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Neuromancer


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56 Antworten in diesem Thema

#31 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 11 Oktober 2003 - 16:51

Vielleicht noch einmal ein kurzer Hinweis von mir:Ich denke Impalas Hinweis führt zum Erfolg: Man muss tatsächlich nicht alles verstehen, was man im Roman so liest. Ich selber lies mich bei Neuromancer auch erst einmal primär von der Stimmung tragen. Dadurch kam ich damals ziemlich schnell in den Roman hinein. Das mache ich eigentlich auch öfters bei Filmen. "Lost Highway" von David Lynch ist ein gutes Beispiel. Also: Vielleicht einfach mal weiterlesen und nicht immer gleich alles analysieren wollen.Bis dennen,Henrik Fisch
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#32 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 12 Oktober 2003 - 21:31

Nachdem Dave seinen Beitrag gepostet hatte war ich erst einmal erschrocken... und dann auch ein wenig niedergeschlagen.Ich nahm mir also das Buch nochmal vor, um zu sehen, wo es denn hapert.Für mich ist jetzt aber schwer zu verstehen, wo das Problem eigentlich liegt.Wenn man (Dave) sich an die grobe Einteilung erinnert... Handlungsorte sind sowohl real als auch virtuell (und das meistens bei Case), dann liest sich das Buch doch so flüssig wie ein spannender Thriller.Einzig Gibson Erzählweise ist gewöhnungsbedürftig, die Heftigkeit seiner Szenenwechsel, die Sprache und sein typisches "Tempo machen".Case´s Auftragsgeber ist klar, die Helfer des Auftragsgebers sind klar, die Aufgabenstellungen für Case und Molly sind klar und das Ziel ist auch klar.Alles andere ist ein einziger, schneller Sprint zum Finale.@DaveDer Sinn eines Lesezirkels ist meiner Meinung nach auch der, mal über ein paar Hürden hinweg zu helfen.Bei einem Banks oder Niven braucht man das nie (jedenfalls der geübte SF-Leser); bei einem Stephenson, Gibson, Noon oder einer Cadigan ist manchmal Hilfe ganz brauchbar.Wenn du den Roman langweilig, stilistisch mies oder einfach nur schlecht finden würdest, hätte ich keine Gegenargumente. Wenn du aber nur wegen ein paar Details , die vielleicht gar nicht so inhaltswichtig sind, stolperst, dann lass dir helfen.Deshalb nochmal... ein paar Seiten zurückblättern und rein in die Story... nicht alles analysieren...einfach lesen und Spass haben... TSCHAKA...du schaffst es !!!... und wenn nicht, dann folgender Rat: spar dir das Geld für Romane von Jeff Noon... bei "Gelb" bekam ich reichlich Schwierigkeiten... dagegen ist Neuromancer ein Groschenroman!!!Jürgen
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#33 Dave

Dave

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Geschrieben 13 Oktober 2003 - 19:09

Hallo,danke für die Aufmunterungen.Eigentlich gilt Gibson ja gar nicht als schwierig, und ich hoffe, ich vermittle hier keinen falschen Eindruck. Ich kann es ja an dieser Stelle ruhig einmal beichten, denn ich besitze sechs Romane des Autors, und keinen davon habe ich bewältigt. Mein Spitzenreiter ist †šVirtuelles Licht†™, bei dem ich nach zehn Seiten schon absolut nichts mehr verstanden habe.Ehrlich gesagt, ich habe auch keine Lust mehr.Gibson liegt mir einfach nicht, das sollte ich bei fünf Versuchen mit †šNeuromancer†™ eigentlich endlich einmal begriffen haben. Was Jeff Noon anbelangt, ich habe es einmal mit †šPollen†™ versucht. Ich habe ja nichts gegen völlig abgedrehte Romane, aber man sollte schon wissen, wie man einen Roman angehen soll. Wenn es also heißt: †šHe Mann, ich habe das Zeug komplett im Drogenrausch geschrieben!†™, dann weiß man zumindest, woran man ist. So ist es zum Beispiel bei NAKED LUNCH, das nur genießbar ist, wenn man weiß, dass es eigentlich ungenießbar ist.

#34 dyke

dyke

    Biblionaut

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Geschrieben 13 Oktober 2003 - 22:17

Ich kann leider nicht mitlesen, da mir einfach die Zeit fehlt und nur 50 Seiten Gibson macht mir einfach keinen Spaß @Dave

Ich befinde mich mitten in einem Spionage- und Infiltrationsszenario, dessen Motive und Aktionen mir völlig unergründlich sind.

Spionage- und Infiltrationen sind in der Regel ohne Motiv und die Aktionen völlig sinnlos, nur mancher Cutter schneidet sie so. als hätten sie einen Sinn :P So wie Du klingst, liest Du Neuromancer wie ein normales Buch, aber Neuromancer ist eher wie aus dem Fensterschauen und zusehen was passiert. Da kommt einem auch am Anfang das meiste sinnlos und unzusammenhängend vor, aber mit der Zeit gewinnen Menschen und Abläufe plötzlich eine Form. Versetze Dich einfach einmal in Deine Kindheit - vieles von dem, was man Dir vorgelesen hat, hast Du auch nicht verstanden, aber die Geschichte hat trotzdem Spaß gemacht und mit der Zeit hast Du immer mehr verstanden. Also Flasche guten Roten aufmachen, großes Glaseinschenken, die Deads, Can, Ramones oder irgendetwas, was die Realität ausblendet auf den Laser (darf auch ein kelines Tütchen sein) und Du bist der Neue im Sprawl der von nix eine Ahnung hat, nix versteht, aber mitmachen will. Immer eine Hirnhälfte in der Matrix und die andere in der Realität LG Dyke

Bearbeitet von dyke, 13 Oktober 2003 - 22:19.


#35 Impala

Impala

    Giganaut

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 11:37

Dear All,Na, dann wollen wir mal. Ich denke, den zweiten Thread brauchen wir nicht zu öffnen, da eh keiner mehr dabei ist.Immer noch ein gutes Buch, das zu lesen lohnt. Es gibt Spannung, Science, Sense of Wonder, Sex, Gewalt, eine Menge Cyperpunk Proto-Tech, reichliche Wechsel zwischen den Realitäten (für alle DICK-Fans). Was will man mehr?Die fiktionale Zukunft erscheint detailliert und realistisch. Gibsons Prosa ist verdammt gut. Sie ist sehr reichhaltig, poliert oder bizarr und beschwört Bilder herauf, die einen vor Neid erblassen lassen. Aus dem gleichen Grunde ist sie auch ein wenig vertrackt und erfordert ein bisschen mehr Anstrengung als der übliche 0815-Brei - (viele Vokabeln und Namen sind nicht wichtig, außer fürs Stimmungsbild) - Man muss tatsächlich lesen. Aber man wird es mögen, schon allein für die Horizonterweiterung, die sich zu integrieren lohnt. Obwohl ja anscheinend viele Nachfolge-Autoren diese Art von Welt aufgegriffen haben und sie uns im Grunde schon vertraut ist. Gibson springt von Szene zu Szene, die Action ist nie lahm, obwohl manchmal wie gesagt, vielleicht ein wenig schwer zu folgen. Darum muss schnell gelesen werden, damit sich schnell klärt, was wesentlich ist und was nicht. Im Grunde gibt es Niemanden, mit dem man sich leichten Herzens identifizieren kann. Der Reiz liegt wohl vielmehr im Cool-Glitz des Gesamtbildes.Ich denke, es ist eher ein Werk für Teens und Twens. Ich glaube nicht an viele Bedeutungsebenen. Für mich gibt es keine großartige Message. Oder aber, es klärt mich mal jemand auf?Irgendwie ist es eine mögliche Erweiterung von dem, was wir eh schon kennen und sind, und damit IMHO eher als Warnung anzusehen. Ich für meinen Teil habe keine Lust, in dieser Welt zu leben. Und inzwischen bin ich so dermaßen cool, dass mich die 80†™s-Coolness von Drogen, Beziehungsunfähigkeit, Intimitätsmangel, sexuelle Obsessionen kaum tangiert. Heutzutage möchte ich was Anderes lesen.Impala
Julius Gaius Baltar!

#36 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 14:11

@Impala:

Ok, Du hast mich überzeugt. Ich werde es mir jetzt endlich mal bestellen …

;)

… äh, ähm … NOCHMAL bestellen. Ich finde es nämlich wirklich nicht mehr. Dann kommt es zusammen mit „Matrix Reloaded“ und der neuen CD meines deutschen Lieblings-Techno-Künstlers: „Monolake“.

:P

Bis dennen,
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#37 Dave

Dave

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 19:52

So wie Du klingst, liest Du Neuromancer wie ein normales Buch, aber Neuromancer ist eher wie aus dem Fensterschauen und zusehen was passiert. Da kommt einem auch am Anfang das meiste sinnlos und unzusammenhängend vor, aber mit der Zeit gewinnen Menschen und Abläufe plötzlich eine Form.

Hallo Dyke, sollte ich es noch einmal versuchen, dann mit einer völlig anderen Grundeinstellung, so fern mir das möglich ist. Im Moment ist allerdings die Luft definitiv raus. Falls ich eines Tages einmal die letzte Seite erreichen sollte, werde ich einen Vermerk anfügen... Gibt es Neuromancer nicht auch als Comic? Das wäre genau das richtige für mich! :P

#38 Joe Chip

Joe Chip

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 21:37

Na, dann wollen wir mal. Ich denke, den zweiten Thread brauchen wir nicht zu öffnen, da eh keiner mehr dabei ist.

hi impala hi all ich will es fertig lesen! werd´ es am wochenende angehen das mit dem schnell lesen ist ein guter tipp - danke - werde es beherzigen joe :P
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#39 Impala

Impala

    Giganaut

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Geschrieben 14 Oktober 2003 - 21:58

Gibt es Neuromancer nicht auch als Comic? Das wäre genau das richtige für mich! ;)

Heh, Süßherz! Irgendein netter Mensch hat den Comic ins Netz gestellt. Wenn Dein Monitor groß genug ist, kannst Du vielleicht sogar lesen .... http://www.antonraub...on/gibson5.html P.S.: bei Amazon gibt es die Hörspiel-Kassette. Yours truely :P
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#40 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 07:58

@DaveSelbstverständlich besitze ich auch den deutschsprachigen Comic von Neuromancer (aus der Reihe "Schwermetall").... war ja auch nicht anders zu erwarten ;) Hmmm... vielleicht ein Fall für Ebay. Müsste mal schauen, was es heuer bringen würde. :P Zum Comic vielleicht folgende Einschätzung von mir... berauschende Bilder, nah am Original (Gibson hatte seinerzeit den Comic inhaltlich abgesegnet) orientierte Sprechblasen, aber wenn ich ehrlich bin... hätte ich das Buch nicht vorher gelesen, wäre ich aus dem Comic nicht schlau geworden.Jaja... so kann es manchmal auch kommen.Jürgen
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#41 Henrik Fisch

Henrik Fisch

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 10:28

... und vor allem hört das Comic ungefähr bei der Hälfte des Buches auf. Deswegen auch das "Vol. 1" auf dem Cover. Ein "Vol. 2" hat es aber meines Wissens nach nie gegeben.Bis dennen,Henrik Fisch
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#42 Jürgen

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 11:55

... und vor allem hört das Comic ungefähr bei der Hälfte des Buches auf. Deswegen auch das "Vol. 1" auf dem Cover. Ein "Vol. 2" hat es aber meines Wissens nach nie gegeben.

jepp ...warum eigentlich nicht ? :confused: :confused: :confused: egal ;) Jürgen
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#43 Sullivan

Sullivan

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 12:56

So schade ich es auch finde, ich habe im Moment absolut keine Zeit für Neuromancer. ;)Dabei hätte es mich wirklich gereizt, dieses Buch noch einmal zu lesen. Naja, vielleicht in einer Woche, wenn dann noch jemand dabei ist.Sullivan

#44 Henrik Fisch

Henrik Fisch

    Soeinnaut

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Geschrieben 15 Oktober 2003 - 19:07

@Sullivan:

Ich werde wohl dabei sein. Nächste Woche dürfte meine Lieferung von Amazon kommen. Und einmal im Jahr will ich "Neuromancer" eigentlich lesen. Genau so wie ich mir einmal im Jahr die ganze Palette der id-Software-Spiele vornehme ... aber das gehört in ein anderes Forum. ;)

Bis dennen,
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#45 ghostwriter

ghostwriter

    Yoginaut

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Geschrieben 18 Oktober 2003 - 10:27

Hallo Leuts, ich meld mich auch mal wieder, nachdem mich diese Woche eine fiese Erkältung flachgelegt hatte (habt ihr mich wohl doch angesteckt - oder war's ein chinesisches Mititärvirus http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png ). Ich hatte ja gestern schon mal begonnen, einen (ziemlich langen) Beitrag zu schreiben, aber dann ist mir das System abgestürzt :devil: (Case!?!?) Mal sehen, ob ich noch alles zusammenbekomme... Mir scheint's, als wär in diesem Lesezirkel irgendwie der Wurm drin. Ich les immer wieder, man sollte das Buch zügig durchlesen (schließe mich da voll und ganz an), aber keiner scheint es so recht zu schaffen - geht mir ganz genau so. Immerhin bin ich schon in die VILLA STRAYLIGHT vorgedrungen (wollen wir den 2. Thread wirklich nicht aufmachen?). Aber erst noch ein paar Gedanken zur ersten Hälfte des Buches. Dave sagte, im 4. Kapitel sei er erstmals ordentlich ins Straucheln geraten, wenn ich mich recht entsinne. Beim ersten Absatz wäre es mir da auch fast so gegangen, hatte Schwierigkeiten, eine klare Vorstellung davon zu bekommen, was gemeint war (es ging da um Simstim). Dennoch hatte ich eine Ahnung, die dann netterweise im Weiteren bestätigt und zum Teil auch konkretisiert wurde. So geht mir das bei diesem Buch öfters. Es gibt immer wieder Stellen, die ich nicht gleich ganz verstehe, besonders wenn Namen zum ersten Mal auftauchen oder bei bestimmten Metaphern. Aber wenn man weiterliest, wird das Bild dann wieder klarer, ergeben sich die richtigen Bezüge. Deshalb wäre das zügige Durchlesen so wichtig. Manchmal ist es ungefähr so, als würde ich ein englisches Buch lesen: einige Begriffe fallen zwar durch, aber das Große und Ganze bekomme ich mit. Vielleicht wäre es in diesem Fall sogar besser gewesen, das Original zu lesen. Gibsons Prosa finde ich jedenfalls trotz dieser Problemchen nach wie vor sehr gut, weil sie eben so eine ungeheure Dynamik besitzt und eine tolle Atmosphäre entstehen läßt. Seine Darstellung der Zukunft finde ich auch recht überzeugend. Über die etwas klischeehaften Zioniten kann man sicherlich streiten... Bei der Beschreibung des Cyberspace muß ich irgendwie immer an Tron, diesen alten Disneyfilm denken (wahrscheinlich vor allem wegen der Neolichter) ;)

Für mich gibt es keine großartige Message.

Sehe ich bis jetzt auch nicht, aber mal abwarten, wie das mit der KI nun ausgeht. Also, wie sieht's aus mit der 2. Hälfte? Ist noch jemand dabei, außer Impala? Tilo P.S.: Ich merke grad, daß meine Liebste wohl mein Avatar-Bildchen beim Redesign ihrer Seite aus dem Netz gefegt hat... :o

#46 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 18 Oktober 2003 - 19:44

@allIch bin ja sowieso weiterhin dabei, auch wenn ich nicht mitlese (kein Wunder, kenne das Buch ja fast auswendig, da ich es, wie mein (anscheinend) Seelenverwandter Henrik, ca. alle drei, vier Jahre erneut lese).Ich wäre auch dafür, dass wir den Threat "Raum" auch benutzen, da in der Villa Straylight doch einiges passiert, was der Story einen tieferen Sinn gibt.Also... alle Beiträge ab Case´s Aufbruch ins All in den neuen Threat.bis denneJürgen
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#47 rockmysoul67

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Geschrieben 18 Oktober 2003 - 21:17

Eine Zwischenfrage: Was treiben die eigentlich in der Türkei? Bin wohl ein wenig schläfrig, denn ich hab die Stelle wirklich nicht kapiert. Sie wollen jemand scannen, kämpfen dann aber gegen ein digitales Monster?Dieser Tipp von 'schnell überlesen' klappt nur teilweise. Sicher, es gibt Szenen, die kann man überschlagen, oder einfach wegen der Sprache oder wegen der kaputten Welt geniessen. So gefiel mir irgendwie die Szene 'Christliche Wissenschaftler / Holografische Vaginas', während es eigentlich nur darum geht, dass Case mit der S-Bahn von Punkt A nach Punkt B fährt. Doch es gibt auch Szenen, einzelne Sätze eigentlich, in denen die wichtigen Infos stehen ... die darf man dann nicht verpassen. Ein Gläschen Wein, Beine hoch, ist da gar keine so gute Idee. Ich muss jedenfalls sehr konzentriert lesen, und im Nachhinein das Geschehen im Gedanken nochmals zusammenfassen. Aber eigentlich geht es gar nicht so sehr um die Geschichte. Die ist nur Bonus. Wichtig ist diese verrückte Zukunftswelt mit einer Computerwelt in der man körperlich einsteigen kann, KI's mit einer eigenen Agenda, sprechenden Autos, halbgeklonten Pferden und ganz geklonten Ninjas, die man an-und ausschaltet. Kein Wunder, dass dies 1984 beeindruckte (es beeindruckt mich JETZT), und das verschiedene Leute dachten: Das ist so was fantastisches, könnten wir uns nicht hinter dem C64 setzen und versuchen eine KI zu kreieren, die sich in einer dreidimensionalen Welt bewegt (oder etwas ähnliches tun)?Dieses Buch setzt noch immer Standards für was mal kommen könnte (auch wenn man den Roman an sich vielleicht gar nicht kapiert).

#48 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 19 Oktober 2003 - 12:24

@rms67

Eine Zwischenfrage: Was treiben die eigentlich in der Türkei? Bin wohl ein wenig schläfrig, denn ich hab die Stelle wirklich nicht kapiert. Sie wollen jemand scannen, kämpfen dann aber gegen ein digitales Monster?

Wie schon in einigen vorherigen Szenen, wird dieses Vorhaben wieder später erklärt. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png In der Türkei holen sie sich ein weiteres Mitglied des Teams, Riviera, der mit Hilfe seiner elektronischen Implantate Bilder erzeugen kann, die andere als echt empfinden. Riviera ist so eine Art moderner Zauberer. Ganz am Anfang, als Molly und Case überlegen, was sie eigentlich für Armitage tun sollen, gibt es einen kurzen Satz, in dem Molly erwähnt, dass Riviera zum Team gehören soll. Als sie sich Riviera nach einem Auftritt in seiner Show schnappen und betäuben, lässt er aus seinem Körper die Illusion eines Monsters entstehen... ein automatischer Abwehrmechanismus... eine Art Schutzprogramm, das sein Unterbewusstsein erzeugt. Der Finne weisst in seiner Fahrt im Mercedes durch Istanbul darauf hin, dass er sich wegen der Aufrüstung von Riviera Sorgen macht. Ich hoffe, dass du damit erst einmal weiterkommst... wie gesagt, ein paar Seiten weiter wird genauer auf die Fähigkeiten von Riviera eingegangen und damit auch der Grund für diese Aktion beschrieben. Kleiner Spoiler.... im Flug von der Türkei präsentiert Riviera ein paar witzige Tricks zum Thema Suggestion. @all Wie schon in den vorherigen Postings von anderen Mitgliedern erwähnt, sollte man das Gelesene zur Kenntnis nehmen und weiterlesen... es klärt sich vieles dann auf. Ich persönlich finde diese Art der Storykonstruktion unterhaltsam und der Leser wird dadurch noch enger an die Geschichte gebunden. Einfach genial ;) Jürgen
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#49 rockmysoul67

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Geschrieben 22 Oktober 2003 - 22:34

So, ich bin endlich mit dem dritten Kapitel "Rue Jules Verne" durch. Eines gefällt mir nicht so am Buch, nämlich das "Nicht-Wissen", wohin es geht. Dieser literarische Kniff wird hin und wieder angewendet durch Schriftsteller: man verweist auf ein spezielles Ziel oder auf eine besondere Wendung oder auf eine Überraschung am Schluss des Buches. Manchmal ist die Lösung des Rätsels etwas recht banales, und als Leser füllt man sich verschaukelt. Aber auch wenn das Ende gut ist: Ich bin da etwas konservativ, mag eher das Schema: der Protoganist hat ein Ziel (ein Problem, einen Wunsch, oder etwas ähnliches) und versucht zu einem guten Abschluss zu kommen, egal welche Probleme ihm in Weg stehen.Nun, Gibsons Figur Case mag diese Unwissenheit auch nicht, und so bin ich als Leser wenigstens nicht allein mit meinem Schmerz. Erstaunlich ist jedoch, dass jedesmal wenn die AI Wintermute mit Case zu sprechen versucht, Case das Gespräch vorzeitig - sogar aggressiv - beendet. Dabei ist Wintermute möglicherweise sein Auftraggeber, der etwas Licht ins Dunkel bringen könnte! Nun ja, Case weiss ja, dass sich mit Künstlichen Intelligenzen nicht gut reden lässt, weil sie ja anders reagieren wie Menschen. Und dann ist da noch Cases erwachter Zorn, welcher Case anders als normal reagieren lässt. Sonst gefällt mir das Buch weiterhin bei der Sprache und den Zwischenereignissen, insbesondere wenn ich mir denke: Der Weg ist das Ziel. Über die Zwischenereignisse: / Schockierend und doch so human, wie sich die Prostitution in der Zukunft abspielt./ Irgendwie ist es ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass in der Zukunft - trotz des nahen Tank-Kriegs im grossen Kanton im Norden - immer noch Banken gibt in der guten alten Schweiz... ;-)Auf zum zweiten Thread, auf zur Villa Straylight, auf zum Endspurt! Ob ich es wohl schaffe in meiner spärlichen Freizeit das Buch innert einer Woche zu Ende zu lesen?

#50 ghostwriter

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Geschrieben 23 Oktober 2003 - 09:41

@rms67: So schlimm find ich das mit dem Nicht-Wissen, wo's hingeht eigentlich nicht, obwohl es hin und wieder leicht frustrierend sein kann. Aber in diesem Fall trägt es, wie ich finde, sehr zur Spannung bei. Für Case selbst geht es neben dem Deal ja auch ums bloße Überleben - wegen dieser Giftkapseln, was allein seine Motivation schon erklärt. Die Art, wie er die Gespräche mit Wintermute immer wieder abbricht, fand ich allerdings auch etwas seltsam. Zwischenereignisse:

Schockierend und doch so human, wie sich die Prostitution in der Zukunft abspielt.

Ja, das stimmt.

/ Irgendwie ist es ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass in der Zukunft - trotz des nahen Tank-Kriegs im grossen Kanton im Norden - immer noch Banken gibt in der guten alten Schweiz... ;-)

Yep :P Eine andere Szene, die mir sehr gefallen hat, war die, als Case von den drei sonnen-(und melanin-)gebräunten Turing-Bullen verhört wird und er die ganze Zeit nur darüber sinniert, wie alt sie wirklich sein mögen... :rolleyes:

Ob ich es wohl schaffe in meiner spärlichen Freizeit das Buch innert einer Woche zu Ende zu lesen?

Bin ja auch wieder kaum vorwärtsgekommen, aber jetzt ist nach dem Stress der letzten Wochen wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Will heißen: ich setze auf's Wochenende. Bis dann, Tilo

#51 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 24 Oktober 2003 - 06:57

Für Case selbst geht es neben dem Deal ja auch ums bloße Überleben - wegen dieser Giftkapseln, was allein seine Motivation schon erklärt.

Wenn ich's richtig verstanden habe, hatte Armittage gelogen. Molly macht einen Scan bei Case, und sie finden nichts. Ich kann jetzt die Stelle nicht so schnell finden, doch mir fällt auf, dass beim nochmaligen Lesen viele Stellen deutlicher erscheinen, z.B. bei diesem 'mit den Toten arbeiten'. Wenn das Buch einmal durch ist, heisst es "wieder lesen bei Gelegenheit".

#52 ghostwriter

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Geschrieben 24 Oktober 2003 - 08:53

Wenn ich's richtig verstanden habe, hatte Armittage gelogen. Molly macht einen Scan bei Case, und sie finden nichts.

Stimmt, diese Szene gab's. Ich hab sie jetzt aber auch nicht mehr genau im Kopf. Jedenfalls war Case deshalb nicht 100%ig überzeugt, was später immer wieder deutlich wird (v.a. bei Armitages Abgang).

Wenn das Buch einmal durch ist, heisst es "wieder lesen bei Gelegenheit".

Wohl wahr! Tilo

#53 Rusch

Rusch

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Geschrieben 18 Dezember 2003 - 12:39

Ich finde es sehr interessant was ihr geschrieben habt.Ich für meinen Teil lese zum Spass. Wenn das Buch mich zu sehr fordert und nur mit tiefster Konzentration erfassbar ist, wenn es über lange Stellen schleichtweg langweilig ist und der Autor mich mit Techno Babble überfrachtet, dann fliegt das Buch in die Ecke und wird bei EBay feilgeboten. So geschenhen bei Neuromancer.Mir ist es egal ob das Buch soundsoviele Preise gewonnen hat und ein Meilenstein der SF (das würde ich Gibson niemals absprechen) ist. Ich bin nun mal kein Fan von Hard SF und bin darüber hinweg, dass ich denke, alle Klassiker gelesen haben zu müssen. Wahrscheinlich haltet ihr mich jetzt für einen ignoranten, aber die Bücher die ich lesen müssen in der Lage sein mich zu fesseln, sodass ich nach einem langen Arbeitstag vorm einschlafen noch ein paar Seiten lesen kann. Wenn ich mir aber einen Tag freinehmen kann um ein Buch zu lesen, dann fällt es für mich in der Regel flach.

#54 Ronni

Ronni

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Geschrieben 18 Dezember 2003 - 12:47

@Rusch Erst mal ein herzliches Willkommen im Board.

Wahrscheinlich haltet ihr mich jetzt für einen ignoranten, aber die Bücher die ich lesen müssen in der Lage sein mich zu fesseln, sodass ich nach einem langen Arbeitstag vorm einschlafen noch ein paar Seiten lesen kann.

überhaupt nicht, sehe ich nämlich genauso. Es ist IMHO zwar kein Fehler, wenn ein Buch anspruchsvoll ist, aber es muß in erster Line unterhalten. Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#55 Rusch

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Geschrieben 18 Dezember 2003 - 12:56

Das Problem an der Hard SF, die von vielen hier im Board favorisiert wird, ist dass sie von Leuten geschrieben wird, die gewaltige Weltenentwürfe im Kopf haben und diese zu Papier bringen wollen und denn entweder nur durchschnittliche Autoren sind oder aber über all ihre Beschreibungen die Roman vernachlässigen und dieser lebt nun mal auch von Emotionen, Interaktionen und einem fachmännischen Handlungsbogen. Leider werden nicht selten gravierenden Fehler gemacht.Nehmen wir Farmer und seinen Flussweltzyklus. Der 3. Band war eine Frechheit. Man kann doch nicht ein halbes Buch einen Hauptprotagonisten aufbauen und ihn dann in der Mitte von selbigen abmurksen. Das ist Unsinn. Am Ende kann er sterben aber nicht in der Mitte des Buchs. So etwas mach man als vernünftiger Autor nicht. Was habe ich mich schon mit so manchen "so call" Klassiker herumgeärgert.

#56 Ronni

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Geschrieben 18 Dezember 2003 - 13:06

Flußwelt ist Hard-SF? *verwundert-guck*
Ansonsten gehört der 1. Flußwelt-Band zu meinen Lieblingsbüchern, was man von den Nachfolgern nicht gerade behaupten kann.

Wenn ich dann aber eines meiner anderen Lieblingsbücher auf den Tisch lege, und zwar Unternehmen Schwerkraft von Hal Clement, welches IMHO Hard-SF ist, sehe ich da keine gewaltigen Weltbilder.

Gruß Ronni
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de

#57 Rusch

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Geschrieben 18 Dezember 2003 - 13:17

Flußwelt ist Hard-SF? *verwundert-guck*
Ansonsten gehört der 1. Flußwelt-Band zu meinen Lieblingsbüchern, was man von den Nachfolgern nicht gerade behaupten kann.

Wenn ich dann aber eines meiner anderen Lieblingsbücher auf den Tisch lege, und zwar Unternehmen Schwerkraft von Hal Clement, welches IMHO Hard-SF ist, sehe ich da keine gewaltigen Weltbilder.

Gruß Ronni

Nene, Flusswelt ist natürlich nicht Hard SF. Man muss sich schon die Frage stellen, ob es überhaupt SF ist. Ich habe den Roman (war es jetzt Das dunkle Muster oder ein andere, ich weiss das jetzt nicht) um darzustellen, welche Schwächen oft SF Romane haben.

Übrigens bin ich auch bekennender Dune hasser. Das erste Buch kann man lesen, aber in den Folgebänden geht Handlung nahezu unter in all den Beschreibungen. Ich haben den zweiten Band nicht zu Ende gebracht.


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