wieder einmal goutiere ich ein Debüt, frisch aus den Weiten des Internets und selten genug lockte mich der Infotext zur Lektüre:
Die Welt in einer post-apokalyptischen, aber keineswegs humorfreien Zukunft: Die gesamte Erdoberfläche ist mit einem Blechpanzer überzogen und so gut wie unbewohnbar geworden. Nur wenige trotzen hier der lebensfeindlichen Gluthitze des Tages, Stürmen und Überschwemmungen, vor denen das Blech keinerlei Schutz mehr bietet. Oliver Gasperlins visionäres Debüt ist der frech und mit lakonischem Witz erzählte Bericht einer haarsträubenden Odyssee, die einer der Blechbewohner während seiner Erkundungstouren über und unter dem Blech erlebt. Was wie eine dystopische Höllenfahrt beginnt, entwickelt sich schnell zu einer amüsanten Tour durch eine abstruse Welt, die von Gnomen, Sirupvertretern, geklonten Über-Menschen und durchfallgepeinigten Abenteurern bevölkert wird. Über allem steht jedoch die Frage, was sich eigentlich unter dem Blechmantel befindet.

gebunden mit Lesebändchen, 158 Seiten
Chaotic Revelry Verlag, 30. September 2011
http://www.cr-verlag.de/blech.html
ISBN-10: 3981245768
ISBN-13: 978-3981245769
Kindle-ASIN: B005SZ3DH4
Gibt es noch weitere Leser dieses seltsamen Buches?
Ich bin jetzt etwa bei der Hälfte.
Die Aufmachung ist ungewöhnlich. Wann hat man schon mal Fraktur auf dem Cover aktueller SF? Inwändig sind die Kapitelüberschriften ebenfalls in Fraktur.
Als es dann zu Beginn auch noch um einen Führer ging, war ich zunächst etwas irritiert, jedoch scheint genau dies Absicht gewesen zu sein.
Geschrieben in Präsenz und Ich-Perspektive, vermittelt der Erzähler den Eindruck sehr geringer Intelligenz. So stolpert er Forest Gump mäßig durch die Welt des Blechs, mal als Soldat in der irren Kulisse eines Ersten Weltkriegs, mal als Brausevertreter im fünfziger Jahre Bundesland und dann wieder als unschuldiger Trottel im Dienst des größenwahnsinnigen Wissenschaftlers.
Geschrieben ist das alles sehr gedrechselt, ich bin auch noch nicht über irgendwelche Fehler gestolpert - meiner Meinung nach literarisch, als auch bibliophil hohe Qualität.
Bis zur bisher gelesenen Hälfte kann ich das Werk also empfehlen. Kein TAR, aber erstaunlich schnuckelige deutsche SF.
Gibbet auch fürn Kindle.
[mod]Bitte die Regeln zur Bildeinbindung beachten. Danke.[/mod]
Bearbeitet von methom, 09 Dezember 2011 - 20:39.