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Wie wichtig ist der erste Satz?


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39 Antworten in diesem Thema

#31 Iwen

Iwen

    Cybernaut

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Geschrieben 15 Dezember 2011 - 18:53

Der erste Satz ist Gold wert und entscheidet darüber, dass die Geschichte mich erreichen kann.

#32 simifilm

simifilm

    Cinematonaut

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Geschrieben 15 Dezember 2011 - 19:18

Ich überlege schon länger, wann ich überhaupt das letzte Mal in einem Buch gelesen habe, bevor ich es gekauft habe … Bei mir türmen sich ohnehin die Romane auf dem Nachttisch, da aus allen möglichen Gründen dort gelandet sind. Aber kaum einer davon ist durch das hier oft beschriebene Blättern-im-Laden dazu gekommen. Für die Wahl des Buches ist der erste Satz also definitiv unwichtig. Für das Lesen selbst sowieso. Ein paar Seiten müssen schon sein, bevor ich mir eine erste Meinung bilde.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

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#33 Pharo

Pharo

    Cybernaut

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Geschrieben 16 Dezember 2011 - 13:52

Musikstücke können auch ganz verhalten beginnen wie z.B. Schönbergs "Verklärte Nacht".
Darauf wollte ich nur hinweisen.


Leider kann ich - wie viele andere auch - mit Schönbergs Zwölftonmusik nichts anfangen. Ich bekomme dazu einfach keinen Zugang.

Bearbeitet von Pharo, 16 Dezember 2011 - 13:53.

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#34 Konrad

Konrad

    Temponaut

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Geschrieben 16 Dezember 2011 - 16:19


Leider kann ich - wie viele andere auch - mit Schönbergs Zwölftonmusik nichts anfangen. Ich bekomme dazu einfach keinen Zugang.

Das geht mir mit seinem atonalen Spätwerk auch so.
Dies ist aber ein frühes Werk (Spätromantik), das klanglich Wagner (Tristan-Harmonik) nahesteht.
Ich habe es zum ersten Mal bei einer einsamen Nachtfahrt im Radio gehört und es hat mich einfach verzaubert.

#35 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 16 Dezember 2011 - 16:44

Ich könnte mir vorstellen, daß jetzt ein paar Leute den Roman "Pilatus" von Werner Koch zur Seite legen, weil kaum etwas passiert.

Es muss nicht immer etwas passieren, damit ein Roman Interesse weckt.

Dass einem auch gute Bücher entgehen, kann man nicht verhindern. Man kann nicht von jedem Buch, das man im Verdacht hat, es könnte vielleicht gut sein, die ersten 300 Seiten lesen, um sicher zu gehen. Und nur nach Rezensionen kann ich auch nicht gehen. Da findet sich oft elend langes Feuilleton-Geschwafel, das oft schon im ersten Moment nichtig wird, wenn ich eine Leseprobe mache.

Ich glaube, da wurde jetzt von HoudiniNation, molo und raps der Finger auf eine wichtige Unterscheidung gelegt.
Bei der Kaufprüfung im Laden behandel ich den ersten Satz auch anders als beim Lesen zu Hause.
Der erste Satz ist beim normalen Lesen einer Geschichte schon sehr wichtig, um in das Buch hineinzufinden.
Aber er enthält aus den unterschiedlichsten Gründen nicht notwendigerweise die Stilelemente, die im späteren Text vorherrschend sind.

Dass an einem ersten Satz und am Anfang eines Romans in der Regel mehr gefeilt wird als in der Mitte, und man sich da auch täuschen lassen kann, ist mir bewusst. Aber ich suche auch nicht nach stilistischen Pretiosen, sondern nach einer guten Geschichte, und wenn mir die erste Seite schon nicht gefiel, dann kam meistens auch nicht mehr viel hinterher, was mich begeisterte.

Die wichtigste Funktion des ersten Satzes ist, dass man auch den zweiten liest. Es gibt auch Bücher, da ist es bei mir beim ersten Satz geblieben, und bei manchen Büchern habe ich nicht einmal den ersten Satz zu Ende gelesen.

#36 Pharo

Pharo

    Cybernaut

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Geschrieben 16 Dezember 2011 - 17:41

Das geht mir mit seinem atonalen Spätwerk auch so.
Dies ist aber ein frühes Werk (Spätromantik), das klanglich Wagner (Tristan-Harmonik) nahesteht.
Ich habe es zum ersten Mal bei einer einsamen Nachtfahrt im Radio gehört und es hat mich einfach verzaubert.

Spätromantik klingt gut. Dann werde ich mal reinhören. Danke für den Tipp! Eingefügtes Bild Ich freue mich immer über musikalische Neuentdeckungen.
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#37 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 16 Dezember 2011 - 17:47

In der Musik ist der erste Satz (einer Sinfonie) natürlich noch viel wichtiger.

#38 fictionality

fictionality

    Illuminaut

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Geschrieben 16 Dezember 2011 - 21:37

Der erste Satz ist weniger wichtig als der erste Absatz. Und dieser weniger wichtig als das erste Kapitel. Nur im Zusammenhang weiß der Leser, ob es sich lohnt weiterzulesen. Ein Satz sagt da wenig aus. Kann zwar ganz spannend sein, einen starken ersten Satz zu formulieren, ist aber nicht die eigentliche Aufgabe des Schriftstellers. EDIT: Also ich meine jetzt längere Erzählungen, Novellen und Romane. Bei Kurzgeschichten kann ein guter erster Satz schon mal wichtig sein.

Bearbeitet von fictionality, 16 Dezember 2011 - 21:39.


#39 Heidrun

Heidrun

    Giganaut

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 12:41

Es gibt sicher nur wenige Bücher, die wegen eines ersten Satzes gelesen werden. Aber man sollte nicht vergessen, dass man mit einem ersten Satz viel versauen kann. Wenn der Leser denkt: "Das soll ich mir über 200 oder 800 Seiten antun?", dann hat der Autor verloren.
Man kann also mit simplen Sätzen wie "Nichts war gut." anfangen, aber dann muss man auf der ersten Seite was draus machen. Ich fange immer vorn an zu lesen. Wenn ein Autor nicht einmal eine erste Seite hinkriegt, dann hat er meine Zeit nicht verdient. Wenn mir Seite 1 gefällt, lese ich irgendwo in der Mitte rein. Außerdem lese ich den Klappentext, denn er verrät ziemlich klar, welche Vorstellung der Verlag von seiner Zielgruppe hat. Man muss zwar die durchschnittliche marketingmäßige Beklopptheit der Klappentexter einrechnen, aber bisher hat es bei mir funktioniert. Gegen besseres Wissen entscheidet aber noch immer das Cover über den Greifreflex, es sei denn, ich kenne den Autor im Guten oder Bösen.
  • (Buch) gerade am lesen:Gene Wolfe "Sword and Citadel"

#40 derbenutzer

derbenutzer

    Phagonaut

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Geschrieben 02 Januar 2012 - 14:34

Außerdem lese ich den Klappentext, denn er verrät ziemlich klar, welche Vorstellung der Verlag von seiner Zielgruppe hat. Man muss zwar die durchschnittliche marketingmäßige Beklopptheit der Klappentexter einrechnen, aber bisher hat es bei mir funktioniert. Gegen besseres Wissen entscheidet aber noch immer das Cover über den Greifreflex, es sei denn, ich kenne den Autor im Guten oder Bösen.


Hallo Heidrun,

was den Klappentext betrifft, vollkommen richtig von Dir erkannt! Diese PR-Texte sind sowieso ein Quell der Heiterkeit und Desinformation.

Ganz lustig sind auch die geballten In-den-Hintern-Kriech-Komplimente, die besonders gut auf Covern von englischsprachigen Taschenbüchern blühen. Allein die Häufigkeit von euphorischen Stephen King-Zitaten betreffend Werke von Kollegen - à la "XY schreibt wie ein Gott, ich kann gar nicht sagen .." - schließt logisch aus, dass er noch was anderes als Lesen machen kann.

Ist nur ein Beispiel, nichts gegen King als Autor ;-) ... ein Haufen anderer macht 's ja ähnlich.

Cover sind sicher bei vielen Lesern mitentscheidend für den Kauf. Mir kommt vor, dass sie (Bereich SF) im Schnitt in den letzten Jahren auch deutlich schöner geworden sind. SF ist ja auch eines der letzten Rückzugsgebiete für gute Illustratoren. Mit dem Standard-Liebesroman-Motiv (Sexy-Heldin schmiegt sich an muskelgestählte Brust des Sexy-Helden) sind sie nicht wirklich ausgelastet, das ist zu recyclingfähig ... :-)

LG

Jakob

Austriae Est Imperare Orbi Universo



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