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Kunst muss umsonst sein! Oder weg mit den Urheberrechten!?


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58 Antworten in diesem Thema

#31 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 30 April 2012 - 12:06

youtube ist auf jeden Fall eine Möglichkeit, Publikum zu finden. Simon Tofield mit seinen Katzen-Filmchen ist DIE Erfolgsgeschichte von youtube. Ich liebe die Dinger, und ich habe inzwischen drei Bücher von ihm. Ich gebe auch Dinge umsonst aus der Hand: Storys auf meiner Homepage, eine für "Cthulhu Libria", immer mal wieder eine für die Dresdner "TERRAsse". Das ist Landschaftspflege, und wenn es jemand liest, dem das Geld fehlt, meine Bücher zu kaufen, dann hat er meinen ausdrücklichen Segen. Was anderes ist es, wenn Hinz und Kunz meinen Kram kopieren - würde ich auch sauer darauf reagieren. Vielleicht wäre das ja ein Modell: Wir verkaufen unseren Kram, aber ein, zwei Mal im Jahr machen wir was kostenlos, damit auch die Leute Kultur abbekommen, die sich zwischen Butter aufs Brot und Buch ins Regal entscheiden.
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#32 Gast_Dirk_*

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Geschrieben 30 April 2012 - 12:17

Wäre ich sofort dabei! Denn das wäre freiwillig, im Gegnsastz zu "von oben verordnet"

#33 Ming der Grausame

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Geschrieben 30 April 2012 - 20:01

Aber was nützen die vielen tollen Klicks, wenn sie nicht in bezahlten Downloads oder Käufen enden?

Das ist doch längst Wirklichkeit. An viele Musik Clips ist auf YouTube bereits unten rechts ein Link zu iTunes, wo man besagte Musikstücke direkt käuflich erwerben kann.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 30 April 2012 - 20:04.

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#34 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 30 April 2012 - 21:11

Hi Ming.

Ja, das ist richtig.
Aber zugleich auch gefährlich gleichmachend.
Was nützt das einem Digitalmaler, wenn er tolle Clips mit Musik bei YT einstellt? Kann man die da auch direkt kaufen?
Wie sieht das mit (professionellen) Filmen aus? Würde die jemand kaufen wenn man sie auf YT kostenlos sehen kann?
Was bringt YT einem Autor?

Ich sehe die Möglichkeiten, ich finde sie spannend, aber sie sind derzeit noch viel zu undiferenziert für die verschiedensten Formen von Kunst oder Kreativität, um sie alle auf "einen Kanal zu schalten"
Und glaube mir, wenn ich dir sage, dass ich mir ernsthaft Gedanken darüber mache, wie ich näher an die Leser kommen kann, ohne direkt meine läppischen 24 Tage Urlaub mit 'ner Lesereise quer durch Deutschland zu verbringen, bei der ich am Ende bis zur Schmerzgrenze meines Kontos draufzahle Eingefügtes Bild

Das ist es, was mich immer so stört.
YT ist super, YT ist toll und I-Tunes ist ja so spitze ... klar. Für Musiker (vielleicht?)
Und der Rest?

Bearbeitet von Dirk, 30 April 2012 - 21:12.


#35 lapismont

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Geschrieben 30 April 2012 - 22:06

Ich hab mal mit der Möglichkeit rumgespielt, ein eBook mit meinen Gedichten zu erstellen. Ging fast ganz gut. Hab mit Open Office Texte und Bilder gemischt, Inhaltsverzeichnis erstellt und wollte dann ein eBokk erzeugen. PDF kein Problem. Kann man direkt im OO erstellen. Sieht exakt aus, wie im Original. Dann wollte ich das Papyrus-Feature nutzen, eBooks zu erzeugen. Erstes Problem: Keine odt-Erkennung. ok, im OO in rtf gewandelt Papyrus konnte es nicht laden. Offenbar zu groß. Okay, ich weiß auch nicht warum die rtf-Datei 148 M groß wurde. Also Alternative gesucht. Calibre soll alles können. Doch was Calibre aus der PDF-Datei transformierte, war eher Quark als allererste Sahne und wie ich das bereinigen sollte, erschloss sich mir nicht. Außerdem waren die Bilder wild durcheinander geraten. Big Fail. Also Sigil. Tolles Programm, erstellte zwar auch in der ersten Fassung Seltsames, aber immerhin bietet es einen guten Quellcode-editor. Ruckzuck hatte ich das epub fertig. Doch dann fiel mir auf, dass Sigil HTML erzeugt hatte. Das eBook war eine Webseite. Also hatte ich die ganze Arbeit darauf verwendet aus Texten, die alle im Netz veröffentlicht sind, von einer HTML-Seite in eine andere zu kopieren. Toll. Nun hab ich zumindest eine Sammlung von Gedichten der letzten drei Jahre mit Bildern und kann mir überlegen, wie ich dass irgendwo downloadbar hinstelle und ich frage mich, ob es eigentlich gerecht ist, dass ich meine Werke kostenlos im Netz verlegt bekomme. Rund um die Uhr zugänglich, weltweit. Schon komisch, da wird gefragt, wer den Autor für seine Arbeit bezahlt, aber Technik-Frank von der Leselupe steht nirgends auf einer Forderungsliste.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#36 Gast_Dirk_*

Gast_Dirk_*
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Geschrieben 30 April 2012 - 22:34

Hi Lapismomt.

Jetzt hast mal einen kleinen, ja geradezu winzigen Einblick in die Arbeit eines Verlegers (des erzpöhsen Verwerters) gehabt.
Solange man so etwas aus Hobby macht, ist jede Investition an Zeit und Geld vergleichbar mit dem Kauf eines neuen Modells für die Eisenbahn, oder dem Basteln am RC-Modellhubschrauber.
Die Eisenbahn steht im Keller und ist nur Besuchern zugänglich, das RC-Modell kann man als Zuschauer nur dann bewundern, wenn du draußen bist.
Da juckt es keine Sau, ob dein Hubi aussieht wie Klecks zusammengebaut, oder deine Modelleisenbahn beim Fahren eiert.

Wenn du aber schreibst, und du möchtest dass die Leute dich gerne lesen, dann musst du richtig Arbeit investieren.
Und du brauchst Hilfe, denn du alleine kannst ein Werk niemals perfekt hinbekommen. Und ganz alleine Eintüten, Vermarkten etc. ... du siehst es gerade selber.
Es sieht nur das wie Spielerei aus, dass keine ist und viel, viel Arbeit, Zeit und Mühen gekostet hat.

LG

Dirk Eingefügtes Bild

Nachtrag:
Und bevor du jetzt sagst, dass dein Beispiel ja nur den Idealismus am Kunstschaffen darstellen sollte, frage ich dich, wieviele Leser denn auf die Leselupe kommen, die keine Mitglieder sind?
Um es krasser und bewusst sehr übertrieben zu formulieren:
Das ist Kunstschaffen für einen kleinen, in sich abgeschlossenen Mikrokosmos an Liebhabern, die sich gegenseitig ihre Briefmarkensammlungen präsentieren.
Aber ich habe noch von keinem Werk gehört, dass aus der Leselupe hinaus in die große weite Welt geschafft hätte, oder dessen Filmrechte vielleicht zum Verkauf stehen.
Das ist jetzt weder böse noch abwertend gemeint, sondern einfach nur realistisch.
Ich hoffe, du verstehst das auch so, Lapismont, denn damit will ich weder die Leselupe noch irgendjemandes Idealismus durch den Kakao ziehen!
Aber wenn das im Endeffekt das große Ziel ist, die Kultur wieder auf Kleinklein und Mäzene und Spender zu ziehen, dann sehe ich im Reformwillen der Piraten und ihrer Befürworter schon eher einen Rückschritt ins Mittelalter, denn einen Fortschritt ins digitale Zeitalter.

Bearbeitet von Dirk, 30 April 2012 - 22:45.


#37 Harald Giersche

Harald Giersche

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Geschrieben 30 April 2012 - 23:00

Ich hab mal mit der Möglichkeit rumgespielt, ein eBook mit meinen Gedichten zu erstellen. Ging fast ganz gut. Hab mit Open Office Texte und Bilder gemischt, Inhaltsverzeichnis erstellt und wollte dann ein eBokk erzeugen.

Na, das möchte ich sehen: die Option eBokk habe ich auch noch nicht entdeckt. Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

PDF kein Problem. Kann man direkt im OO erstellen. Sieht exakt aus, wie im Original. Dann wollte ich das Papyrus-Feature nutzen, eBooks zu erzeugen.

Warum? Du hast ja doch schon Calibre in der Pipeline ...

Erstes Problem: Keine odt-Erkennung.

Wenn Du Papyrus hast, und die Funktion nutzen willst, warum nimmst Du es denn nicht gleich zum Formatieren?

ok, im OO in rtf gewandelt Papyrus konnte es nicht laden. Offenbar zu groß. Okay, ich weiß auch nicht warum die rtf-Datei 148 M groß wurde.

Ich kenne keine Papyrus-Probleme mit zu großen Dateien, aber ... Wenn Du Original Photo-Dateien oder BMPs in ein Dokument lädst, kann das schon mal passieren, da rtf ein relativ primitives Format ist ...

Also Alternative gesucht. Calibre soll alles können. Doch was Calibre aus der PDF-Datei transformierte,

Wieso an dieser Stelle pdf? Calibre kann mit odt-Dateien ganz wunderbare eBooks erstellen.

Falls Du das eBook-Projekt ernsthaft planst, dann darfst Du mich gerne mal PMen. Eingefügtes Bild
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#38 lapismont

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Geschrieben 01 Mai 2012 - 00:08

Ich habs ja nun mit Sigil geschafft.

Gedichte in Papyrus - nö. Das ist mir zu bunt.

klar, ich habe nicht sonderlich viel Zeit investiert und ich bin auch kein Handbuchleser, aber ich fand es schon erschreckend, dass meine Gedichte so zerstückelt wurden.

@Harald
habs grad probiert. Du hast Recht, die odt-epub Umwandlung in Calibre sieht besser aus, als pdf-epub.
Nur das Inhaltsverzeichnis geht nicht.

@Dirk

Nachtrag:
Und bevor du jetzt sagst, dass dein Beispiel ja nur den Idealismus am Kunstschaffen darstellen sollte, frage ich dich, wieviele Leser denn auf die Leselupe kommen, die keine Mitglieder sind?
Um es krasser und bewusst sehr übertrieben zu formulieren:
Das ist Kunstschaffen für einen kleinen, in sich abgeschlossenen Mikrokosmos an Liebhabern, die sich gegenseitig ihre Briefmarkensammlungen präsentieren.
Aber ich habe noch von keinem Werk gehört, dass aus der Leselupe hinaus in die große weite Welt geschafft hätte, oder dessen Filmrechte vielleicht zum Verkauf stehen.


Das ist komplett irrelevant. Zum einem gibt es sehr wohl erfolgreiche Autoren, die in der Lupe Texte gepostet haben, zum anderen rede ich konkret von Lyrik.

Es gibt in Deutschland zwei Lyrik-Welten, die sich weder wahrnehmen noch berühren. Da gibt es das Feuilleton-Gedicht. Gedruckt, studiert und ungelesen.
Dann gibt es das Internetgedicht. Weder gedruckt, noch von Germanisten goutiert, aber mit einer festen Leserschaft.
Gedichte werden sehr selten geschrieben, um Geld zu verdienen, aber eigentlich immer will man Leser haben. Internet-Portale liefern das eher, als Papierverlage. Selbst wenn es sich nur um Mitglieder handelt, die da lesen, ist 100 Prozent mehr, als wenn man die Verlagsschiene nutzen würde. Hier geht es gar nicht anders, man muss seine Werke kostenlos veröffentlichen, sonst findet man keine Leser.

Eine Kleinstverlagsanthologie bringt es selten mehr als auf 200 Exemplare. In der Größenordnung bewegen sich auch meine Aufruf-Zahlen durchschnittlich pro Gedicht.

Mir geht das Jammern von Autoren auf den Geist, dass sie für ihre ARBEIT bezahlt werden wollen. Kunst und Arbeit sind zwei verschiedene Dinge. Wer sich für seine Arbeit nicht bezahlen lässt, sollte das Problem selbst klären.

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#39 valgard

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Geschrieben 01 Mai 2012 - 06:25

Ich habs ja nun mit Sigil geschafft. Gedichte in Papyrus - nö. Das ist mir zu bunt. klar, ich habe nicht sonderlich viel Zeit investiert und ich bin auch kein Handbuchleser, aber ich fand es schon erschreckend, dass meine Gedichte so zerstückelt wurden. @Harald habs grad probiert. Du hast Recht, die odt-epub Umwandlung in Calibre sieht besser aus, als pdf-epub. Nur das Inhaltsverzeichnis geht nicht. @Dirk Das ist komplett irrelevant. Zum einem gibt es sehr wohl erfolgreiche Autoren, die in der Lupe Texte gepostet haben, zum anderen rede ich konkret von Lyrik. Es gibt in Deutschland zwei Lyrik-Welten, die sich weder wahrnehmen noch berühren. Da gibt es das Feuilleton-Gedicht. Gedruckt, studiert und ungelesen. Dann gibt es das Internetgedicht. Weder gedruckt, noch von Germanisten goutiert, aber mit einer festen Leserschaft. Gedichte werden sehr selten geschrieben, um Geld zu verdienen, aber eigentlich immer will man Leser haben. Internet-Portale liefern das eher, als Papierverlage. Selbst wenn es sich nur um Mitglieder handelt, die da lesen, ist 100 Prozent mehr, als wenn man die Verlagsschiene nutzen würde. Hier geht es gar nicht anders, man muss seine Werke kostenlos veröffentlichen, sonst findet man keine Leser. Eine Kleinstverlagsanthologie bringt es selten mehr als auf 200 Exemplare. In der Größenordnung bewegen sich auch meine Aufruf-Zahlen durchschnittlich pro Gedicht. Mir geht das Jammern von Autoren auf den Geist, dass sie für ihre ARBEIT bezahlt werden wollen. Kunst und Arbeit sind zwei verschiedene Dinge. Wer sich für seine Arbeit nicht bezahlen lässt, sollte das Problem selbst klären.



Eigentlich will ich schon für meine Bilder bezahlt werden.
Genauso wie ich im Lotto gewinnen will.
Das hat jetzt mit Jammern nichts zu tun.
Man will so vieles im Leben weiß aber auch das man nicht alles erreichen kann.
Oder ist dieses Wollen gar eben eine Träumerei, die jeder mal hat?

Ohne Internet wäre ich nicht mit den Leuten in Kontakt gekommen die es ermöglicht haben meine Bilder einer größeren Öffentlichkeit zu präsentieren.
Und draus resultiert jetzt das ich ab und zu eine Kleinigkeit verdiene.

Ich mache aber nicht unbedingt Bilder damit ich sie verkaufen kann.
Ich mache sie einfach weil ich will und muß.

Und ob ich für Kunst oder Arbeit bezahlt werde, wo ist der Unterschied?
Wer definiert Kunst?
Kunst und Arbeit sind manchmal auch fließend.
Kunst ist auch erschaffen, erbauen.

lothar

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Genau ich entscheide was ich kostenlos mache oder anbiete!
Und mir macht es nichts aus Sachen, Dinge, Arbeit für nix zu machen.
Aber eben nach meiner Entscheidung.

lothar
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#40 Nina

Nina

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Geschrieben 02 Mai 2012 - 21:47

Ich war beim EuroCon bei einer interessanten Diskussion zu Gast, wo es um das Thema der kostenlosen Online-Publikation ging. Die diskutierenden Stargäste wirkten da gerade in Hinsicht Piraterei wenig emotional. Einige veröffentlichen ohnehin viel Material frei, andere haben entdeckt, dass manche Leser sich das erst klauen gehen und dann zur Signierstunde mit einem Buch kommen. Einer hat aber auch eine einfache Rechnung aufgestellt, wie viel er schreiben kann, wenn er nebenbei noch einem Broterwerb nachgehen muss und wie viel er jetzt schreiben kann, wo das Geschäft läuft. Und dass er auch drum nichts zu verschenken hat, weil er sonst wieder einen Job annehmen müsste, der nichts mit dem Schreiben zu tun hat und dann halt bloß alle paar Jahre ein neues Buch kommt. Eine Dame meinte auch, dass "Online-Veröffentlichen" nicht automatisch "unbezahlt" bedeutet, weil sie selbst für ihr Online-Magazin ausreichende Werbefinanzierung hätte, um normale Honorare zu zahlen. Das fehlt mir auch im deutschsprachigen Raum, wo einige Online-Magazine nicht mal das Geld haben, um kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellte Bücher an Rezensenten zu versenden. Noch mal zum Thema Leselupe: Also meine Geschichte aus der Leselupen-Anthologie kam immerhin auf Platz 2 beim DPP. Davor kannte mich keine Sau, denn das ist schon lange her. Und auf Platz 1 war da Eschbach, also sehe ich das als Erfolg an. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass man als Autor auch mitunter aus seinen Schuhen wächst. Geschichten in öffentlich zugängliche Foren stellen habe ich lange mit großer Begeisterung getan, tue ich aber aus mehreren Gründen heute nicht mehr. Zu der Piratendebatte: Also ich kann mich da sehr aufregen, was für ein Strafmaß für so ein bisschen Runterladen theoretisch möglich ist. Man muss das immer wieder in Relation sehen. Z.B. zu Verbrechen, wo ein Mensch halb tot geprügelt wird und womöglich sein Leben lang irgendeine Beeinträchtigung spürt und wo es dann Bewährungsstrafen für die Täter gibt. Und wenn man dann eine Werbespot sieht, wo eine Mutter mit ihren Kindern dem Familienvater im Gefängnis ein Geburtstagsständchen darbringt (ihr kennt den sicher noch, auch wenn er inzwischen nicht mehr laufen dürfte) und rüberkommt, dass der Mann für das Runterladen von Filmen jahrelang inhaftiert ist, welchem normalen Menschen kommt da nicht das Kotzen? Ich sehe es nur problematisch, wenn das salonfähig wird und dann Kunstschaffende vielleicht sogar angepöbelt werden, weil sie nichts zu verschenken haben. Ich habe selbst einige entsprechende Reaktionen erlebt, weil ich meinte, ich schreib nicht so viel, dass ich jedem E-Zine mal eben so eine exklusive Erstveröffentlichung für lau geben kann. Vielen denken ja, dass jeder Autor für jede Möglichkeit der Veröffentlichung unendlich dankbar sein muss. Und in ein paar Foren waren sie auch angepisst, weil ich auf die Nachfrage hin gemeint habe, dass ich zum Diskutieren da bin (es gibt in faktisch jedem Autorenforum Diskussionsbereiche) und nicht, um meine Texte reinzustellen.

#41 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 19:57

Wer definiert Kunst?

Der Käufer natürlich, wer den sonst?
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

Buck Rogers

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#42 molosovsky

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 21:17

Ich amüsiere mich ja immer wieder mal, wenn versucht wird, irgendwelche Sachen, die sich nicht eindeutig definieren lassen, zu definieren, aber bei ›Kunst‹ kommt man da nun wirklich nicht auf einen grünen Zweig, wenn man annimmt, irgendjemand (sei es eine einzelne Person oder eine abstrakte Gruppe) könne das, was sich mit dem Begriff ›Kunst‹ (je nach Blickwinkel, Absicht und Zusammenhang) bezeichnen lässt hübsch verpackungszettelsimpel definieren. Es lässt sich durchaus einwenden, dass in der heutigen Zeit Kunst zu großen Teilen ein spekulatives Feld ist, auf dem erstaunlich ähnlich dem Finanzmarktsektor Wetten für Fortgeschrittene mit entsprechendem Klingelbeutel abgeschlossen werden. Hierbei wären jene, welche die Wetteinsätze aufbringen können, die eigentlichen Käufer und somit die Deutungshäupter darüber, was Kunst (die einen Haufen Kohle bringt) ist, und was nicht*. Die Kunst lebt jedoch viel zu sehr von einer alle Einseitigkeiten nichtenden / umkrempenden / evolutionierenden Dialektik, als dass diese Beschreibung wirklich greifen könnte, zumindest kann sie nicht alles fassen, was als Kunst angestrebt wird, bzw. als Kunst durchgeht. Der Verdacht steht seit längerem im Raum, dass es sich bei Kunst nicht um Sachen, sondern um Prozesse dreht. Grüße Alex / molo * Leute die Galerieeintrittskarten, Drucke oder Bildbände und dergleichen kaufen, sind dann nur noch die kleinen Schwarmkonsumenten, welche die Ästhetik-Brosamen schnabbulieren dürfen, die vom Tisch des Marktes abfallen.

Bearbeitet von molosovsky, 08 Mai 2012 - 21:19.

MOLOSOVSKY IST DERZEIT IN DIESEM FORUM NICHT AKTIV: STAND 13. JANUAR 2013.

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#43 Ming der Grausame

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 21:32

Nun, dass ein Kunstwerk immer das Endprodukt eines Prozesses ist, dürfte wohl niemand widersprechen. Ob die Kunst selbst jedoch auch nur immerwährender Prozess ist, wird seit der Moderne zwar immer wieder gern propagiert, aber stimmen muss besagte dynamisch-prozesshafte Betrachtungsweise deswegen trotzdem nicht. Sie ist meiner Meinung nach nur eine von vielen Betrachtungsweisen.
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#44 molosovsky

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Geschrieben 08 Mai 2012 - 22:11

Die Sammlungen an erstaunlichen Teil-Definitionen von SF sind ja schon beachtlich, aber vergleichsweise übersichtlich, wenn man stöbert, was es alles an klugen, beachtenswerten, überraschenden und aberwitzigen Definitionen zu Kunst gibt.

Statt weiter Fizzel Fizzel zu debatieren, werf ich lieber mal ein steiles Zitat (aus dem Gedächtnis) von William Gibsons in den Raum, einfach, aus Spaß an der intelligenten Abschweifung. Steht im zweiten Roman der ›Blue Ant‹- / ›Bigend‹-Trio, »Spook Country«. Geht in etwa so:

Künstler oder Armeen. Bei neuen Technologien rennt der Hase oftmals so, dass der Einsatz der interessantesten neuesten Anwendungen entweder auf einem Schlachtfeld oder in einer Galerie stattfindet.

Artists or the military: That’s something that tends to happen with new technologies generally: the most interesting applications turn up on the battlefield, or in a gallery.


Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 08 Mai 2012 - 22:14.

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Geschrieben 09 Mai 2012 - 18:08

Da muss du eine andere Version von Quellcode als ich haben. Auf Seite 65 unterhält sich Tito nämlich mit Alejandro über ihre Familie. Aber was du meinst, ist auf Seite 88: „Das kam, weil ich vorhatte, Astronom zu werden, und Satelliten mich faszinierten. Das Interessanteste am GPS-Netz, was es ist, was wir daraus machen, was wir daraus noch machen könnten, alles wurde von Künstlern entwickelt. Von Künstlern oder vom Militär. Das ist mit neuen Technologien generell so: Die interessantesten Anwendungen gibt es auf dem Schlachtfeld oder in einer Galerie.“ Und nein, ich habe noch nie eine wahrhaftig interessanteste Anwendung in einer Galerie gesehen.

Und zwischen einen Künstler und ein schnöder Technokrat, so virtuos er auch sein mag, sollte man schon trennen. Ein Künstler ist ein Künstler und ein Ingenieur ein Ingenieur.
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Geschrieben 09 Mai 2012 - 18:51

Welcome to the offtopicdome:

Ein Künstler ist ein Künstler und ein Ingenieur ein Ingenieur.

So wie bei den Zwillingsbrüdern Leonardo (Künstler) und Antonio (der Ingenieur) da Vinci.

Ansonsten ist mir schon klar, dass so was wie die SCUMAK 2-Maschinen von Roxy Paine nicht für jeden als Kunst und/oder als Ingenieursleistung gelten, aber für mich persönlich reicht das schon aus, um eine Verwandtschaft und mögliche innige Beziehung zwischen Kunst- und Ingenieurssphäre zu belegen.

Und Hersteller von handgemachten High-End-Protz-Kunstobjekt-Objektkunst-Armbanduhren würden sich durch Dein Banausentum auch arg gekränkt fühlen.

Ach ja, meine Seitenangabe bezieht sich auf die englische TB-Ausgabe, abgelesen von meiner iPad-Kindle-Ausgabe von »Spook Country«. — Und Danke, Ming, für die offizielle deutsche Übersetzung der Stelle!

Grüße
Alex / molo

Bearbeitet von molosovsky, 09 Mai 2012 - 18:53.

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#47 Ming der Grausame

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Geschrieben 09 Mai 2012 - 21:03

Nein, Leonardo da Vinci war Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er selbst sah sich nie als Künstler, sondern als Universalgelehrten an und wurde gegen Ende seiner Lebenszeit daher zu Recht als Uomo Universale verehrt. Er war schlicht ein hyperaktives Genie. Und die Hersteller von Schweizer Luxusuhren bezeichnen sich übrigens alle selbst als schnöde Manufakturen, d.h. explizit als Handwerker und nicht als Künstler.
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Geschrieben 09 Mai 2012 - 21:16

Und auch Roxy Paine bezeichnet ihr Auto Sculpture Maker nur als Maschine. Dass diese Maschine auch als ein Kunstobjekt aufgefasst werden kann, ist unzweideutig – ich jedoch würde sie mir nicht kaufen.
„Weisen Sie Mittelmäßigkeit wie eine Seuche zurück, verbannen Sie sie aus ihrem Leben.“

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#49 molosovsky

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Geschrieben 09 Mai 2012 - 21:45

Die SCUMAK-Maschine von Roxy Paine kann man (soweit ich weiß) nicht kaufen. Verkauft werden die Objekte, die sie macht. Grüße Alex / molo

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 05:59

Nein, Leonardo da Vinci war Maler, Bildhauer, Architekt, Anatom, Mechaniker, Ingenieur und Naturphilosoph. Er selbst sah sich nie als Künstler,


Was primär damit zusammenhängt, dass es den Begriff des Künstlers, wie wir ihn heute verstehen, damals schlicht nicht gab. Auch keiner von Leonardos Zeitgenossen bezeichnete sich als Künstler im heutigen Sinn.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#51 Ming der Grausame

Ming der Grausame

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 16:26

Chlor! Aber Leonardo da Vinci wollte ja nicht einmal als Maler tituliert werden. Er sah sich selbst nämlich primär als ein Mann der Wissenschaft und nicht als ein Mann der Kunst.
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#52 simifilm

simifilm

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 16:56

Chlor! Aber Leonardo da Vinci wollte ja nicht einmal als Maler tituliert werden. Er sah sich selbst nämlich primär als ein Mann der Wissenschaft und nicht als ein Mann der Kunst.


Im Grunde der gleiche Einwand wie oben: Das Konzept "Kunst" im heutigen Sinne gab es damals ohnehin nicht. Wohl aber das aus der Antike stammende Konzept der Sieben Freien Künste und der Praktischen Künste; wobei Letztere als weniger wertvoll betrachtet wurden. Zu Leonardos Selbstverständnis ist zu sagen, dass er in seinem Trattato della pittura nachzuweisen versucht, warum Malerei eine wissenschaftliche, d.h. mathematische Kunst ist und deshalb nicht nur unbedingt zu den Freien Künsten gehören, sondern dort sogar einen Spitzenplatz einnehmen müsste. Dass ihm das so wichtig dürfte nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass er sich durchaus als Maler versteht, dass Malerei bei ihm aber den Status einer Wissenschaft hat.

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#53 Ming der Grausame

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 17:32

Ja, mir ist durchaus bekannt, dass Leonardo die Malerei als eine durchaus nutzbringende Technik verstand, eben als eine Vorform der Photographie. Ansonsten bin ich aber nach wie vor nicht davon überzeugt, dass sich da Vinci im heutigen Sinne als Künstler verstehen würde. Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass er mit der abstrakten Malerei rein gar nichts anfangen könnte, dafür war er einfach viel zu sehr damit beschäftigt zu erkenne, was die Welt im Innersten zusammenhält. Ich denke, mit dem Kunstbegriff der Moderne könnte er schlicht rein gar nichts anfangen.
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#54 simifilm

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 17:36

Ansonsten bin ich aber nach wie vor nicht davon überzeugt, dass sich da Vinci im heutigen Sinne als Künstler verstehen würde.


Wer sagt das denn?

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#55 Ming der Grausame

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Geschrieben 10 Mai 2012 - 17:38

Gut, dann sind wir zwei ja mal einer Meinung. Eingefügtes Bild
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#56 Heidrun

Heidrun

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Geschrieben 11 Mai 2012 - 12:31

"Praktische Künste" gefällt mir ausnehmend gut, Simi, denn ich kenne Ingenieure, die sind Künstler und ihre Werke beeindrucken mich viel mehr als manches hochgelobte Bildwerk.

Übrigens durfte ich gestern erleben, wie sich zwei Piraten in Fragen des Copyrights heftig in den Haaren hatten. Schlimmer kann es zwischen Filmkonzernen und Raubkopierern auch nicht krachen. Seither ahne ich, dass die Truppe weit unübersichtlicher ist, als ich angenommen hatte. Und dabei hatte ich sie bisher für das politische Äquivalent eines Heuhaufens gehalten ... Eingefügtes Bild

Und jetzt noch ein Aspekt, den ich den Kollegen vom Schriftstellerverband verdanke: "freier Zugang" heißt nicht "kostenloser Zugang". Bücher gibt es für sehr wenig Geld in der Bibliothek. Das ist zweifellos frei, aber der Autor bekommt einen Obolus von der VG Wort.
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#57 lapismont

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Geschrieben 04 Juli 2012 - 10:59

Interessanterweise sieht der Buchreport Auswirkungen des Urteils zum Weiterverkauf von Softwarelizenzen auf den eBook-Bereich http://www.buchrepor...ef706bcebdb2a8a Das Kaufen eines gefüllten eBook-Readers wird also möglich. Ich frage mich, wie man etwa bei 1.000 eBooks auf einem Reader die Lizenzen überprüfen soll als Käufer. Und wie prüft man, das der Verkäufer keine Kopie behält? Von der eventuellen Werschöpfung hat keine Autorin oder Autor etwas. Falls der Buchreport das wirklich richtig sieht, ist das für mich ein weiteres Zeichen dafür, dass sogenanntes geistiges Eigentum seinen monetären Wert verlieren wird.

Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.

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#58 valgard

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Geschrieben 04 Juli 2012 - 16:15

Müssen muß gar nix! Kunst kann umsonst sein! lothar
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#59 Kaffee-Charly †

Kaffee-Charly †

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Geschrieben 04 Juli 2012 - 19:08

Interessanterweise sieht der Buchreport Auswirkungen des Urteils zum Weiterverkauf von Softwarelizenzen auf den eBook-Bereich
http://www.buchrepor...ef706bcebdb2a8a

Das Kaufen eines gefüllten eBook-Readers wird also möglich.

Ich frage mich, wie man etwa bei 1.000 eBooks auf einem Reader die Lizenzen überprüfen soll als Käufer. Und wie prüft man, das der Verkäufer keine Kopie behält?
Von der eventuellen Werschöpfung hat keine Autorin oder Autor etwas.

Falls der Buchreport das wirklich richtig sieht, ist das für mich ein weiteres Zeichen dafür, dass sogenanntes geistiges Eigentum seinen monetären Wert verlieren wird.

Mit der Wertigkeit des geistigen Eigentums hat das gar nichts zu tun.
Erworbenes Eigentum durfte (bis auf Ausnahmen) schon immer weiterverkauft werden.
Sonst wäre jeglicher Handel, so wie wir ihn heute kennen, gar nicht möglich.
Oder glaubst du, der Klamottenladen, in dem du deine Kleidung kaufst, hätte die Sachen selbstgemacht und nicht vorher beim Hersteller bzw. Großhändler eingekauft?
Softwarehersteller haben nur immer wieder versucht, mit personalisierten Lizenzen das Recht zu unterlaufen, erworbenes Eigentum weiterverkaufen zu dürfen, um so mehr Gewinn machen zu können.
Dieser verbraucherunfreundlichen Praxis wurde jetzt ein Riegel vorgeschoben.
Jetzt kann nicht mehr benötigte Software und dazugehörige Lizenzen (aber nur das komplette Lizenz-Paket) weiterverkauft werden. Man darf davon nur keine Kopien behalten, denn das wären dann Raubkopien, weil man nach dem Verkauf nicht mehr der rechtmäßige Eigentümer ist.

In der Praxis gab es das schon lange.
Verbraucherfreundlichen Software-Herstellern hat es völlig gereicht, wenn man ihnen den Verkauf der Software-Lizenzen mitgeteilt und eine Erklärung beigefügt hat, dass man keine Kopien der Software mehr besitzt. Und die Sache war erledigt.
Leider gibt es (vor allem bei den "Großen") Softwarehersteller, denen das nicht passt, weil sie dann nicht mitverdienen können. Die sind jetzt (zu Recht) vor die Wand gelaufen.

Mit der monetären Wertigkeit des geistigen Eigentums hat das nichts zu tun, sondern nur mit dem Verwendungsrecht rechtmäßig erworbenen Eigentums.

(Man sollte nicht jede Neuigkeit aus dem Blickwinkel der eigenen Wunschvorstellungen betrachten. Eingefügtes Bild )
Eingefügtes Bild
Kaffee-Charly

Bearbeitet von Kaffee-Charly, 04 Juli 2012 - 19:08.



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