
Gerade habe ich den Roman "Nullpunkt" von Lincoln Child zur Seite gelegt. Hier erst Mal der Inhalt:
Ein Team von vier Forschern arbeitet in der Nähe eines Gletschers, in Alaska, an einem Projekt. Sie erforschen nichts Geringeres als die Fortschreitung der Erderwärmung anhand des Gletscherückzugs. Finanziert wird die ganze Sache von einer Filmgesellschaft die sich auf sensationelle Dokumentarfilme spezialisiert hat.
Als Unterkunft dient den Forschern eine alte, aufgegebene Militärbasis aus dem kalten Krieg, deren Soldaten lediglich noch dafür zuständig sind das ganze Ding am Laufen zu halten.
Das erste unheimliche Ereignis tritt auf als plötzlich Eingeborene vor ihrer Tür stehen und sie geradezu anflehen zu verschwinden, da sie die dunklen Mächte erzürnen würden. Natürlich lässt sich das Forschungsteam dadurch nicht stören.
Eines Tages aber findet der Paläontologe Dr. Marshall, bei einer Expedition zu einer Gletscherhöhle tief eingefroren im ewigen Eis, voll erhalten, eine martialisch wirkende Kreatur, man vermutet einen Säbelzahntiger. Der Leiter der Expedition meldet den sensationellen Fund an die Filmgesellschaft weiter und löst damit eine wahre Flut aus.
Plötzlich überschwemmen eine Unzahl von Filmleuten mit ihrem gesamten Set, die einsame Landschaft. Allen voran, ein überall erfolgreicher, ziemlich überkandidelter Starregisseur, mit einer ebenso blasierten Moderatorin,
Die Filmleute wollen einen sensationellen Dokumentarfilm über den sogenannten Säbelzahntiger drehen. Er soll vor laufenden Kameras aufgetaut werden. Bis es so weit ist wird das Tier in einer Art Kühlschranktresor aufbewahrt.
Doch die Wissenschaftler haben längst festgestellt, das diese Kreatur durchaus kein Säbelzahntiger ist, sondern etwas viel Furchterregenderes.
Und eines Tages steht die Tür des Kühlschranktresors offen, der Eisblock geschmolzen, die Kreatur verschwunden.
Seltsame, blutigrote Polarlichter geistern am Himmel, die Eingeborenen verschwinden, und eine schreckliche, blutige Spur nimmt seinen Anfang. Die Kreatur beginnt ihr grausames Spiel und scheint durch nichts zu stoppen zu sein.
Das ist in etwa die Geschichte.
Ich habe den Roman zu Ende gelesen. Er ist ausgesprochen spannend geschrieben, wie bisher alle Romane von Lincoln Child die ich gelesen habe. Gut gemacht wurde auch das Umfeld der Geschichte. Da sind die Querelen der Wissenschaftler untereinander, das ignorante Filmteam mit seinem arroganten, sensationslüsternen Starregisseur, der fast schon zum Fanatismus neigt und von dem idealen Dokumentarfilm träumt, der alles, aber auch wirklich alles zeigen soll. Da sind die Eingeborenen deren Warnung natürlich in den Wind geschlagen werden, und die unbarmherzig Landschaft die keinen Fehler verzeiht. Eigentlich ein großartig geschriebener Thriller.
Allerdings hätte es die Hälfte an Blut, abgerissenen Armen, Beinen, Köpfen und anderen unaussprechlichen Dingen auch getan. Dann hätte mir der Roman wirklich gut gefallen.
Schöne Grüße
und immer viel Spaß beim lesen
wünscht Sah-Gahn
Bearbeitet von Sah-Gahn, 05 Dezember 2011 - 09:51.