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Sie leben! von John Carpenter


18 Antworten in diesem Thema

#1 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 22 September 2003 - 20:13

Als ich neulich die Kurzgeschichte "Glaube unserer Väter" von Philip K. Dick gelesen habe, hatte ich - wie fast ständig bei Dick - mal wieder so einen Verdacht: hatte ich da nicht schon mal einen Film gesehen, der so ähnlich beginnt...? Ich habe dann etwas recherchiert. Der Film, an den ich dachte, war "Sie leben!" von John Carpenter (USA 1988). Hier der Kurzinhalt von Amazon:

Zwischen Mülltonnen entdeckt der desillusionierte Arbeiter John einen Karton mit Sonnenbrillen, durch die er Werbetafeln als manipulative Propaganda zum hemmungslosen Konsum und einige Mitbürger als skelettähnliche Aliens erkennen kann. Gemeinsam mit einer Gruppe Widerständler, die ebenfalls hinter diese außerirdische Invasion gekommen sind, nimmt John den bewaffneten Kampf auf und wird daraufhin als Terrorist gesucht. Nach wilden Verfolgungsjagden und heftigen Feuergefechten gelingt es ihm, in die Kommandozentrale der Außerirdischen einzudringen und die Maschine zu zerstören, die ihnen ihr menschliches Aussehen verleiht.

Hat den Film jemand gesehen? Bei mir ist es schon eine ganze Weile her. Soweit ich mich erinnere, fand ich ihn ganz gut. Die Story entwickelt sich natürlich ganz anders als bei Dick, aber wenn man den Anfang von "Glaube unserer Väter" liest, könnte man meinen, dass es auf die oben beschriebene außerirdische Unterwanderung hinausläuft. Vielleicht ist Carpenter ja so auf diese Idee gekommen... Was meint ihr? Tilo

#2 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 22 September 2003 - 22:11

"They live" ist auf eine Kurzgeschichte von Ray Nelson namens "Eight O'Clock in the Morning" basiert.Sowohl Kurzgeschichte als Film mochte ich damals sehr. Soweit ich mich erinnere, spielte die KG sich im etwa wie folgt ab. Es gibt einen Show mit einem Hypnotiseur; der Hypnotiseur sagt irgendwann: "Wacht auf". Einer im Publikum wacht unerwartet tatsächlich auf; ab dem Moment erkennt dieser Protoganist die Aliens unter uns. Sie leben ("they live") unter uns und sehen reptilien- oder amphibienartig aus. Der Mann zieht ab dann herum, tötet mehrere Aliens und kommt dann auf die Idee, die "Aliens-sehen-wie-Menschen-aus"-Sendestation zu zerstören. Er stirbt bei dieser Aktion, doch sein Anschlag gelingt: die Aliens werden von allen Menschen erkannt.Carpenter hat somit seinen Film nah am Original gehalten.Die KG von Dick kenne ich nicht, aber wenn's nur um die alte Idee geht, das Aliens unter uns leben, sehe ich keinen 'Dickischen' Einfluss auf die KG von Ray Nelson.

#3 eRDe7

eRDe7

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Geschrieben 22 September 2003 - 22:14

Die Geister, die Du riefst! :D Mal sehen, wann Joe dazu stößt... :bighlaugh: Hallo Ghostwriter.Aaaaaaaaalso: SIE LEBEN! finde ich sehr nett. Für heutige Verhätnisse etwas angestaubt - und wie die meisten Carpenter-Filme nicht gerade ein intellektueller Höhepunkt, aber dennoch ein klasse Film.Ich sehe ja normalerweise in ALLEM eine Anspielung auf Dick, aber bei dem Film bin ich zumindest nicht auf GLAUBE UNSERER VÄTER gekommen (eine meiner Lieblingserzählungen von ihm). Wenn ich so überlege... AUf Anhieb fällt mir nur DAS VATER-DING als "Unterwanderungsgeschichte" ein (die ja irgendwie wie ein Ideengeber für INVASION OF THE BODYSNATCHERS gedient haben könnte - obwohlzeitlich sehr unwahrscheinlich), aber ich bin sicher, da waren noch mehr. Alles schon etwas länger her. Und alle 123 Erzählungen habe ich auch nicht mehr im Kopf...Ich werde ihn mir noch mal anschauen müssen... Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

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#4 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 23 September 2003 - 12:29

@rockmysoul: Danke für die Aufklärung! Ich hab's ja irgendwie fast befürchtet, dass der Film auf einer anderen Vorlage beruht. Soweit hab ich dann aber doch nicht nachgeforscht. Die Story der KG hört sich interessant an. Besonders die Stelle mit dem "Wacht auf!" gefällt mir :D Dick hat dann wohl nichts damit zu tun... @Ralph:

Die Geister, die Du riefst!

Wie war das noch mit Pawlow? :bighlaugh: Also, ich wie ich schon sagte, im Grunde ist "Glaube unserer Väter" ganz anders. Das fängt schon mit dem Setting einer von China berrschten, kommunistischen Welt an :bighlaugh: Vom Ende ganz zu schweigen... ;) Aber bis einschließlich der Stelle, an der (wie hieß er noch?) Tung Chien diese junge Frau trifft, gibt es doch ein paar Parallelen. Traf der Held im Film nicht auch eine junge Frau, die zu der Gruppe der Eingeweihten gehörte? Und zu dem Zeitpunkt hätte ich wirklich geglaubt, es liefe auf eine Alien-Invasion hinaus... Naja, vielleicht war es auch nur meine wachsende Dick-Paranoia. :lookaround: Bei der Lektüre von Der unmögliche Planet mußte ich schließlich bei jeder zweiten Geschichte feststellen, daß ich den Film dazu schon gesehen hatte ("Ach, DER Film war 'Screamers'... Na klar!" etc. )...

Auf Anhieb fällt mir nur DAS VATER-DING als "Unterwanderungsgeschichte" ein (die ja irgendwie wie ein Ideengeber für INVASION OF THE BODYSNATCHERS gedient haben könnte - obwohlzeitlich sehr unwahrscheinlich)

Wie war das denn zeitlich (gab es nicht noch einen früheren Film, der die Vorlage zum ersten Bodysnatcher-Film abgab - "Die Dämonischen" oder so?)? Denn die Sache mit den aus Pflanzenschoten nachwachsenden Klonen ist ja im Prinzip im Film genau wie bei Dick. Und gab es nicht im selben Jahr noch eine Kurzgeschichte mit demselben Inhalt von einem anderen Autor? So richtige Unterwanderungsstorys fallen mir sonst auch nicht ein. Ich hab aber auch "nur" 30 Dick-KGs gelesen bisher...

Und alle 123 Erzählungen habe ich auch nicht mehr im Kopf...

Schäm dich! ;) Tilo

#5 eRDe7

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Geschrieben 23 September 2003 - 18:21

Hallo Tilo. Ich hatte bereits vor etwa einen Monat darüber geschrieben, aber das ging ja leider (?) verloren. Jack Finney hat den Roman geschrieben (den Don Siegel als DIE DÄMONISCHEN verfilmte), der im gleichen Jahr erschien, in dem die Geschichte von Dick erschien. Ich habe jetzt gerade nicht die genauen Daten hier. Es war aber eher unwahrscheinlich, dass sie sich gegenseitig beeinflussten. Aber ich finde die Parallelen schon erstaunlich, zumal der Roman auch noch, wenn ich mich nicht irre, in einem ländlichen Umfeld spielt und sich zuerst Familienmitglieder "verwandeln".

So richtige Unterwanderungsstorys fallen mir sonst auch nicht ein.

Na ja, irgendwie wird bei Dick auch eher gleich die ganze Realität aus den Angeln gehoben. Der gibt sich nicht mit ein paar kleinen Aliens ab... :bighlaugh: Oder es sind die Androiden, die "unterwandern". Ich freu mich schon auf die Neuauflagen... :bighlaugh: :D ;) Ralph

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#6 Joe Chip

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Geschrieben 23 September 2003 - 19:22

Die Geister, die Du riefst!  Mal sehen, wann Joe dazu stößt... 

bin schon da - war gestern verhindert ich denke ebenfalls bei vielen filme, dass die von dick abgekupfert sein könnten (wenigstens ansatzweise) auch bei "sie leben" hatte ich schon mal den verdacht.. ...... doch ralph hat recht - für dick ist da zuwenig spektakel - zudem er ausserirdische weniger benutzt als androiden oder normal beknackte erdenbürger :bighlaugh: frage: ralph - stimmt das, dass wegen der terminator story eine art urheberrechtsverfahren war oder wie sowas auch heissen mag? lg joe :D
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#7 eRDe7

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Geschrieben 23 September 2003 - 20:55

Hallo Joe.Hm, ich weiss das mit TERMINATOR leider nicht. Die Handlung zu dem Film stammt von Harlan Ellison, der allerdings eine Zeit lang mit Dick befreundet war, bis sie sich zerstritten.In dem Film erinnern eineige Sachen sehr an Dick, aber ich würde nicht von einem Plagiat sprechen. Ich habe mal den Vergleich mit der Geschichte "Variante zwei" gehört - (der Umstand, dass die Roboter gegen die Menschen zu kämpfen beginnen und sich Einstritt in die Bunker verschaffen, indem sie menschliche Gestalt annehmen. Allerdings sehen sie weniger wie Schwarzenegger aus, sondern wie verwundete Soldaten oder kleine Mädchen mit Teddybär...).Wenn man zwischen der Dick-Verfilmung SCREAMERS (nach Variante 2) und TERMINATOR Parallelen ziehen möchte, kann man das sicher; und ich sage auch häufig einfach: TERMINATOR? Ah, die habe zu viel Dick gelesen!:DAndererseits ist TERMINATOR vielleicht sogar näher an Dick dran als TRUMAN SHOW an ZEIT AUS DEN FUGEN - wobei ich beim ersten Sehen des Fiml innerlich die ganze Zeit schrie: DICK, DICK, DICK!!!!!Aber selbst Slavoj Zizek sagt in diesem Zusammenhang: DICK! Und wenn der das sagt!Ich glaube, ich werde mir jetzt erst nochmal SIE LEBEN anschauen. Möglicherweise habe ich dann auch ähnliche Assoziationen. (Und ich möchte nicht behaupten, ich hätte sie nicht gehabt, als ich den Film vor einigen Monaten nach vielen Jahren das erste Mal wieder sah; ich kann mich nur nicht mehr an meine Gedanken erinnern...)Ralph

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#8 Joe Chip

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Geschrieben 23 September 2003 - 21:01

hi ralphalso truman show ist schwer dickich will fast sagen - schlag mich nicht - zeit aus den fugen nur verbessertich finde dass PKD in fast allen romanen und in sehr vielen kurzgeschichten die basis für einen super film liefertzB flow my tears the policeman said wäre genial als film - zudem der protagonist auf zahlreiche frauen stosst und hllywood in diesem fall nichts dazu erfinden müsstejoe :D
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#9 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 24 September 2003 - 10:00

Hi Joe, jetzt wird's gemütlich :D BODYSNATCHERS/FATHER-THING:

Ich hatte bereits vor etwa einen Monat darüber geschrieben, aber das ging ja leider (?) verloren.

Leider (!) ja. Ich dachte doch, daß ich hier schon was drüber gelesen hatte (wo auch sonst?). Jetzt erinner ich mich auch wieder. Schon seltsam das mit den beiden Storys. Damals waren Copyright-Streits wohl noch nicht so in, was? Obwohl das PKD vielleicht eine zeitlang den Lebensunterhalt hätte sicher können... :bighlaugh: TERMINATOR/VARIANTE 2: Daran hatte ich bisher noch nicht gedacht. Stimmt, gerade die Zukunftsszenen erinnern an die KG. Aber ich würde da eher sagen, daß es einfach stark Dick-inspiriert ist. Wie so vieles... TRUMAN SHOW/ZEIT AUS DEN FUGEN: Ich hab bisher nur den Film gesehen, aber das Buch steht praktisch schon in meinem Regal. Tilo

#10 eRDe7

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Geschrieben 26 September 2003 - 20:36

Hallo.Nachdem ich gestern SIE LEBEN! noch einmal gesehen habe, fand ich besonders eine Szene sehr nah an DER GLAUBE UNSERER VÄTER: Wo der Protagonist den Sprecher im Fernseher sieht, gerade als er die Aliens dank der Sonnenbrille zum 1. Mal gesehen hatte...Eigentlich ist der Film richtig gut, wenn nur die peinlichen Dialoge und dieses amerikanische "Du bist anders, also mach ich dich tot"-Gehabe nicht wäre... Die Idee an sich ist ja nicht übel, aber dass er skrupellos einfach die Typen abballert... Na ja...Ralph

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#11 Joe Chip

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Geschrieben 26 September 2003 - 20:40

so ist esder film beginnt nicht schlecht - und endet leider wie sämtliche filme dieser zeitviel zu oft werden filme gemacht, welche man ab der hälfte abschalten kannjoe :)
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#12 Dave

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Geschrieben 26 September 2003 - 20:55

Ich fand den Film damals auch ganz nett, von einigen albernen Prügelszenen einmal abgesehen.Das muss ungefähr die Zeit gewesen sein, als es irgendwie mit John Carpenter bergab ging. Kaum ein Regisseur hat sich im Laufe der Zeit wohl selbst so demontiert.

#13 eRDe7

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Geschrieben 26 September 2003 - 21:46

Ich finde, dass Carpenter noch mindestens 2 gute Filme (danach?) gemacht hat.Fürsten der Finsternis (?) und einen Film von ca. 1994 dessen Namen ich völlig vergessen habe.Ralph

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#14 rockmysoul67

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Geschrieben 26 September 2003 - 22:00

Ich fand den Film damals auch ganz nett, von einigen albernen Prügelszenen einmal abgesehen.
Das muss ungefähr die Zeit gewesen sein, als es irgendwie mit John Carpenter bergab ging. Kaum ein Regisseur hat sich im Laufe der Zeit wohl selbst so demontiert.

Ich protestiere zweifach!

Die sehr realistische Prügelszene, die dauert und dauert - und wenn man denkt, dass sie fertig sind, sie nochmals anfangen - wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Endlich gab's mal eine Kampfszene, die echt aussah.

"They Live" ist von 1988, der gute und sehr erfolgreiche Streifen "Escape from LA" aus 1996, also geht es erst seit sieben Jahren "bergab"mit John. Carpenters letzten Filme mögen nicht so super gewesen sein (auch wenn ich dies nicht bestätigen möchte, da ich die nicht kenne; vielleicht sagt nur jeder, sie wären schlecht), aber diese Filme sind von eher letzter Zeit.

#15 ghostwriter

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    Yoginaut

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Geschrieben 27 September 2003 - 13:19

...besonders eine Szene sehr nah an DER GLAUBE UNSERER VÄTER: Wo der Protagonist den Sprecher im Fernseher sieht, gerade als er die Aliens dank der Sonnenbrille zum 1. Mal gesehen hatte...

Ich denke, das war's auch, was bei mir im Unterbewußtsein geläutet hat. Wirklich erinnert hatte ich mich an die Szene allerdings nicht mehr. Zu John Carpenter kann ich nur sagen, daß ich mit ihm eigentlich nur recht gutes in Verbindung bringe. Allerdings habe ich die meisten seiner Filme schon vor längerer Zeit gesehen. Abgesehen davon, daß die Erinnerung nicht mehr so frisch ist (s.o. ^_^), hat sich seitdem auch mein Geschmack bzw. mein "Anspruch" :) etwas geändert... Tilo

#16 yiyippeeyippeeyay

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    Interstellargestein

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Geschrieben 01 Februar 2004 - 13:14

Komme mal wieder etwas spät dazu, aber ich hatte an anderer Stelle mal behauptet Sie Leben! sei ein "Jahrhundertfilm", also...

@rockmysoul67:

Die sehr realistische Prügelszene, die dauert und dauert - und wenn man denkt, dass sie fertig sind, sie nochmals anfangen - wird mir immer in guter Erinnerung bleiben. Endlich gab's mal eine Kampfszene, die echt aussah.

Das ist ziemlich genau was ich gut an dem Film finde. Vor allem Anderen ist er für mich ein Film der ältere Alien-Invasions-/Subversions-Filme zitiert, oder sogar parodiert. Bei den älteren Filmen hat mich immer gestört dass die Menschen so aufrechte, "vernünftige", wenn auch leider technologisch sehr unterlegene (um nicht zu sagen dumme) Wesen waren, während die Aliens so bösartig und intelligent und (meistens) eklig waren. Dieser Film zeigt besonders deutlich dass die basispatriotisch-xenophobische Reaktion des Helden eine ziemlich animalische Sache ist.

Und außerdem ist das ganze eine Hommage an den Trashfilm an sich; wenn man meint es ginge nicht trashiger, setzt Carpenter darin noch einen drauf. Würde mich nicht wundern wenn er den Film konzipiert hat exakt für all die "Spießer"-Kritiker, die man als Seelenverwandte der Gutmenschen in den älteren Alien-Filmen der Jahrhundertmitte (+-20 Jahre) erkennen könnte.

Last but not least kann man (muss man aber nicht) den einfachen Akt des Aufsetzens der "richtigen" Brille als politische Aufforderung an den Kinobesucher sehen.

Was die Qualität seiner aktuellen Filme angeht, kann ich leider wenig sagen. Escape from L.A. ist der letzte von ihm den ich sah (bin nicht so ein Fan von Vampir-Splatter-Filmen... ;) ). Aber genau die Klapperschlangenfilme zeigen dass Carpenter durchaus in der Lage ist Spannungsmomente und Charakterisierung (und Witz!) besser hinzukriegen als in SL! - es geht m.E. in Letzterem sehr ums Zitat. Man ertappt sich dabei eine "damned good time" zu haben, und rennt danach beschämt zum Schrank um seinen besten dunkelblauen Anzug abzubürsten... :devil:

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 01 Februar 2004 - 13:46.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#17 Skydiver

Skydiver

    Schwebonaut

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Geschrieben 01 Februar 2004 - 13:29

Und außerdem ist das ganze eine Hommage an den Trashfilm an sich; wenn man meint es ginge nicht trashiger, setzt Carpenter darin noch einen drauf. Würde mich nicht wundern wenn er den Film konzipiert hat exakt für all die "Spießer"-Kritiker, die man als Seelenverwandte der Gutmenschen in den älteren Alien-Filmen der Jahrhundertmitte (+-20 Jahre) erkennen könnte.

GENAU ! Der Grund für eine der besten Prügelszenen der Filmgeschichte: "Setz die Brille auf!" "Ich will aber nich !" LOL :devil: Und Ronni Piper als Looser hat einen Oskar verdient. ;)

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It's all fun and game until someone loses an eye


#18 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 27 Februar 2004 - 20:10

Von Philip K. Dick halte ich sehr viel. Doch allgemein stehe ich kritisch gegenüber, wenn es darum geht bestimmte Traditionen abzuleiten, z.B. dieser Film steht in der Tradition von Dick etc. Dicks Themen sind nicht ausschließlich für ihn typisch. Einiges was Dick bewegte, darüber haben auch andere Menschen nachgedacht. Wobei Dick auch neue Ideen hatte und auf einzigartige Weise geschrieben hat. So sind seine Themen von zeitloser Natur, die immer wieder auftauchen. Jedoch kann man darüber diskutieren wo bestimmte Themen überall auftauchen. Das meine ich alles nicht als Kritik, es sind nur die Gedanken, die eben durch meinen Kopf schossen.Carpenters "Sie leben" finde ich recht ordentlich.

Bearbeitet von Ulrich, 27 Februar 2004 - 20:13.


#19 data

data

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Geschrieben 27 Februar 2004 - 20:38

hi ralph zB flow my tears the policeman said wäre genial als film - zudem der protagonist auf zahlreiche frauen stosst und hllywood in diesem fall nichts dazu erfinden müsste joe  :bigcry:

ist das nicht in etwa die story von vanilla sky mit tom cruise? ;)

Bearbeitet von data, 27 Februar 2004 - 20:38.




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