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Alastair Reynolds, Blue Remembered Earth


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42 Antworten in diesem Thema

#1 derbenutzer

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    Phagonaut

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Geschrieben 20 Juli 2012 - 19:16

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Poseidon's Children 01. Blue Remembered Earth


Orion Publishing Group, Auflage: Trade Paperback. (1. Januar 2012)

ISBN: 0575088281



Das Szenario

Irgendwann in den Sechziger Jahren des 22. Jahrhunderts sind die ökologischen und politischen Probleme der Erde Vergangenheit. Kriegsminister gibt’s nicht mehr, und was einst zerstört wurde – ob durch Kriege oder Umweltsünden – ist dank einer fortgeschrittenen Technik mittlerweile längst saniert. Gegen den Anstieg der Weltmeere konnte man zwar nicht allzu viel machen, aber man lebt damit oder auch darin: Ein mächtiges Staatengebilde im Indischen Ozean betreibt das subaquatisch.

Afrika, Indien und China haben im Großen und Ganzen das Sagen auf unserem Planeten – und nicht nur dort. Der Erdmond, Mars, die größeren Monde von Jupiter, Saturn und Neptun sind besiedelt und nützliche Ressourcen, die von mächtigen Konzernen industriell genutzt werden. Das Gleiche gilt für eine ganze Anzahl von Asteroiden bis hin zum Kuipergürtel.

Die technische Entwicklung ist sehr weit vorangeschritten. Errungenschaften wie Lebensverlängerung, Augmented Reality und vieles mehr sind alltäglich. Nanotechnische Implantate und allgegenwärtige Sensorik verhindern Verbrechen im Ansatz. Big Brother? Vielleicht, aber es scheint ein guter Big Brother zu sein ...

Zugegeben, nicht alle wollen so leben. Da gibt es etwa eine spinnerte Nation, die im wahrsten Sinne des Wortes hinterm Mond lebt und sich dem entzieht. Auch gut. Man lässt sie in Ruhe.

Die Akinyas



Der afrikanische Clan der Akinyas gehört zu den mächtigsten Industriellenfamilien des Sonnensystems. Die Familie betrauert gerade das Ableben ihrer steinalt gewordenen Matriarchin Eunice, die in jungen Jahren das äußere Sonnensystem (allein) jahrzehntelang erforscht hat und dadurch zu einer Legende geworden ist. Ihr Enkelsohn Geoffrey – er ist gewissermaßen das Schwarze Schaf der Familie – soll unauffällig den Inhalt eines Schließfaches in einer Bank auf dem Mond abholen, der zum Vermächtnis seiner Großmutter gehört (der Inhalt, nicht der Mond ...). Man traut ihm den vermeintlich harmlosen Job zu, außerdem fällt er nicht so auf, wie das bei den großen Machern der Familie der Fall wäre.

Was er darin allerdings findet, weist auf etwas ausgesprochen Mysteriöses hin und führt in der Folge zu einer spektakulären Schnitzeljagd nach Großmutters weiteren versteckten Hinweisen quer durch das gesamte Sonnensystem Intrigen und Rätsel inbegriffen, Verfolgungen aller Arten ebenso. Denn Großmutter war nicht bloß schrullig, nein. Sie hat da draußen anscheinend etwas entdeckt, das – wenn es denn publik gemacht würde dazu führen könnte, dass die Dinge für die Menschheit nie mehr so sein werden, wie sie es einmal waren. Ja, und will man das?

Der Roman

Das Buch beginnt für einen Reynolds eher beschaulich, so nach ca. 50 Seiten geht es aber in die Vollen. Die afrikanischen Schauplätze sind zu Beginn schon sehr originell und farbenprächtig beschrieben. Ganz zu schweigen davon, was später im Sonnensystem passiert. Bei der Handlung auf dem Mars etwa sind dem Autor Dinge eingefallen, die wirklich noch nie da waren.

Manche seiner Sujets erkennt man aus dem Revelation-Space-Zyklus wieder. KI-Simulationen von Menschen zum Beispiel. Das macht aber nichts, er bringt hier eine eigene Note rein; das stört nicht, ganz im Gegenteil.

Angenehm überschaubar bleibt die Anzahl der Protagonisten. Sie haben übrigens durchaus Substanz, die Guten und auch die Bad Guys.
Die Anzahl der Handlungsstränge ist auch nicht überzogen. Die Spannung in der Geschichte wird sehr gut aufgebaut. Natürlich merkt man, dass da ein Mehrteiler geschmiedet wird, Reynolds erspart seinen Lesern jedoch einen brutalen Cliffhanger am Schluss des Bandes.

Der Autor hat da eine veritable, wirklich gut lesbare Space-Opera geschrieben. Im Gegensatz zu manchen anderen seiner Romane ist die Bühne „nur“ das Sonnensystem. Keine Angst – noch: bald geht es da weit darüber hinaus. Räumlich und zeitlich.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen, ich kann ihn uneingeschränkt weiterempfehlen!


LG

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#2 Trurl

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Geschrieben 20 Juli 2012 - 22:30

Hallo Jakob, danke für deine Rezi!

Ich wollte dich schon anstubsen mal etwas über den Roman zu verraten. Schön, dass ich dir nicht in den Hintern treten mußte, ähm... dich nicht daran erinnern mußte ... Eingefügtes Bild

Also das klingt ja wirklich nicht schlecht. Nach Reynolds weniger gelungenem Ausflug in die Welt des Steampunks, scheint er wieder in der Space Opera Fuß gefasst zu haben.

Du hast recht, rein vom Szenario wäre dieser Roman in der Tat ein Vorbild für unsere SFN-Buchserie (ich nenn sie jetzt einfach mal so). So etwas in der Art hätte ich mir für unser Projekt auch gewünscht. Schade, schade. Jetzt, wo es so was schon gibt, ist dieser Weg zwar versperrt, aber vielleicht als Inspirationsquelle gut.

Ich hoffe, der Roman wird in absehbarer Zeit übersetzt. Ich warte gerne solange. Hab keine Lust den auf englisch zu lesen.

LG Trurl
»Schau dir diese Welt nur richtig an, wie durchsiebt mit riesigen, klaffenden Löchern sie ist, wie voll von Nichts, einem Nichts, das die gähnenden Abgründe zwischen den Sternen ausfüllt; wie alles um uns herum mit diesem Nichts gepolstert ist, das finster hinter jedem Stück Materie lauert.«

Wie die Welt noch einmal davonkam, aus Stanislaw Lem Kyberiade
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#3 derbenutzer

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Geschrieben 23 Juli 2012 - 14:29

Hallo Jakob, danke für deine Rezi!

Ich wollte dich schon anstubsen mal etwas über den Roman zu verraten. Schön, dass ich dir nicht in den Hintern treten mußte, ähm... dich nicht daran erinnern mußte ... Eingefügtes Bild

Also das klingt ja wirklich nicht schlecht. Nach Reynolds weniger gelungenem Ausflug in die Welt des Steampunks, scheint er wieder in der Space Opera Fuß gefasst zu haben.

Du hast recht, rein vom Szenario wäre dieser Roman in der Tat ein Vorbild für unsere SFN-Buchserie (ich nenn sie jetzt einfach mal so). So etwas in der Art hätte ich mir für unser Projekt auch gewünscht. Schade, schade. Jetzt, wo es so was schon gibt, ist dieser Weg zwar versperrt, aber vielleicht als Inspirationsquelle gut.

Ich hoffe, der Roman wird in absehbarer Zeit übersetzt. Ich warte gerne solange. Hab keine Lust den auf englisch zu lesen.

LG Trurl

Hallo Trurl,

Zum Szenario von wegen "SFN-Serie". Ich habe es eh schon öfters gesagt. Mir geht 's nur darum, dass ein großes auf Weltraumabenteuer angelegtes Projekt nicht sofort zig Galaxien braucht. Der obige Roman ist sicher ein Beispiel dafür, es gibt da natürlich noch haufenweise andere. Schön, dass Du das ähnlich siehst.

Die verdächtige (im positiven Sinne) Ruhe der hier umtriebigen Autorenschaft lässt mich das Beste hoffen. Die können das. Vermutlich ist Band I schon im Lektorat und ein Doppelband für das Weihnachtsgeschäft zumindest vom Exposé her fertig. ;-)

LG

Jakob

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#4 Trurl

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Geschrieben 23 Juli 2012 - 16:25

um Szenario von wegen "SFN-Serie". Ich habe es eh schon öfters gesagt. Mir geht 's nur darum, dass ein großes auf Weltraumabenteuer angelegtes Projekt nicht sofort zig Galaxien braucht. Der obige Roman ist sicher ein Beispiel dafür, es gibt da natürlich noch haufenweise andere. Schön, dass Du das ähnlich siehst.

Die verdächtige (im positiven Sinne) Ruhe der hier umtriebigen Autorenschaft lässt mich das Beste hoffen. Die können das. Vermutlich ist Band I schon im Lektorat und ein Doppelband für das Weihnachtsgeschäft zumindest vom Exposé her fertig. ;-)

Eingefügtes Bild
Nun, soweit wird's wohl noch nicht sein.

Was die inhaltliche Ausrichtung der Buchserie angeht, so fürchte ich wird es sicher recht bald zu einem Alien-Kontakt kommen, damit, husch husch, in die Galaxie aufgebrochen werden kann, wohin die meisten, wenn es nach den Umfragen geht, hinflüchten wollen. Was ich ein bisschen Schade finde, denn ein abwechslungsreich gestalteter, realistischer, aber dennoch phantastischer Zukunftsentwurf (Zeitpunkt > 2100) bietet sehr viel mehr Handlungsoptionen als ein reines Alien-Szenario, imho. Beispiele wie das von Reynolds oder K.S.Robinsons 2312 (ist in der Warteschleife) oder Ian McDonalds River of Gods (habe ich auch noch nicht gelesen, kommt aber demnächst dran, möglicherweise als Lesezirkel?) zeigen das doch sehr schön. Eine facettenreiche Zukunft zu schildern, die gesellschaftlichen, politischen und technologischen Veränderungen, deren wechselseitige Abhängigkeiten und Konfliktpotentiale auszuloten, mit Geschichten echter Menschen, keine Soaps, die sich in dieser neuen Umwelt bewegen und bewähren, das ist doch allemal interessanter als sich mit Aliens herumzuschlagen, die man doch wieder extrem humanisieren müsste, wenn man ihre Motive verstehen wollte und sie als Gesprächspartner taugen sollen. Ich finde es auch innovativer, wenn man die Reise zu den Sternen, wenn man eine solche denn beschreiben will, zuallererst aus eigener Kraft stemmt und sich nicht an den Rockzipfel irgendwelcher hergelaufener Aliens hängt oder sich mit fremder Technologie schmückt, vielleicht sogar einem obskuren FTL-Antrieb, den wahrscheinlich niemand versteht. So gern ich Space Operas lese, ziehe ich inzwischen realistisch ausgearbeitete Zukunftssettings, die keine Dystopien sind, jeder Schönwetter-Utopie a la Star Trek vor, es sei den Iain Banks schreibt sie.

LG Trurl
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#5 Torwan

Torwan

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Geschrieben 24 Juli 2012 - 07:44

Ich lese das Buch gerade, bin so etwa in der Mitte, und kann die Lobpreisungen nicht wirklich unterschreiben. Reynolds gehört zwar zu meinen Lieblingsautoren und das Szenario ist auch nicht uninteressant, aber "Spannung" kommt bisher nicht wirklich auf. Die Story plätschert so vor sich hin. Vielleicht kriegt das ganze noch irgendwo die Kurve, aber bislang gehört das Buch eindeutig zu Reynolds' schwächeren Stories. Bei "Chasm City" war ich in der Mitte schon soweit, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte...

#6 derbenutzer

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Geschrieben 24 Juli 2012 - 10:12

Ich lese das Buch gerade, bin so etwa in der Mitte, und kann die Lobpreisungen nicht wirklich unterschreiben. Reynolds gehört zwar zu meinen Lieblingsautoren und das Szenario ist auch nicht uninteressant, aber "Spannung" kommt bisher nicht wirklich auf. Die Story plätschert so vor sich hin. Vielleicht kriegt das ganze noch irgendwo die Kurve, aber bislang gehört das Buch eindeutig zu Reynolds' schwächeren Stories. Bei "Chasm City" war ich in der Mitte schon soweit, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte...

Hallo Torwan!

Verständlich, jeder hat einen etwas anderen Zugang. Ich hingegen fand schon die Szenen am Mond ausgesprochen spannend, in denen nach Nr. 2 der Hinweise von Eunice gesucht wird. Und was Sunday & Co da am Mars erleben ist ja auch nicht gerade fade ...
Die Spannung steigert sich übrigens noch. Ich schätze eben Romane, in denen der Handlung etwas Zeit zum Entfalten gelassen wird. Immerhin ist dies der erste Band eines neuen Zyklus, da kann man ruhig etwas in die Breite gehen.

Zu: Chasm City. Da kracht es ja gleich mal zu Beginn der Handlung kräftig UND er hält die Spannung: vollkommen richtig. Noch dazu der famose zweite Handlungsstrang mit Sky ... Mehr SF-Thriller als Space-Opera, zumindest ein Mix. Die Blue Remembered Earth-Reihe scheint mir anders konzipiert.

Schade ist, dass er Ewigkeit nicht weiterführt. Da wäre Platz genug. Diese Schilderungen, die in einem parallelen Paris der Fifties angesiedelt sind: großartig ...

LG

Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 24 Juli 2012 - 10:13.

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#7 Torwan

Torwan

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 07:59

OK, dann gedulde ich mich noch ein wenig, also nix verraten. :) "Ewigkeit", äh, das war auf Englisch "Century Rain", richtig? Das Buch war nicht schlecht, allerdings war der Schluß etwas unspektakulär. Aber stimmt, da könnte man evtl. noch 'ne Story dranhängen. Frage ist halt, ob Reynolds jemand ist, der sich für Alternate-Reality-Stories begeistern kann.

#8 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 08:29

Ich lese das Buch gerade, bin so etwa in der Mitte, und kann die Lobpreisungen nicht wirklich unterschreiben. Reynolds gehört zwar zu meinen Lieblingsautoren und das Szenario ist auch nicht uninteressant, aber "Spannung" kommt bisher nicht wirklich auf. Die Story plätschert so vor sich hin. Vielleicht kriegt das ganze noch irgendwo die Kurve, aber bislang gehört das Buch eindeutig zu Reynolds' schwächeren Stories. Bei "Chasm City" war ich in der Mitte schon soweit, dass ich das Buch nicht mehr weglegen wollte...

Dann lies bitte mal zum Vergleich Robinsons 2312, dann kann ich aus deiner Reaktion vielleicht ableiten ob ich mir diesen Reynolds kaufen sollte oder eher nicht. :)
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#9 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 08:38

(Also, Torwan, fürs Probelesen eines gesamten Romans würde ich aber an deiner Stelle schon eine kl. Gage verlangen! Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild)

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#10 Torwan

Torwan

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 09:14

(Wenn die Gage den Kaufpreis des Buches abdeckt... Eingefügtes Bild )

Hm, also die Rezensionen sind ja nicht so überragend für "2312" und dann gleich 500+ Seiten...
Ich hab' mir mal deinen Kurzbericht durchgelesen. Also, ich brauche keine Action um Spannung zu erzeugen. Ich habe die gesamte Foundation-Reihe von Asimov verschlungen und die ist nicht wirklich actionreich. Wie ein anderer Autor mal geschrieben hat: "Bei Asimov sitzen eigentlich die ganze Leute herum und reden". Was aber nie fehlt ist Druck. Der Druck irgendetwas zu erreichen, machen zu müssen, weil blablabla. Wenn an einer Stelle die Charaktere sagen "Wir müssten jetzt als nächstes dies-und-jenes machen", dann aber diskutieren, ob sie das jetzt oder lieber erst in einem Jahr machen und du als Leser sagst "jo, macht eigentlich keinen Unterschied", dann fehlt mir etwas. Morgen, in einem Jahr, warum überhaupt? Das ist aktuell mein Problem mit der Story.
Wie gesagt, vielleicht ändert sich das noch...

Andererseits jedoch: Was würde dir meine Meinung zu 2312 nutzen? Eventuell mögen wir ganz andere Sorten von SciFi, die nicht diametral auseinanderliegen, dann wäre eine Einschätzung auf Basis meiner Meinung sehr schwer.

#11 Lucardus

Lucardus

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 10:28

Hm, also die Rezensionen sind ja nicht so überragend für "2312" und dann gleich 500+ Seiten...
Andererseits jedoch: Was würde dir meine Meinung zu 2312 nutzen? Eventuell mögen wir ganz andere Sorten von SciFi, die nicht diametral auseinanderliegen, dann wäre eine Einschätzung auf Basis meiner Meinung sehr schwer.

Ich weiß nicht genau, welche Rezis zu meinst. Ich las, dass z. B. ein Locus-Kritiker sehr angetan war. Die 2 Punkte bei Amazon sind deutlich zu schlecht. Aber mir fällt gerade auf, dass ich tatsächlich irrtümlich dachte, du gehörst zur Forum-Fraktion "ähnlicher Geschmack". Ich habe nämlich nur 2 oder 3 Äußerungen von dir zu Lektüre gefunden, die ich beide nicht gelesen habe. Also keine Vergleichsmöglichkeit. Irgendwie verwechsele ich dich da wohl. Trotzdem würde mich ein direkter Vergleich zwischen Reynolds und Robinson interessieren. 500 Seiten sind doch gar nix, wenn du bedenkst, dass ich für den Reynolds + Fortsetzung(en) Geld hinlegen müsste. Der Robinson ist ein Einzelstück. Gibt dir einen Ruck. :)
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#12 Oliver

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 11:11

Ich lese das Buch gerade, bin so etwa in der Mitte, und kann die Lobpreisungen nicht wirklich unterschreiben. Reynolds gehört zwar zu meinen Lieblingsautoren und das Szenario ist auch nicht uninteressant, aber "Spannung" kommt bisher nicht wirklich auf. Die Story plätschert so vor sich hin.

Deswegen habe ich den Roman Anfang des Jahres auch irgendwann abgebrochen. Ich wurde mit dem Figuren einfach nicht warm.
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#13 Lucardus

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 11:35


Deswegen habe ich den Roman Anfang des Jahres auch irgendwann abgebrochen. Ich wurde mit dem Figuren einfach nicht warm.

Ok, wenn Du das sagst ... dann spare ich mir lieber das Geld. Abgesehen von deiner schrecklichen James-Patterson-Abhängigkeit sind wir ja sehr ähnlich verdrahtet. Hast du das schonmal im Blog erwähnt?
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#14 TheFallenAngel

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 11:52

... Hast du das schonmal im Blog erwähnt?

*einmisch* hatter ^^

#15 Lucardus

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 12:13

*einmisch* hatter ^^

Ah, hab ch wohl verdrängt ... Eingefügtes Bild
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#16 derbenutzer

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 12:44

Zu Robinson und Reynolds im Vergleich. Die Erzählweisen sind da schon sehr unterschiedlich. Auch Reynolds wird manchmal breit, nur: der aktuelle Roman Robinsons (2312) ist stilistisch komplett anders gestrickt. Ich habe jetzt ca. ein Viertel hinter mir und wage zu behaupten, dass es da – etwas überspitzt und auch polemisch formuliert – bei den Lesern nur zwei Fraktionen geben dürfte. Die einen werden ihn lieben, die anderen werden ausrufen: „Mein Gott, ist der langatmig und fade!“ Übrigens gebe ich nicht allzu viel auf Amazon Rezensionen. Interessant für mich allenfalls – nur bei wirklich sehr vielen – die statistische Verteilung bei den Bewertungen. Robinson lässt sich Zeit, viel Zeit. Macht etwa Exkurse, in denen auf fünf bis zehn Seiten erklärt wird, wie das Biotop eines Habitats zu planen ist, – bis hin zur empfehlenswerten Besiedelung mit den richtigen Bodenbakterien. Manche lesen das mit vor Begeisterung roten Ohren, andere renken sich den Unterkiefer beim Gähnen aus. Ist halt so. Es wird massiv inneres Erleben geschildert, während äußerlich nicht weiß Gott was passiert. Die Handlung der ersten 100 Seiten lässt sich erschöpfend mit fünf Sätzen beschreiben. Da mir eben breit angelegtes gefällt, gefällt mir auch – bisher – der Roman. So, bevor das eine Rezension wird, die im falschen Thread steht, zu (flüchtig) Parallelen, Gemeinsamkeiten, Unterschieden. Die erzählerische Breite ist rudimentär abgehakt. Sonst: Beide Autoren fühlen sich gleichermaßen auf dem Boden vorsichtig extrapolierter Naturwissenschaften von heute wohl. Sprachlich sind beide recht klar, nur schreibt Robinson bei weitem nicht so (2312) lange Dialoge, wie Reynolds es manchmal zu tun pflegt (zumindest schaut ’s bisher so aus). Im aktuellen Roman werden zwischen den Kapiteln „Extracts“ – an Essays erinnernde Abhandlungen über alles mögliche – und „Lists“ – eine Art Stichwortliste – eingefügt. Mutet sehr „literarisch“ an. Bei Reynolds habe ich so etwas noch nie gesehen. Wer vorher gerade einen typischen Neal Asher gelesen hat, wird sich sowohl bei der Lektüre von „Blue Remembered Earth“, als auch bei der von „2312“ auf eine Umstellung gefasst machen müssen. ;-) „2312“ ist sicher was ganz anderes als ein typischer Spannungsroman, kann aber (bisher bei mir ...) faszinieren. „Blue Remembered Earth“ lässt die Dinge im positiven Sinn gemächlich angehen, hat aber meiner Meinung nach durchaus Spannung, auch wenn er kein typischer SF-Reißer ist. Ein Kuriosum am Rande: Beide Romane haben inhaltlich eine massive Parallele. Eine für die Geschehnisse wichtige Person ist verstorben. Was hat denn die da eigentlich gemacht oder erkannt, dass da ein ganzes Sonnensystem betroffen ist? LG Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 29 Juli 2012 - 15:54.

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#17 Lucardus

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 13:59

Zu Robinson und Reynolds im Vergleich. Die Erzählweisen sind da schon sehr unterschiedlich. Auch Reynolds wird manchmal breit, nur: der aktuelle Roman Robinsons (2312) ist stilistisch komplett anders gestrickt.

ok, gut zu wissen.

Ich habe jetzt ca. ein Viertel hinter mir und wage zu behaupten, dass es da - etwas überspitzt und auch polemisch formuliert - bei den Lesern nur zwei Fraktionen geben dürfte. Die einen werden ihn lieben, die anderen werden ausrufen: „Mein Gott, ist der langatmig und fade!“

ACK, das dachte ich auch.

Sprachlich sind beide recht klar, nur schreibt Robinson bei weitem nicht so (2312) lange Dialoge, wie Reynolds es manchmal zu tun pflegt.

Ja, Wahram und Swan sind nicht gerade Schwafler, die pfeifen sich eher was ;)
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#18 Kopernikus

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 19:12

Was ihr hier zu "Blue Remembered Earth" schreibt, klingt doch ziemlich gut. Wenn ich mich jetzt bloß noch entscheiden könnte, ob zuerst denn und dann "The Long Earth" von Baxter/Pratchett.... Was Robinson angeht, auf "2312" hatte ich eigentlich auch schon ein Auge geworfen, allerdings quäle ich mich seit Wochen in kleinen Etappen durch "Galileos Dreams", das zwar klasse Ideen und Ansätze hat (Weswegen ich es auch noch nicht abgebrochen habe), sich aber leider als staubtrocken und zäh wie ein Kaugummi herausgestellt hat. Ich glaube, so schnell werde ich keinen Robinson mehr lesen, einer pro Jahr reicht völlig.

#19 derbenutzer

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Geschrieben 25 Juli 2012 - 19:47

Schwierig ... ich kenne Deinen Geschmack leider nicht.

So ganz subjektiv aus dem Bauch heraus: „The Long Earth“ hat auch eine ironisch, heitere Note, während „The Blue Remebered Earth“ ernsthafter – aber deswegen nicht steif – zu lesen ist. „2312“ ist etwas für konzentriertes Lesen, und es kann sein, dass es Dir auch überhaupt nicht zusagt (siehe oben).

Bei einen kürzeren Urlaub beispielsweise würde ich persönlich „The Long Earth“ mitnehmen und (am Strand) lesen. Eingefügtes Bild

LG

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#20 Torwan

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Geschrieben 26 Juli 2012 - 07:32

Ich weiß nicht genau, welche Rezis zu meinst. Ich las, dass z. B. ein Locus-Kritiker sehr angetan war. Die 2 Punkte bei Amazon sind deutlich zu schlecht. Aber mir fällt gerade auf, dass ich tatsächlich irrtümlich dachte, du gehörst zur Forum-Fraktion "ähnlicher Geschmack". Ich habe nämlich nur 2 oder 3 Äußerungen von dir zu Lektüre gefunden, die ich beide nicht gelesen habe. Also keine Vergleichsmöglichkeit. Irgendwie verwechsele ich dich da wohl. Trotzdem würde mich ein direkter Vergleich zwischen Reynolds und Robinson interessieren. 500 Seiten sind doch gar nix, wenn du bedenkst, dass ich für den Reynolds + Fortsetzung(en) Geld hinlegen müsste. Der Robinson ist ein Einzelstück. Gibt dir einen Ruck. Eingefügtes Bild


Du hast irgendwo im Forum was zu "2312" geschrieben und das habe ich kurz überflogen, das habe ich gemeint.

Vielleicht bin ich auch von zuviel John Scalzi in letzter Zeit "verwöhnt", die Schreibweise gefällt mir ungemein gut, unterscheidet sich jedoch sehr von Reynolds. Evtl. muss ich mich da ein wenig anpassen. Eingefügtes Bild

Einen Ruck...hm...wenn ich mir den Bücherstapel auf meinem Nachttisch und in meinem Kindle ansehen...ich überleg's mir mal. Eingefügtes Bild

#21 Oliver

Oliver

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Geschrieben 27 Juli 2012 - 13:46

Ok, wenn Du das sagst ... dann spare ich mir lieber das Geld. Abgesehen von deiner schrecklichen James-Patterson-Abhängigkeit sind wir ja sehr ähnlich verdrahtet.

Mein Nervenarzt ist zuversichtlich, dass er mich irgendwann medikamentös richtig einstellen kann, dann würde ich auch keine Patterson-Bücher mehr zwanghaft kaufen und lesen müssen, sagt er.

Aber nochmal zum Thread-Buch: Ich möchte meine Ansicht auch noch insofern relativieren, als dass dies nicht mein erster Reynolds-Versuch gewesen ist und ich jedes Mal bisher (bis auf ein paar Kurzgeschichten) gescheitert bin. Deshalb: Lieber erstmal selbst probieren und nicht unbedingt auf mich hören.
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#22 Lucardus

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Geschrieben 27 Juli 2012 - 13:51

Aber nochmal zum Thread-Buch: Ich möchte meine Ansicht auch noch insofern relativieren, als dass dies nicht mein erster Reynolds-Versuch gewesen ist und ich jedes Mal bisher (bis auf ein paar Kurzgeschichten) gescheitert bin. Deshalb: Lieber erstmal selbst probieren und nicht unbedingt auf mich hören.

Keine Bange, ich habe "Revelation Space" noch auf meinem Wunschzettel kleben. Momentan erkenne ich die positiven Tugenden von Heinleins Jugendromanen. Ich kannte als Jugendlicher nur "Puppet Masters", das hierzulande unter dem tollen Titel: "Weltraummollusken erobern die Erde" erschienen ist. Ich muss aber zugeben, dass die Marketingleute mich damals genau wegen dieses Titels gekriegt haben. Habe dann aber nie wieder einen Heinlein gelesen und ihn unter "Pulp" einsortiert, bis kürzlich.

Bearbeitet von Lucardus, 27 Juli 2012 - 13:53.

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#23 derbenutzer

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Geschrieben 27 Juli 2012 - 20:01

Mit „Revelation Space“ hast Du da einen der besten Zyklen der neueren Science Fiction noch vor Dir, man könnte Dich fast beneiden. :-) Die Reihenfolge kennst Du natürlich. Zwei der Werke aus diesem Universum lassen sich meiner Meinung nach auch isoliert lesen. „Chasm City“ und „The Prefect“. Seine diversen Sammlungen von kurzen und längeren Geschichten ergänzen übrigens -- teilweise – bestimmte Inhalte der Romane recht angenehm. Reynolds scheint recht fleißig zu sein. Ein begonnener Zyklus, nebenbei noch einzeln dastehende Werke. Heinlein: Dieser Autor hat über so eine lange Zeit und so viel geschrieben, dass ich jetzt gar nicht wirklich wüsste, mit welchem Werk ich da wieder einsteigen könnte. Als Jugendlicher habe ich u.a. die „Weltraummolusken“ und viele andere seiner frühe Sachen verschlungen. "Have Space Suit Will Travel“ habe ich (kein Scherz) mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen. :-) LG Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 28 Juli 2012 - 02:35.

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#24 Lucardus

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Geschrieben 28 Juli 2012 - 12:14

Mit „Revelation Space“ hast Du da einen der besten Zyklen der neueren Science Fiction noch vor Dir, man könnte Dich fast beneiden. :-)

Da bin ich gespannt. Meine letzten großen SF-Offenbarungen liegen Jahr(zehnt)e zurück (Hyperion von Simmons, Cultur von Iain Banks).

Heinlein: Dieser Autor hat über so eine lange Zeit und so viel geschrieben, dass ich jetzt gar nicht wirklich wüsste, mit welchem Werk ich da wieder einsteigen könnte. Als Jugendlicher habe ich u.a. die „Weltraummolusken“ und viele andere seiner frühe Sachen verschlungen. "Have Space Suit Will Travel“ habe ich (kein Scherz) mit der Taschenlampe unter der Bettdecke gelesen. :-)

Ich habe mich erstmal auf die "juvenile" Werke gestürzt, weil sie im Heinlein-Eintrag der http://www.sf-encyclopedia.com/ sehr empfohlen wurden. Obwohl die Technik längst veraltet ist (so werden z. B. noch Fotoplatten zur Navigation benutzt), liest es sich wirklich sehr gut und glaubwürdig. Damit hätte ich als Jugendlicher im 7. Himmel geschwebt. Die Mollusken haben bei mir damals keinen großen Eindruck hinterlassen, aber ich habe kurz danach auch "Dune" gelesen ...

Wir schweifen ab vom Hauptthema ... Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Lucardus, 28 Juli 2012 - 12:15.

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#25 Drakhon

Drakhon

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Geschrieben 28 Juli 2012 - 14:47

Dann melde ich mich hier auch mal zu Wort. Ich bin begeisterter Reynolds Leser, aber Blue Remembered Earth halte ich für eines seiner schwächeren Werke. Der Weltenbau ist gut, und liefert für die Folgebände viele interessante Möglichkeiten. Mit Blue Remembered Earth hatte ich aber ähnliche Probleme wie Torwan. Die Handlung hat mich besonders in der ersten Hälfte nicht wirklich gepackt. Die zweite Hälfte ist da auf jeden Fall besser. Schön fand ich, dass eher untypische Szenario in dem Afrika technologisch den Ton angibt. Das gibt es sonst eher selten in der SF. Für Leute die das Buch (und den angekündigten Zyklus) nicht sowieso lesen wollten, würde ich erst einmal empfehlen abzuwarten ob die Fortsetzung besser werden, denn für sich genommen ist Blue Remebered Earth zwar ein ordentliches aber sicher kein herausragendes Buch.

#26 derbenutzer

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Geschrieben 29 Juli 2012 - 14:34

Hallo Drakhon!

Wie so oft: Geschmackssache. Ich finde es aber natürlich sehr gut, dass Du gerade als begeisterter Reynolds Leser dennoch kritisch bleibst.

Andererseits dürfte ein – angeblich – schwächerer Reynolds noch immer weitaus besser lesbar sein, als dies für so manche andere aktuelle Romane der Fall ist (beispielsweise für irgendwelche »erwachende Leviathane« & Fortsetzungen)Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Auf eine Fortsetzung oder den gesamten Zyklus zu warten ...
Nun ja, das halte ich für nicht so zielführend. Erstens gibt es keinen brutalen Cliffhanger im Roman, zweitens kann das Jahre dauern. Überlege mal über wie lange Zeit der Hauptstrang von »Revelation Space« geschrieben wurde bzw. vielleicht noch geschrieben wird.

LG

Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 29 Juli 2012 - 15:16.

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#27 Torwan

Torwan

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Geschrieben 04 September 2012 - 14:19

So, ich habe mich im Urlaub durch das Buch durchgequält. Meine ungefragte, unwissenschaftliche Meinung: Das Buch bekommt von mir die Gesamtnote 3 minus. Das Setting ist gut gemacht und in sich schlüssig. Die designte Welt ist sehr komplex, interessant und macht Lust auf mehr. Handwerklich ist das Buch gut geschrieben; Dialoge, Beschreibungen usw., alles gut. Logikfehler in der Handlung gibt es keine Besonderen und es gibt Potential für Folgebücher in dem Setting. Bis hierhin ist es eher eine 1 bis 2. Aber die große Schwäche: Spannung. Da ist fast nicht da. Bei rund 500 Seiten Umfang muss man die ersten 250 unter "nicht spannend" abhaken. Die Welt ist vielleicht eine Spur ZU komplex, um sie komplett in diesem Buch vorzustellen. Das sorgt einfach dafür, dass die für Spannung notwendigen Elemente wie Probleme, Zeitdruck und schwerwiegende Schwierigkeiten einfach zu kurz kommen. Erst nach genannten ersten 250 Seiten kommt ein Punkt für die zwei Hauptcharaktere, wo man von einem "Point-of-no-return" sprechen kann und wo eine Kaskade von Ereignissen beginnt, die interessant werden. Leider hält das nicht lange an, da die Auflösung recht schnell offensichtlich wird, das Ende wie ein Schlag ins Wasser sehr schwach daherkommt und auch keine Überraschungen mehr auftreten. Die kurze Spannungsspitze zwischen (grob) Seite 250 und 400 flacht also auch schnell ab. Im Anschluß danach habe ich DAEMON von Daniel Suarez gelesen. Das Buch habe ich in 4 Tagen verschlungen und all die Elemente darin gefunden, die hier fehlten: Spannung-Spannung-Spannung! Reynolds kann das auch, leider ist ihm das hier nicht gelungen.

#28 TheFallenAngel

TheFallenAngel

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Geschrieben 06 September 2012 - 10:29

längeres interview mit alastair reynolds bei/auf/in wired, zum buch und mehr, auch als podcast (englisch)

#29 derbenutzer

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Geschrieben 06 September 2012 - 10:44

So, ich habe mich im Urlaub durch das Buch durchgequält. Meine ungefragte, unwissenschaftliche Meinung:

Das Buch bekommt von mir die Gesamtnote 3 minus.

Das Setting ist gut gemacht und in sich schlüssig. Die designte Welt ist sehr komplex, interessant und macht Lust auf mehr. Handwerklich ist das Buch gut geschrieben; Dialoge, Beschreibungen usw., alles gut. Logikfehler in der Handlung gibt es keine Besonderen und es gibt Potential für Folgebücher in dem Setting. Bis hierhin ist es eher eine 1 bis 2.

Aber die große Schwäche: Spannung. Da ist fast nicht da. Bei rund 500 Seiten Umfang muss man die ersten 250 unter "nicht spannend" abhaken. Die Welt ist vielleicht eine Spur ZU komplex, um sie komplett in diesem Buch vorzustellen. Das sorgt einfach dafür, dass die für Spannung notwendigen Elemente wie Probleme, Zeitdruck und schwerwiegende Schwierigkeiten einfach zu kurz kommen. Erst nach genannten ersten 250 Seiten kommt ein Punkt für die zwei Hauptcharaktere, wo man von einem "Point-of-no-return" sprechen kann und wo eine Kaskade von Ereignissen beginnt, die interessant werden. Leider hält das nicht lange an, da die Auflösung recht schnell offensichtlich wird, das Ende wie ein Schlag ins Wasser sehr schwach daherkommt und auch keine Überraschungen mehr auftreten. Die kurze Spannungsspitze zwischen (grob) Seite 250 und 400 flacht also auch schnell ab.

Im Anschluß danach habe ich DAEMON von Daniel Suarez gelesen. Das Buch habe ich in 4 Tagen verschlungen und all die Elemente darin gefunden, die hier fehlten: Spannung-Spannung-Spannung! Reynolds kann das auch, leider ist ihm das hier nicht gelungen.

Habe ich anders gesehen, aber Du begründest da sehr detailliert, so weit, so gut. Ich warte auf die Fortsetzung, danach werde ich dazu vielleicht noch was sagen. Ja und "Daemon": volle Zustimmung! Die Fortsetzung ist auch nicht ohne ...

LG

Jakob

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#30 Torwan

Torwan

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Geschrieben 07 September 2012 - 08:00

Danke für den Link, den Podcast kannte ich noch gar nicht! @derbenutzer: Ich habe auch versucht fair zu sein. Das Buch ist ja nicht schlecht, es hat bei mir nur nicht "gewirkt" und irgendwie habe ich schon immer im Voraus geahnt, wo dies und das jetzt hinführt. Kleinere Überraschungen gab es natürlich, aber was dann am Ende der Reise gefunden werden würde, war mir schon irgendwie klar. Deswegen...leider keine Spannung. Aber ich hoffe, dass das nächste Reynolds-Buch wieder mehr meinem Geschmack entspricht.


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