Was die Literatur angeht, so interessieren mich Zeitreiseromane nicht sonderlich. Fast immer geht es in die Vergangenheit, wobei die technischen Kinkerlitzchen natürlich tunlichst zu unterbleiben haben, und das ist doppelte Langeweile in meinen Augen. Auf Anhieb fiele mir nur Lem†™s TRANSFER ein, welches tatsächlich in der Zukunft angesiedelt ist (Zukünfte, die einen Rückfall in die Steinzeit beinhalten, zählen bei mir nicht), allerdings ist das Buch in einem dermaßen trägen Stil verfasst, dass man kaum noch die Kraft zum Umblättern aufbringt. Ein SF-Roman, der komplett im Römischen Reich spielt? Na ja, dann vielleicht einmal bei den historischen Romanen vorbeischauen, dort findet man wohl die qualifizierteren Autoren.Aber weg von den Büchern, es gibt ja jede Menge wissenschaftliches Material zum Thema Zeitreise. Sogar die passenden Maschinen sind schon ersonnen worden, wobei es allerdings an der passenden Steckdose hapert.Folgendes macht mir immer Kopfzerbrechen: Für diejenigen, die in der Gegenwart bleiben, muss sich der Zeitreisende †šentmaterialisieren†™. Auch wenn man dagegenhält, dass er sich ja †šnur†™ in einer anderen Zeitebene befindet. Wieder einmal werden mit Phänomenen jongliert, die wahrscheinlich nur in der Quantenwelt ihre Gültigkeit haben. Neben der berühmten Zeitmaschine sind die Wurmlöcher sehr beliebt. Auch das habe ich nie so richtig verstanden, wobei man dazu sagen muss, dass es nicht nur SF-Autoren sind, die diese Möglichkeit in Erwägung ziehen.Wir alle wissen was passiert, wenn man sich unvorsichtigerweise einem Schwarzen Loch nähert. Was von uns übrig bliebe, wäre wohl bequem auf einer Nadelspitze zu platzieren. Gäbe da nicht das Weiße Loch, das alles wieder bereinigt, Zeitreise inklusive. Oft liest man, wie ganze Sonnensysteme von Schwarzen Löchern verschlungen werden, nie habe ich allerdings davon gehört, dass sich solche Systeme wieder †šrematerialisiert†™ hätten. Aber seit Einstein wissen wir ja, dass alles relativ ist.
Bearbeitet von Dave, 20 Oktober 2003 - 17:23.