011 - 19:49

Der britische Historiker Niall Ferguson hat bei SpOn ein satirisches Zukunftsszenario für die EU erstellt. Bei aller berechtigten Kritik muss ich allerdings sagen, dass ich in mein Leben als Science-Fiction-Leser schon mit weit schlechteren Projektionen konfrontiert worden bin. Eingefügtes Bild
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#2 methom

methom

    Teetrinkonaut

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Geschrieben 24 November 2011 - 20:30

Keine Ahnung, wie realistisch das Szenario ist - dazu ist mir Politik und Wirtschaft einfach zu undurchschaubar - aber irgendwie bietet es sich geradezu als "Shared Universe" an, um darin eine Storysammlung anzusiedeln, finde ich.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#3 Torwan

Torwan

    Cybernaut

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Geschrieben 25 November 2011 - 09:41

So satirisch muss das gar nicht sein. Es könnte im Gegenteil sehr bitter werden. Einige "Tatsachen", die genannt werden, sind ja schon in Sicht: - Ein Angriff Israels auf iranische Atomanlagen (weil Obama's USA das nicht tun werden) - Bankenrettung 2012 in Deutschland (jüngste Meldungen sprechen ja dafür) - Eine Wahlniederlage für Angela Merkel 2013 (bei der Implosion der FDP ja nahezu unvermeidlich) Was ich kritischer sehe: - EU-Austritt Großbritanniens (glaube nicht, dass die das machen; einfach deswegen weil Volksentscheide dieser Art eigentlich nie stattfinden) - Sieg von Mitt Romney 2012 (sollte er tatsächlich Kandidat werden, fehlt ihm die Unterstützung der rechten Republikaner) - Skandinavische Union (es gibt ja schon ewig den Nordischen Rat, der sich wenig bewegt) - usw. Was mir fehlt: - Die Gefahr eines Umsturzes in Griechenland (wäre ja gerade dort nicht das erste Mal)

#4 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 25 November 2011 - 13:11

Da dies ein Science-Fiction-Portal ist, dachte ich im ersten Moment beim Lesen der Überschrift eher an das Aussehen des gleichnamigen Jupitermonds in 10 Jahren ... Eingefügtes Bild

Der Artikel ist tatsächlich ganz originell, methom hat recht: das wäre eine gute Bühne für Erzählungen, die in der näheren Zukunft Europas angesiedelt sind. Man müsste den Hintergrund – keine Frage – nur geschickt ausbauen.

"Regierungschefin Österreichs, Maria Radetzky" fand ich witzig. Es erinnerte mich einen Hauch daran, wie sehr Wolfgang Jeschke in seinem Cusanus-Spiel uns Österreicher durch den Kakao gezogen hat.

Also, da hier mehrere literarische Profis zugange sind: fangt doch bitte an. So eine Kurzgeschichte mit unter 10 Seiten wäre fein – so etwas schreibt man doch in paar Stunden, oder?... vielleicht ein kleiner Wettbewerb? Eingefügtes Bild

LG

Jakob

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#5 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 25 November 2011 - 13:49

Ich fand den Artikel auch köstlich, Dank für den Link! "Radetzky"... ja, da stelle ich mir bildhaft ein erneut marschierendes Österreich vor. :D Lustig sind auch die britisch-patriotischen Anwandlungen im Artikel - ich nehme stark an, dass der für die "Heimleser" geschrieben wurde.

Dass Großbritannien einen "großen Spung nach vorn" macht, sobald es sich von der EU befreit, fand ich auch amüsant. Da war mir der kleine Sprung des brit. Premierministers in Love, Actually doch noch wesentlich wahrscheinlicher. (Und sympathischer. :wub:)

Das Argument "warum auf eine gemeinsame Währung beharren, wenn eh alles digital abläuft" klingt in meinen Ohren wie eine reduzierte Form der Roddenberry-Voraussage in div. ST-Serien, dass es im 23. Jhdt. kein Geld mehr gibt: Etwas mehr Mut, Herr F.! :)

/KB

Yay! SF-Dialog Ende März...
Senator: Und dies ist nun die Epoche der Laser?

Farmer: [..] Die Anzahl der Menschen auf der Erde, die voller Hass/Frustration/Gewalt sind, ist zuletzt furchterregend schnell gewachsen. Dazu kommt die riesige Gefahr, dass das hier in die Hände nur einer Gruppierung oder Nation fällt... (Schulterzucken.) Das hier ist zuviel Macht für eine Person oder Gruppe, in der Hoffnung dass sie vernünftig damit umgehen. Ich durfte nicht warten. Darum hab ich es jetzt in die Welt verstreut und kündige es so breit wie möglich an.

Senator: (erblasst, stockt) Wir werden das nicht überleben.

Farmer: Ich hoffe Sie irren sich, Senator! Ich hatte eben nur eine Sache sicher kapiert - dass wir weniger Chancen dazu morgen haben würden als heute.

(Leiter eines US-Congress-Kommittees vs. Erfinder des effektivsten Handlasers, den es je gab, grob übersetzt aus der 1. KG aus Best of Frank Herbert 1965-1970, im Sphere-Verlag, Sn. 38 & 39, by Herbert sr.)


#6 Ming der Grausame

Ming der Grausame

    Evil Ruler of Mongo

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Geschrieben 25 November 2011 - 16:54

"Radetzky"... ja, da stelle ich mir bildhaft ein erneut marschierendes Österreich vor. Eingefügtes Bild Lustig sind auch die britisch-patriotischen Anwandlungen im Artikel - ich nehme stark an, dass der für die "Heimleser" geschrieben wurde.

Natürlich wurde es auch für das britische Publikum geschrieben. Er baut doch die Vereinigten Staaten von Europa als ein Wiedergänger des seligen Heilige Römische Reich Deutscher Nation – nichts gegen Untote, aber einige sind zu recht gestorben. Eingefügtes Bild
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Buck Rogers

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#7 Kopernikus

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    Temponaut

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Geschrieben 25 November 2011 - 17:32

Vieles in dem Artikel ist gar nicht mal so unwahrscheinlich, nur seine sehr optimistischen Prognosen für die britischen Inseln teile ich nicht so ganz. Schottland gibt seine Unabhängigkeitsbestrebungen auf? Irland wird Teil von Großbritannien? Wahrscheinlicher dürfte doch wohl eine irische Wiedervereinigung und ein unabhängiges Schottland sein. Und ob es 2021 noch die USA in der heutigen Form gibt, frage ich mich auch. Es würde mich nicht überraschen, wenn nächstes Jahr ein Teaparty-Kandidat gewählt wird und das Land schnurstracks in einen Bürgerkrieg und die Zersplitterung führt.

#8 Pirx

Pirx

    Giganaut

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Geschrieben 25 November 2011 - 20:11

Wenn schon ein Land von der Weltkarte verschwinden sollte, dann wird es in Europa Belgien sein.
Gruß

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#9 Jaktusch † 

Jaktusch † 

    Andronaut

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Geschrieben 26 November 2011 - 00:18

Was mir fehlt:
- Die Gefahr eines Umsturzes in Griechenland (wäre ja gerade dort nicht das erste Mal)


Die aktuelle Papademos-Regierung (owohl Papadoupoulos vorher noch eine Vertrauensabstimmung gewann) ist doch fast schon ein Umsturz (einer der reiferen Art).
Wenn du auf die Militärdiktatur (68-74) anspielst: eine solche Gefahr sehe ich nicht.
Eher, dass einfach niemand mehr ein Regierungsgebäude betritt (das wäre mal SF...).

Jaktusch
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#10 Torwan

Torwan

    Cybernaut

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Geschrieben 29 November 2011 - 13:51

Die aktuelle Papademos-Regierung (owohl Papadoupoulos vorher noch eine Vertrauensabstimmung gewann) ist doch fast schon ein Umsturz (einer der reiferen Art).
Wenn du auf die Militärdiktatur (68-74) anspielst: eine solche Gefahr sehe ich nicht.
Eher, dass einfach niemand mehr ein Regierungsgebäude betritt (das wäre mal SF...).

Jaktusch


Genau das meine ich aber. Wenn es so aussieht, als würde die Demokratie versagen und ins Chaos führen, werden sich andere Kräfte bereit machen. Es gab ja schon die ersten Artikel, die ernsthaft diskutierten, ob das chinesische Regierungsmodell in solchen Krisen besser funktioniert als die westliche Demokratie. Und wenn's hart auf hart kommt, die Wahl zwischen freiheitlichem Chaos und autoritärer Ordnung besteht, wählt die Mehrheit meistens die Ordnung. Da reicht ein kleiner Blick in die Geschichtsbücher, um das Muster zu erkennen.

Die Regierungswechsel in Griechenland und Italien (komplette Wechsel, jeweils keine Wahl) kann man zwar schon irgendwo als "Coup" bezeichnen, es geht aber noch wesentlich schlimmer. Immerhin haben diese Regierungswechsel keine Grundrechte außer Kraft gesetzt, auch wenn die neuen Regierungschef kein Mandat vom Volk haben. Gewählt wird ja doch, irgendwann. Und seine Meinung äußern und demonstrieren darf man auch weiterhin.


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