Literarische Fiktionen und Medientheorie
Februar 2012, 354 S., kart., 32,80 €
ISBN 978-3-8376-1701-6
Transcript-Verlag, Reihe Kultur- und Medientheorie
Die Cyberpunk-Literatur – eine kurzlebige, aber bis heute einflussreiche Strömung der 1980er Jahre. Als erste ausführliche Auseinandersetzung mit den nahen Zukunftswelten der Cyberpunk-Literatur zeigt dieses Buch, wie das Genre mit seinen zentralen Topoi der Verschmelzung von Mensch und Maschine medientheoretische Konzepte in sich aufnimmt, fiktionalisiert – und letztendlich fortschreibt. Neben der Auseinandersetzung mit Cyberpunk und Medientheorie des 20. Jahrhunderts präsentiert Jiré Emine Gözen einen ausführlichen Überblick über die deutsche und anglo-amerikanische Science-Fiction-Forschung sowie die künstlerische Umsetzung postmoderner Ästhetik und Wirklichkeitsdarstellung.
Interview mit Jiré Emine Gözen
1. »Bücher, die die Welt nicht braucht. «Warum trifft das auf Ihr Buch nicht zu?
Weil dieses Buch ein ›zum ersten Mal‹ in vielerlei Hinsicht darstellt: Zum ersten Mal wird die Geschichte der
Cyberpunk Avantgarde nachgezeichnet; zum ersten Mal wird die akademische Auseinandersetzung mit der Science Fiction ausführlich beleuchtet; zum ersten Mal wird populärkulturelle Literatur als Ausweitung von Medientheorie gelesen. Und für alle, die sich über Cyberpunk informieren wollen, enthält das Buch noch eine kleine Schatzkammer: ein Kompendium der zwanzig wichtigsten Cyberpunk-Werke.
2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?
Es wird aufgezeigt, dass es sich bei Cyberpunk um eine künstlerische Avantgarde-Bewegung handelt, die zeitgenössische Medientheorien nicht nur als grundlegende Bausteine für ihre fiktiven Welten nutzt, sondern diese um vielfältige Aspekte erweitert. Von diesem Gedanken ausgehend wird der Status von Kunst als Medientheorie extrapoliert und Science Fiction als eine Form der Medientheorie und Medientheorie als eine Form der Science Fiction verstanden.
3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?
Die vorliegende Archäologie des Cyberpunk ist als ein Plädoyer gegen die klare Trennung von Kunst, Wissenschaft, Hochkultur und Populärkultur zu verstehen. Das Buch stellt sich in diesem Zusammenhang aktuellen Diskussionen zu Genre-Identität und Gattungsdefinitionen, neueren Entwicklungen der phantastischen Literatur und nicht zuletzt Fragen nach dem subversiven Potenzial populärkultureller Texte, Ästhetik und Avantgarde.
4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?
Mit jedem, der sich für Cyberpunk interessiert. Ich hatte das Glück, meine Arbeit bereits mit einigen Cyberpunk-Autoren diskutieren zu können, daher würde ich mich nun sehr gerne mit meinen Lesern austauschen. Und natürlich würde ich mir ein Gespräch mit den Theoretikern wünschen, die in diesem Buch zentral sind: McLuhan, Baudrillard und Teilhard de Chardin.
5. Ihr Buch in einem Satz:
Alles, was Sie schon immer über Cyberpunk wissen wollten, aber nie zu fragen wagten.
...
hab ich beim amazon rumstöbern entdeckt, würde ich mir - als cyberpunk - gerne kaufen, muß ich aber nat. erst wieder budget für freischaufeln^^
falls jemand das buch schon kennt bitte mal (s)eine meinung dazu hierrein
nachtrag: bei amazon kann man in die ersten 30 seiten (oder so) reingucken
Bearbeitet von TheFallenAngel, 29 März 2012 - 08:20.