32 Antworten in diesem Thema

[Frederic Brake]

Ich bin mir nicht sicher, ob es hier hin gehört. Ich poste es trotzdem mal.
Ich bin über eine Rezi zu meinem Kurzroman "Leipolds Vertrag" gestolpert:
http://www.youtube.com/watch?v=lzUkzIv2jxQ&context=C41032baADvjVQa1PpcFMHcL3wUgapKFS690LMs_-peX1jFO16wD0=

und habe mir die Frage stellt, ob dies die neue Form der direkten Kritik wird oder ob sich die gute, alte ausformulierte Rezi immer oben halten wird.
Grundsätzlich bin ich ja froh um jede Form der Wahrnehmung, besonders, wenn sie positiv ist.

Was denken die geschätzten Autorenkollegen darüber? Soll man sich solche Rezenszionsformen wünschen?

[simifilm]

Kommt natürlich immer darauf an, mit was so eine E-Rezi vergleichst — mit einem Kurzkommentar, wie man ihn in Foren oder auf Amazon findet, oder mit einer ausgewachsenen Rezension, die selbst wiederum einen gewissen sprachlichen Anspruch hat. Eine gut geschriebene Rezension sollte ja nicht nur Informationsvermittlung, sondern an sich lesenswert sein. Diesen Anspruch kann eine "E-Rezi" sicher nicht einlösen. An dem konkreten Beispiel sieht man auch recht gut, was die Probleme dieses Formats sind: Steckenbleiben, viele Tjas, Schluckauf … Aber im Vergleich zu vielen anderen Meinungsäusserungen, die im Netz rumschwirren, ist das auch nicht schlechter. Was mich an dem konkreten Beispiel stört, ist ein bisschen ein Mangel an Leidenschaft. Die Stärke dieses Format könnte ja sein, dass da mehr Emotionen vermittelt werden. Das ist zumindest hier nicht wirklich der Fall; die junge Dame ist mir ein bisschen zu lustlos.

[Nina]

Also ich muss gestehen: Wenn ich mich für ein Buch, einen Film oder ein Hörbuch interessiere, suche ich zwar nach Rezensionen, aber ich hätte da nicht die Geduld, da so einen Videobeitrag reinzuladen und dann ein paar Minuten lang zu schauen. Ich habe meist auch nicht mal die Frage, ob das "gut ist", sondern ob es das ist, worauf ich gerade Lust habe. Z.B. SF und kein Thriller, der zufälligerweise ein paar Jahre in der Zukunft spielt und worüber der Klappentext keine eindeutige Auskunft gibt. Da lese ich halt ein paar Rezis quer und gut ist es. Außerdem lese ich Rezensionen in Magazinen und .pdf-Zines - halt was da drin steht. Da sind aber solche Videorezensionen natürlich nicht dabei.

[My.]

Ich hätte meine Werke in dieser Form gerne von Serdar Somuncu rezensiert. So z.B.: My.

Bearbeitet von My., 21 April 2012 - 17:30.

[Frederic Brake]

Gernüt Hassanknechtici?

Wow, so möchtest du rezensiert werden?

[Oliver]

aber ich hätte da nicht die Geduld, da so einen Videobeitrag reinzuladen und dann ein paar Minuten lang zu schauen.

Ganz genau. Die Geduld habe ich auch nicht, insofern ist diese "analoge" Form für mich auch nur in seltenen Ausnahmefällen was.

[Jaktusch †]

Wow, so möchtest du rezensiert werden?

Ich wusste bisher auch nicht, dass Michael Masochist ist...;-)

Jaktusch

[Ming der Grausame]

Bei Serdar Somuncu stellt sich wenigstens nicht die Frage, ob er bereits scheintot sein könnte.

[Zack]

Ich halte relativ wenig von solchen Videorezensionen, weil sie teilweise sehr nervig durch die übertriebene Sprechweise sind, lustlos wirken oder von Gestotter geprägt. Wirklich gute und sehenswerte gibts da wenige, ich hab zumindest nicht viel gefunden.

Ein weiterer Punkt, der hier angesprochen wird: Man hat selten Lust, sich 10 min Buchgeschwafel anzuschauen, das auch noch "schlecht" ist ... über eine Onlinerezi, auch wenn diese "schlecht" geschrieben ist, kann man drüber scrollen und entscheiden, ob man alles liest. Ansonsten sind viele Onlinerezis in schriftlicher (getippter) Form besser, weil man da doch nochmal überlegt, was man da eigentlich schreibt, was umformuliert, bisschen verbessert. Sollte zumindest so sein.

Ansonsten bin ich eher der Typ, der gerne Rezensionen LIEST ...

Zu dieser Rezension hier: Oh scheiße ... tja ...

[Pogopuschel]

Denis Scheck mach ja in "Druckfrisch" im Prinzip dasselbe. Wenn die Rezis so eloquent und knapp und präzise formuliert sind, dann her damit. Ansonsten ab in die virtuelle Tonne.

[Jaktusch †]

Denis Scheck macht ja in "Druckfrisch" im Prinzip dasselbe.

Aber nur bei der Bestseller-Listen-Durchsicht; und Stil und Ton sind wohl doch noch etwas anders...


@ Zack: Zum erstenmal außerhalb von "fictionfantasy" im SF-Netzwerk unterwegs? Welcome; gerne öfter...

Jaktusch

[My.]

Wow, so möchtest du rezensiert werden?

Ja. Wenn das so gemacht ist: immer gerne auch einen Verriss.

My.

[Zack]

@Jaktusch: Nein, nicht das erste Mal ... aber in der Tat schaff ichs selten raus aus den fictionfantasy-Gefilden - ich hab ja noch ein eigenes Forum, das gepflegt werden will! Ansonsten les ich hier aber auch in vielen Threads mit, auch wenn ich still bin

[Clauss-Hausen]

... es schaut nicht wirklich so aus, als wuerde diese Goddess die Rezi freiwillig verfassen. Sie stirbt ja beinahe vor Nervositaet. Mein Mitleid hat sie.

[Frederic Brake]

Also, ich habe sie nicht gezwungen.

[Clauss-Hausen]

Also, ich habe sie nicht gezwungen.

Bei nochmaligem Lesen... oops ist ja Dein Roman...
Spricht man den Namen jetzt als Brake oder Brake aus?
Ich zumindest haette geschaut, dass ich nicht gar zu verfahren wirke, wenn ich sowas online stelle.
Aber immerhin, nicht schlecht, dass sich die Dame Deines Werkes angenommen hat. Gratulation

[My.]

Der Unterschied zwischen ihrem Video und dem von Somuncu ist vermutlich der gleiche wie bei einem Manuskript, das im Selbstverlag erscheint und einem, das bei einem "richtigen" Verlag (klein, mittel, groß - das ist egal) erschienen ist. Während Somuncu sein Video geschnitten, nachbearbeitet hat, sicherlich den einen oder anderen Satz auch einmal wiederholt haben könnte, hat sie das Ding einfach laufen lassen, mit der Folge: keine Dramaturgie, keine Steigerung, keine Stringenz (so nennt man das, glaube ich). Die Idee solcher Videorezis ist gut, aber auch hier sollte man am Ende einfach nochmal Korrektur lesen. My.

[Harald Giersche]

Punkt!

[Felix]

IAllerdings ist es ja auch ihre erste wenn ich es richtig Verstanden habe.

Naja, sie hat weit über 100 Videos hochgeladen. Auf den ersten Blick sind das alles Rezensionen, allerdings zu gedruckten Büchern. War diese vielleicht die erste zu einem ebook und heißt deshalb "e-Rezi?"

Mir ist sie auch eindeutig zu wenig auf den Punkt gesprochen. "Druckfrisch" hingegen schaue ich gerne und Michaels Vorschlag würde ich auch folgen. Wenn schon Pfeffer, dann auch richtig.

[Ming der Grausame]

Nachbearbeitung ist nicht immer notwendig, wenn man sein Metier versteht. Ich denke kaum, dass Denis Scheck mehr als einen Anlauf braucht. Warum auch? Er weißt doch, was er sagen will. Die Thusnelda da oben hat aber schlicht kein Plan und daher bringt sie es auch nicht auf den Punkt. Sie versucht bestenfalls ihr persönliches Gewoge zu vermitteln – aber ihre zufälligen inneren Vereigenschaftungen sind nichts anderes als ein Ausdruck ihrer überbordende Langeweile und interessieren daher schlicht niemanden.

[methom]

Die Thusnelda da oben hat aber schlicht kein Plan und daher bringt sie es auch nicht auf den Punkt.

Nur weil jemand deine Qualitätsansprüche nicht erfüllt, ist das kein Grund, so abfällige Bezeichnungen zu vergeben.

[Ming der Grausame]

Die Thusnelda da oben hat aber schlicht kein Plan und daher bringt sie es auch nicht auf den Punkt.

Nur weil jemand deine Qualitätsansprüche nicht erfüllt, ist das kein Grund, so abfällige Bezeichnungen zu vergeben.

Welche abfällige Bezeichnung? Thusnelda? Thusnelda war immerhin eine Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und die Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius. Was du meinst, dürfte eher Tusnelda oder gar Tussi sein, was de facto tatsächlich eine abfällige Bezeichnung wäre. Aber ich habe sie weder als Tusnelda oder gar als Tussi bezeichnet.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 23 April 2012 - 19:29.

[methom]

Welche abfällige Bezeichnung? Thusnelda? Thusnelda war immerhin eine Tochter des Cheruskerfürsten Segestes und die Gemahlin des Cheruskerfürsten Arminius. Was du meinst, dürfte eher Tusnelda oder gar Tussi sein, was de facto tatsächlich eine abfällige Bezeichnung wäre. Aber ich habe sie weder als Tusnelda oder gar als Tussi bezeichnet.

Komm mir hier nicht mit Spitzfindigkeiten wie einem zusätzlichen h. Wie die Bezeichnung aufgefasst werden wird, dürfte dir klar sein.

[Ming der Grausame]

Ja, ich wusste, wie es aufgefasst werden würde, alleine schon, weil sich besagte Person viel Mühe gemacht hat, das Klischee eines oberflächlichen, eitlen Dummchens zu erfüllen. Ergo war es auch keine abfällige Bezeichnung, sondern bestenfalls eine Tatsachenfeststellung. Wenn ein Klischee mit Leben erfüllt wird, kann man es ja wohl kaum denjenigen anlasten, der auf besagtem Klischee aufmerksam macht, oder?

[Clauss-Hausen]

Typischer Fall von: Muesste eigentlich nicht sein, aber es geht hier gerade ohnehin viel zu friedlich zu?

[My.]

@ methom. Lass es gut sein. Bitte. Auch ich finde Thusnelda (ob mit oder ohne h) nicht abfällig. @ Ming: Ich meine die Analogie zum Schreiben: Text erstellen, Korrektorat, Lektorat, ggf. noch ein Korrektorat. Beim Video: Bilder erstellen, Schnitt, Kontrolle, ggf. Nachdreh und Nachschnitt. Den Plan hätte sie gar nicht so sehr vorher gebraucht, den hätte sie auch nach dem Dreh als Schnittgrundlage erstellen können. Aber egal. Für den Fall, dass man, wie du sagst, "keinen Plan" (beim Dreh) hat, dann kann man das eben durch eine Nachbearbeitung ... ähm, nachbearbeiten My.

[Frederic Brake]

Noch mal zurück zum Thema.

Bei nochmaligem Lesen... oops ist ja Dein Roman...
Spricht man den Namen jetzt als Brake oder Brake aus?
Ich zumindest haette geschaut, dass ich nicht gar zu verfahren wirke, wenn ich sowas online stelle.
Aber immerhin, nicht schlecht, dass sich die Dame Deines Werkes angenommen hat. Gratulation

Vielen Dank. Darum habe ich es aber nicht gepostet.
Der Name wird wie die Stadt an der Weser ausgesprochen.

Noch mal zum Thema:

My.s Kommentar enthält viel Wahres. Ich bin überrascht, dass das Thema so eine Resonanz hat. Grundsätzlich stelle ich mir schon die Frage, wenn sich die Medien, vorne weg das Fernsehen, mit solchen Rezis beschäftigen (blaues Sofa, Vorleser, die legendäre Heidenreich, das literarische Quartett, etc.), sind dann solche (lassen wir mal die Qualität aussen vor) Rezis wie auf Youtube nicht die logische Weiterentwicklung der Gesellschaft 2.0?

[Ming der Grausame]

Typischer Fall von: Muesste eigentlich nicht sein, aber es geht hier gerade ohnehin viel zu friedlich zu?

Nein, sondern schlicht den Umstand geschuldet, dass sie bereits nach 45 Sekunden den Faden verloren hat und es nicht für nötig befunden hat neu anzufangen. Wer eine derart kurze Aufmerksamkeitsspanne hat, hat sich entweder nicht hinreichend vorbereitet oder hat schlich vor der Kamera nichts zu suchen.

Ich meine die Analogie zum Schreiben: Text erstellen, Korrektorat, Lektorat, ggf. noch ein Korrektorat. Beim Video: Bilder erstellen, Schnitt, Kontrolle, ggf. Nachdreh und Nachschnitt. Den Plan hätte sie gar nicht so sehr vorher gebraucht, den hätte sie auch nach dem Dreh als Schnittgrundlage erstellen können.

Ich habe dich durchaus verstanden. Aber auch beim Schreiben gibt es solche Momente, wo man all dies nicht braucht, eben weil man ganz genau weiß, was man vermitteln will, wodurch alles bereits beim ersten Durchgang aus einem Guss gerät. Und das ist ja auch mein Hauptvorwurf: Was ist ihre Message? Geht es ihr wirklich um eine Buchrezension? Mir drängt sich dagegen der Verdacht auf, dass sie nur irgendwas mit Medien machen wollte. Und BTW: Sie hat ja auch mindestens einmal etwas herausgeschnitten. Aber danach war sie so aus der Spur, dass sie es gleich neu hätte machen sollen.

sind dann solche (lassen wir mal die Qualität aussen vor) Rezis wie auf Youtube nicht die logische Weiterentwicklung der Gesellschaft 2.0?

Möglich, aber ganz sicher nicht auf diese qualitative Basis.

Bearbeitet von Ming der Grausame, 24 April 2012 - 10:42.