Der unglaubliche Hulk (TV-Serie, 1977-1982):
Geänderte Zeiten (Staffel 2, Episode 5, 1978, Regie: Joseph Pevney)
Logisch wäre es, die erfolgreiche US-Serie „Der unglaubliche Hulk“ mit ihrem gleichnamigen Pilotfilm (1977, Regie: Kenneth Johnson) in mein persönliches Avengers-Projekt zu integrieren. Nachdem allerdings Koch Media die fünf Staffeln der Serie 2008 in schmucken Boxen veröffentlicht und der hiesige Elektro-Markt diese vor geraumer Zeit für schlappe 9,99 Euro je Staffel verscherbelt hat, konnte ich damals nicht widerstehen – nur die vierte Staffel ist mir leider entgangen und fehlt mir bis heute. Trotzdem habe ich angefangen, immer mal wieder eine Folge der Serie zu schauen, ganz, ganz gemütlich, und bin nun eben gerade zufällig an dem Punkt angelangt, an dem die fünfte Episode der zweiten Staffel an der Reihe war. Also wird die hier nun stellvertretend für die Serie aufgeführt …
Trotzdem ein Wort zum erwähnten Pilotfilm: Den habe ich in sehr guter Erinnerung. Lou Ferrigno ist für mich ohnehin der „hulkigste“ Hulk (witzig, dass er auch jetzt bei den Avengers im Original den Hulk wieder zumindest sprechen darf) und auch Bill Bixby ist in seiner Rolle als David Banner (der wohl so heißt, weil Mastermind Kenneth Johnson die ständigen Alliterationen in den Superhelden-Namen auf die Nerven gingen) ganz bestimmt keine Fehlbesetzung. Für eine Serie aus den späten siebziger Jahren, mit all den vielleicht auch notgedrungenen Schwächen, ist „Der unglaubliche Hulk“ auch heute noch weitgehend in Ordnung und der erste Pilotfilm zählt innerhalb der Serie sicher zu den Höhepunkten – solide erzählt, insgesamt ordentlich gemacht, auf jeden Fall unterhaltsam.
Die ganze Serie strahlt einen gewissen Charme aus, der auch über schwächere Folgen mit reichlich Milde hinwegschauen lässt. „Geänderte Zeiten“ (Another Path) ist zwar keine schwache, aber ganz klar auch keine herausragende Folge. Bruce Banner trifft hier auf den blinden Chinesen Li Sung (Mako Iwamatsu) und hofft mittels dessen Philosophie den Hulk kontrollieren zu können. Natürlich gibt es stattdessen allerlei Ärger …
Witzig, dass diese Episode ausgerechnet in San Francisco spielt – da fühle ich mich jetzt fast schon heimisch, nachdem dort eben noch Ang Lees Hulk gewütet hat. Nett auch, dass der Hulk hier schon relativ früh einen Auftritt hat, was ja nicht immer der Fall ist: Ein Truck-Fahrer, der dem blinden Passagier Bruce Banner eins auswischen möchte, indem er ihn tiefkühlt, macht gleich zu Beginn der Folge unliebsame Bekanntschaft mit unserem grünen Freund. Ansonsten passiert leider nicht viel Spektakuläres, sodass die Folge in die Rubrik Durchschnitt einzuordnen ist.
Lobenswert sind übrigens die Episodenführer, die Koch Media den DVD-Boxen beigibt: Da erfahre ich unter anderem, dass es in Folge 16 ein Wiedersehen mit Li Sung geben wird (wird bei meiner Geschwindigkeit noch ein Weilchen dauern, bis ich da ankomme, vermute ich mal), dass Li-Sung-Darsteller Mako Iwamatsu Japaner und kein Chinese ist und auch beispielsweise in „Sieben Jahre in Tibet“ (grässlicher Film) mitgespielt hat, oder dass Bösewicht Frank Silva (dargestellt von Tommy Lee Holland) in der deutschen Synchronisation von Christian Tranitz gesprochen wird, der in mehreren Hulk-Episoden zu hören ist.
Schade finde ich immer, dass es der Serie so völlig an den phantastischen Elementen (vom Hulk selbst einmal abgesehen) mangelt. Mutmaßlich – auch wenn es schwer fällt, sich das als SF-Fan einzugestehen – war wohl gerade das ein Grund für den anhaltenden Erfolg. Sämtliche Zeichentrickserien, die das volle Superhelden-Programm aufgefahren haben, waren weit weniger langlebig. Oder lag’s an der Qualität? Es wird offenbar Zeit, als Nächstes mal einen der Zeichentrick-Hulks anzutesten …
Bearbeitet von Armin, 19 März 2012 - 08:36.