Wenn wir nicht streng linear erzählen und vor allem die Idee weiter verfolgen, die Reihe wie Justifiers zu gestalten, denn passt das: Band 1 legt den Start und in allen weiteren Bänden wird aufgegriffen, aber die Einzelromane sind einzeln für sich lesbar.
Da bleibt Raum für eine Rückblende in die 2000er, als ein Spinner hinter SARS ein Kommunikationsmuster erkennen möchte, für Hobby-Diplomaten, die sich ein heißes Rennen gegen einen Geheimdienst liefern, weil sie es nicht lassen können, privat zu funken, da baut sich ein Milliardär sein eigenes Raumschiff, passiert in einer Station auf Titan ein Unglück, wird auch Europa Leben unter dem Eispanzer entdeckt, ... die Haupthandlung ist immer präsent, beeinflusst die Einzelromane auch wenig bis stark, aber sie bringen keinen Riesenhandlungsfortschritt, sondern führen allerlei Figuren ein, machen Spaß!
Das klingt mir für eine solche Serie etwas zu auseinanderfallend. Ich hätte da schon eher gerne einen roteren Faden drinnen. Jeder Band kann natürlich andere Perspektiven bieten (und durchaus auch Rückblicke), aber prinzipiell sollte es schon von Band zu Band vorwärts gehen.
Wenn das Zusammentreffen erst am Ende der ersten Staffel zustande kommt, spannen wir unsere Leser aber ganz schön auf die Folter. Was sollen die 4 oder 6 Bände denn alles erzählen, ohne dass sense of wonder zu kurz kommt?
Ja, ich habe auch noch mal darüber nachgedacht und denke, dass das Eintreffen der Fremden als Höhepunkt, etwa in der Mitte der Staffel denkbar wäre. Bis dahin kennt man die Welt und die Figuren gut genug, um bei den Veränderungen, der Panik, der Hoffnung etc. stärker mitzufiebern, als wenn die Bios schon am Anfang kommen.
Angenommen, die Außerirdischen waren in der Vergangenheit bereits da, um eine Saat auf der Erde zu legen (da könnte dann auch der 80er-Jahre-Rückblick irgendwann untergebracht werden
). Die Saat für Nahrung, Waffen, Verbündete, vielleicht alles auf einmal. Alles was ihnen hilft auf der Flucht vor dem legendären Verfolger - oder beim Kampf gegen ihn, je nachdem, welchen der Aliens man fragen würde. Ein grober Ablauf könnte etwas sein:
Band 1: Der Verdacht An verschiedenen Stellen im Sonnensystem fallen biologische Ungereimtheiten auf. Es gibt Untersuchungen, Konferenzen, Vermutungen. Bis am Ende des Bandes einigen Leuten klar wird, dass diese Besonderheiten nur durch außerirdischen Einfluss entstanden sein können.
Band 2: Die Jagd Die Leute gehen den außerirdischen Einflüssen nach und stellen fest, dass noch Aliens auf der Erde sein müssen. Sie versuchen diese zu finden. Gleichzeitig werden die Aliens nervös und rufen ihre Hauptmacht zur Hilfe, da die Menschen ihnen immer näher kommen. Am Ende werden einige der Außerirdischen dingfest gemacht.
Band 3: Der Kontakt Es wird bekannt, dass Außerirdische auf der Erde sind. Die einen geraten in Panik, die anderen sind hoffnungsvoll. Militärs, Wissenschaftler und Konzerne melden Ansprüche an. Die UN erklärt sich für zuständig, weiß aber nicht was sie machen soll. Und in diesem Chaos taucht dann die Heimatflotte der Außerirdischen auf.
Band 4: Der Konflikt Spannungen zwischen den Außerirdischen und den Menschen treten hervor. Auf beiden Seiten gibt es friedliche und aggressive Typen. Aber ein aggressiver auf jeder Seite reicht, um den Frieden zu stören. Eine Gruppierung der Außerirdischen, die die Erde einfach für einige Jahre als sicheren Hafen übernehmen wollen, verüben einen biologischen Anschlag. Andere Außerirdische helfen bei der Eindämmung. Bei der Verfolgung der Schuldigen geraten einige Menschen (Sympathisanten und Gegener) mit auf das Schiff, das aus dem Sonnensystem verschwindet. Eine gemischte Gruppe von Aliens und Menschen nimmt die Verfolgung auf.
Band 5: Die Einigung Während in den Weiten des Universums die beiden Alien-Mensch-Gruppierungen einander verfolgen, müssen auch auf der Erde beide Seiten miteinander eine Kooperationsbasis finden.
Natürlich ist das ganze Szenario recht konservativ gehalten. Aber für den angepeilten Zweck der Serie halte ich das auch für statthaft. Was der einzelne Autor aus seinem Roman macht, bleibt ja immer noch ihm überlassen.
Was ich übrigens noch wichtig finden würde, wäre eine gewisse positiv-utopische Grundstimmung. Das sollte nicht so weit gehen wie in Star Trek, wo es nominell unter den Menschen selbst keine Konflikte mehr gibt. Aber des Setting der Serie sollte auch nicht zu düster-dystopisch ausfallen.
@ Amtranik + Frank: Immer ruhig mit den jungen Galaktoponys. Ich denke, das Projekt ist noch so jung, dass jeder noch ungehemmt seine Ideen einbringen dürfen sollte. Und natürlich auch offen sagen darf, wenn ihm andere Ideen nicht gefallen. Aber über ein konkretes Szenario zu diskutieren, wie es aus Uwes ersten Ideen bislang erwachsen ist, fällt natürlich leichter, als nur etwas anderes zu fordern. Bislang habe ich aber noch kein Alternativszenario gesehen, über das man diskutieren könnte.