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Perry Rhodan NEO 24 -- Frank Borsch: Welt der Ewigkeit


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53 Antworten in diesem Thema

#31 Quinto

Quinto

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Geschrieben 19 August 2012 - 10:33

Wes‘ Geistes Kind der gemeine PR-Leser in den ersten 30 Jahren der Serie war, zeigt sich immer wieder, wenn es um den „Lieblingszyklus“ geht: Meister der Insel. Ist denn hier keiner, der HALT schreit?

Eine Aussage von äußerster Kurzschlüssigkeit, um es mal höflich auszudrücken. Ich mag den Zyklus übrigens auch und ich bin weder Mitglied bei einer Wehrsportgruppe noch horte ich Sturmgewehre noch klatsche ich Beifall, wenn mal wieder in der U-Bahn jemand verprügelt wird.

Wieviel äußerst blutdürstige, ja geradezu brutale und in ihren Detailschilderungen fast schon ekelhafte Kriminalromane gibt es? Da frage ich mich höchstens, ob vielleicht die Autoren nicht ganz in Ordnung sind. Die Leser, und ich kenne einige, die so etwas mögen (ich nicht), sind vermutich fast alle geistig und moralisch in Ordnung.

Der MdI-Zyklus ist, verglichen mit solchen Werken, jugendfrei. Die wahren Gründe für seine Beliebtheit liegen woanders.

Technische Spielereien, die bitteschön schwachsinnig sind

Die angeführten und manch andere Beispiele könnte man dazu zählen, doch was schwachsinnig ist und was nicht, das wollen wir doch bitte der Zukunft überlassen. Das gilt übrigens auch für die völlig fehlerhafte Gleichsetzung von Telepathie mit Begriffen wie eckiger Kreis durch Echophage, aber das will ich nicht weiter diskutieren. Die PR-Telepathie ist allerdings, da stimme ich zu, eine sehr primitive Darstellung, zurechtgeschnitzt auf die Bedürfnisse einer Unterhaltungsserie.

Es geht in einer SF-Serie nicht darum, korrekte Prognosen über die Welt von morgen auszusprechen. Mit solchen Versuchen haben sich die professionellen Futurologen vor 40 bis 50 Jahren schon genug blamiert. In der SF geht es darum, eine zukünftige Welt zu erdenken, besser gesagt zu erdichten, die wie jede Dichtung, auch Alice im Wunderland, nur einem einzigen Kriterium genügen muss: sie darf nicht logisch widersprüchlich sein. SF spielt zwar oft mit der technischen Entwicklung, aber sie spielt manchmal auch mit gesellschaftlichem Wandel, vor allem aber mit unseren Vorstellungen von außerirdischen Lebewesen. Und ich persönlich denke, dass unsere Vorstellungen von Leben und Kommunikation sehr erd- und entwicklungsgebunden sind und bei weitem nicht ausreichen mögen. Mit unseren Vorstellungen von Kommuniation sind wir vielleicht nicht mal in der Lage einen Kontaktversuch zu bemerken, weil wir mit dem jeweiligen Phänomen gar nichts anfangen können.

Die Grenzen der Vorstellungskraft dürfen in der Literatur sehr weit ausgeschöpft werden, in der PR-Serie sind sie m. E. sogar eng gezogen, aber das hat auch gewisse Gründe. Vor allem ist niemand gezwungen, sich an gängige naturwissenschaftliche Modelle zu halten. Auch die sind oft nur SF im mathematischen Gewand, maximale Extrapolationen aus minimalsten Daten, die oft selbst schon gewissen Interpretationen unterliegen. Wenn man es doch tut, dann weil man es für richtig hält oder um des Verkaufserfolgs willen.

Vor allem aber darf man nie außer acht lassen, dass es bei einer SF-Serie wie PR um den Verkaufserfolg geht. Das Genörgel der SF-Puristen, der Techniker, Physiker und Biologen, spielt da keine Rolle. NEO ist nicht deshalb so fürchterlich, weil es mal die wieder die bekannte EA-Telepathie oder die Transmitter gibt oder weil der Weltenspalter in derart lächerlicher Weise beschrieben wird. Die Serie ist vor allem deshalb miserabel, weil einfach die Grundregeln der Spannungsliteratur nicht beachtet werden und weil das Konzept "sowohl neu als auch alt" einfach nur zu einem konfusen Hin und Her führt, aber nicht zu einer sinnvollen Handlung. Ich persönlich hätte es auch sehr viel besser gefunden, wenn man nur einige wenige Motive der Altserie übernommen und den Rest neu gemacht hätte. Das bietet schließlich viel mehr Möglichkeiten. Aber eines darf man dabei nicht vergessen. Hätten DIESE Autoren denn das Potential, um eine derart anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, abgesehen vom erhöhten Aufwand? Vielleicht hat man sich beim Verlag auch diese Frage gestellt und sie mit einem klaren Nein beantwortet.

#32 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 19 August 2012 - 11:39

Selbstverständlich kann das meiste, was in der PR-Serie, ob EA oder NEO, in den letzten 50 Jahren geschrieben wurde, als „konterrevolutionär“ bezeichnet werden, wenn „revolutionär“ meint:


  • den gängigen Tendenzen der SF folgen (tat/tut PR nicht bzw. nur in Ausnahmefällen)
  • allgemeinen gesellschaftlichen Tendenzen folgen (hat PR während der Scheer-Ära gar nicht, unter WiVo, HoHo und Vlcek stellenweise, ab Feldhoff an die Verlagswünsche angepasst, getan)

Warum sollte irgendetwas an einem Projekt, das nur darauf versessen ist, "den gängigen Tendenzen der SF" oder "den allgemeinen gesellschaftlichen Tendenzen" zu "folgen", "revolutionär" sein?

Das wäre im besten Falle "Mainstream", das literarische Äquivalent zu "Muzak".
Im schlimmsten Falle wäre es dagegen oberpeinlich.

Seltsames und sehr deutsches* Verständnis davon, was "revolutionär" sein könnte.
Üblicherweise bedeutet "revolutionär" den exakten Gegenpol des Mainstreams.

*In Deutschland machen die Leute immer schon das, was alle machen. Wenn es denn gerade angesagt ist, wird das dann auch als "revolutionär" bezeichnet. Immerhin hatte Deutschland mal ein ganzes Land voller "Revolutionäre" hervorgebracht - nannte sich DDR.
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#33 Arl Tratlo

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Geschrieben 19 August 2012 - 11:53

Jetzt schicken wir ihn mal in den Zoo zu den Gorillas und Bonobos und warten ab, was passiert.
Vermutlich wird er (da er es ja immer noch mit Primaten zu tun hat), ein paar grundlegende Gedankengänge auffangen können wie etwa: „Da kommen wieder diese haarlosen Glotzer“ oder „gleich gibt’s lecker Freßchen“ oder was auch immer.
Bei Elefanten und Löwen wird’s schon um vieles schwieriger, hier wird unser Telepath wahrscheinlich nur diffuse, fremdartige Gedankengänge wahrnehmen, die sich z. B. um Beute, Futter, Spielen und Rangordnung drehen.
Bei den Krokodilen wäre dann Endstation. Hier ginge wahrscheinlich nix mehr. Unser Telepath versteht nur noch Bahnhof. Er empfängt natürlich „etwas“, aber seine Hirnrinde kann mit den Signalen der (sehr simpel strukturierten) Krokodil-ÜBSEF-Konstanten nichts anfangen. Man könnte aber unterstellen, daß er nach mehreren Jahren Training auch die primitiven Gedankenmuster von Krokodilen einigermaßen „verstehen“ kann. Das heißt allerdings nicht, daß er mit den Viechern auch kommunizieren kann.


Au weia! Ich gehe mal davon aus, dass du dich noch nicht besonders intensiv mit Tierkommunikation beschäftigt hast. Du würdest dich wundern, mit welchen unwahrscheinlichen "Viechern" man ausgezeichnet kommunizieren kann (vom Kaffernbüffel bis zum Sting Ray, vom Gürteltier bis zur Glasschleiche) und mit welchen nicht (beim Berganoa geht z.B. gar nichts).

Bei Krokodilen ist auffällig, dass sie ein völlig anderes Verständnis von "Zeit" haben als wir. Soviel Zeit hatte ich allerdings nie mitgebracht - dafür sorgte schon meine Freundin ("Du hast diesem Krokodil jetzt lange genug in die Augen gestarrt, wir gehen jetzt!").
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#34 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 19 August 2012 - 12:06

Au weia! Ich gehe mal davon aus, dass du dich noch nicht besonders intensiv mit Tierkommunikation beschäftigt hast.


Pardon, das war ein wenig unscharf formuliert. Die normale Wald & Wiesen Mensch-Tier Kommunikation mein ich damit nicht. Ich wollte nur klarstellen, daß ein Telepath durch Erfassen von tierischen Gedankeninhalten keineswegs in der Lage ist, das Tier fortan in dessen "Sprache" anzugrunzen. Deswegen mein Beispiel mit London und Paris. Ich muß als Telepath die erfaßten Gedanken nicht übersetzen, kann deswegen aber die Sprache des Absenders nicht - oder muß sie nicht können. Jedenfalls kann ich sie durch bloßen telepathischen Kontakt nicht "automatisch lernen", so wie Gucky das in NEO gemacht hat.Völliger Schwachfug, das.

Krokodile und ihr Zeitverständnis - hm. Also, ich kenn da ein paar Menschen, von denen könnten auch Krokodile noch was lernen. Aber lassen wir das.
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#35 Echophage

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Geschrieben 19 August 2012 - 12:31

1 - Also: der „fremde“ Gedanke entsteht in diesem Beispiel nicht auf die gleiche Art in meinem Gehirn wie ein „eigener“. Beispiel: ich latsche mir mit dem rechten auf den linken Fuß. Daraufhin meldet mir der rechte: „He, ich steh da auf irgendwas…“ Worauf der linke zurückmeldet: „Das bin ich, du Trottel!“
2 - Steigt mir jemand anderer auf den linken Fuß, kommt von links die Botschaft: „Hier steigt wer auf mich drauf!“, allerdings meldet dazu der rechte Fuß: „Ich sag’s gleich, ich war’s nicht!“
Wie auch immer – der Telepath muß eine verlässliche Technik entwickeln, Fremd- und Eigenwahrnehmung zu unterscheiden, so wie wir eine über die fünf Neuronen der Hörbahn wahrgenommene Stimme von der „Stimme“ unserer eigenen Gedanken unterscheiden können. (Leute, die das aus irgendeinem Grund nicht mehr können, haben ein Problem… sie hören Stimmen, obwohl niemand zu ihnen spricht, können das aber nicht ihren eigenen Gedanken zuschreiben [sich von den Stimmen distanzieren], weil da ja wirklich jemand mit ihnen spricht – so wird das empfunden)
3 - Gehen wir aber noch einen Schritt weiter. Was hat unser Telepath in diesem Beispiel gelernt? Gedanken lesen? Mitnichten, auch wenn es im Endergebnis darauf hinaus läuft. Er hat gelernt, den „Com-Chatter“ zwischen fremden ÜBSEF-Konstanten und deren zugehörigen Großhirnrinden „mitzuhören“ und in seinem Empfänger (seiner eigenen Großhirnrinde) als (pseudo)Gedanken wahrzunehmen.

1 - Nun, wenn Du Dir auf den linken Fuß steigst, dann merkst Du, daß Dein rechter auf Deinem linken Fuß steht - nicht Deine Füße, auch nicht Dein Gehirn. Eingefügtes Bild
Wichtig auch: Deine Gedanken sind überhaupt nicht in Deinem Gehirn, so wie Deine Zähne in Deinem Mund sind... Eingefügtes Bild
2 - Die Stimmen... Eingefügtes Bild
Das "Hören" von "unhörbaren Stimmen" ist kein Hören von etwas - schon gar nicht von Stimmen. Eingefügtes Bild
(Sicherlich ist z.B. ein neuronaler Defekt ursächlich dafür, daß jemand... ähem... "Stimmen hört" - aber das Problem ist ja gerade, daß da keine Stimmen sind, die er hören könnte... Gedanken haben keine Stimmen, sie sind auch keine Form der Kommunikation, nicht einmal mit sich selbst... Wesen, die Denken und Sprechen können haben Stimmen und kommunizieren. In einem weiteren Sinne meinetwegen auch weniger hochentwickelte Tiere - man spricht z.B. von Vogelstimmen.)
3 - Hehe, ja klar, die ÜBSEF-Konstante... Eingefügtes Bild
Großhirnrinden kommunizieren nicht miteinander. Menschen kommunizieren miteinander, gerne auch andere Tiere. Wie soll das aussehen, daß ein Hirn mit dem anderen kommuniziert? Eingefügtes Bild
Wenn ich Dich anrufe, dann kommunizieren wir miteinander, nicht unsere Telefone.
Und wenn jemand die Ströme, die durchs Telefonkabel fließen... hmmm... empfangen könnte... dann würde er natürlich nicht hören, wie wir miteinander sprechen. Denn die Ströme, die durchs Telefonkabel fließen sind nicht unser Gespräch. Sie sind strenggenommen nicht einmal Information. Klar, wir können das problemlos so nennen. Wir müssen uns aber darüber imklaren sein, daß wir dann den Begriff "Information" völlig anders verwenden, als wenn wir z.B. sagen: "N.N. erhielt die Information, daß seine Tante verstorben ist."
(Wie gesagt, der Begriff miteinander kommunizierender Hirnrinden ist nicht faktisch falsch, weil es sich z.B. in Wirklichkeit so verhält, daß Großhirnrinden eben nicht miteinander kommunizieren (können). Nein, der Begriff miteinander kommunizierender Großhirnrinden ist Unsinn - er bedeutet nichts. Was soll er bedeuten? Das Großhirnrinden miteinander kommunizieren? Aber wie? Wie kommunizieren wir denn miteinander - oder andere Leute, oder Tiere? Was tun wir denn, wenn wir kommunizieren? Und wie würde das aussehen, wenn Großhirnrinden das täten?)



Allerdings, ich muß ein wenig relativieren.
Folgendes ist denkbar...
Ich gehe über die Straße, mir kommt jemand entgegen...
Und auf einmal weiß ich, wer das ist, wie er heißt, wo er herkommt, wo er hingeht, was er vorhat etc.pp.
Eine solche Situation wäre denkbar.
Wir würden in so einem Fall natürlich von einem Wunder sprechen.
Und wir könnten uns so ein Ereignis nur schwerlich erklären.
Der Punkt ist: Telepathie ist keine Erklärung.
Nicht mal eine schlechte oder eine falsche.
Sondern einfach nur Unsinn... Eingefügtes Bild
Das hängt mit dem Begriff des Gedankenlesens zusammen. Gedanken sind nicht etwas, das man lesen kann - Texte kann man lesen, eine Mimik, eine Geste kann man lesen -, sie sind nicht mal ein Etwas. (Aber natürlich auch nicht nichts, wie der Heilige Ludwig zu sagen pflegt. Eingefügtes Bild)
Nicht mal Gott könnte Gedankenlesen.
Nicht, weil er nicht dazu in der Lage wäre - Gott kann schließlich alles.
Sondern, weil überhaupt nicht klar ist, was das ist, zu dem in der Lage sein soll...

Bearbeitet von Echophage, 19 August 2012 - 12:40.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
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#36 Echophage

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Geschrieben 19 August 2012 - 12:49

Wie auch immer – der Telepath muß eine verlässliche Technik entwickeln, Fremd- und Eigenwahrnehmung zu unterscheiden, so wie wir eine über die fünf Neuronen der Hörbahn wahrgenommene Stimme von der „Stimme“ unserer eigenen Gedanken unterscheiden können.

Jetzt hab' ich glatt das Wichtigste vergessen! Eingefügtes Bild
Er muß also zwischen Fremd- und Eigenwahrnehmung unterscheiden...
Muß er das?
Was soll das heißen: Fremd- und Eigenwahrnehmung?
Und müssen wir mit unseren "normalen" Wahrnehmungen - Tasten, Riechen, Hören, Schmecken, Sehen - zwischen Fremd- und Eigenwahrhehmung unterscheiden?
Inwiefern unterscheiden wir denn z.B. zwischen meinem Hören eines Geräuschs und Deinem Hören desselben Geräuschs?
Inwiefern macht diese Unterscheidung Sinn?
Und wie sollte ich Dein Hören des Geräuschs als Fremdwahrnehmung... wahrnehmen?
Wenn ich... ähem... "höre, wie Du das Geräusch hörst"...
Na, dann höre ich doch einfach nur das Geräusch. Eingefügtes Bild
Und dann haben wir natürlich beide dasselbe Geräusch gehört, nicht etwa: Du hast ein Geräusch gehört, und ich habe es "durch Dich" gehört.
(Wenn ich ein Geräusch vermittels Hörgerät höre, dann bin immernoch ich derjenige, der das Geräusch hört, nicht mein Hörgerät...
Und wenn mir jemand das Geräusch, so wir er es gehört hat, beschreibt, dann habe ich das Geräusch deswegen noch lange nicht gehört...)

Bearbeitet von Echophage, 19 August 2012 - 12:50.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
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#37 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 19 August 2012 - 13:30

Großhirnrinden kommunizieren nicht miteinander.
Das "Hören" von "unhörbaren Stimmen" ist kein Hören von etwas - schon gar nicht von Stimmen
Was soll das heißen: Fremd- und Eigenwahrnehmung?


Ausschließlich Großhirnrinden kommunizieren miteinander – wer denn sonst? Gallenblasen? Zahnwurzeln? Wir sind unser Cortex – und wir sind in unserem Cortex – und wenn wir dort nicht sind, dann sind wir nirgendwo… Alles andere sind Anhängsel und Verzierungen – die wir halt trotzdem als mehr oder weniger Ich-nahe empfinden.
Wie Großhirnrinden kommunizieren? Recht einfach. Rinde 1 erkennt einen mitteilungswürdigen Gedankengang und aktiviert über die (zumeist linksseitigen) frontalen und temporalen Gyri Atem- und Sprechmuskulatur, inclusive Mimik und Gestik, falls nötig.
Rinde 2 empfängt die produzierten Laute nach ein paar Umwegen über die Hörbahn in den Windungen des oberen Temporallappens und liest nach bestimmten Algorithmen aus, was ihr Rinde 1 sagen wollte. (War das ernst gemein, oder sarkastisch, gibt’s was zu lachen, soll man sich jetzt ärgern, etc.) That’s it.

Was das Lesen von Gedanken betrifft, scheinst Du etwas hypertenazid am Wortsinn zu kleben. „Lesen“ kann man ja nicht nur Buchstaben, sondern auch Spuren, Mimik, Wolkenmuster, EKG’s, Röntgenbilder, etc. Und natürlich auch Gedanken – wenn man dafür empfänglich ist. Sonst halt nicht. Einem Blinden kann der Sehende auch nicht erklären, was er unter Farbtönen versteht – es gibt ja nichts zu hören.

Was das Hören von Stimmen betrifft: wenn Dir Dein auditives Zentrum sagt, daß Du Stimmen hörst, dann hörst Du sie. Auch wenn über die Hörbahn garnix reinkommt, da hast Du nichts mehr mitzureden. Das kann sehr irritierend sein. Man unterscheidet grob folgende Varianten: kommentierende Stimmen, dialogisierende Stimmen und imperative Stimmen. Letztere können besonders unangenehm werden, wenn man ihrem Einfluß unterliegt und anfängt, unter Zwang grauenhafte Dinge zu tun…
Mit bestimmten Medikamenten kann man (nicht in allen Fällen, aber doch) dafür sorgen, dass die Gedanken wieder ihren normalen Lauf nehmen und sich nicht durch Hintertürchen ins auditive Zentrum schummeln und somit für akustische Halluzinationen sorgen (= Stimmen hören, aber auch Klopfen, Töne, Melodien, etc.)
Übrigens: halt Dich fest, aber heute Nacht wirst Du Stimmen hören, obwohl niemand zu Dir spricht – und Dinge sehen, obwohl es nichts zu sehen gibt. Keine Sorge, in diesem speziellen Fall ist das normal.

Fremd- und Eigenwahrnehmung - die beiden unterscheiden zu können, ist sehr wichtig für uns. Wer das nicht trennen kann (berühre ich mich gerade, oder werde ich berührt? Komme ich mir da in hundertfacher Ausgabe entgegen, oder sind das andere Leute?) hat ein kleines Problem…
Beispiel: ich höre einen Magen knurren. Meine Eigenwahrnehmung kann mir sagen: „das war ich.“ Andererseits kann mir meine Fremd- (oder Umgebungs)wahrnehmung sagen: „das war der Typ neben mir.
Leute mit Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden oft unter Identitätsdiffusion. Durch eine mangelhafte Trennschärfe zwischen Eigen- und Fremdwahrnehmung verlieren sie den Überblick, wo sie selbst „anfangen“, bzw. ein anderer Mensch „beginnt“. Oft versuchen sie dann, ihre Eigenwahrnehmung durch Selbstverletzung neu zu kalibrieren (dort, wo es blutet und schmerzt, da beginne ich…). Das hält allerdings nicht lange vor.
Leute mit Anorexia nervosa haben z. B. eine massiv gestörte Eigenwahrnehmung. Sie schauen sich in den Spiegel und sehen kein hautbespanntes Gerippe, sondern eine richtig fette, vollgefressene Sau. Ebenso kann man diesen Effekt bei Patienten mit binge-eating disorder beobachten. Die halten sich unter Umständen für gertenschlank, obwohl sie einen BMI von 38,5 haben.
Ähnliche Effekte treten bei den sogenannten körperdysmorphen Störungen auf. Die Leute sind fast wahnhaft davon überzeugt, zu klein, zu hässlich oder sonst wie nachteilig verändert zu sein. Auch hier hakt die Eigenwahrnehmung aus. Fremdwahrnehmung kann gleichzeitig unauffällig bzw. normal sein.
So – genug Haare gespalten.
Ich wollte eigentlich erklären, wie Telepathie funktionieren könnte, wenn man sie in einem SF-Setting verwenden will.
Is next Telekinese.
Coming soon…
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#38 Puh

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    Giganaut

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Geschrieben 21 August 2012 - 16:21


In Reinform. Heißt: "Eckiger Kreis"-Unsinn.

Na ja. Schon mal Leibniz gelesen und sich mit Infinitesimalrechnung auseinander gesetzt?Eingefügtes Bild

#39 Puh

Puh

    Giganaut

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Geschrieben 21 August 2012 - 16:49

Die Serie ist vor allem deshalb miserabel, weil einfach die Grundregeln der Spannungsliteratur nicht beachtet werden und weil das Konzept "sowohl neu als auch alt" einfach nur zu einem konfusen Hin und Her führt, aber nicht zu einer sinnvollen Handlung. Ich persönlich hätte es auch sehr viel besser gefunden, wenn man nur einige wenige Motive der Altserie übernommen und den Rest neu gemacht hätte. Das bietet schließlich viel mehr Möglichkeiten. Aber eines darf man dabei nicht vergessen. Hätten DIESE Autoren denn das Potential, um eine derart anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, abgesehen vom erhöhten Aufwand? Vielleicht hat man sich beim Verlag auch diese Frage gestellt und sie mit einem klaren Nein beantwortet.

Völlige Zustimmung! Wobei für mich, gerade bei diesem Roman (ja, in Anbetracht der fulminanten Kritik wurde ich neugierig) das wirklich unglaublich schlechte sprachliche Niveau auch noch hinzu kommt. Auf den ersten vierzig Seiten, danach habe ich resigniert aufgegeben, gibt es nicht eine vernünftige Beschreibung, nicht einen Dialog, der als Dialog funktionert - aber eine Unmenge von Sätzen, die diesem Blatt mit den großen Buchstaben entnommen zu sein scheinen. Das ist einfach nur unterstes Niveau.

Menschen kommunizieren miteinander,

Kommunikation ist zwecklos und führt in erster LInie zur Selbstvergewisserung. Wenn da dann zufälligerweise andere Menschen meinen von betroffen zu sein, dann ist das deren Pech. Sie sollten von daher nicht auf Verständnis hoffen.


Ausschließlich Großhirnrinden kommunizieren miteinander – wer denn sonst?

Wieso so immer diese finanlistischen Gedankenbilder? Wenn überhaupt kommuniziert die Kommunikation mit der Kommunikation mit der Kommunikation.
Und selbst wenn wir in einer simplifizierenden Sichtweise auf die Idee kommen sollten, dass irgendwelche Dinge, wie Menschen, mit einander Kommunizieren, dann wäre deren Großhirnrinde so ungefähr der unwichtigste Teil. Da sind das Limbische System und Hormome viel wichtiger.
Und nur mal so als Tipp, bevor ich mich hier ausklinke, weil ich eigentlich keine Zeit habe: Ihr werdet mit eurer Diskussion scheitern, solange ihr euch nicht auf einen Kommunikationsbegriff einigt. Im Moment geht ihr ja in etwas simplifizierender Weise von gesprochener oder gedachter Sprache aus. Das greift aber bei weitem zu kürz.

Bearbeitet von Puh, 21 August 2012 - 16:41.


#40 Salvator Mundi

Salvator Mundi

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Geschrieben 31 August 2012 - 17:40

Warum sollte irgendetwas an einem Projekt, das nur darauf versessen ist, "den gängigen Tendenzen der SF" oder "den allgemeinen gesellschaftlichen Tendenzen" zu "folgen", "revolutionär" sein?

Mein Fehler: Doppelte Negation, und dann noch als Frage.
Konnte man nur falsch verstehen.
Es ging mir um eine entsprechende Äußerung in einem Vorgänger-Post, habe das aber nicht als Zitat gekennzeichnet, sorry.

Zum Thema: Ich erwarte nicht von PR, auch nicht von NEO, "revolutionär" zu sein. Habe ich auch nicht von der SF der letzten 50 Jahre erwartet.
Um "revolutionär" zu sein, müsste sich die SF gegen etwas richten, das etabliert ist.
Tut sie nicht, jedenfalls nicht, was die Form angeht, höchstens beim Vokabular, aber das ist nicht revolutionär.
Alle Versuche der SF, wie auch der übrigen Literatur, "revolutionär" zu sein, also nicht gängigen Regeln oder etablierten Erzählstrukturen zu folgen, sind gescheitert, da sie unseren Lesegewohnheiten und -erwartungen widersprechen.

#41 Salvator Mundi

Salvator Mundi

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 31 August 2012 - 17:59

Die angeführten und manch andere Beispiele könnte man dazu zählen, doch was schwachsinnig ist und was nicht, das wollen wir doch bitte der Zukunft überlassen.


Wenn wir so vorgehen, brauchen wir überhaupt nicht mehr zu diskutieren oder Meinungen austauschen.
Wenn wir alles "der Zukunft überlassen", sitzen wir einfach nur da und warten, was passiert. Und was nicht.
Das kann's nun wirklich nicht sein.

Allgemein scheint hier mehr diagonal gelesen zu werden, oder ist dem geneigten Kommentator entgangen, dass es mir vor allem um solchen "Schwachsinn" ging, wie die in PR immer wiederkehrende Theorie von den segensreichen, radioaktiven Verstrahlungen, die uns die ach so wertvollen Mutanten schenkten, die im letzten Moment noch die Menschheit retten (das scheint sich in NEO zu wiederholen).
Tatsächlich aber verursacht Radioaktivität nur Siechtum, Krebs und Tod, sowie Sterilität und nicht überlebensfähige Missbildungen (wie jetzt wieder, nach Fukushima, nachgewiesen).

Was meine weiteren Äußerungen in Bezug auf den "technischen Schwachsinn" angeht, bleibe ich dabei, dass in PR, EA wie NEO, zu über 50% Dinge postuliert werden, die (zumindest mich) stark an HOBBY-Hefte der 50er Jahre erinnern, gerne auch "Das Neue Universum", die uns mit Titeln wie "So leben wir 1979" versorgt haben, aus deren Prophezeiungen zum Glück nichts geworden ist.

Das alles hat nichts mit der fehlenden Dramaturgie, den nebulösen Plots zu tun, durch die sich neuere PR (alle) auszeichnet, mit den schwammigen Strukturen, die alle Möglichkeiten (für die anderen Autoren) offenlassen, aber den Leser ratlos zurücklassen.
Nur: Darüber habe ich gar nicht geschrieben.
Warum also die Ausführungen über das "Genörgel der SF-Puristen" (zu denen ich mich nicht zähle)?

#42 Salvator Mundi

Salvator Mundi

    Nochkeinnaut

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Geschrieben 31 August 2012 - 18:22

Eine Aussage von äußerster Kurzschlüssigkeit, um es mal höflich auszudrücken. Ich mag den Zyklus übrigens auch und ich bin weder Mitglied bei einer Wehrsportgruppe noch horte ich Sturmgewehre noch klatsche ich Beifall, wenn mal wieder in der U-Bahn jemand verprügelt wird.

Habe ich auch nicht behauptet, noch allgemein "Fans" dieses Zyklus vorgeworfen.
Dieser Zyklus ist -- wie fast alle aus dieser Ära -- neben den militaristischen Tendenzen, über die wir wohl nicht diskutieren müssen, vor allen Dingen unlogisch, sich ständig widersprechend, was die Plot-Points angeht, und könnte, was auch so eine klassische PR-Macke ist, nach zehn Bänden beendet sein. Dann jedoch fällt wieder jemand an der falschen Stelle aus dem Boot (symbolisch!) und es geht irgendwie weiter.
Ich würde gerne sagen: Das ist alles Quark von gestern, längst verschimmelt, aber hier geht/ging es ja um NEO, und da bahnt sich möglicherweise etwas an (aufgrund des Erfolges des Originals vor über 40 Jahren!)

Wieviel äußerst blutdürstige, ja geradezu brutale und in ihren Detailschilderungen fast schon ekelhafte Kriminalromane gibt es? Da frage ich mich höchstens, ob vielleicht die Autoren nicht ganz in Ordnung sind. Die Leser, und ich kenne einige, die so etwas mögen (ich nicht), sind vermutich fast alle geistig und moralisch in Ordnung.

Wohin soll denn dieser Vergleich führen?.
Dann kommt als nächstes Fantasy, dann Vampire, am besten noch Landser-Zeugs und zum Schluss landen wir bei historischen Romanen zum Dreißgjährigen Krieg.
Auch alles grausam, auch Autoren die "nicht ganz in Ordnung sind", aber die Leser sind "geistig und moralisch in Ordnung"?
Aha, aufschlussreich.

Der MdI-Zyklus ist, verglichen mit solchen Werken, jugendfrei. Die wahren Gründe für seine Beliebtheit liegen woanders.

Hm. Um "jugendfrei" ging es (mir) sowieso nicht, sondern um die Frage: Warum ist dieser Zyklus so beliebt?
Würde ich gerne mal erfahren.
Weil mir das Verständnis dafür immer fehlte, habe ich die 100 Bände vor einigen Jahren noch einmal gelesen (also die Hefte, nicht die Silberbände), besser: mich durch den Zyklus gequält.
Aber dazu habe ich oben schon etwas geschrieben.
Und auch, warum ich bei NEO die Chance vertan sehe, sich aus dem Sumpf des Erfolgsdrucks und der mittlerweile nicht mehr klar definierbaren Zielgruppe zu ziehen, und etwas wirklich Neues zu schreiben.

#43 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 31 August 2012 - 20:57

Dieser Zyklus ist -- wie fast alle aus dieser Ära -- neben den militaristischen Tendenzen, über die wir wohl nicht diskutieren müssen, vor allen Dingen unlogisch, sich ständig widersprechend, was die Plot-Points angeht, und könnte, was auch so eine klassische PR-Macke ist, nach zehn Bänden beendet sein. Dann jedoch fällt wieder jemand an der falschen Stelle aus dem Boot (symbolisch!) und es geht irgendwie weiter.


Allerdings "Peanuts" im Vergleich zum M87-Zyklus, in dem mindestens 5 Geschichten gleichzeitig erzählt werden. Und der Wechsel von einer Story zur nächsten von Heft zu Heft erfolgt.
Was wirklich nervig ist und mir den Spass an dem Zyklus damals schon verleidet hat.
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#44 Quinto

Quinto

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Geschrieben 01 September 2012 - 18:56

Um "jugendfrei" ging es (mir) sowieso nicht, sondern um die Frage: Warum ist dieser Zyklus so beliebt?

Nein, das war nicht die Frage, die wurde nur rhetorisch eingeflochten. Es ging um die Frage "wes' Geistes Kind der gemeine PR-Leser in den ersten 30 Jahren der Serie war". Diese Formulierung ist so gewählt, dass die Antwort auf die Frage auch schon durchschimmert: der gemeine PR-Leser der ersten 30 Jahre scheint eine rechte Dumpfbacke gewesen zu sein, da diese Person völlig unreflektiert "reaktionär angelegtes, gesellschaftlich bedenkliches, militaristisches Gedankengut" konsumiert hat. Tut das ein fortschrittlich denkender Demokrat? Und weiter: "Wer heute noch meint, dem widersprechen zu müssen, sollte sein eigenes politisches Spektrum hinterfragen." Ich persönlich stehe politisch deutlich links von der Mitte. Die vorher zitierte Aussage ist mir einfach viel zu undifferenziert, um ihr pauschal zuzustimmen oder zu widersprechen. So wie der grobschlächtige Schluss: wer, wenn nicht ein reaktionärer Glatzkopf, kauft PC-Spiele, in denen er ständig Leute umbringt? Und welch Geistes Kind müssen eigentlich die Macher dieser Spiele sein? Halbe Nazis! So einfach ist menschliche Psychologie nicht.

Mit einem derart ideologisch gefärbten Ansatz lassen sich die Gewaltdarstellungen in Literatur und Film nicht erklären. Dass Scheer Kind seiner Zeit war, versteht sich von selbst. Es ging ihm aber wohl kaum um den Transport eines bestimmten Weltbildes, so wie Extremisten jeder Färbung Propaganda für ein extremes Weltbild machen und erwarten, dass andere ihr Verhalten dem anpassen. Es ging ihm wohl eher ganz schlicht um spannende Unterhaltung und geschäftlichen Erfolg und dazu sind Militär, Polizeiarbeit und Gewaltdarstellung auch heute noch ein übliches Mittel. Militär ist bei Scheer nicht Selbstzweck sondern Mittel zum Zweck und insofern ist der permanente Militarismus-Vorwurf genau so wenig durchdacht wie manche Szenen in den Romanen. Was übrigens das Militär betrifft, so war Scheer da wohl ein wenig kompetenter als die heutigen Autoren. Deren Darstellung des Verhaltens einer trainierten und unter strikter Disziplin stehenden Kriegsschiffbesatzung grenzt hin und wieder ans Lächerliche.

Würde ich gerne mal erfahren.

Die Beliebtheit des MdI-Zyklus ist für mich einfach zu beantworten. Ich gehe da von mir aus in der wohl nicht ganz unbegründeten Vermutung, dass es andere ähnlich sehen.

Der Zyklus enthielt erstens eine Reihe neuer und origineller Ideen (Sonnentransmitter, Hohlwelt, Duplos, Mobys, Lemuria, Wirtschafts- und Duplokrieg der MdI gegen die Erde) und war daher sehr abwechslungsreich, zweitens hatte die Serienhandlung eine gute Dramaturgie mit einigen überraschenden Wendungen, drittens gab es ganze Reihe sehr spannender und farbig geschriebener Hefte, die sich zum Ende hin immer mehr häuften. Die eher langweiligen Hefte waren gegenüber den eher spannenden eindeutig in der Minderzahl, richtige Ausfälle gab es kaum.

Wer sich nun an den rein vordergründigen Utensilien wie Ultraschlachtschiffen stört, den gewaltigen Kämpfen zwischen Maahks und Tefrodern oder allerlei Militärgehabe, der wird an diesem Zyklus keine Freude haben. Die Geschmäcker sind nun einmal verschieden. Die Ausbildung der inneren Sinne, die Betrachtung der Natur, die erhabene Schönheit schwarzer Löcher, die Kommunikationsprobleme mit freundlichen Außerirdischen, das wird eher nicht beschrieben. Philosophie und Naturforschung sind nicht Scheers Hauptthemen. Auch sprachlich fallen die Hefte gegenüber Solschenitzyn oder Böll deutlich ab. Das alles ist für mich aber nachrangig. Es geht einfach um spannende und fantasievolle Unterhaltung und diese Aufgabe wurde mit Bravour gelöst. Wenn ich James Bond schaue, dann stelle ich gewisse Ansprüche an tiefgehende Dialoge oder Lebensnähe auch ein wenig zurück. Die heutige EA hat dagegen einen Großteil der Mängel der Altserie behalten, nur mit den Frauen ist es besser geworden. Zusätzlich ist sie aber auch noch einfallslos, eintönig und langweilig. Und letzteres kann ich den Autoren leider nicht verzeihen.

#45 Arl Tratlo

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Geschrieben 01 September 2012 - 20:30

.. die Kommunikationsprobleme mit freundlichen Außerirdischen, das wird eher nicht beschrieben.


Oh, immer vorsichtig! Ein paar Beispiele?

Die "Jagd auf die Teleporterkugel", bei der ein - freundlicher - Sonneningenieur von verständnislosen Terranern zu Tode gehetzt wird...

Die Fallensysteme Horror und Twin, deren Bewohner zumeist eben gerade nicht militante Schergen der MDI sind. sondern selbst Opfer darstellen...

Der Kontakt zwischen Gucky und Grek-1...

Der Erstkontakt mit Baar Lun...

Der Erstkontakt mit Kalak...

Geisterwolken, Tarkan und Gen-Modulatoren auf Pigell ...

Illusionskristalle. ...

Reicht das erstmal?
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#46 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 01 September 2012 - 21:40

Nicht zu vergessen der Erstkontakt mit den freundlichen Halutern.
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#47 Arl Tratlo

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Geschrieben 02 September 2012 - 02:25

Nicht zu vergessen der Erstkontakt mit den freundlichen Halutern.


Stimmt.

Die Liste erhob allerdings auch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.
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#48 Quinto

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Geschrieben 02 September 2012 - 10:37

Reicht das erstmal?

Ja, danke, das ist unbedingt richtig, unterstreicht im Grunde aber nur, was ich ausdrücken wollte. Um es noch mal kurz und knackig zu wiederholen: Scheers Schwerpunkt lag auf der Produktion spannender Romane; das Militär- und Agentenwesen war in diesem Sinne Mittel zum Zweck und zwar sein hauptsächliches Mittel. Die freundlichen Außerirdischen gab es natürlich, alles andere hätte Scheers Kopilot Ernsting gewiss nicht mitgemacht, andere Autoren sicher auch nicht. Daraus bezog die Serie aber nicht primär ihre Spannung, das war einfach ein notwendiger und sinnvoller Teil des Abwechslungsreichtums, den so eine Serie bieten muss. Ich denke, dass auch Scheer spätestens mit dem Cappin-Zyklus merkte, dass das Militär-Thema ausgelutscht war, aber erst Voltz änderte deutlich die Linie: Mysterien waren sein Ding, zum Missvergnügen der einen, zum Vergnügen der anderen Leser.

Seit Voltz Abgang ist leider keine wirkliche Linie mehr zu erkennen. Feldhoffs oft zitiertes Interview zeigte in dieser Hinsicht das Elend der neueren Serie auf. Dass es keine übergreifende Idee mehr gibt, liegt aber, das behaupte ich jedenfalls, an den Autoren und nicht daran, dass nun alles und jedes schon abgehandelt worden wäre. Wie das Kaninchen auf die Schlange, so schaut das Autorenteam seit Jahrzehnten auf die alten Ideen und die alten Methoden und reitet sie zu Tode. Und das noch in langweiliger Form.

#49 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 02 September 2012 - 10:47

Das Militätthema spätestens mit den Cappins ausgelutscht?
Hmmm - damals gings bei uns in der SF erst so richtig mit dem Militär los.
UFO (Colonel Ed Straker), Captain Kirk (alte Version), Star Wars incl. Ritter und Admiräle, Captain Picard - ebenfalls kein Anspruch auf Vollständigkeit.
Dafür gibts schon ein paar Gründe. Zum einen liefert ein Militärszenario das eine oder andere Hintergrundelement frei Haus. Dann muß man nicht lange über die Motivation der Abenteurer philosophieren - die bekommen halt den Auftrag to boldly go, where no man has gone before - und ab die Poscht... Auch ihr Raumschiff müssen sie nicht selber bauen und mit Thorium aus der Apotheke ums Eck betanken.
Das ist für den Autor nicht ganz unpraktisch, behaupte ich.
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#50 Quinto

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Geschrieben 02 September 2012 - 17:17

Das Militätthema spätestens mit den Cappins ausgelutscht?

Ausgelutscht heißt nicht, dass man es nicht auch hätte weiterführen können. Die Cotton-Reihe lutscht seit über 50 Jahren an denselben Themen, zig Krimiautoren lutschen mit und auch die Landser-Thematik 2. Weltkrieg zieht stets aufs Neue. Aber die Leserschaft erneuert sich da vermutlich auch viel mehr. Für eine SF-Serie der Machart PR liegt die Sache wohl ein wenig anders. Die Serie war von vornherein auf Weiterentwicklung und Beschreibung einer künftigen Menschheitsgeschichte ausgelegt. Da sollte man vielleicht doch mal eine neue Idee bringen statt immer nur die draufgängerischen Obristen wie Don Redhorse mit blutjungen Leutnants und erfahrenen Sergeanten auf Erkundungstour oder Perry mit seinem Flaggschiff, der dem Gegner mal zeigt, was ein Ultraschlachtschiff an Waffen und guttrainierten Soldaten mitführt. Warum maulen denn wohl alle möglichen Leute über die ewigen SI- und Kosmokraten-Themen?

Das ist für den Autor nicht ganz unpraktisch, behaupte ich.

Das ist wohl so. Fantasielose Konfektionsware lässt sich nun mal einfach produzieren. Aber ist das nicht genau die EA von heute, die mit den vorgestanzten Viererblöcken vom Autorenfließband, in die dann nur noch die bekannten Mondras und Alaskas einmontiert werden müssen, um dann garniert mit einem Hyperraum-Sturm, -Beben, oder -Loch an den Leser ausgeliefert zu werden?

#51 Arl Tratlo

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Geschrieben 02 September 2012 - 21:21

Dass es keine übergreifende Idee mehr gibt, liegt aber, das behaupte ich jedenfalls, an den Autoren und nicht daran, dass nun alles und jedes schon abgehandelt worden wäre. Wie das Kaninchen auf die Schlange, so schaut das Autorenteam seit Jahrzehnten auf die alten Ideen und die alten Methoden und reitet sie zu Tode. Und das noch in langweiliger Form.


Das ist halt wie in der wirklichen Welt. In der Popmusik. In der Politik. Im Automobildesign.
Fällt mir nur grad so auf.
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#52 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 09 September 2012 - 20:13

Noch ein kleiner Nachschlag:
In der EA hat ES ja mal den kleinen Perry zu sich genommen.
Die Vorgänge auf Wanderer in der NEO-Serie lassen ja wenig Gutes ahnen, was den Allgemeinzustand des Unsterblichen betrifft. Können Superintelligenzen eigentlich dement werden? Wenn ja, wäre bei dem massiven Degrading von Technik und Psi (und damit der Haltbarkeit von Geistwesen) retrospektiv folgende Szene im NEO-versum denkbar:

Ein Greis mit schlohweißen Haaren und prächtigem Backenbart, in der Galauniform eines arkonidischen Imperators, schlurft leicht hinkend in einen großen, von wallenden Nebeln begrenzten Raum. Neben ihm Homunk, sein beflissener Diener.
In der Mitte des Saales steht ein kleiner Junge im Schlafanzug – offensichtlich vor Erstaunen wie gelähmt.
Interessiert schlurft der Greis näher, er fischt einen in Luursmetall gefaßten Zwicker aus einer Uniformtasche und klemmt ihn auf die leicht gerötete Knollnase…
„Jio jio – schauschau – wen håmma denn då?“
Homunk wispert ihm etwas ins Ohr.
„Wås? A klane Periodn??“
Wieder wispert Homunk ins Ohr des Unsterblichen, diesmal etwas energischer.
„Ahhh – da klane Perry Rhodan! No jio – schauschau…“
Erneutes Wispern…
„Ah so? Herg’holt håmma ihn? No geh, schauschau!“
Wispern…
„Ah – unsa Erbe is dös! No geh, schauschau! Oba i bin jo no gårnet g’sturm, hö-hö-hö!
Des könnt ihm so passn, dem – nå, dem…“
Wispern…
„Dem ANDREAS, genau!“
Facepalm. Erneutes Wispern…
„Ah – dem ANTI-ES! Jio, jio – wer is dös?“
Noch nie war ein intotronischer Roboter so nahe an der völligen Verzweiflung.
„Na – nåchher dånn, is scho recht… wird ned so wichtig sein, gell? So – no jio – jetz is scho spät, gell? Müß ma ihn nach Haus schicken, den kleinen Jerry Kottan! Jio, jio – er kånn wieder gehen, der Bub – aber er muß auch amoi a bisserl brav sein, gell!“
Jovial winkend löst sich der Unsterbliche auf. Klirrend fällt der Zwicker zu Boden.
Homunk aktiviert seine Selbstvernichtungsschaltung – oder nein, halt – hat ANTI-ES eigentlich schon ein Faktotum?
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#53 Tiff

Tiff

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Geschrieben 09 September 2012 - 20:42

Crest mit Zellidingens wird für die weitere Geschichte so sinnvoll sein wie ein Kochtopf aus Luursmetall.


Crest den Zellaktivator, den Perry ja noch nicht braucht, zu geben, ist doch in Ordnung. Was die Autoren daraus machen, wird sich zeigen.

#54 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 09 September 2012 - 21:45

"Müß ma ihn nach Haus schicken, den kleinen Jerry Kottan! Jio, jio – er kånn wieder gehen, der Bub – aber er muß auch amoi a bisserl brav sein, gell!“


Kottan wacht schweissgebadet aus seinem Alptraum auf...
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