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Technik, Psi und der ganze Rest...


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167 Antworten in diesem Thema

#91 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 06 Januar 2013 - 23:53

Die Todeszone ist überflüssig, weil es sich bei den kinetischen Waffen spätestens seit der Erfindung der Aagenfelt-Barriere eben nicht (mehr) um ultimate Vernichtungswaffen handelt.

Was hast Du denn immer mit Deinem Algenfeld?

Mir geht’s bei der „Todeszone“ garnicht so sehr um den militärischen Aspekt. Ich finde, es sollte innerhalb eines Sonnensystems einen Bereich geben, aus dem man mit Überlicht nicht raus, bzw. mit Überlicht nicht rein kann. Bis zu bzw. ab dieser Grenze muß man sozusagen „zu Fuß“ gehen.
Für verschiedene Antriebe (Transition, Linear, Metagrav) können diese Grenzen ganz unterschiedlich sein. Der habitable Bereich, die Ökosphäre, sollte jedenfalls innerhalb dieser Grenze liegen.
Warum? Ich finde, es hat was Romantisches, Entschleunigendes. Wenn man eine Story schreibt, hat man hier eine Art temporale Knautschzone. Hier kann man Zeit vergehen lassen und Handlung unterbringen – wenn es nötig ist. Wenn nicht, reicht ein Nebensatz, um am Ziel anzukommen.
Als Nebeneffekt wäre einem Großteil der (im Perryversum ja unbekannten) kinetischen Planetenkiller auf elegante Weise der Zahn gezogen.

Was die Transitionsminen betrifft, haben sich die Hornschrecken folgendes überlegt:
Soweit man dem Kanon entnehmen kann, scheint gesichert, daß Transitionsantriebe erst ab einer gewissen Schiffsgröße eingebaut wurden. Die Arkies des NEO-Versums haben z. B. ihre Lecas ohne Überlichtantrieb konstruiert. Die Terraner des Originaluniversums haben dann zwar in die Gazellen Sprungantriebe eingebaut – aber nicht in Ein-Mann-Jäger oder Drei-Mann-Zerstörer.
Entweder war es nicht mehr möglich, den Antrieb weiter zu verkleinern, oder unwirtschaftlich.
Vielleicht stiegen Konstruktionsaufwand, Kristallbedarf und Verschleiß in einem Ausmaß, der in keinem Verhältnis zur erzielbaren Reichweite steht. Vielleicht gibt es ja auch ein Mindestfunktionsvolumen, das sich nicht linear mit der Schiffsmasse verkleinern läßt.
Fest steht jedenfalls, daß Mikro-Überlichttriebwerke erst mit den Linearaggregaten Einzug in die Handlung gehalten haben (die gab's dann sogar für Torpedos).
Eine andere Möglichkeit wäre, daß (zumindest größere) Kampfschiffe eine einfache Möglichkeit hatten, in ihrem näheren Umfeld eine Art künstliche Todeszone einzurichten, etwa durch die Erzeugung einer Sub-Schwingung in der Reflexzone ihres Hyperschirms. Jede Transitionsmine, die nahe genug rematerialisieren würde, um Schaden anzurichten, pustet sich vorher selbst in den Hyperraum. Alle, die weiter weg (in „harmloser“ Distanz) rematerialisieren, werden von den CIWS abgeschossen und/oder von energiereichen Tasterstrahlen gebraten – so eine Art hyperenergetischer EMP.
Diese hypothetische „Zonensicherung“ würde erklären, warum nie jemand daran gedacht hatte, eine Art Transmittergeschütz auf Basis des Transitionsantriebs zu bauen – weil die Gegenmaßnahmen viel zu simpel und effektiv waren. Ähnliches gilt für relativistisch-kinetische Anti-Schiffs-Waffen, aber dazu später mehr.
Erst das Gegenpol- und Transformgeschütz waren durch dieses Störfeld nicht mehr zu übertölpeln. Das Transformgeschütz hatte ja dann z. B. auch mit den Paratronfeldern der Dolans und Ulebs seine liebe Not. Lag die Ladung zu weit davor, wirkte sie kaum, lag sie genau im Schirm, verschwand sie im Hyperraum – und durch den Schirm durch gings nicht , zumindest nicht ohne das FpF-Gerät.

- immerhin hatten sie damals weder Arkonbomben noch Gravitationsbomben (die auch nicht "freundlicher" sind, nur mal am Rande gesagt).

Wann damals? Die Hornschrecken möchten darauf hinweisen, daß Atlan da Gonozal bereits im Jahr 10.517 da Ark eine Stützpunktwelt der Druuf mit Arkonbomben vernichtete.
Gravitationsbomben wurden von den Arkoniden bereits im Zentrumskrieg gegen die Akonen großzügig eingesetzt. (der endete 1788 da Ark)
Für eher chirurgische Punktangriffe hatten sie ihre 660 Gigatonnen-Kracher.
Ich hab ja nichts gegen Planetenkiller, aber sie sollen sich gefälligst an die Hausregeln des Perryversums halten. Wenn nötig, muß man diese halt ex post ausformulieren und mit konkreten numerischen Werten untermauern.
"Alle Werte im grünen Bereich!"
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#92 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 02:38

Mir geht’s bei der „Todeszone“ garnicht so sehr um den militärischen Aspekt. Ich finde, es sollte innerhalb eines Sonnensystems einen Bereich geben, aus dem man mit Überlicht nicht raus, bzw. mit Überlicht nicht rein kann. Bis zu bzw. ab dieser Grenze muß man sozusagen „zu Fuß“ gehen.
Für verschiedene Antriebe (Transition, Linear, Metagrav) können diese Grenzen ganz unterschiedlich sein. Der habitable Bereich, die Ökosphäre, sollte jedenfalls innerhalb dieser Grenze liegen.
Warum? Ich finde, es hat was Romantisches, Entschleunigendes. Wenn man eine Story schreibt, hat man hier eine Art temporale Knautschzone. Hier kann man Zeit vergehen lassen und Handlung unterbringen – wenn es nötig ist. Wenn nicht, reicht ein Nebensatz, um am Ziel anzukommen.


Solange es planetenweite Paratronschirme (und das Paratron ist quasi der grosse Bruder des Strukturfeldkonverters!) gibt, vom Merkur aus ein systemweites ATG-Feld aufgebaut werden kann, Transmitter der Käfig- und der Torbogenbauweise unproblematisch auf der Erde oder anderen Planeten eingesetzt werden und Teleporter wie besengt auf der Erde oder anderen Planeten einen kleinen Hyperraumaufriss erzeugen können, ist das doch völlig willkürlich und an den Haaren herbeigezogen. Da würde ich als Transitionsaggregat doch glatt Diskriminierung vermuten und die Frage ernsthaft stellen wollen: "Verzeihen Sie mein Herr - ist das der Sonderzug nach Vienna?"


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#93 Valerie J. Long

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 07:56

Bei all diesen Überlegungen zu Todeszonen und Co bedenkt bitte, wie ihr Sonnentransmitter einordnen wollt.

#94 Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 09:58

Bei all diesen Überlegungen zu Todeszonen und Co bedenkt bitte, wie ihr Sonnentransmitter einordnen wollt.



Das Problem hat nur Lüy. Ich nicht.
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#95 Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 10:14

Soweit man dem Kanon entnehmen kann, scheint gesichert, daß Transitionsantriebe erst ab einer gewissen Schiffsgröße eingebaut wurden. Die Arkies des NEO-Versums haben z. B. ihre Lecas ohne Überlichtantrieb konstruiert. Die Terraner des Originaluniversums haben dann zwar in die Gazellen Sprungantriebe eingebaut – aber nicht in Ein-Mann-Jäger oder Drei-Mann-Zerstörer.
Entweder war es nicht mehr möglich, den Antrieb weiter zu verkleinern, oder unwirtschaftlich.


Nö. Das Problem war doch eher das, dass es in einem Ein-Mann-Jäger viel zu eng war, um irgendwie mit Lochstreifen herumhantieren zu können.

Vielleicht stiegen Konstruktionsaufwand, Kristallbedarf und Verschleiß in einem Ausmaß, der in keinem Verhältnis zur erzielbaren Reichweite steht. Vielleicht gibt es ja auch ein Mindestfunktionsvolumen, das sich nicht linear mit der Schiffsmasse verkleinern läßt.
Fest steht jedenfalls, daß Mikro-Überlichttriebwerke erst mit den Linearaggregaten Einzug in die Handlung gehalten haben (die gab's dann sogar für Torpedos).


Was war eigentlich mit den Swoon? Besassen die keine eigenen Raumschiffe? Und wenn doch, mussten die für swoonsche Verhältnisse per se überdimensioniert sein?

Eine andere Möglichkeit wäre, daß (zumindest größere) Kampfschiffe eine einfache Möglichkeit hatten, in ihrem näheren Umfeld eine Art künstliche Todeszone einzurichten, etwa durch die Erzeugung einer Sub-Schwingung in der Reflexzone ihres Hyperschirms. Jede Transitionsmine, die nahe genug rematerialisieren würde, um Schaden anzurichten, pustet sich vorher selbst in den Hyperraum. Alle, die weiter weg (in „harmloser“ Distanz) rematerialisieren, werden von den CIWS abgeschossen und/oder von energiereichen Tasterstrahlen gebraten – so eine Art hyperenergetischer EMP.
Diese hypothetische „Zonensicherung“ würde erklären, warum nie jemand daran gedacht hatte, eine Art Transmittergeschütz auf Basis des Transitionsantriebs zu bauen – weil die Gegenmaßnahmen viel zu simpel und effektiv waren. Ähnliches gilt für relativistisch-kinetische Anti-Schiffs-Waffen, aber dazu später mehr.


Das wäre nichts anderes als das berüchtigte "Algenfeld"...

Erst das Gegenpol- und Transformgeschütz waren durch dieses Störfeld nicht mehr zu übertölpeln. Das Transformgeschütz hatte ja dann z. B. auch mit den Paratronfeldern der Dolans und Ulebs seine liebe Not. Lag die Ladung zu weit davor, wirkte sie kaum, lag sie genau im Schirm, verschwand sie im Hyperraum – und durch den Schirm durch gings nicht , zumindest nicht ohne das FpF-Gerät.


Während die Posbi-Fragmenter über das "Algenfeld" nicht verfügten? Die Haare sind zu dünn, um an ihnen irgendwas herbeiziehen zu können...
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#96 Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 11:11

Die Hornschrecken haben Hinweise für eine konkrete Funktion des relativistischen Vektors bei der Einleitung einer Transition gefunden.
Die Abweichung des tatsächlichen vom berechneten Rematerialisationspunkt ereignet sich im dreidimensionalen Raum, sie wird im allgemeinen alle drei Achsen betreffen. Die Abweichung in der Entfernung – soweit sind wir uns ja einig, hat mit der bereitgestellten (hyper)Aufladung des Strukturkonverters und der Schiffsmasse zu tun (und mit Hyperraumeffekten wie hypermedialem Widerstand, Hypergravitation, etc. - aber die wollen wir erstmal vernachlässigen).
Die „seitliche Abweichung“ - also nach „oben, unten, links und rechts“ wird vor allem durch die exakte Kursausrichtung vor der Transition bestimmt. Behalten wir die (unerhörte) Präzision eines Scharfschützengewehrs in Erinnerung: 0,5 MOA - minutes of angle, eine halbe Winkelminute. Schieße ich auf einen Kilometer Entfernung (was ich noch nie getan habe, beim Bundesheer konnten wir damals nur bis 800 Meter schießen...), dann muß ich mit einem Streukreis von mindestens 15 cm rechnen – wenn ich keine Fehler mache und Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit entlang der Flugbahn konstant bleiben.
Richte ich mit dieser Genauigkeit ein Raumschiff auf einen 25,3 Lichtjahre entfernten Zielstern aus, dann muß ich mit einer seitlichen Abweichung von 1,44 Lichttagen rechnen.
Lemurerabkömmlinge neigen zum Präzisionsfetischismus. Wenn ich auf Lichtstunden genau die seitliche Abweichung kontrollieren kann, werde ich keine Ruhe geben, bis sich auch die
Abweichung entlang der Distanzachse in diesem Umfang bewegt. In meinem Beispiel (Post 56 in diesem Thread) habe ich versucht, diese Dimensionierung halbwegs zu berücksichtigen.
Die Hornschrecken sind diesbezüglich der Meinung, daß ein ausreichend hoher relativistischer Flugvektor nötig ist, um:





  • eine präzise seitliche (oben/unten/links/rechts) Ausrichtung auch „halten“ zu können




  • eine optimale Umsetzung der im Strukturkonverter gespeicherten Hyperenergie zu garantieren (was die Genauigkeit in der Entfernung bestimmt)




  • einen störungsfreien (bzw. zerstörungsfreien) Betrieb des Strukturkonverters zu ermöglichen
Wie hoch der Betrag des relativistischen Vektors maximal sein kann und mindestens sein muß, wäre an uns zu definieren. Im Kanon stehen Daten, die ich nicht unwidersprochen lassen will. Fahrtvektoren im Bereich von > 99 % Licht sind hochproblematisch. Zum einen ist es schwer, derartig hohe Sublichtgeschwindigkeit zu erreichen, wenn sich alle Abläufe im Schiff (die Rechengeschwindigkeit der Positronik,die Rate der Kernverschmelzung, die Ausstoßgeschwindigkeit der Stützmasse, etc.) durch Zeitdilatation drastisch verlangsamen – bei 99 % Licht ca. um den Faktor 7.



Zum anderen stellt sich die Frage der Notwendigkeit. Immer wieder (böse Zungen würden sagen: wenn es dem diensthabenden Autor gerade in den Kram passte) findet man im Kanon Hinweise auf deutlich niedrigere Eintrittsgeschwindigkeiten.


Soweit d´accord. Bis auf den Punkt, dass du so wild darauf bist, Strukturfeldgeneratoren zu "zerstören". Was haben dir die armen Aggregate nur getan?


Dies führt die Hornschrecken zu folgenden Annahmen (die selbstverfreilich Vorschlagscharakter haben):





  • ein Fahrtvektor von mehr als 60 % Licht ist notwendig, um eine Transition ohne Zerstörung des Hypertriebwerks durchzuführen, soweit die lokale Steilheit des Gravitationsschacht nicht Null beträgt.




  • ein Fahrtvektor von mehr als 65 % Licht ist notwendig, um die im Strukturkonverter gespeicherte Hyperenergie zu annähernd 100 % umzusetzen. (Ein Promille verschwendet bedeutet 9,23 Lichttage zu kurz gesprungen - bei 25,3 Lichtjahren Distanz...)




  • ein Fahrtvektor von 75 % Licht ist ausreichend, um die genauest mögliche Kursausrichtung auf den Zielstern auch tatsächlich im Hypersprung umzusetzen (ob das jetzt 0,5 MoA oder mehr oder weniger sein sollen, ist Verhandlungssache)




  • ein Fahrtvektor von theoretisch mehr als 100 % Licht wäre notwendig, um eine Transition im Schwerebereich von 3 mm/sec2 auszuführen, ohne Schiff und/oder Antrieb zu verschrotten.
Any comments?


Tentativ hast du natürlich nicht unrecht - aber: ich bin gegen "magische Grenzen"; insbesondere dann, wenn diese recht willkürlich gesetzt werden müssen (0,5 c klingt für mich ebenso gut wie 0,6 c) und zudem die Strafe für ihre Nichteinhaltung in einem Akt sinnloser Zerstörungswut endet.
Strukturfeldgeneratoren sind aus meiner Sicht ziemlich robuste Geräte. Mir ist auch kein Fall bekannt, in dem die Dinger "hochgegangen" wären - selbst als farbenblinde Piloten den falschen Knopf drückten oder spielende Mausbiber eine Nottransition herbeiführten.

Transitionsberechnungen gehen natürlich - sinnvollerweise - vom optimalen Fall aus. Werden die hierfür notwendigen Bedingungen nicht eingehalten (etwa durch Nottransition, spielende Mausbiber o.ä.), treten zwei Effekte auf: 1. man springt "zu kurz" (wenn es keine vorigen Berechnungen gegeben hat, springt man halt "irgendwohin", was der Strukturfeldgenerator halt hergibt - zur Not nach Tuglan) und 2. man landet nicht am Ziel, sondern in einer durch die jeweiligen Ausgangsbedingungen definierten "Abweichungszone" (was ausreichend sein kann - Topthor war sich sicher, Groghams Schiff nach der Rematerialisierung wiederzufinden; schliesslich besass man Hyperfunk).

Versuche ich eine Transition quasi "aus dem Stand", also annähernd fahrtlos (was auch immer das bedeuten mag; der Einwand wr ja sehr richtig!), mache ich einen sehr kurzen Hupfer - wie der Weitspringer, der ohne Anlauf einen Sprung probiert.

Auch das kann manchmal sinnvoll sein - um etwa einer tödlichen Salve gegenerischer Raumer zu entgehen. Wobei die Strukturfeldgeneratoren danach erst einmal neu aufgeladen werden müssen; dieser Trick funktioniert also nur einmal.

In allen genannten Fällen gibt es aber keinen Anlass für die Generatoren, "hochzugehen".

BTW den letzten Punkt habe ich nicht verstanden. Worauf willst du hinaus - auf die Revidierung der Einsteinschen Physik oder darauf, dass es einfach nicht geht?

Bearbeitet von Arl Tratlo, 07 Januar 2013 - 11:27.

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#97 Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 11:25

Wann damals?


In ihrer "Expansionsphase". Nähere Auskünfte kann ich leider nicht erteilen - die entsprechenden Lochstreifen sind bei der Vernichtung des Kriegsplaneten Arkon III leider ebenfalls zerstört worden.

Die einzige Chance bestünde darin, dass sich Atlan irgendwann an die Ereignisse "nach Traversan" erinnert...
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#98 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 13:18

"Verzeihen Sie mein Herr - ist das der Sonderzug nach Vienna?"

Bully Buhlan und Peter Rebhuhn – köstlich! Was man bei YouTube nicht alles für Juwelen findet…
Anyway – weiter mit meiner Defensio:
Die Paratrontechnologie ist ein sehr sehr großer Bruder der Transitionstechnik. Auch Transmitter sind um ein Eck fortschrittlicher. Sie tun sich leichter dabei, in starken Schwerefeldern zu arbeiten, weil sie:
  • zu zweit sind
  • dadurch eine Art hyperenergetischer Standleitung aufbauen
  • in einem viel höhern Kalupbereich als der Strukturkonverter arbeiten
Die Transition ist eine relativ krude, ja sogar primitive Nachahmung der natürlichen Teleportation – so ähnlich wie eine Sylvesterrakete eine Karrikatur der Saturn V darstellt.

Die Teleportation ist in sehr hoch gelegenen Hyperraumzonen angesiedelt (UHF-Bereich) und daher nicht annähernd denselben Restriktionen wie ein Transitionstriebwerk unterworfen. Alsda wären: kein relativistischer Vektor nötig, funktioniert unabhängig von lokalen Schwerkraftverhältnissen, kaum anmeßbare Strukturschocks, etc.

Bei all diesen Überlegungen zu Todeszonen und Co bedenkt bitte, wie ihr Sonnentransmitter einordnen wollt.

Das Problem hat nur Lüy. Ich nicht.

Gnagnagna!
Sonnentransmitter arbeiten wie praktisch alle anderen Transmitter auch mit einer Partnerstation zusammen und sind in einem höheren Hyperraumbereich als Strukturkonverter angesiedelt. Daher unterliegen sie auch nicht annähernd vergleichbaren Restriktionen.

Nö. Das Problem war doch eher das, dass es in einem Ein-Mann-Jäger viel zu eng war, um irgendwie mit Lochstreifen herumhantieren zu können.

Klarer Fall. Hier hat jemand in der Brotdose genächtig – bei den lustigen Scherzerln!

Was war eigentlich mit den Swoon? Besassen die keine eigenen Raumschiffe? Und wenn doch, mussten die für swoonsche Verhältnisse per se überdimensioniert sein?

Gute Frage. An eine Rißzeichnung „Raumschiff der Swoon“ kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht waren die Gürkchen zu beschäftigt damit, die Erfindungen anderer Völker zu miniaturisieren, als daß sie sich selbst was hätten bauen können… Und wenn doch, haben sie aus Gewohnheit auch das miniaturisiert – und dann selbst nicht mehr reingepaßt…

Während die Posbi-Fragmenter über das "Algenfeld" nicht verfügten? Die Haare sind zu dünn, um an ihnen irgendwas herbeiziehen zu können...

Hm – die Hornschrecken haben nachgelesen. Es hat scheinbar nie jemand versucht, etwas in die Nähe eines Posbi-Fragmenters zu transitieren, zumindest nicht bei aktiviertem Relativschirm.
Elbenhaare. Die sind sehr dünn. Da macht man Bogensehnen draus. Ein paar Dutzend Pfund kann man damit schon ziehen…

Soweit d´accord. Bis auf den Punkt, dass du so wild darauf bist, Strukturfeldgeneratoren zu "zerstören". Was haben dir die armen Aggregate nur getan?

Hm – die Hornschrecken haben erneut nachgelesen. Es hat scheinbar nie jemand versucht, etwas in die Nähe eines Posbi-Fragmenters zu transitieren, zumindest nicht bei aktiviertem Relativschirm.
Elbenhaare. Die sind sehr dünn. Da macht man Bogensehnen draus. Ein paar Dutzend Pfund kann man damit schon ziehen…

Tentativ hast du natürlich nicht unrecht - aber: ich bin gegen "magische Grenzen"; insbesondere dann, wenn diese recht willkürlich gesetzt werden müssen (0,5 c klingt für mich ebenso gut wie 0,6 c) und zudem die Strafe für ihre Nichteinhaltung in einem Akt sinnloser Zerstörungswut endet.
Strukturfeldgeneratoren sind aus meiner Sicht ziemlich robuste Geräte. Mir ist auch kein Fall bekannt, in dem die Dinger "hochgegangen" wären - selbst als farbenblinde Piloten den falschen Knopf drückten oder spielende Mausbiber eine Nottransition herbeiführten.

Die Grenzen haben (vor allem mit ihrem numerischen Wert) nur Vorschlagscharakter – so als im Hintergrund rumhängendes Prinzip. Sie können für kleine Schiffe anders gelagert sein als für große. Eine kritische Beschädigung des Strukturkonverters wäre der Maximalfall, wenn man etwa die Zentrale den Praktikanten überläßt und vorher die Positronik ausbaut. Beschrieben ist eine derartige Beschädigung im Kanon zwar nur für waringsche Linearkonverter (einer der Emotionauten der MARCO POLO berichtet über so einen Fall, als er auf einem Dimetran-Flug nach Andromeda zu dicht an einer Sternenballung rauskam und ein oder zwei Linearkonverter ausbrennen mußte, um ausweichen zu können), aber im Sinne eines Analogieschlusses würde ich auch Strukturkonvertern die Option auf einen „Burnout“ gönnen.
Gucky hat damals übrigens im Leerraum am Transitionsantrieb der STARDUST rumgespielt. Falls dadurch bleibende Schäden entstanden (im Sinne einer übermäßig reduzierten Gesamtleistung), so wurde darüber Stillschweigen bewahrt.

Versuche ich eine Transition quasi "aus dem Stand", also annähernd fahrtlos (was auch immer das bedeuten mag; der Einwand wr ja sehr richtig!), mache ich einen sehr kurzen Hupfer - wie der Weitspringer, der ohne Anlauf einen Sprung probiert.

Genau. Die im Strukturkonverter mühselig angesparte Energie wird bei einer Transition „aus dem Stand“ vollkommen ineffizient umgesetzt, wie bei einer kurzgeschlossenen Batterie. Sowas soll für die Lebensdauer einer Batterie übrigens nicht förderlich sein…
Um einer Salve Strahlschüsse auszuweichen, brauche ich kein Transitionstriebwerk. Das ist ein dem „Salvo-Chasing“ entsprechendes Routinemanöver und dazu genügt ein kräftiger Schubstoß der Impulstriebwerke – aber dazu später mehr, wenn ich mich über Raumgefechte verbreitere.
Hochgehen sollen die Konverter ja nicht unbedingt – im Submaximalfall nur kaputtgehen, hehe…

BTW den letzten Punkt habe ich nicht verstanden. Worauf willst du hinaus - auf die Revidierung der Einsteinschen Physik oder darauf, dass es einfach nicht geht?

Ich wollte damit vorschlagen, daß oberhalb eines bestimmten Gravitationswerts ein schonender Betrieb des Strukturkonverters auch bei absolut lichtschneller Eintauchfahrt nicht zu erwarten ist, weil man dafür – theoretisch – schneller als das Licht sein müßte. Was im Einsteinschen Normalkontinuum aber nicht geht. Eine magische Grenze. Pfui. Mit der Kombizange an dünnen Nasenhaaren herbeigezogen.Eingefügtes Bild

In ihrer "Expansionsphase".

Naja, sag ich doch. Gravitationsbomben hatten sie damals längst. Auch die Arkonbomben waren schon zu Zeiten Atlans ein alter Hut.

Bearbeitet von Lüy Piötlerc, 07 Januar 2013 - 13:19.

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#99 howdy10

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 13:41

Ich habe das heute zum ersten Mal gelesen ( Seite 1 - Kategory der Telepathen ) und finde mich irgendwie in Babylon 5 wieder. Dort wurden die Psi-Fähigkeiten ähnlich kategorisiert. Was nur bedeuted, wieder ein Grund diese Serie gut zu finden Eingefügtes Bild .

PS Edith: Handfeuerwaffen daraus http://en.wikipedia....ased_plasma_gun bzw. http://de.babylon5.w...lon-5-Universum - so zum stöbern...

Bearbeitet von howdy10, 07 Januar 2013 - 13:53.

Ein Fan-Fiction-Projekt, das einen Blick wert ist:
Eingefügtes Bild
Mehr auf:
http://www.scifinet....on-neo-pra-neo/
http://www.scifinet....nische-formate/

#100 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 13:41

Die Transition ist eine relativ krude, ja sogar primitive Nachahmung der natürlichen Teleportation – so ähnlich wie eine Sylvesterrakete eine Karrikatur der Saturn V darstellt.


Ah - das Prinzip der Devolution kommt ins Spiel. Die Band DEVO hat ja auch im Jahr 1977 den Song "Satisfaction" geschrieben. Die "Rolling Stones" haben ihn - im Rahmen der Devolution - nur geklaut.

Gute Frage. An eine Rißzeichnung „Raumschiff der Swoon“ kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht waren die Gürkchen zu beschäftigt damit, die Erfindungen anderer Völker zu miniaturisieren, als daß sie sich selbst was hätten bauen können… Und wenn doch, haben sie aus Gewohnheit auch das miniaturisiert – und dann selbst nicht mehr reingepaßt…


Macht ja nichts - solange das swoonsche Transitionstriebwerk noch reingepasst hat.

Hm – die Hornschrecken haben nachgelesen. Es hat scheinbar nie jemand versucht, etwas in die Nähe eines Posbi-Fragmenters zu transitieren, zumindest nicht bei aktiviertem Relativschirm.


Musste man ja auch nicht - man hatte damals ja noch einen Fiktivtransmitter, der den gleichen Effekt herbeiführt. KAWUMM!

Hm – die Hornschrecken haben erneut nachgelesen. Es hat scheinbar nie jemand versucht, etwas in die Nähe eines Posbi-Fragmenters zu transitieren, zumindest nicht bei aktiviertem Relativschirm.
Elbenhaare. Die sind sehr dünn. Da macht man Bogensehnen draus. Ein paar Dutzend Pfund kann man damit schon ziehen…


Das sieht nach einem Fehler aus - oder wolltest du das wirklich zweimal sagen?

Die Grenzen haben (vor allem mit ihrem numerischen Wert) nur Vorschlagscharakter – so als im Hintergrund rumhängendes Prinzip.


Das Probleme sähe ich darin, dass Geschichten konstruiert werden könnten in der Art: tja, leider hatte man im Transitionsflug nur 49,9% LG erreicht - keine 50%. Und jetzt ist der Strukturfeldgenerator kaputt und man muss auf diesem blöden Planeten notlanden. Oder sich von Springermatriarchinnen retten lassen. Und was wär doch ein Schmarrn.

Genau. Die im Strukturkonverter mühselig angesparte Energie wird bei einer Transition „aus dem Stand“ vollkommen ineffizient umgesetzt, wie bei einer kurzgeschlossenen Batterie. Sowas soll für die Lebensdauer einer Batterie übrigens nicht förderlich sein…


Die Hersteller solcher Aggregate führen, wenn sie gut sind, in aller Regel einen Stresstest durch, der solche Effekte verhindern helfen soll. Würde ich eigentlich bei T-Aggregaten auch erwarten. Sind ja bestimmt teuer genug.

Um einer Salve Strahlschüsse auszuweichen, brauche ich kein Transitionstriebwerk. Das ist ein dem „Salvo-Chasing“ entsprechendes Routinemanöver und dazu genügt ein kräftiger Schubstoß der Impulstriebwerke – aber dazu später mehr, wenn ich mich über Raumgefechte verbreitere.


Es müssen nicht unbedingt Strahlschüsse sein...

Hochgehen sollen die Konverter ja nicht unbedingt – im Submaximalfall nur kaputtgehen, hehe…


Damit die Springermatriarchin endlich zum Zuge kommt?

Ich wollte damit vorschlagen, daß oberhalb eines bestimmten Gravitationswerts ein schonender Betrieb des Strukturkonverters auch bei absolut lichtschneller Eintauchfahrt nicht zu erwarten ist, weil man dafür – theoretisch – schneller als das Licht sein müßte. Was im Einsteinschen Normalkontinuum aber nicht geht. Eine magische Grenze. Pfui. Mit der Kombizange an dünnen Nasenhaaren herbeigezogen.Eingefügtes Bild


Diese Einsteinsche "magische Grenze" hat mir auch noch nie gefallen - aber im Moment kommen wir nicht um sie herum, leider...

Naja, sag ich doch. Gravitationsbomben hatten sie damals längst. Auch die Arkonbomben waren schon zu Zeiten Atlans ein alter Hut.


Aber offenbar nicht so verbreitet oder beliebt.
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#101 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 14:20

Ah - das Prinzip der Devolution kommt ins Spiel. Die Band DEVO hat ja auch im Jahr 1977 den Song "Satisfaction" geschrieben. Die "Rolling Stones" haben ihn - im Rahmen der Devolution - nur geklaut.

Sagen wir so - der Transitionsantrieb hätte noch viel evolutionären Raum vor sich...

Musste man ja auch nicht - man hatte damals ja noch einen Fiktivtransmitter, der den gleichen Effekt herbeiführt. KAWUMM!

Den gleichen Effekt ja - aber auf viel höherem Kalupbereich - und völlig ungestört von Relativschirm-Interferenzen. Wurde so ein Fiktivtransmitter eigentlich jemals gegen Paratrons getestet?
"Alle Werte im grünen Bereich!"
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#102 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 14:32

Das sieht nach einem Fehler aus - oder wolltest du das wirklich zweimal sagen?

Äh - nein. Das war ein Multitasking-Overflow, der bleibenden Schaden am Text angerichtet hat. Weil man bei der Arbeit auch immer wieder blöd angeredet wird...
Auf das Zitat

Soweit d´accord. Bis auf den Punkt, dass du so wild darauf bist, Strukturfeldgeneratoren zu "zerstören". Was haben dir die armen Aggregate nur getan?

Sollte folgen:
Nix. Aber die Hornschrecken haben kürzlich ein umfangreiches Aktienpaket der Firma Gobi-Hyperspace erstanden. Die stellen einen Großteil der Kernkomponenten für Strukturkonverter her…

Das Probleme sähe ich darin, dass Geschichten konstruiert werden könnten in der Art: tja, leider hatte man im Transitionsflug nur 49,9% LG erreicht - keine 50%. Und jetzt ist der Strukturfeldgenerator kaputt und man muss auf diesem blöden Planeten notlanden. Oder sich von Springermatriarchinnen retten lassen. Und was wär doch ein Schmarrn.

Das wär tatsächlich ein Schmarrn. Wenn bei 0,5 c nix passiert, dann passiert bei 0,499 c praktisch nix. Es leben die Grauzonen...

Die Hersteller solcher Aggregate führen, wenn sie gut sind, in aller Regel einen Stresstest durch, der solche Effekte verhindern helfen soll. Würde ich eigentlich bei T-Aggregaten auch erwarten. Sind ja bestimmt teuer genug.

Stresstests macht man mit Banken - Überlichttriebwerke sollten auch mit Crashtests überprüft werden...

Damit die Springermatriarchin endlich zum Zuge kommt?

Nicht unbedingt. Auch die Besatzungen von Flottentendern brauchen eine Existenzgrundlage. Ebenso wie die Betreiber von Reparaturwerften und Zulieferfirmen...

Aber offenbar nicht so verbreitet oder beliebt.

Beliebt und verbreitet genug, daß die Arkies im Zentrumskrieg ganze Sonnensysteme damit vernichtet haben.
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#103 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 15:06

Aber die Hornschrecken haben kürzlich ein umfangreiches Aktienpaket der Firma Gobi-Hyperspace erstanden. Die stellen einen Großteil der Kernkomponenten für Strukturkonverter her…


Das wiederum klingt nach einer ziemlich guten Idee.
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#104 Kokomiko

Kokomiko

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 15:08

Köstlich! Vielen Dank für Euren Einsatz! Ich kann Euch zwar technisch nicht folgen, habe aber einen Heidenspass am feinsinnigen Disput und an den Versuchen, den PR-Technikkanon zu strukturieren. Ich mag das. Ich stell mir dabei immer im Geiste ein Streitgespräch zwischen dem guten Kalup und einem aufstrebenden Jungingenieur vor. Keinen ganzen Roman lang, aber immer mal wieder ein Wortgeplänkel, wenn die zwei aufeinandertreffen, das wär sogar was für einen PR-Roman. Wir hatten ja schon handlungsrelevante Kaffeekannen, warum also nicht mal so was? Leo Lukas könnt so etwas vielleicht hinkriegen. Aktuell hat LL übrigens etwas in Band 2781 über Deflektortechnik geschrieben.

#105 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 15:50

Ich habe das heute zum ersten Mal gelesen ( Seite 1 - Kategory der Telepathen ) und finde mich irgendwie in Babylon 5 wieder. Dort wurden die Psi-Fähigkeiten ähnlich kategorisiert. Was nur bedeuted, wieder ein Grund diese Serie gut zu finden Eingefügtes Bild .

Yep - ich finde Bab5 ausgesprochen "rhodanesk", wenn man die goldene Zeit der EA als Maßstab anlegt. Außerordentlich gut gemacht, solider Hintergrund, geniale Ideen, originelle, "graue" Charaktere mit glaubwürdigen Motiven - was will man mehr. Wenn man vergleicht, was Herr und Frau andere aus R. in Druck gehen zu lassen wagen, kommen einem die Tränen. Ich stell mir grad eine NEO-Verfilmung vor, so richtig brutal und ungeschminkt, komplett 1 : 1 vom Blatt. Hehehe! Da könnte "plan 9 from outer space" 10packen weniger 9packen!
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#106 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 16:07

Köstlich! Vielen Dank für Euren Einsatz! Ich kann Euch zwar technisch nicht folgen, habe aber einen Heidenspass am feinsinnigen Disput und an den Versuchen, den PR-Technikkanon zu strukturieren. Ich mag das. Ich stell mir dabei immer im Geiste ein Streitgespräch zwischen dem guten Kalup und einem aufstrebenden Jungingenieur vor. Keinen ganzen Roman lang, aber immer mal wieder ein Wortgeplänkel, wenn die zwei aufeinandertreffen, das wär sogar was für einen PR-Roman. Wir hatten ja schon handlungsrelevante Kaffeekannen, warum also nicht mal so was? Leo Lukas könnt so etwas vielleicht hinkriegen. Aktuell hat LL übrigens etwas in Band 2781 über Deflektortechnik geschrieben.

Eingefügtes Bild
Das wär schon was! So ein Geflaxe zwischen Altmeister und Assi - faszinierende Idee... Wenn man es nicht mit den Details übertreibt, kann man so eine Menge Information auf unterhaltsame Weise unters Publikum bringen. Eine Zusammenarbeit von Lukas und Castor wär ideal dafür.
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#107 Arl Tratlo

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 17:27

Eingefügtes Bild
Das wär schon was! So ein Geflaxe zwischen Altmeister und Assi - faszinierende Idee... Wenn man es nicht mit den Details übertreibt, kann man so eine Menge Information auf unterhaltsame Weise unters Publikum bringen. Eine Zusammenarbeit von Lukas und Castor wär ideal dafür.


OK, du machst den Lukas, ich den Castor.
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#108 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 19:10

OK, du machst den Lukas, ich den Castor.

Hmmm - und mit welcher Nummer genau treten wir auf?
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#109 derbenutzer

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Geschrieben 07 Januar 2013 - 20:37

Lieber Lüy!

Das ist doch „der“ klassischer Ansatz schlechthin, um plastisch Technik zu erklären. Scheer selig hat das so gemacht! Kokomikos Vorschlag ist perfekt. Du gibst den Kommandanten, der ölverschmiert und daher unerkennbar dem „Neuen“ einen ultramodernen, streng geheimen Prototyp der Solaren Flotte erklärt und diesen durch alle Bereiche des Schiffs führt.

Es herrscht unbeschreibliche Hektik, überall wird noch gearbeitet. Herumstampfende Arbeitsroboter, gleißend helles, flackerndes Licht der Schweißautomaten tanzt über die hochkonzentrierten Gesichter der hochmotivierten Elitesoldaten und Spezialisten, unbeschreiblicher Lärm. Äktschn pur & frohes Schaffen. Fassungsloses Staunen und Stammeln des Neulings ob der terranischen Wundertechnik …Eingefügtes Bild Eingefügtes Bild

Als Anregung stilistischer Art empfehle ich die Lektüre von Band 100.

Ca. 3000 Wörter genügen für den Anfang. Frisch ans Werk und gutes Gelingen!Eingefügtes Bild

LG

Jakob

Bearbeitet von derbenutzer, 08 Januar 2013 - 21:30.

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#110 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 08 Januar 2013 - 20:37

Das ist doch „der“ klassischer Ansatz schlechthin, um plastisch Technik zu erklären. Scheer selig hat das so gemacht! Kokomikos Vorschlag ist perfekt. Du gibst den Kommandanten, der ölverschmiert und daher unerkennbar dem „Neuen“ einen ultramodernen, streng geheimen Prototyp der Solaren Flotte erklärt und diesen durch alle Bereiche des Schiffs führt.

Hm - ich hab sowas ähnliches fast fertig - einen Übungsflug mit einem Oldtimer aus den Zentrumskriegen. Muß nur noch ein paar Lücken im Text schließen, die durch meine modulare Schreibweise bedingt sind. Ich werde heute noch daran arbeiten...
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#111 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 08 Januar 2013 - 23:22

Pabel III (der mystische Autorenplanet)
Nordhalbkugel, Darlton’scher Subkontinent, Castor-Raumhafen


Flüsternd laufen die Pulsationstriebwerke des Gleiters aus, geräuschlos senkt sich die Maschine auf ihrem Prallfeld ab. Die großformatige Panzerplast-Schiebetür der Passagierzelle huscht mit leisem Zischen an der Hülle entlang. Die trotz der frühen Morgenstunde bereits merklich erwärmte Luft stürmt den klimatisierten Innenraum und bringt den Geruch nach Ozon und Metall mit sich.
„Landefeld Sigma 3, Sektor 8“ informiert die Fahrzeugpositronik.
Der einzige Passagier, ein untersetzter junger Mann in sichtlich fabrikneuem Raumanzug, den formstabilen Helm unter den Arm geklemmt, betritt den rauhen, hellgrauen Konkritbelag, der sich in alle Richtungen bis zum Horizont zu erstrecken scheint.
Weit im Hintergrund, im Gegenlicht der noch tief stehenden Sonne Pabel kaum zu erkennen, heben sich im Morgendunst kreisförmige Schatten vor den blaßblauen Bergkämmen am Horizont ab. Das muß der Lakan Tussan-Raumer sein, der gestern hier gelandet ist. Gerüchteweise haben sie den Nukleus einer technikresistent gewordenen Autoren-SI zur Umschulung hierher eskortiert.
Geräusche tragen weit auf der öden, künstlichen Ebene. Einige hundert Meter entfernt marschiert eine Abteilung Autoren-Kadetten in weiß-goldenen Paradeuniformen mit geschulterten Luccot-Karabinern – geradewegs der gnadenlosen, flirrenden Hitze des noch jungen Pragos entgegen.
„Ein Lied!“ brüllt der Ausbildungsoffizier.
„Am Schalenhelm die Funkantenne…!“ antwortet eine einzelne Stimme.
Augenblicke später fällt die die gesamte Abteilung ein. Die unterschiedlich gut getroffenen Tonlagen geben dem altarkonidischen Schlachtgesang eine eigene Note.

Am Schalenhelm die Funkantenne

Blinkt und gleißt im Sonnenlicht!

Unser Schirm aus Hyperfeldern

Beugt sich Strahl und Klingen nicht!

Strahl und Stahl – uns egal

Ruhm und Ehre dem Tai Ark’Tussan!


Der leichte Wind frischt auf und dreht, die weiteren Strophen werden zu undeutlichem Gemurmel verweht. Es geht um Schlachten in der öden Insel, heute hier und morgen dort, Luccot-Geschütze, flammende Schirme und einsame Gräber auf namenlosen Welten.
Zügig schreitet der Kadett aus und nähert sich seinem eigentlichem Ziel – einer Reihe tonnenförmiger Hangarhallen, aus dem selben hellgrauen Konkrit wie das endlose Landefeld. Halle C1 müßte direkt vor ihm liegen. Eigentlich leicht zu finden – die Bezeichnung steht schließlich in riesigen orangeroten Lettern auf den geschlossen Hälften des bogenförmigen Hangartors.
Offensichtlich wartet dort bereits jemand, unverkennbar ein Arkonide. Die langen, platinweißen Haare strahlen förmlich im Sonnenlicht. Zumindest in den unteren Adelsstufen ist es Sitte, eine UV-aktive Lotion in die Frisur einzuarbeiten, die diesen theatralischen weißer-als-weiß Lichteffekt hervorruft.
Im gebotenen Respektabstand bleibt der Kadett stehen und entbietet seinen Gruß. Den Helm auf dem horizontalen linken Unterarm, 45 Grad nach innen rotiert, rechte Faust links an die Brust… instantan trifft ihn ein strafender Blick aus diesen unangenehm stechenden rotgoldenen Augen. Die ohnehin scharfen Züge in dem bronzegebräunten Gesicht verhärten sich noch eine Nuance. Irgendwas ist schiefgegangen, das war ja klar…
Ach ja – die Meldung!
„Athor - Autorenkadett Rammbüggl meldet sich wie befohlen zum Übungsflug!“
Wenn man diese arkonidische Mimik nur lesen könnte…
„Kadett Rammsknüttel – welche Art von Gruß haben Sie eben entboten?“
Reflexartig errötet der Kadett, der Magen wird klein, der Schweiß kalt. Verdammte Sauerei! Immer derselbe Fehler!
„Athor – den terranischen Gruß, Athor!“
„Aus welchem Grund, wenn ich fragen darf?“
„Athor – aus Gewohnheit – eine Verwechslung, Athor!“
„Dann gewöhnen Sie sich besser den arkonidischen Gruß an – und Verwechslungen ab. Ich warte, Kadett!“
Was heißt nochmal „Arschloch“ auf Satron?
Also von vorn: der linke Arm stimmt, rechte Faust mit dem Daumen in die Mitte der linken Schulter, Handrücken nach oben, Ellbogen gerade nach vorn, Füße stehen schulterbreit, Rücken gerade, Kopf erhoben.
„Dashe Tussan Gosner!“
„Ruhm und Ehre dem Imperium!“ Zackig erwidert der Tharg’athor den Gruß. „Mein Name ist Artho da Sorgith, ich bin Ihr verantwortlicher Ausbildungsoffizier. Sie werden heute ihren ersten Alleinflug absolvieren, sind Sie bereit?“
„Athor – Gos’rah, Athor!“
„Dann darf ich Sie bitten, mir zu folgen…“
Auf eine knappe Geste fährt eine kaum sichtbare Schiebetür zur Seite und gibt den Weg in den riesigen Hangar frei. In der etwa 30 mal 80 Meter großen Halle ist es merklich kühler als draußen, trotzdem wird dem Kadett erstmal schwarz vor Augen. Der Kontrast zwischen der mattgelben Innenbeleuchtung und dem gleißenden Licht der F7 Sonne ist beträchtlich. Es dauert eine Weile, bis sich seine Netzhaut adaptiert.
Der Anblick, der sich dann bietet, wirkt tatsächlich atemberaubend. Wäre das ein Film, müßte jetzt „Sonnenaufgang“ aus Zarathustra erklingen.
Hypnoschulungen und virtuelle Flüge im positronischen Simulator sind eine Sache – dieser Maschine von Angesicht zu Angesicht gegenüber zu stehen, eine völlig andere. Mattschwarz, gedrungen und doch von animalischer Eleganz steht sie wie ein geducktes, sprungbereites Raubtier auf ihrem Fahrgestell. Tatsächlich ein Fahrgestell, keine Kufen oder Teleskopstützen.
„Das ist der Nachbau eines historischen Jägermodells, aus der Zeit der Zentrumskriege. Zum Vergleich – stellen Sie sich eine Sopwith-Camel neben einer F-35A vor. Dann wäre dies hier ihr Doppeldecker im Verhältnis zu den bekannten Ein-Mann-Jägern. Die Typenbezeichnung wird Ihnen nichts sagen, der inoffizielle Name lautete Zhym’anca, das heißt soviel wie „Feuerspeer“, oder „Flamelance“, wenn Sie so wollen.“
Gemeinsam umrunden sie die Maschine. Breiter, flacher Rumpf, pfeilspitzenförmig mit messerscharfem Rand, negativ gepfeilte Stummelflächen, deutlich nach unten gekippt, ideal für Kompressionsauftrieb bei hoher Mach-Zahl. Doppelleitwerk, ebenfalls negativ gepfeilt und nach innen gekippt, Canard-Flügel hinter dem Cockpitbereich, sorgfältig modellierte dorsale und ventrale Ansaugöffnungen – offensichtlich für den sekundären Pulsationsantrieb. Rumpfform und Flügelkonfiguration schreien förmlich nach STEALTH – oder gath, wie die Arkoniden sagen.
Das breite, flache Heck wird vom eindrucksvollen Doppel-Impulstriebwerk beherrscht. Deutlich sind die momentan retrahierten Expulsor-Kränze des Sekundärantriebs zu erkennen. An den Außenflächen des Zwillingsleitwerks ist ein Staffelemblem angebracht, eine leicht durchgeknallt wirkende Wespe, wie eine Comic-Figur gezeichnet, darunter eine Buchstaben- und Zahlenfolge.
„Wir haben die Kennzeichnung eines damals berühmten Raumjagdverbands gewählt. Auf Larsaf würde man vielleicht sagen: „Wacky Wasps Squadron“. Ihr Rufzeichen ist übrigens Wasp 1/1, vergessen Sie das nach Möglichkeit nicht.“
„Wasp 1/1, Gos’rah…“ Leicht irritiert blickt der Kadett in den Hintergrund des Hangars. Dort, fast schon am Ende der Halle, sitzt ein semmelblonder Stoffbär in einem roten T-Shirt mit fettem Grinsen auf einem kleinen, blauen Plastiktraktor – mit Pedalen zum Treten. Seltsam – den muß hier jemand vergessen haben…
„Ventral, beiderseits der Mittellinie, befinden sich zwei Waffenbuchten“, erklärt der Tharg’athor, als sie den knapp 15 Meter langen Jäger einmal umrundet haben. „Für diesen Ausbildungsflug ist nur eine bestückt, mit drei Kurzstrecken-Übungstorpedos, 50 Megatonnen Sprengkraft. Und hier, links hinter dem Cockpit, liegt die Verkleidung der Kanonenmündung. Für Übungszwecke wurde ein leichter Thermostrahler eingebaut, 600 Kilojoule, nanointervall-gepulst über eine zehntel Millisekunde. Kadenz etwa 100 Pulsketten pro Sekunde. Also grob gesagt eine Abstrahlleistung von…?“
„Äh – 60 Megawatt, Athor!“
„Exakt. Nur eine Übungswaffe, aber passen Sie trotzdem auf, wohin Sie schießen. Kernschußweite 2500 Meter. Die Waffe ist zielverfolgend in einer Winkelöffnung von 2,5 Grad.“
Fünfmal der scheinbare Monddurchmesser – wenn man im Kurvenkampf das Ziel auch nur eine Sekunde in diesem Kreis halten kann, ist ein Treffer garantiert. Eine Trefferserie, genaugenommen.
Unmittelbar unterhalb der noch geschlossenen Cockpitkanzel steht etwas in blaßgrauer Farbe auf dem mattschwarzen Rumpf geschrieben:

Gor e Vrahl - Vrahl e Gor - Gor ’Ailrah

Der Tharg’athor ist seinem Blick gefolgt.
„Ein altarkonidischer Sinnspruch. Auf Larsaf würde man vielleicht sagen: fight to fly, fly to fight, fight to win! Ihre nächste Aufgabe wird es sein, den Platz im Cockpit einzunehmen.“
Eine fahrbare Leiter oder ähnliches sucht man in dem weitläufigen Hangar vergeblich. Wenn aber die positronische Simulation in allen Details korrekt war, sind derartige Hilfsmittel auch garnicht nötig. Tatsächlich – da ist sie. Eine schmale, verborgene Klappe an der Rumpfunterseite, auf Höhe der Kanonenmündung, kaum groß genug für vier Finger. Leichter Druck löst die Mechanik aus – eine grazil wirkende Teleskopleiter entfaltet sich und stößt mit ihrem Ende scheppernd auf den Hangarboden.
Triumphierend blickt sich der Kadett nach seinem Ausbilder um. Der scheint wenig beeindruckt. Die Frage: „Worauf warten Sie noch?“ ist in das sonst ausdruckslose Gesicht geschrieben. Eine Turnübung später ist der Rumpf erklommen, die Hilfsleiter teleskopiert in ihren Stauraum, gleichzeitig öffnet sich die goldverspiegelte Cockpithaube aus daumendickem Panzertroplon.
Der Schalensitz aus bernsteinfarbenem Polstermaterial wirkt etwas überdimensioniert in dem engen Cockpit. Der Eindruck täuscht allerdings. In wenigen Sekunden hat er sich Körperform und Größe des Piloten angepaßt. Alles ist in bequemer, ja fast idealer Reichweite, Schubregler, Steuereinheit, Pedale, die Sensorflächen der Cockpitkonsole – wie für ihn maßgefertigt.
Das Anlegen der breiten Troplonitgurte scheint antiquiert – allerdings ist dies auch ein Nachbau eines frühzeitlichen Orbitaljägers. Mit wenigen Berührungen und Gesten werden die Bordsysteme aktiviert, die Maschine erwacht zum Leben.
Scheinwerfer am Fahrgestell flammen auf, Positionslichter blitzen, mit tiefem Summen nehmen die vier Reaktorkammern der Energieversorgung ihre Arbeit auf.
Kaum zwei Millitontas später melden die Cockpitanzeigen den Jäger startklar.
Ein letzter Blick hinunter zum Tharg’athor, das Handzeichen für „alles klar“ wird gegeben. Unvermittelt flutet das harte Licht der Sonne Pabel in den Hangar – das Tor öffnet sich lautlos und zügig.
Ebenso lautlos senkt sich die Cockpithaube. Mit dem Einrasten in die Dichtungsfugen reißt der akustische Kontakt zur Außenwelt ab. In der Kanzel ist kaum ein Geräusch zu vernehmen. Selbst das Flüstern der Klimaanlage ist nur bei einiger Anstrengung zu identifizieren.
Die Pulsationstriebwerke machen sich jetzt durch feines Singen bemerkbar – oder ist es doch ein Tinnitus durch die Anspannung vor dem Erstflug?
Ein letztes Mal rekapituliert der Kadett das übliche Prozedere: Klarmeldung der Maschine abwarten, Anmeldung bei der Inatmo-Kontrolle, Freigabe zum Rollen, Startplatz aufsuchen, Freigabe zum Start - und Abheben!

„Castor Control – Wasp 1/1, request taxi…”
“Wasp 1/1, Castor Control, permission to taxi, launchpad eight left!”

Gefühlvoll schiebt der Kadett den kompakten Schubregler millimeterweise nach vorn. Im Cockpit wird sanftes Brummen hörbar, im Hangar hingegen bricht die Hölle los. Das Dröhnen und Tosen der beschleunigten Luftmassen erinnert an einen Weltuntergang mit Orgelbegleitung. Die beiden Pulsationsaggregate entwickeln einen Standschub von mehr als 30 Kilonewton, ehe sich die fast 50 Tonnen des Jägers zögernd in Bewegung setzen. Die überwiegende Verwendung von molekülverdichtetem Stahl hat eben Vor- und Nachteile – das Belassen der Parkbremse hat hingegen nur Nachteile…
Besonders für den kleinen Stoffbären. Er klebt an einer Blast Door hinten im Hangar. Zum Glück ist der Luftstrom relativ kühl - aber nicht kühl genug für den Plastiktraktor. Bereits merklich verformt, klebt er an der anderen Blast Door.
Die Maschine senkt sich leicht auf das Bugfahrwerk, dann nimmt sie Fahrt auf. Nachdem die Massenträgheit überwunden ist, zieht der Kadett den Schubregler leicht zurück. Am Lärmpegel im Hangar ändert das nur wenig. Im Schrittempo rollt der Jäger aus dem Hangar.
Die virtuelle Leitlinie, die im HUD auf den Boden gezeichnet wird, ist nicht zu übersehen. 100 Meter geradeaus, dann 90 Grad nach links. Ein wenig mehr Schub, etwa 50 km/h sind eine akzeptable Marschgeschwindigkeit für den Weg zur Bereitstellungszone.
Ein Launchpad im arkonidischen Sprachgebrauch stellt keine konkrete Struktur dar. Es handelt sich dabei lediglich um eine kreisförmig begrenzte Fläche auf einem planetaren Landefeld, die für Start oder Landung bestimmter kleinerer Schiffstypen vorgesehen ist. Eine Bereitstellungszone kann man sich als Gruppierung von Lauchpads vorstellen, in einigem Sicherheitsabstand zu Gebäuden und anderen festen Einrichtungen, damit sich die Schock- und Druckwellen eines etwaigen Gewaltstarts auch dann ausreichend abschwächen können, wenn die Abweisfelder nicht arbeiten sollten.
Dieses Launchpad trägt eine ringförmige, meterbreite blauviolette Markierung, nicht zu übersehen. In der Mitte der Fläche tippt der Kadett die Bremsen etwas energischer an, prompt kommt der Jäger nickend zum Stillstand. Heulend laufen die beiden Pulsationsaggregate aus, der äußere Geräuschpegel stabilisiert sich bei einem verhaltenen Grummeln.

„Castor Control – Wasp 1/1, request takeoff…”
“Wasp 1/1, Castor Control, permission to takeoff, vertical cold to angels five!”

Freigabecode vertical cold – das bedeutet Antigravstart ohne Einsatz der “heißen” Pulsationstriebwerke. Angels five – bedeutet soviel wie: ab 5000 Meter ist hier Achterbahn!
Kaum wahrnehmbar ändert das feine Singen seine Tonlage, wird eine Spur energischer und lauter. Die Lastwechselanzeigen des Fahrwerks fallen gegen Null, dann zeigen sie Kontaktverlust an. Mit einem knappen Drittel der Schwerebeschleunigung beginnt der Jäger nach oben zu „fallen“. Dieser atemberaubende Effekt muß es wohl gewesen sein, der zu dem irreführenden Begriff „Antigravtriebwerk“ geführt hat. Nennenswerte Antriebskraft entfalten diese Aggregate nur in Anwesenheit von ausreichend starken Schwerefeldern. Im interstellaren Leerraum sind sie so gut wie wirkungslos.
Die Kontrollanzeigen des Fahrwerks blinken zweimal und erlöschen dann. Eingefahren und verriegelt. Höhe 60 Meter und steigend. Bei konstanter „Fallbeschleunigung“ knapp zehn Millitontas bis zur vorgeschriebenen Höhe – etwa 55 Sekunden.
Mit zunehmender Geschwindigkeit dreht der Jäger die Nase in den Luftstrom. Sein aerodynamisches Verhalten ist extrem instabil, sich selbst überlassen würde er sich in Sekundenbruchteilen überschlagen und das Heck in die Flugrichtung drehen. So aber wird hunderte Male pro Sekunde die Fluglage und das Ausbrechverhalten der Maschine überprüft und durch kaum merkliche Steuerkommandos eine stabile Fluglage erzwungen.
Senkrecht scheint der Jäger in der Luft zu stehen, während die Planetenoberfläche unter ihm ins Bodenlose fällt. Die digitale Höhenangabe im HUD nähert sich immer schneller der 5000 Meter-Marke.
Dann ist es soweit – zügig schiebt der Kadett den Schubregler nach vorn, bis zum Anschlag. Donnernd erwachen die Pulsationsaggregate aus ihrem Bereitschaftsschlummer. Mit einem Satz springt die Maschine in den Himmel – und durch die Schallmauer, an der sie bereits im „Fallaufstieg“ gekratzt hatte. Schnell ist Mach 2 erreicht, die Planetenkrümmung ist bereits deutlich zu erkennen, der Himmel färbt sich über Dunkelblau und Violett zu samtschwarz, kaskadenartig erstrahlen die Sterne über Pabel III.

„Sie fliegen Mach fünf“, meldet sich die Stimme des Tharg’athor, „45 Kilometer und steigend. Das ist hoch genug – schalten Sie um auf Impuls und steigen Sie auf Ihre Orbitalhöhe. Achten sie auf die freigegebene Umlaufbahn…“

Was jetzt folgt, verhält sich wie der Sprint eines Gepards zum Dahinkriechen eines Fadenwurms. Ruckartig teleskopieren die Expulsorkränze in ihre Exatmo-Position, gleichzeitig flammen die Schubdüsen des Zwillingsimpulstriebwerks auf.
Auf dem Heckbildschirm scheint Pabel III mit einem gewaltigen Satz in die Tiefen des Raums zu flüchten, zwischen zwei Wimpernschlägen hat er nur noch die halbe scheinbare Größe.

Nach wenigen Atemzügen ist die Manöverzone im Bereich des oberflächensynchronen Orbits erreicht, in 36.000 km Höhe über dem Äquator des Planeten. Der Jäger kippt wie ein Spielzeug um die Querachse, ein kurzer Schubstoß bremst ihn auf Orbitalgeschwindigkeit ab. Seitlich hängt die strahlend helle Sichel von Pabel III im Raum, fast 19 Grad im scheinbaren Durchmesser. Die Positionsdaten im Holodisplay zeigen, daß der Jäger seine Parkposition auf wenige Kubikmeter genau eingenommen hat.

Jetzt heißt es warten. Die zugewiesene Sicherungszone entspricht einem Orbitsektor von etwa 25 Grad – genauergesagt einer Raumkugel mit einem Durchmesser von knapp 16.000 km.

Wenige Minuten später melden sich die orbitalen Überwachungssysteme, allen voran der Massetaster, nur knapp vor der ebenso unbestechlichen Infrarotortung.
There is no stealth in space“ würde ein alter arkonidischer Grundsatz übersetzt lauten. Alles nur eine Frage von Ortungsempfindlichkeit, Entfernung und Geduld.
Millitontas später ist die Gruppe der Übungsziele eindeutig erfaßt. Wie Perlen auf einer Schnur nähern sich die fünf Kontakte auf tangentialem Kurs dem Planeten. Abstände konstant mit knapp drei Kilometer, Geschwindigkeit 13 km/sec, keine IFF-Kennung, unbekannte Aggregatsignatur. Die optische Erfassung enthüllt Interessantes:
Es handelt sich um gedrungen-kegelförmige, metallisch schimmernde Objekte, offenbar von einer flachen, transparenten Kuppel überdeckt, darunter ein rasend schnell rotierender Kranz aus hochglanzpolierten Metallflächen, als Abschluß eine sanft gewölbte Bodenplatte. Basisdurchmesser ungefähr sechs Meter, etwas groß für Zieldrohnen, ziemlich klein für echte Raumschiffe.

Das Rollenspiel kann beginnen. Mit wenigen knappen Gesten, die an magische Beschwörungen erinnern, lenkt der Kadett den Jäger aus dem Orbit auf einen Abfangkurs. Drei kurze Schubstöße aus dem Impulstriebwerk, im freien Fall nähert er sich mit 60 km/sec tangential der Formation der Eindringlinge. In einer Schrägentfernung von 800 km nimmt er eine Position hinter und etwas „unterhalb“ des Pulks ein.

„Schiffe im Anflug auf Planet – drehen Sie ab und identifizieren Sie sich!“

Keine Reaktion.

„Schiffe im Anflug auf Planet – Sie dringen in militärisches Sperrgebiet ein. Drehen Sie ab und identifizieren Sie sich!“

Die fünf Silberkreisel lassen sich dadurch nicht beeindrucken – sie kennen die ihnen zugedachte Rolle.

Zwei Gesten mit Daumen und Zeigefinger über dem Ortungsdisplay vergrößern die Darstellung der Formation. Rote Karos ersetzen die gelben Quadrate – die Kontakte sind zu Zielen geworden. Drei sanfte Berührungen erzeugen kleine, blinkende Markierungen in der Formation, hinter dem Ersten, vor dem Fünften und etwas querab vom Mittleren. Eckige Klammern umfassen wenig später die drei Wegmarken, im Helm des Kadetten ertönt ein in drei Stufen anschwellendes, schnarrendes Summen.

Die linke Waffenbucht öffnet sich. Drei grellblaue Plasmaflammen beleuchten für Augenblicke den nachtschwarzen Rumpf. Rasend schnell nähern sich die Übungstorpedos den vorprogrammierten Zündpunkten. Mit zwei Handgriffen dreht der Kadett den Kontakten die Unterseite des Jägers zu. Der Rumpf ist immer noch der beste Blendschutz. Keinen Augenblick zu früh. Synchron zünden die HHe-Ladungen. Dreimal 50 Megatonnen Vergleichs-TNT treten in den Kernprozeß. Ehe das träge menschliche Auge den Vorgang wahrnehmen kann, ist alles vorbei.
Drei ultrahelle Blitze, sphärische Plasmawolken, die von den weiß aufglühenden Zielen in den Raum geschleudert werden, gefolgt von einem radialen Funkenregen und kurz nachglühenden größeren Brocken.
„Abschuß Zielgruppe – Wirkungstreffer – Totalverlust“ meldet das Feuerleitsystem.

Aus der regelmäßigen Kette von hellen Lichtpunkten ist ein diffuser Schlauch blinkender Partikel geworden, der sich schnell zu einem elliptischen Trümmerfeld ausdehnt.
Automatisch scannt die optische Erfassung die größten Wrackteile – bizarr verformter, ausgeglühter Raumschrott, keinerlei relevante Energiesignaturen mehr. Absoluter Totalverlust in allen fünf Fällen. Mission erfüllt.

„Ausgezeichnet!“ meldet sich die zufrieden klingende Stimme des Tharg’athor, „aber halten Sie künftig mehr Abstand. Wenn man einen Reichweitenvorteil hat, soll man ihn stets ausreizen. Sie erhalten nun die Koordinaten für ein Inatmo-Manövergebiet. Programmieren Sie einen möglichst direkten Abstiegskurs. Achten Sie auf Ihre Endgeschwindigkeit. Nicht mehr als Mach fünf in 40 km Höhe!“

Mit wenigen Handgriffen entsteht ein intuitives Navigationsholo über der Mittelkonsole. Eine elegant geschwungene Kurve verbindet die Position des Jägers mit dem Manövergebiet über den Wolken von Pabel III. Zielflughöhe und Endgeschwindigkeit werden wir vorgeschlagen gewählt, eine simple, analoge Zeitskala wird mit Daumen und Zeigefinger auf ein Minimum gestaucht – und Ausführung!

Zwei kurze Schubstöße bringen den Jäger auf Kurs, ein längerer, dritter läßt ihn mit 1000 km/Sekunde auf den Planeten zurasen, der Kurzvektor zeigt hinter die Krümmung der hell strahlenden Sichel der Tagseite, die sich zusehends vor dem Jäger aufzublähen scheint.
Dann, als die bereits deutlich sichtbare, dünne Schicht der Atmosphäre am Horizont zum Greifen nahe scheint, kippt die Maschine unvermittelt um die Querachse – Gegenschub, einige Millitontas später ist die rasende Fahrt praktisch aufgezehrt, übergangslos beginnt der Wiedereintritt.
Unter dem Jäger spannt sich ein schüsselförmiges Prallfeld auf, sonnenhell flammen die brutal verdrängten Luftmassen, selbst in dieser großen Höhe. Die Geschwindigkeit liegt bei 30 km/s und fällt schnell, trotzdem rast die kleine Maschine mit hohem Anstellwinkel wie ein Meteor auf die Oberfläche zu. Mit zunehmender Luftdichte steigt die Bremswirkung exponentiell an – ebenso die Helligkeit der Leuchterscheinung. In der letzten Phase zünden ventrale Schubdüsen, leichtes Rütteln erfaßt die Maschine, als sie sich in Flugrichtung ausrichtet und unvermittelt wieder dem Ansturm der Luftmassen bei Mach fünf ausgesetzt ist.
Ein flüchtiger Blick auf die Anzeigen im Helmdisplay: 40.000 Meter und fallend, Mach 4,99 und fallend. Punktlandung.

„Sehr gut,“ meldet sich der Ausbildungsoffizier. „Pabel III hat Sie wieder. Scheinbar ist die Maschine noch in einem Stück, Sie überraschen mich. Steigen Sie jetzt weiter ab, unter 20 Kilometer. Sie bekommen zwei inatmo-Übungsziele für den Luftkampf mit Bordkanone. Folgende Regel: wer den anderen innerhalb von zwei Kilometer für eine viertel Millitonta in den Visierkreis bekommt, gewinnt. Alles klar? Dann los – gute Jagd!“
Weitere Übungsziele – fein, aber wo? Die Sensoren des Jägers zeigen im Moment nichts an. Allerdings - Frechheit siegt…

„Castor Control, Wasp 1/1, request vector to target!“

„Wasp 1/1, target bearing zero-four-seven, angels 15, 95 K’s!“

Na bitte, geht doch. Mit derzeit Mach drei bleiben knapp zwei Minuten bis zum genannten Abfangpunkt. Bei 70 Kilometer zeigt die inatmo-Masseortung den ersten Blip an. Dem Kursverlauf nach kann das nur das erwartete Übungsziel sein. Der Kadett zieht den Jäger erst nach rechts, dann wieder nach links. Im HUD erscheint eine blinkende Raute, der Vektorbalken weist etwa 20 Grad nach links, Differenzgeschwindigkeit fast Mach 1,5.
Bei 30 Kilometer schalten sich die optischen Systeme auf. Durch die starke Vergrößerung ist der Gegner leicht zu identifizieren. Tief links unten auf 10:00 Uhr fegt er über das titanweiße Wolkenmeer, eine mattsilbrige Kugel zwischen zwei hexagonalen Flächen, die an präkosmische Solarpanele erinnern.
Etwas Geduld bei der Annäherung – nicht vorzeitig den Höhenvorteil aufgeben. Die Sonne Pabel steht günstig, selbst modernste Optiksysteme scheuen die Lichtflut eines F7 Hauptreihensterns. 10 Kilometer, 8 – 6 – mit einer halben Rolle geht der Jäger in den Sturzflug und kurvt ein, wie ein Raubvogel auf eine fette Taube stürzt er auf sein Opfer zu, schnell, viel zu schnell.
Das Ziel reagiert, zieht im leichten Steigflug heftig nach links. Der Jäger würde überschießen, eine fatale Situation. Reflexartig nimmt der Kadett Schub weg, Knüppel nach hinten und rechts, Luftbremsen raus. Die Maschine steigt auf, Vektorrolle, Sturzflug, Abfangen in Linkskurve. Da erscheint das Ziel von links, fliegt ihm förmlich vor die Nase, wie festgeklebt hängt die kleine, dreieckige Geschützmarkierung im geometrischen Mittelpunkt. Es bricht nach rechts aus, reagiert aber einen Augenblick zu spät – eine Sekunde im Visierkreis reicht. Die Kanone löst aus, zuverlässig filtert die Helmscheibe die blendendhellen Plasmaexplosionen weg – zumindest fast. Immerhin müssen im Ziel Temperaturen über einer Million Kelvin entstanden sein. Eine kleine Bewegung am Steuerknüppel und die glitzernde Trümmerwolke verschwindet unter dem Jäger.
Wo ist das zweite Ziel?

„Wasp 1/1, be advised! Target bearing one-five-eight, angels 10, five K’s!”

Annäherungswarnung – 05:00 Uhr. Natürlich.
Die Thermalfelder der Pulsationstriebwerke glühen auf, als der Kadett Vollschub gibt. Auf dem Heckbildschirm ist der Kontakt klar zu erkennen, noch so eine seltsame Kugel mit Solarzellenflügel.
Mit leichtem Rütteln nähert sich der Jäger schnell wieder Mach drei. Kann der Gegner Schritt halten? Sieht nicht so aus, oder doch? Er taucht nach unten weg – ein alter Trick. Ruckartig nimmt der Kadett Schub weg, zieht die Nase hoch, wie eine gereizte Kobra richtet sich der Jäger auf, wie eine Wand bremst der massive Luftwiderstand, breite Nebelstreifen hängen an den Enden der Stummelflächen. Ein präkosmisches Kampfflugzeug wäre jetzt in seine Bestandteile zerlegt worden. Chancenlos prescht der überraschte Gegner rechts unten vorbei.
Der Jäger steht einen Augenblick senkrecht auf den Schubstrahlen seiner Triebwerke, kippt in Rücklage, dreht schließlich um die Querachse, die Nase kommt wieder hoch. Schnell nimmt die Maschine unter Vollschub Geschwindigkeit auf. Da vorne ist er, bricht nach rechts aus, verzögert stark.
Gefühlvoll nimmt der Kadett den Knüppel zurück und nach links – Faßrolle, hohe G-Belastung, kaum relevant unter der gewählten Absorber-Bandbreite. Rechts unten auf 02:00 Uhr taucht der Gegner wieder auf, dreht immer noch heftig nach rechts, zuckt nach links, oben und unten aus dem Visierkreis – aber jetzt: Plasmablitz, Glitzerwolke – und weg!
Eine weitere Annäherungswarnung, ein dritter Gegner, links vorne, auf 11:00, greift von oben an, direkt aus der Sonne… Das war nicht geplant!
Grüne Blitze zucken rechts unterhalb des Jägers vorbei. Das Übungsziel hat gefeuert, das war auch nicht geplant!
„Du hast doch diese grüne Scheiße nicht grade auf mich geschossen?!“
Hart zieht der Kadett den Jäger nach links, Breakturn mit 15 Gravos, ein normaler Pilot wäre jetzt bewußtlos – oder tot.
Ein Gedanke durchzuckt ihn: Deflektorfeld!
In der Hitze des Gefechts kann man wirklich auf alles vergessen. Eine Handbewegung, die markante, dunkle Silhouette des Jägers verschwindet fast völlig vor dem hellen Hintergrund. Keine echte Unsichtbarkeit, wie sie moderne Systeme liefern, bei weitem nicht – aber man muß schon sehr genau wissen, wo man zu suchen hat…
Getarnt vollendet der Jäger den Dreiviertelkreis, Vollschub, speed is life – wo ist der Gegner?
Unter ihm – außerhalb seiner Kurve. Eigentlich sollte der jetzt überschießen, hält aber eisern seine Positon in der engen Kehre, er sucht offenbar sein Ziel. Dann zieht er den Radius zu, will nach links queren.
Hart zerrt der Kadett am Knüppel, zwingt den Jäger hoch in eine halbe Rolle nach links. Da unten ist der Gegner, fast senkrecht unter ihm. Sturzflug, Schub weg, im Abfangen hart nach links, Luftbremsen raus, nur nicht wieder überschießen! Da taucht er auf, von 03:00, zieht von rechts oben quer vor den Jäger. Fast schon gemächlich wandert der Gegner durch den Visierkreis.
Der Schmock hat keine Ahnung, was hier los ist…
Bremsen weg, Schub rein, eine Sekunde reicht – Abschuß. Nach dem flackernden Plasmablitz beibt ein blinkender Trümmerregen, einen Wimpernschlag später ist alles in der Wolkendecke verschwunden.
Heulend vor Begeisterung zwingt der Kadett den Jäger in eine weitere Faßrolle.
„Machen Sie sich nichts vor!“ dämpft der Ausbildungsoffizier seine Laune. „Das waren Übungsziele auf Anfängerniveau! Aber immerhin haben Sie begriffen, daß man kämpft, solange Gegner da sind – und erst hinterher nachzählt. Viele Kadetten vergessen das. Landen Sie jetzt nach Anweisung von Castor Control, wir sehen uns dann zur Nachbesprechung! Dashe Tussan Gosner!“
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#112 Cybermancer

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Geschrieben 08 Januar 2013 - 23:37

Verstehe – mein Modell ist offenbar noch etwas unübersichtlich.
Keep it simple, stupid!
Reduzieren wir das Problem um eine Dimension. Angenommen, ich will mich auf einer Ebene von A nach B bewegen. Das tue ich (wie im 3-D Raum auch) auf kürzestem Weg entlang einer Geraden. Ich fasse also Punkt B ins Auge, zentriere meinen Kurs darauf und marschiere los.

Ich weiß ja net, aber das ist mir alles so euklidische. Wir sollten doch eher beliebige Mannigfaltigkeiten ins Auge fassen und geignet variieren.

Was ist eigentlich die relativistische Form der Eulerschen Gleichung \partial f /\partial y - d/dx \partial f/\partial y' ?

Bearbeitet von Cybermancer, 08 Januar 2013 - 23:39.


#113 Arl Tratlo

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Geschrieben 08 Januar 2013 - 23:44

Pabel III (der mystische Autorenplanet)


Wieso ist die Verkehrssprache auf Pabel III eigentlich so eine seltsame Mischung aus Altarkonidisch und Terra-Englisch - mal blöd gefragt?
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#114 Lüy Piötlerc

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Geschrieben 09 Januar 2013 - 00:08

Was ist eigentlich die relativistische Form der Eulerschen Gleichung \partial f /\partial y - d/dx \partial f/\partial y' ?

??
Die eulerschen Gleichungen, die ich kenne (auch eulersche Kreiselgleichungen genannt) sind Bewegungsgleichungen für die Rotation eines starren Körpers. Die finden in dem Modell keine Anwendung, denn hier rotiert nichts, schon garnicht mit relativistischen Winkelgeschwindigkeiten.

Wieso ist die Verkehrssprache auf Pabel III eigentlich so eine seltsame Mischung aus Altarkonidisch und Terra-Englisch - mal blöd gefragt?

Den Hornschrecken liegt derzeit leider kein Wörterbuch Deutsch – Satron von ausreichendem Wortschatz vor. Wir arbeiten daran, aber ohne große Priorität… Eingefügtes Bild
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#115 Cybermancer

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Geschrieben 09 Januar 2013 - 00:51

??
Die eulerschen Gleichungen, die ich kenne (auch eulersche Kreiselgleichungen genannt) sind Bewegungsgleichungen für die Rotation eines starren Körpers. Die finden in dem Modell keine Anwendung, denn hier rotiert nichts, schon garnicht mit relativistischen Winkelgeschwindigkeiten.


Es gibt mehrere Eulersche Gleichungen (der Mann hatte eine unglaubliche Schaffenskraft auf mathematischem Gebiet), die ich meine beschäftigt sich mit der sogenannten Euler-Variation.
http://de.wikipedia....iationsrechnung
Die Euler Gleichung (oder auch Euler-Lagrange-Gleichung) nimmt in der klassischen Mechanik einen relativ breiten Raum ein, da mit ihr auf einer belibigen Mannigfaltigkeit Strecken bestimmt werden können die Extremal sind.
Zum Beispiel die kürzeste Verbindung zweier Punkte auf einer Kugel oder einem anderen beliebig geformten Körper. Beim Lagrange-Formalismus wird beispielsweise ein Pfad durch den Phasenraum gesucht der die Energie extremal werden läßt. Das lässt sich auch super in der Relativitätstheorie einsetzen um Geodäse zu ermitteln, da die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten in der ART, die Strecke ist die ein nur unter Einfluss der Gravitationskraft stehender Körper zurücklegt (Die Einzelheiten diese Formalismus sind mir noch schleierhaft, aber ich habe gehofft das Schlomo eventuell mitliest (@Schlomo das sit auch der Grund warum ich auf dein letztes Posting nicht geantwortet habe, macht halt keinen Sinn, wenn man keine Variation auf einer pseudo-riemanschen Mannigfaltigkeit hinbekommt, mitdiskutieren zu wollen.)).

Ich denke, da das Verfahren sich als außerordentlich erfolgreich in der klassischen Mechanik und der ART erwiesen hat, eine entsprechende Verallgemeinerung auch in der Hyperphysik Anwendung finden könnte.

#116 derbenutzer

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Geschrieben 09 Januar 2013 - 01:10

Jo, so schreibt man das mein lieber stählerner Baron von Lüyenhofen! Sie haben sich ab sofort ZBV zu halten, Rücksturz zur Erde. Transitionsvektor folgt. Das Pabel System, eh recht fesch. Aber man hat einen Auftrag für ihn. Einen wirklichen solchtenen.
Es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut! Er wird das Kommando über das Träger-Ultramegagigaschlachtschifferl GENERALFELDMARSCHALL RADETZKY VII übernehmen und die Rebellen auf NETZWERK I lehren, was es bedeutet das Pöabelsche Reich zu irritieren. Mit der Bitte um Veranlassung und

Glück auf!

Dein Imperator

Austriae Est Imperare Orbi Universo


#117 Schlomo

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Geschrieben 09 Januar 2013 - 01:50

@ Cybermancer: Mit der Variationsrechnung hast du dir ein nicht ganz so leichtes Thema ausgesucht.

Ein Einstieg nur über die Theorie erfordert schon eine Menge an mathematischen Wissen, einfacher scheint mir ein praktisches Herangehen. Fang einfach mal mit dem Lagrange-Formalismus aus der klassischen Mechanik an. Sehr nützlich als Literatur ist “Schaum, Theoretische Mechanik”. Den gibt`s auch auf Deutsch, und er enthält jede Menge Aufgaben mit Lösungen. Knöpf dir am Anfang ein einfaches Pendel vor, such dir geeignete generalisierte Koordinaten, bestimm darin die kinetische und die potentielle Energie, schreib die Lagrange Funktion auf und lös sie. (Differentialgleichungen zu knacken klingt schwerer als es ist: In der klassischen Physik kommen eigentlich nur 5 Typen vor, und im Anhang vom Schaum findest du, wie man sie angeht.) Und lass dich nicht davon stören, dass viele Leute momentan den Hamilton Formalismus bevorzugen. Die machen das nur, weil sie glauben, dass damit der Einstieg in die Quantenmechanik leichter fällt [schäbig grinsender Smiley]...

Wenn du mit dem Lagrange Formalismus so halbwegs fit bist, schau dir an, wie die Lagrange Funktion aus der Euler-Lagrange-Gleichung hergeleitet wird. Ab da ist es nicht mehr so schwer zu begreifen, was man mit Variationsrechnung alles anstellen kann...

Aber es geht oft viiiel einfacher: Ein beliebtes Beispiel für eine Anwendung der Variationsrechnung ist die Bahnbestimmung von Erdsatelliten. Du machst zu (mindestens) 3 Zeitpunkten Positionsbestimmungen des Satelliten, hast dann irrsinnig viel zu rechnen und erhältst schließlich die Bahndaten (als Keplerelemente oder TLEs (Two Line Elements, wie sie von NORAD herausgegeben werden)). Aber, wie gesagt, das geht auch einfacher: Mittels Bergsteigeralgorithmus. Ich hab den mal als „diskrete Variationsrechnung“ bezeichnet, was bei meinen Kollegen leicht irritiertes Kopfschütteln ausgelöst hat.

Gut, die Methodik ist eine ganz andere, es läuft eher auf ein „gesteuertes Ausprobieren“ hinaus, hat aber den gigantischen Vorteil, dass man sich keine Gedanken um eine analytische Lösung der Aufgabe machen muss. Voraussetzung ist allerdings, man kennt die Gestalt der Lösung – bis auf deren Parameter. Kennt man die Gestalt nicht, kommt man um die Variationsrechnung (oder vergleichbare Verfahren) nicht herum. Seufz.

Und was eine mögliche Hyperphysik angeht: Ich befürchte, dass der reale “Hyperraum” eine Nullmetrik besitzt. Zumindest lassen sich damit die echten Überlichtphänomene die wir kennen (ERP, verschränkte Zustände) prima beschreiben...

Schalom,

Schlomo, der heute mit einem 15–stündigen Technikausfall zu kämpfen hatte: DSL und Telefon waren tot. Hm.



#no13

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#118 Arl Tratlo

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Geschrieben 09 Januar 2013 - 08:12

In der mathematischen Ökonomie verwendet man Euler-Gleichungen übrigens zur Bestimmung der optimalen intertemporalen Konsumallokation eines nutzenmaximierenden Haushalts. Auf diese Weise möchte man dort die "Mikrofundiertheit" entsprechender neokeynesianischer Makromodelle sicherstellen - was ich für einen ziemlich verwegenen Ansatz halte. Führt aber jetzt zu weit...

Aber, wie gesagt, das geht auch einfacher: Mittels Bergsteigeralgorithmus. Ich hab den mal als „diskrete Variationsrechnung“ bezeichnet, was bei meinen Kollegen leicht irritiertes Kopfschütteln ausgelöst hat.


"Hill Climbing" führt aber doch immer nur zur gesicherten Auffindung des nächsten lokalen Optimums - reicht euch das aus? Oder gibt es das Problem lokales vs. globales Optimum bei euch nicht?

In der mathematischen Ökonomie würde man auf Approximationsalgorithmen zurückgreifen, die zumindest mehrere lokale Optima auffinden und sich davon das "Beste" aussuchen. Etwa Neuronale Netze, die "Simulated Annealing" betreiben, oder auch Genetische Algorithmen.

Gut, die Methodik ist eine ganz andere, es läuft eher auf ein „gesteuertes Ausprobieren“ hinaus, hat aber den gigantischen Vorteil, dass man sich keine Gedanken um eine analytische Lösung der Aufgabe machen muss.


Eben. Und ein gutes Beispiel für Lüy für die sinnvolle Anwendung von Approximationsalgorithmen, wie etwa der Neuronalen Netze...
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#119 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 09 Januar 2013 - 08:17

Den Hornschrecken liegt derzeit leider kein Wörterbuch Deutsch – Satron von ausreichendem Wortschatz vor. Wir arbeiten daran, aber ohne große Priorität… Eingefügtes Bild


Na ja....

Ausserdem nervt mich die Gegenwartsform etwas - erzeugt bei mir immer den Eindruck überflüssiger Hektik...

Aber wie auch immer, ich bin wohl jetzt dran.
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#120 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 09 Januar 2013 - 12:23

Bären, Hasen, Katzenfrauen

Ächzend schob sich Kadett Rammbüggl durch den Eingang des ihm von Leutnant Algenfeld zugewiesenen geräumigen Apartments ("6-Mann-Stuben? Wir leben ja nicht mehr in der Steinzeit, Rammbüggl!"), warf sein Gepäck in die nächste Ecke und liess sich auf das bequeme Bett fallen. Der Tag war hart gewesen, sehr hart sogar. Zum einen war Artho da Sorgith nicht gerade der Wunschtraum eines Autorenkadetten. Auch bei der Nachbesprechung hatte der Ausbildungsoffizier es nicht an süffisanten Bemerkungen mangeln lassen. Aber das war es nicht allein - derlei Dinge hatte Rammbüggl erwartet.

Eher schon hatte ihn die Stimmung in der Kantine irritiert, in der die "alten Hasen" offenbar nur darauf gewartet hatten, es den "Neuen" einmal richtig zu zeigen. Rammbüggl und die übrigen Neulinge waren folgerichtig in der Kantine mit einem lautstarken "Öööööh! Koffer!" begrüsst worden. Nach dem hastigen Mahl und und einem fast fluchtartigen Rückzug hatte Rammbüggl noch die ersten Takte eines Spottliedes vernehmen können:

"Tagebär, Tagebär, hörst du das Geläut?
Unendlich viele Tage noch - und den Rest von heut!"

Auch bei Algenfeld hatte sich Rammbüggl offenbar sofort mit seinem gemurmelten "Algenfeld? Hiessen Sie nicht früher etwas - anders?" unbeliebt gemacht. "Wollen Sie mich etwa über meinen Namen belehren, Rammbüggl?" hatte Algenfeld gebellt, um gleich darauf grinsend hinzuzufügen: "Vielleicht wollen Sie ja morgen früh den alten Katmann als Catwoman begrüssen? Da steht er bestimmt drauf! Sie haben sich nämlich laut Dienstplan morgen früh um 08:00 bei Katmann zwecks Anfängerschulung Transitionstriebwerke einzufinden. Gebäude XII a, erster Stock, Raum 13, auch als 'Hyperraum' bekannt. Und verwechseln Sie den nicht auch noch mit dem 'Riemann-Raum' - das ist anderen schon nicht gut bekommen."

Katmann! Tatsächlich: es handelte sich - Rammbüggl hatte den Dienstplan noch einmal überprüft - um DEN Katmann. Ganz früher Assistent des Altmeisters und Erfinder der 'Katmann-Lampe', später Mitbegründer und Konstruktionsleiter der CAHYTRANS, der "Castor Hyper-Transport", einem mittlerweile galaxisweit führenden Unternehmen im Bereich der Hypertechnologie. Die ersten kommerziellen Erfolge hatte das Unternehmen mit den ebenso berühmten wie berüchtigten 'Castor-Transporten' erzielt - einem transitionsfähigen 'Behälter', der es erlaubte, nicht wiederverwertbare Gefahrgutstoffe mittels Hypersprung in die Nähe einer geeigneten Sonne zu befördern, um sie dort 'endzulagern'. Dagegen war insbesondere die quasi-religiöse Sekte der 'Sonnenschützer' Sturm gelaufen, was, wie Unternehmensgründer Castor des öfteren mitzuteilen pflegte, den Erfolg des Ganzen nur vervielfacht hatte: "Auch schlechte PR ist gute PR!" Er schien Recht zu behalten - nicht umsont trug der Raumhafen auf Pabel III den Namen 'Castor'.

Nach dem kommerziellen Durchbruch hatte sich Katmann zurückgezogen, um, wie er sagte, mit seinen milliardenschweren Anteilen am Unternehmen einige 'Neuentwicklungen' anzuregen. Dem Vernehmen nach sollten ein paar 'ganz neuartich Sächelche', wie Katmann in breitestem Hessisch zu sagen pflegte, dabei sein.

Dieser Katmann also! Das konnte ja noch heiter werden...
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