Dietmar Dath ist in der F.A.Z ganz begeistert von Continuum.
Kann ich momentan noch nicht ganz nachvollziehen. Hab die Pilotfolge gestern gesehen und fand sie ... durchwachsen.
Geht mir ähnlich. Hab gestern auch die Pilotfolge geschaut und bin mir nicht sicher, ob es sich lohnt, weiter dranzubleiben.
Was mich vor allem wundert, ist das fast schon überschwengliche Lob, mit dem Dietmar Dath in seiner Rezension die Actionszenen überschüttet:
Ob Zweikampf auf der Maschendraht-Röhrenkäfig-Brücke oder Sprengung von Immobilien, immer ist das alles mit der Sorgfalt gefertigt, in deren Geist ein Möbelmacher im 19. Jahrhundert seinen geschnitzten Mahagonisessel mit geflammtem Birkenfurnier gezimmert haben mag.
Für mich gehört das zum Handwerk, nicht mehr und nicht weniger. Und in der Beziehung war es eher ein solide zusammengezimmerter Schemel. Davon abgesehen kann keine noch so toll choreographierte Actionszene mich zu Begeisterungsstürmen hinreißen, wenn mich die Story und die Charaktere nicht packen.
Ich hab mich in dem Zusammenhang gestern auch gefragt, ob das vielleicht sogar ein generelles Problem von SF-Serien ist (zumindest von denen, die ich in den letzten zwei Jahren gesehen habe). Aber ich glaube, das ist ein Thema für einen eigenen Thread, den ich gleich mal aufmachen werde...
Vor allem frage ich mich, warum die Terroristen gleich so undifferenziert negativ gezeichnet werden. Das sollen also die Bösen sein. Obwohl ihre Ziele ja im Grunde die richtigen sind.
LG Trurl
Ich vermute ja, dass nach und nach die Herde der Terroristen ausgedünnt wird, bis nur noch eine/r übrig bleibt, der/die kein fanatischer Terrorist sondern ein moderater Reformer ist, und der/die bisher im Hintergrund bleibt. Währenddessen setzt das Umdenken der Heldin ein (vielleicht unterstützt durch den ein oder anderen Todesmonolog) und letztendlich schlägt sie sich auf die Seite des Verbliebenen.
"What today's nationalists and neosegregationists fail to understand," Kwame said, "is that the basis of every human culture is, and always has been, synthesis. No civilization is authentic, monolithic, pure; the exact opposite is true. Look at your average Western nation: its numbers Arabic, its alphabet Latin, its religion Levantine, its philosophy Greek†¦ need I continue? And each of these examples can itself be broken down further: the Romans got their alphabet from the Greeks, who created theirs by stealing from the Phoenicians, and so on. Our myths and religions, too, are syncretic - sharing, repeating and adapting a large variety of elements to suit their needs. Even the language of our creation, the DNA itself, is impure, defined by a history of amalgamation: not only between nations, but even between different human species!"
- The Talos Principle