Ich poste das mal; falls jemand einen passenderen Thread weiss - bitte umpflanzen.
Es ist mittlerweile üblich, das Funktionieren des menschliche Gehirns analog zu einem Computer zu verstehen; als "biologische Maschine", die Dinge zwischen verschiedenen Speichern hin- und her schiebt und Algorithmen anwendet. Der von Transhumanisten und Singularisten geträumte Traum, dass wir uns dereinst in Computer hochladen können, baut wesentlich auf dieser Analogie auf.
In einem längeren Artikel (englisch) argumentiert der Psychologie Robert Epstein, dass die Gleichsetzung von Computer und Gehirn lediglich eine Metapher ist, die im Grunde schädlich ist, weil sie uns die Sicht auf die wahre Funktionsweise des Gehirns verbaut. Obwohl ich glaube, dass Epstein grundsätzlich recht hat, würde ich mir allerdings ein bisschen weniger Polemik gegen die dominante Sicht und ein bisschen mehr konkrete Belege für alternative Modelle wünschen.
Was man auf jede Fall festhalten kann, ist, dass sich, ähnlich wie bei der Gentechnik, die vollmundigen Versprechen der Hirnforschung nicht so schnell zu erfüllen scheinen wie ursprünglich angenommen. Obwohl derzeit unglaublich viele Ressourcen in die Forschung gesteckt werden, weiss man nach wie vor erstaunlich wenig darüber, wie das Gehirn tatsächlich funktioniert (ich hatte dieses Wochenende dazu zufällig ein längeres Gespräch mit meinem Bruder, der Neurobiologe ist).