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Digitale Demenz - Oder: Macht Internet blöd?


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54 Antworten in diesem Thema

#31 My.

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Geschrieben 17 September 2015 - 09:12

Äh †¦ War dein letztes Post für dich ein Beispiel für einen "sorgfältigen, pflegerischen Umgang mit deiner Muttersprache"? Das war in meinen Augen nahe an der totalen Unlesbarkeit.

 

Nein. Ich würde solches niemals für mich selbst in Anspruch nehmen wollen. (Außerdem bist du Schweizer, du bist eh raus <grins>).

 

Vielleicht bräuchten die Deutschen etwas Ähnliches, wie es die "Académie française" in Frankreich ist. Bin auch keine Experte für Frankreich, habe mir aber mal sagen lassen, daß es dort derartigen Wildwuchs der Sprache wie in Deutschland nicht zu geben scheint...

 

Manchmal lästere ich gerne über das Französische und die Franzosen, die es sprechen. Von wegen "keine lebende Sprache" usw. usf. Außerdem kenne ich Fälle, in denen Franzosen mit französisch radebrechenden Nichtfranzosen umgingen, wie ein Lehrer mit Rohrstock mit seinen Rotzlöffeln - und das auch auf der Ebene von Firmengeschäftsleitungen, Vorständen etc. Aber das ist vielleicht insgesamt auch ein Zeichen für einen anderen Umgang mit der eigenen Sprache: Die Franzosen sind in großer Zahl in der Hinsicht beinhart. Es kann dir passieren (selbst erlebt, EasterCon-Fahrt 1990 nach Jersey), dass du nichts zu essen und zu trinken bekommst, wenn dein Französisch nicht gefällt.

 

Ohnehin sehe ich die Sache mit der Sprache nicht so dramatisch. Ein Umstand, der gerne vergessen geht, ist, dass im digitalen Zeitalter viel mehr und viel mehr im (halb-)öffentlichen Raum geschrieben wird als früher. Während früher ein Grossteil der schriftlichen Kommunikation über Briefe stattfand, haben sich heute ganz neue Formen des schriftlichen Ausdrucks gebildet, die vom Gebrauchskontext her viel näher an mündlicher Kommunikation sind (und von den Benutzern auch so wahrgenommen werden).

 

Sehe ich auch so. Gerade die Kommunikation in Chats führt zu interessanten Veränderungen, die durchaus auch eine Erweiterung der Sprache darstellen und nicht notwendigerweise zu deren Verarmung führen.

Mir ist so, als ob es auch durch den Buchdruck eine enorme Veränderung von Sprache gab. Wir passen uns da ganz automatisch an. 

 

Spannend finde ich zum Beispiel den Umgang mit Autokorrektur und Autovervollständigung. Bestimmte Wörter werden vermieden, Fehler überlesen etc.

 

Auch die Umsetzung von Sprache in Text durch technische Mittel dürfte unsere Kommunikationsweise beeinflussen. Und immer wird es jemanden geben, der mit diesen Veränderungen nicht so zufrieden ist.

 

Es mag sein, dass man in Chats Augen zudrücken sollte (vielleicht ein Grund, warum ich nicht chatte <g>, und das, obwohl ich das Zehnfingerblindsystem beherrsche). In Foren- und Facebook-Posts fällt mir das schon deutlich schwerer. Und wenn ich in Zeitungen (Spiegel! - waaah!) oder im Fernsehen von sprachlichen Unfähigkeiten angegriffen werde, geht bei mir das Licht aus.

 

My.

 

 

P.S.: Schlampigkeit ist in einem gewissen Rahmen akzeptabel, solange der Beweis geführt werden kann, dass man auch die Ordnung beherrscht.


Bearbeitet von My., 17 September 2015 - 09:13.


#32 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 September 2015 - 09:19

Nein. Ich würde solches niemals für mich selbst in Anspruch nehmen wollen.

Du kannst ja kaum von anderen Leuten Dinge verlangen, die du selbst nicht leistest.

(Außerdem bist du Schweizer, du bist eh raus <grins>).

Ach je. Wenn man diese Bemerkung, die wohl lustig sein soll, halbwegs ernst nehmen wollte, würde man wahrscheinlich eher das Gegenteil dessen feststellen, das du implizierst. Weil die Schriftsprache für Deutschschweizer eine halbe Fremdsprache ist, gehen sie tendenziell bewusster damit um.  

Manchmal lästere ich gerne über das Französische und die Franzosen, die es sprechen. Von wegen "keine lebende Sprache" usw. usf. Außerdem kenne ich Fälle, in denen Franzosen mit französisch radebrechenden Nichtfranzosen umgingen, wie ein Lehrer mit Rohrstock mit seinen Rotzlöffeln - und das auch auf der Ebene von Firmengeschäftsleitungen, Vorständen etc. Aber das ist vielleicht insgesamt auch ein Zeichen für einen anderen Umgang mit der eigenen Sprache: Die Franzosen sind in großer Zahl in der Hinsicht beinhart. Es kann dir passieren (selbst erlebt, EasterCon-Fahrt 1990 nach Jersey), dass du nichts zu essen und zu trinken bekommst, wenn dein Französisch nicht gefällt.

Das hat wenig mit Sprache, sondern mehr mit Chauvinismus zu tun.

Bearbeitet von simifilm, 17 September 2015 - 09:21.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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#33 My.

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Geschrieben 17 September 2015 - 10:32

Ad 1.: Ich versuche, sie zu leisten; ob ich die Ansprüche erfülle, kann ich freilich nicht beurteilen.

Ad 2.: Das war nicht böse gemeint. Ich halte Schweizerdeutsch für eine eigene Sprache, nicht nur unter reinen Dudengesichtspunkten (z.B. kein ß ...), sondern auch unter den Besonderheiten in Formulierungen. (Englisch ist weltweit Englisch, aber es macht bekanntermaßen Unterschiede, ob ein Brite, ein Amerikaner, ein Australier - oder ganz jemand anderes diese Sprache spricht.)

Ad 3.: Sprachchauvinismus :) - also doch Sprache. Egal. - Es gab Zeiten, da war das Französische Weltsprache und hat sich in anderen Sprachen niedergelassen; unser Deutsch ist voll von solchen Worten. Irgendwann haben sich die Franzosen zurückziehen müssen, weil das Englische auf den Vormarsch kam - und sie haben eben darauf reagiert, indem sie mit chauvinistischer Arroganz über ihre Sprache zu wachen glauben müssen.

 

My.



#34 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 September 2015 - 10:39

Ad 1.: Ich versuche, sie zu leisten; ob ich die Ansprüche erfülle, kann ich freilich nicht beurteilen.

In dem Fall ein freundlicher Hinweis: Dieses Posts erfüllt den Anspruch sicher nicht. 


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#35 My.

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Geschrieben 17 September 2015 - 10:40

In dem Fall ein freundlicher Hinweis: Dieses Posts erfüllt den Anspruch sicher nicht. 

 

Inwiefern?

 

My.



#36 simifilm

simifilm

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Geschrieben 17 September 2015 - 10:48

Inwiefern?
 
My.

Wie Trace und ich beide geschrieben haben, ist dieses Post beinahe unverständlich. Deswegen auch mein Übersetzungsversuch.
 
"Ich bejahe sie längst". Wen bejahst du? Wahrscheinlich die Frage des Threadtitels, die Moin erwähnt. Ohne direktes Zitieren des Posts, wie es in Forenthreads üblich ist, fehlt aber der Kontext. "[color=#282828;][font="helvetica, arial, sans-serif;"]jedenfalls was die sprachliche Verblödung der Deutschen angeht". Also - du bejahst die Frage, ob das Internet blöd macht, hinsichtlich der sprachlichen Verblödung der Deutschen. Kann man sich auch noch irgendwie zusammenreimen, ist aber eine sehr seltsame Mischung einer umständlichen Formulierung ("was †¦ angeht") mit einer sehr mündlichen Form des Schreibens. Das wirkt wie eine direkte Antwort in einem Gespräch, die ja oft kontextfrei ist - weil das Gespräch den Kontext liefert -, ist geschrieben aber nur schwer nachvollziehbar. Die Bemerkung in der Klammer schliesslich ist so verkürzt, dass sie schlicht unverständlich ist.[/color][/font]


Bearbeitet von simifilm, 17 September 2015 - 11:01.

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#37 My.

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Geschrieben 17 September 2015 - 10:56

Wie Trace und ich beide geschrieben haben, ist dieses Post beinahe unverständlich. Deswegen auch mein Übersetzungsversuch.

 

"Ich bejahe sie längst". Wen bejahst du? Wahrscheinlich die Frage des Threadtitels, die Moin erwähnt. Ohne direktes Zitieren des Posts, wie es in Forenthreads üblich ist, fehlt aber der Kontext. "[color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]jedenfalls was die sprachliche Verblödung der Deutschen angeht". Also - du bejahst die Frage, ob das Internet blöd macht, hinsichtlich der sprachlichen Verblödung der Deutschen. Kann man sich auch noch irgendwie zusammenreimen, ist aber eine sehr seltsame Form einer umständlichen Formulierung ("was †¦ angeht") mit einer [/color][color=rgb(40,40,40);font-family:helvetica, arial, sans-serif;]sehr mündlichen Form des Schreibens. Das wirkt wie eine direkte Antwort in einem Gespräch, die ja oft kontextfrei ist - weil das Gespräch den Kontext liefert -, ist geschrieben aber nur schwer nachvollziehbar. Die Bemerkung in der Klammer schliesslich ist so verkürzt, dass sie schlicht unverständlich ist.[/color]

 

Danke.

 

My.



#38 Waffeleisen

Waffeleisen

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Geschrieben 17 September 2015 - 11:49

In einem direkt folgenden Beitrag ist es wünschenswert, die Zitatfunktion ruhen zu lassen, da sich dort der Zusammenhang erschließt. Ansonsten scheint dies eine Unverständnisdiskussion zwischen My. und Simifilm zu sein, die auf gegenseitiger (wobei es vordergründig erstmal einseitig zu sein scheint) Abneigung beruht. Ich jedenfalls habe bis hier keine Verständnisprobleme mit dem Thread.

#39 simifilm

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Geschrieben 17 September 2015 - 12:03

In einem direkt folgenden Beitrag ist es wünschenswert, die Zitatfunktion ruhen zu lassen, da sich dort der Zusammenhang erschließt. Ansonsten scheint dies eine Unverständnisdiskussion zwischen My. und Simifilm zu sein, die auf gegenseitiger (wobei es vordergründig erstmal einseitig zu sein scheint) Abneigung beruht. Ich jedenfalls habe bis hier keine Verständnisprobleme mit dem Thread.

 

Ich finde nicht, dass man zwei aufeinanderfolgenden Posts nicht zitieren sollte (wie Beispiel zeigt). Nicht zuletzt, weil du nicht ausschliessen kannst, dass in der Zwischenzeit jemand dazwischen postet.

 

Und gegen my habe ich überhaupt nichts; im Gegenteil, ich schätze ihn als Verleger meines Buches sehr. Das ändert aber nichts daran, dass ich seine Posts oft schwer lesbar finde (und wie der Post von Trace zeigt, bin ich da nicht allein).


Bearbeitet von simifilm, 17 September 2015 - 12:24.

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#40 Waffeleisen

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Geschrieben 17 September 2015 - 12:22

Okay, dann hab ich dich falsch verstanden ;) :D

#41 My.

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    Temponaut

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Geschrieben 17 September 2015 - 12:51

Und gegen my habe ich überhaupt nichts; im Gegenteil, ich schätze ihn als Verleger meines Buches sehr. Das ändert aber nichts daran, dass ich seine Posts oft schwer lesbar finde (und wie der Post von Trace zeigt, bin ich da nicht allein).

 

Das Erstere will ich auch aus der Gegenrichtung meinen; wenn Simon und ich uns nicht leiden können sollten, dann habe ich definitiv irgendwas verpennt. Das Zweite habe ich auf der Verbesserungsliste aufgenommen :)

 

My.



#42 Trace

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Geschrieben 17 September 2015 - 19:08

My. will wohl sagen, dass er mittlerweile glaubt, dass eine durchs Internet verursachte Verblödung resp. einen sprachlichen Niedergang gibt, weil jemand an einem Ort namens Fressenschwarte die Formulierung "Gutmenschen Täuschung assistiert" gelesen hat (wobei wohl "attestiert" statt "assistiert" gemeint war). Auf jeden Fall ein schönes Beispiel für eine doppelte - sowohl inhaltlich wie auch performativ - Bejahung einer Behauptung.

 

Vielen Dank für die Übersetzung. Sehr informativ und intellektuell unterhaltsam finde ich die Erläuterung zur doppelten Bejahung. "inhaltlich wie auch performativ" das gefällt mir.

 

Mein Problem bei dem Ausdruck in der Klammer ist vor allem inhaltlicher Natur, da ich ohne Kontext mit dem Begriff "Gutmenschen" nicht viel anfangen kann. In meiner kleinen Sprachwelt ist dieser Begriff viel mit zu vielen Bedeutungen überladen. Was die Inhaltslosigkeit dieser Aussage nur noch unterstreicht.

 

Das beziehe ich aber mehr auf den Post bei "Fressenschwarte" als auf den Post von My.

 

P.S.: Und, Trace, du weißt schon, was mit "Fressenschwarte" gemeint ist, hm?

 

Es hat ein wenig gedauert bis mir klar wurde, auf welche Plattform dieser Euphemismus abzielte.

 

Du kannst ja kaum von anderen Leuten Dinge verlangen, die du selbst nicht leistest.  

Hm ... also ich kann das schon von anderen verlangen. Damit meine ich die bloße Forderung an die andere Person richten, ob die Person sich daran hält, wenn ich dies selbst nicht leiste und in welches Licht mich dies dann rückt, ist eine andere Sache.

Jedoch habe ich, ich ganz persönlich, die Möglichkeit an andere diese Forderung zu richten, ohne selbst diesen Anspruch erfüllen zu müssen, da ich mit einer erheblichen Menge empirischer Evidenz meine geringen Fähigkeiten im Vergleich zu anderen erhärten kann. Was nicht bedeuten soll, dass ich mir keine Mühe gebe. Die Forderung würde ich also im vollen Bewusstsein um meine eigenen geringen Fähigkeiten und die von mir gewonnene Einsicht, dass andere es einfach besser können und dies oft mit viel weniger Aufwand, erheben.

Mein Problem liegt hier also darin, dass sich meine Absicht, mein Anspruch und Mühe oftmals nicht im Ergebnis so niederschlagen wie ich mir dies wünschen würde.



#43 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 17 September 2015 - 19:35

Hm ... also ich kann das schon von anderen verlangen. Damit meine ich die bloße Forderung an die andere Person richten, ob die Person sich daran hält, wenn ich dies selbst nicht leiste und in welches Licht mich dies dann rückt, ist eine andere Sache.

Jedoch habe ich, ich ganz persönlich, die Möglichkeit an andere diese Forderung zu richten, ohne selbst diesen Anspruch erfüllen zu müssen, da ich mit einer erheblichen Menge empirischer Evidenz meine geringen Fähigkeiten im Vergleich zu anderen erhärten kann. Was nicht bedeuten soll, dass ich mir keine Mühe gebe. Die Forderung würde ich also im vollen Bewusstsein um meine eigenen geringen Fähigkeiten und die von mir gewonnene Einsicht, dass andere es einfach besser können und dies oft mit viel weniger Aufwand, erheben.

:jumpgrin: (Genial, Trace! q:)d)


/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#44 Trace

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    Cyberpunk-o-Naut

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Geschrieben 17 September 2015 - 19:43

Danke!

 

Und das obwohl ich kein passendes Wort mit "E" am Anfang gefunden habe, was ich anstatt "Menge" hätte verwenden können. So ... ärgerlich ...



#45 My.

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Geschrieben 18 September 2015 - 07:06

da ich ohne Kontext mit dem Begriff "Gutmenschen" nicht viel anfangen kann. In meiner kleinen Sprachwelt ist dieser Begriff viel mit zu vielen Bedeutungen überladen. Was die Inhaltslosigkeit dieser Aussage nur noch unterstreicht.

 

Das war ja der Witz. Wenn du meinen einen Satz für inhaltslos gehalten hast, hättest du den ganzen Post (bei Facebook) lesen sollen :) Der besaß nicht mehr Inhalt, wahrlich. Auch hier fehlte der Erwähnung des bzw. der "Gutmenschen" jeglicher direkte (!) Kontext. Es war einfach nur der grammatikalisch völlig versaute Versuch, allen Gutmenschen (egal woher, egal wohin) Täuschungsabsicht zu attestieren (bzw. in der dortigen Rechtschreibung "Täuschung zu assistieren").

 

My.


Bearbeitet von My., 18 September 2015 - 07:06.


#46 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 18 September 2015 - 08:28

Du kannst ja kaum von anderen Leuten Dinge verlangen, die du selbst nicht leistest.

Das mache ich regelmäßig. Ich kann mich nicht selbst operieren, kann mir keine Zahnlücken füllen, kann mein Auto nicht warten, lasse mir in der Kantine mein Essen kochen, und so weiter.

 

Was Sprache angeht, verlange ich von meinem Lektor, die Fehler zu finden, die ich selbst nicht gesehen habe. Für den pflegerischen Umgang mit meiner Muttersprache oder auch mit einer Zweitsprache gibt es Experten. Die schreiben dann für das Feuilleton in der FAZ ganzseitige Artikel mit wunderbaren Formulierungen, denen ich nur ein tl;dr entgegenhalten kann. :lol:

 

___

 

Am Rande:

Spannend finde ich zum Beispiel den Umgang mit Autokorrektur und Autovervollständigung. Bestimmte Wörter werden vermieden, Fehler überlesen etc.

Autokorrektur (von Wörtern) und Autovervollständigung sind für mich eine Seuche, die eine Bande technikverliebter Entwickler erfunden hat, um intelligente Anwender mit hilflosen Verschlimmbesserungsversuchen zu quälen. Die einzige nützliche Anwendung ist aus meiner Sicht die Anpassung von Anführungszeichen - aber auch das kriegt der Marktführer bezüglich Guillemets nicht richtig hin. :rolleyes:

Die Demenz der Software wäre aber ein eigenes Thema.


Bearbeitet von Valerie J. Long, 18 September 2015 - 08:29.


#47 MoiN

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Geschrieben 17 Oktober 2016 - 10:07

Das Internet hat mittlerweile eine ungeheuere Komplexität erreicht. Wird  der Mensch überhaupt jemals in der Lage sein, damit sinnvoll und verständnisvoll umzugehen? Oder führt es nur dazu, was der Threadtitel frech andeutet: Ist der Mensch einfach zu dumm dafür?

 

Folgender Artikel versucht, verschiedene Aspekte komplexer Systeme zu beleuchten (dazu auch ein Buchtipp).

 

Das Labyrinth der Komplexität

Der Mensch im verwirrenden Geflecht der menschgemachten Systeme

 

"Jane Uhlig traf sich mit dem Hirnforscher Prof. Dr. Wolf Singer, der im Gespräch mit der Autorin eine ganze Reihe von Aspekten in den Raum führte, weshalb uns alle Systeme - ganz gleich ob sozialer oder wirtschaftlicher Natur - aufgrund Ihrer immer größeren Komplexität zunehmend entgleiten. Ein Umdenken ist dringend notwendig."


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#48 MoiN

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Geschrieben 23 Dezember 2016 - 17:41

Googeln, Twittern, Simsen, Tickern - Eine Nation verblödet

 

"Kein Wunder, dass die Kanzlerin per SMS kommuniziert. Ihr Online-Regieren ist ein Reflex auf eine Online-Öffentlichkeit. Ob durch Fernsehen oder Internet: Unsere Gesellschaft lebt im Rhythmus von Livetickern und Talkshowdramen. Doch der permanente mediale Ausnahmezustand könnte fatale Konsequenzen haben"


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#49 Selma die Sterbliche

Selma die Sterbliche

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Geschrieben 25 Dezember 2016 - 09:34

Ich habe den Artikel jetzt nicht gelesen - weil ich weder twittere noch simse, in meinem Leben gibt es Ablenkung genug. Trotzdem möchte ich meine Meinung äußern: es macht die Leute nicht blöder, gibt aber jedem, der dumm ist und stolz darauf, die Gelegenheit, dies auch zu beweisen.


Es lebe die Vielfalt, denn Gegensätze ziehen sich an!  jottfuchs.de

 

 

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#50 valgard

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Geschrieben 25 Dezember 2016 - 10:36

Es stiehlt uns zu viel Zeit wenn wir es zulassen. Und da es eben da ist und wir es auch benutzen verzettelt man sich dort leicht. Ob man blöder davon wird?

Wahrscheinlich eine individuelle Sache...

 

Die Nachrichten und Informationsflut ist aber manchmal schon erdrückend.

Ich bin dabei dies einzuschränken.

 

Twittern, Simsen mache ich schon mal nicht.

Twitter läuft automatisch über mein Blog.

Smartphone habe ich nicht, bei uns ist kein Handyempfang.


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#51 MoiN

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Geschrieben 10 Mrz 2017 - 15:51

Das Internet macht doof

 

Wenn alle mitreden, löst sich die Meinungsfreiheit in Kakophonie auf.

 

Von Henryk M. Broder

 

 

ZITAT: "Und genau das ist die Verheißung des Internets. Die wichtigste Erfindung seit dem Buchdruck schafft nicht nur eine universale Zeit in einem universalen Raum, im dem sich jeder ausbreiten kann. Das WWW ist auch maßgeblich für die Infantilisierung und Idiotisierung der Öffentlichkeit verantwortlich. Es bestätigt die banale Erkenntnis, dass es keinen Vorteil ohne Nachteil gibt, keinen Fortschritt ohne Rückschritt und keine Revolution ohne Reaktion."


Bearbeitet von MoiN, 10 Mrz 2017 - 15:51.

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#52 MoiN

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Geschrieben 01 April 2017 - 11:56

Digitale Abstinenz "Zu viel Smartphone macht unglücklich"

 

"Handydaten von 60.000 Nutzern zeigen: Wir beschäftigen uns bis zu drei Stunden am Tag mit dem Smartphone. Der Leiter der Studie zieht daraus bedenkliche Schlüsse - und fordert eine digitale Diät. "

 

"Studienleiter Alexander Markowetz liest aus seinen Daten eine bedenkliche Entwicklung ab. Er meint, wir - die Generation iPhone und unsere Kinder, die Digital Natives - seien dem Handy längst verfallen. "In den letzten sechs Jahren haben Smartphones unser Leben völlig verändert", sagt der Informatiker. "Unser Handykonsum wirkt sich bereits jetzt negativ auf unsere geistige Leistungsfähigkeit und unsere Gesundheit aus, macht uns unglücklich und unproduktiv." Schließlich verspreche das Handy schnelles Glück. Durch Likes und eine nette Nachricht erhalten wir soziale Bestätigung, immer auf dem Laufenden zu sein gebe uns ein Gefühl der Sicherheit und Kontrolle."

 

Die virtuelle Welt ersetzt immer mehr die reale? Wer weiß, was uns da am Ende des Weges noch erwartet...  (*schauder*)


Bearbeitet von MoiN, 01 April 2017 - 12:01.

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#53 Selma die Sterbliche

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Geschrieben 02 April 2017 - 14:17

Habe gerade erst (mit 62 J.) mein erstes Android in Betrieb genommen - freiwillig. Benutze es eine Stunde jeden Tag - das reicht ja wohl völlig.


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#54 MoiN

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Geschrieben 01 November 2017 - 13:28

SWR2 Wissen Aula Digitale Risiken - Zerstreuen wir uns zu Tode?

 

"Das moderne Subjekt soll kreativ sein, es soll sich permanent selbst steigern, effizienter werden, dank neuer digitaler Medien. Eine SMS empfangen, gleichzeitig bei WhatsApp vorbeischauen, ein "Like" auf der Facebookseite loswerden, dann rüber zur Wikipedia-Recherche und schließlich schnell zum Einkaufen in den realen Supermarkt - die Applewatch zählt brav unsere Laufschritte, während wir auf die Einkaufs-App starren. Sind wir auf dem Weg in eine zerstreute Gesellschaft, in der uns digitale Apparate fest in der Hand haben?"


Bearbeitet von MoiN, 01 November 2017 - 14:48.

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#55 MoiN

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Geschrieben 27 September 2018 - 08:08

Der Umgang mit der  "Causa M." könnte fast als Beleg für die Aussage  des Thread-Titesl gewertet werden. :bighlaugh:


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