Naja – hmmm.
Der Absturz der HOPE war klar, es stand so im Gekröse. Aber da wird’s auch schon wieder angenehm diffus (angenehm für den Autor). Wie weit springt denn so ein Teleporter mit Begleitung? Hundert Meter, oder doch Kilometer? Welche Flugmanöver macht die HOPE zu diesem Zeitpunkt, wie hoch ist sie, wie schnell? Wie kommen die Teleporter wieder an Bord zurück? Hier müßte mal mit ein paar Nebensätzen erklärt werden, wie ein Teleporter mit Geschwindigkeitsvektoren umgeht, wie er sie annuliert oder produziert. Vor allem aber: wie findet er ein nicht einsehbares, bewegtes Ziel? Ich versteh’s nämlich nicht.
Beispiel: ich sitze in einem ICE und teleportiere mich bei Tempo 250 in ein angrenzendes Maisfeld. Logischerweise müßten meine Bestandteile eine Schneise durch den Mais schlagen. Umgekehrt: ich stehe an der Bahnstrecke und teleportiere in den fahrenden Zug. Hier müßte mein Körper + Inhalt das Innere des Waggons versauen.
Nicht, daß ich das jetzt einem bestimmten Autor zurechnen möchte – ibs. nicht
diesem Autor, aber ein paar grundsätzliche, erklärende Worte wären diesbezüglich nicht uninteressant (gewesen – im Grunde ist dieses Bier ja bereits hoffnungslos vergossen…)
Daß Herr Tschubai Perry zusammenschlägt, verstehe ich nur zu gut. Ich hätt ihm schon viel früher eine gescheuert, spätestens in dem Moment, wo er sich dem Ami-General ergeben wollte. Vielleicht wird das ja eine Tradition in der Flotte der Menschheit: bevor es zu Kampfhandlungen kommt, wird Perry routinemäßig niedergeschlagen, geknebelt und an seinen Kontursitz gefesselt, evt. noch mit den Worten: „Nein, du wirst nicht singen - äh, kapitulieren!“
Dann geht’s auch schon wieder los: weg mit der bösen Technik! Die Terraner müssen alles an arkonidischer Ausrüstung im Sumpf zurücklassen. Nein – nicht weil die Topsies sie sonst orten könnten, das ist ja lächerlich. Weil die Autoren keine Technik in ihren Geschichten wollen – und/oder nicht damit umgehen können,
das ist der Grund. Bestes Beispiel dafür: Chaktor versteckt die Arkonidenanzüge in einem Schlammloch, jetzt können die Topsies sie nicht mehr aufspüren. Er weiß nämlich sowohl über die energetische Signatur der Arkontechnik als auch über die Empfindlichkeit und Suchroutinen der topsidischen Ortungstechnik detailliert Bescheid. Hut ab…
Übrig bleibt ein Planetenabenteuer, das auch Winnetou und Old Shatterhand hätten bestreiten können, mit edlen Wilden, mißtrauischen Hinterwäldlern, im Pulverdampf ergrauten Landsknechten und dem bösen Feind, der umso leichter geschlagen wird, je zahlreicher er auftritt.
Nicht, daß die Geschichte grottenschlecht war, will ich nicht sagen – aber was hat das mit SF zu tun? Warum dürfen keine weit überlegenen arkonidischen Ortungsgeräte verwendet werden, damit sich die Schiffbrüchigen ein Raum/Luftlagebild machen können? So wäre es viel logischer (und plausibler), daß die beiden Gruppen evt. vorhandenen Aufklärungsdrohnen und sonstiger Beobachtung entgehen. Ich red ja nicht davon, daß die in Schützenlinie vorgehen und sich mit Impulskarabinern den Weg zum Thort-Palast freikämpfen.
So könnten sie etwa Funksprüche auffangen und dekodieren (und übersetzen), dann hätten sie ein ungefähres Bild der Kampfhandlungen und könnten auf ihrer Marschroute Hotspots vermeiden. Vielleicht haben sie ja selbst einige kleine Aufklärungsonden mit passiven Sensoren und hohem Stealth-Faktor, und wenns nur darum geht, einen Blick über den nächsten Hügel zu werfen. Genausogut hätten sie auch das topsidische Aufklärungsnetz positronisch infiltrieren und für eigene Zwecke nutzen können. Aus dem Thema „kleine Gruppe mit Hightech-Survivalkit gegen einen Himmel voller Augen“ hätte man ebensogut eine Story machen können. Die wäre dann allerdings leicht in Richtung SF gegangen. Sowas provokantes muß man sich halt trauen…
Adams & die Fantans – war ganz nett. Aber daß Bully & Co vermißt werden, scheint keine allzugroße Resonanz bei den führenden Köpfen zu finden. Auch die allgemeine Lage auf Terra (Kämpfe mit den Fantans, Militäraktionen, Resultate, etc.) kommt etwas kurz. Crest fällt immer noch nichts zu den Besunchern ein – um Himmels willen, das könnte ja Informationsfluß bedeuten und am Ende noch zu einer Lösung beitragen!
Thora wird etwa so vermißt wie der Brechdurchfall vom letzten Spanien-Urlaub.
Fazit: lächle und sei froh, es hätt schlimmer kommen können…
Bearbeitet von Lüy Piötlerc, 19 Februar 2012 - 13:20.