Chihiro's Reise ins Zauberland
#1
Geschrieben 21 November 2003 - 23:47
#2
Geschrieben 22 November 2003 - 10:46
I have loved the stars too fondly to be fearful of the night.
(Sarah Williams: The Old Astronomer To His Pupil)
#3
Geschrieben 22 November 2003 - 11:07
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#4
Geschrieben 22 November 2003 - 16:13
stimmt. das war toll.Als Kind konnte man doch wirklich ganze Welten in irgend einem abgeschiedenen Winkel vermuten,
Das sollte wohl eine Ratte sein, sah aber eher aus wie ein kleiner süßer Hamster. Auch das namenlose Gespenst war großartig und es hat mich nicht eine Sekunde gestört, dass wir überhaupt nichts über es erfahren haben. ImpalaSehr "cool" ist das Baby, vor allem verwandelt als... huch. War es eine Ratte?
#5
Geschrieben 22 November 2003 - 17:02
Ich fand übrigens die dt. Stimme von Chihiro gut, eher lässig oder stockend wie die Figur selbst. Diese Figur ist für Miyazaki m.E. auch etwas Neues: Diesmal ist die Heldin nicht immer nur wagemutig und draufgängerisch, sondern ist am Anfang eher verzweifelt. Aus dieser unklaren Gemütslage heraus besteht sie trotzdem am Ende alles mit Bravour. Diese Art von Figur sprach mich schon immer eher an als reine HeldInnen. (Und als Kind fand ich es ganz toll wenn so eine Figur auch noch schlauer war als die sie umgebenden Erwachsenen.)
Ich finde der Film hat auch ganz besondere Qualitäten in Form der Farbgebung und "Beleuchtung". Miyazaki's Leute haben sich bei der Animation und den Hintergründen viel Mühe gegeben. Von der Stimmung her erinnert er mich an einen SF-Zeichentrickfilm aus den Achtzigern von Moebius: Herrscher der Zeit. Man kann teilweise einfach in den gezeichneten Landschaften schwelgen. Dazu hat auch die "vorsichtige" Filmmusik beigetragen.
Impala, ich finde schon dass das "gesichtslose" Gespenst ein Profil aufweist, von dem man auf seine "Natur" schließen könnte: Es ist schemenhaft wenn es nicht gerade ein gieriges reales Wesen "übernimmt", also wie eine Art wandelnde Suche nach Gier und Demut. Wannimmer es Chihiro etwas Materielles anbietet, sagt sie, "nein danke, das brauche ich jetzt nicht", und dann bleibt das Gespenst unverändert. (Obwohl es ihr dann ja auch folgt.)
Genial fand ich die Idee mit dem "Badehaus für Götter" inkl. allem Drum und Dran. Es machte Spass sich zu überlegen was für Gottheiten sich hinter den herumwandelnden Gestalten verbergen könnten - z.B. die Gruppe von riesigen Küken (Kinderschutzengel?). Die Eigentümerin (mit der erstaunlichen Nase) stellte sich ja nachher auch nicht als reiner Drache heraus...
Am Ende hab ich mich allerdings gewundert wie es dann wohl weiterging - es war ja schon einiges an Zeit vergangen; ob die neue Wohnung noch frei war und so?
Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 22 November 2003 - 17:10.
/KB
Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
die Wünsche-Erfüllung fort!"
Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#6
Geschrieben 20 Juni 2004 - 10:58
#7
Geschrieben 21 Juni 2004 - 07:57
Mir haben die dt. Synchronstimme auch nicht gefallen, auf japanisch mit Untertiteln kommt die Stimmung viel besser rüber. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/rolleyes.gif Die Verwandlung der Eltern in Schweine war wirklich krass, allerdings war ich etwas verwirrt dass sich die Eltern so auf das Essen gestürzt haben. Als ob sie tagelang gehungert hätten... Auf der Zusatz-DVD gibt es eine sehr gute japanische Doku über die Entstehung des Filmes. Wenn man bedenkt, unter was für einem Zeitdruck die Zeichner zum Schluss standen, ist das Ergebnis umso beeindruckender. SullivanIch fand übrigens die dt. Stimme von Chihiro gut, eher lässig oder stockend wie die Figur selbst.
#8
Geschrieben 23 Juni 2004 - 09:56
Wie Du schon sagst, ist das Böse nicht eindeutig. Keinesfalls ein Superbösewicht, den man k.o. schlagen kann. Das Böse ist ziemlich normal und alltäglich: kleine Leute, die einem Reichen scharwänzelnd den Diener machen...., die ihren Namen überschreiben (sich nicht treu bleiben) ..., die keine Erinnerung mehr haben/Kulturkontakt verloren haben, so dass sie einen heiligen Raum nicht mehr von einem Vergnügungspark unterscheiden können ...... die Fressgier/Maßlosigkeit einfacher Leute (sich mehr nehmen, als man braucht). Auch Chihiro macht notgedrungen Fehler. Sie schafft es allein deshalb, weil sie ein gutes Herz hat, das stärker ist als Angst, Gier und so weiter. Chihiro ist nicht einfach ein guter Film, Chihiro ist ein absolutes Meisterwerk und einer der besten Filme, die ich kenne. Das wird mir jetzt langsam klar, seitdem ich in letzter Zeit aktiv über Filme nachdenke und nicht nurmehr konsumiere. ImpalaIch finde es irgendwie faszinierend, dass man die Leute nicht wirklich als "gut" oder "böse" einschätzen kann..... Aber was mich persönlich ein wenig gestört hat, war ..... diese plötzliche Verwandlung der Eltern in Schweine, irgendwie fand ich das schon ganz schön krass... http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/blink.png
#9
Geschrieben 03 Januar 2005 - 21:20
/KB
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[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.
Da ergriff eins der kleinsten das Wort:
"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,
dann wünschen wir einfach mit Willen
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Sie befolgten den Rat und von Stund an war
wieder spannend das Leben und heiter.
Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr
und vielleicht gar ein wenig gescheiter.
(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)
#10
Geschrieben 04 Januar 2005 - 14:12
#11
Geschrieben 07 Januar 2005 - 22:55
»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«
#12
Geschrieben 19 Januar 2005 - 11:09
#13
Geschrieben 20 Januar 2005 - 17:51
#14
Geschrieben 11 Februar 2005 - 16:05
#15
Geschrieben 11 Februar 2005 - 16:41
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
-
• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
-
• (Film) gerade gesehen: "Das Testament des Dr. Mabuse" (Fritz Lang)
-
• (Film) als nächstes geplant: "Jurassic World: Dominion" (Dinos!!!!!)
-
• (Film) Neuerwerbung: "Judex" (Louis Feuillade)
#16
Geschrieben 11 Februar 2005 - 20:43
#17
Geschrieben 12 Februar 2005 - 19:29
Hallo, ich hatte in meinem Beitrag oben dargestellt, dass Chihiro deshalb bemerkenswert ist, weil er (und damit Miyazaki) etwas Neues präsentiert, nämlich eine Heldin, die an sich zweifelt und trotzdem durch hält. Ich halte also den Film für durchaus ernst, und ziehe ihn ehrlich gesagt Mononoke ein wenig vor. Letzterer ist sicherlich erwachsener, aber gelegentlich ödet mich heutzutage bei einigen Filmen deren politische "Betroffenheit" etwas an (obwohl ich finde dass Mononoke das geschickter hinkriegt als manch anderer Film); auch gefiel mir das große Monster-Ende nicht so gut - dieses Schema sieht man heuer zu oft im phantastischen Action-Kino, und das klingt bei mir eher amerikanisch clichéhaft an. Prinzessin Mononoke ist natürlich eine interessante Figur, aber ähnlich Nausicäa ist sie sehr willensstark und kennt keine Zweifel - also ein lobenswertes Vorbild, aber weniger realistisch in ihrer Motivation als Chihiro.ABER ... er ist nicht ganz so leicht verdaulich wie 'Chihiro', denn die angesprochenen Themen sind weitaus tragischer und ernster.
Bevor die beiden letzten Beitragenden sich jetzt im (übrigens OT) Sammler-Info-Dialog zu der Qualität diverser DVDs zu sehr verirren, könntet ihr doch mal genauer begründen, was ihr an Mononoke so gut findet?
/KB
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#18
Geschrieben 12 Februar 2005 - 20:40
Nein, sorry, das wäre auch OT, dies hier ist ja ein Chihiro-Thread.Bevor die beiden letzten Beitragenden sich jetzt im (übrigens OT) Sammler-Info-Dialog zu der Qualität diverser DVDs zu sehr verirren, könntet ihr doch mal genauer begründen, was ihr an Mononoke so gut findet?
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
- • (Buch) als nächstes geplant:"Tales of the Shadowmen 2", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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#19
Geschrieben 12 Februar 2005 - 22:15
Hm, da hab ich mir wohl selbst ins Knie geschossen. Wie wär's denn mit einem neuen Thread zu Mononoke? Ich würde das Meinige in Form eines neuen Eintrags in der Film-DB dazu beitragen...Nein, sorry, das wäre auch OT, dies hier ist ja ein Chihiro-Thread. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
/KB
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#20
Geschrieben 13 Februar 2005 - 13:42
Um das genau zu erklären, muss ich mich einer Redensart bedienen, die eigentlich vor allem bei Büchern benutzt wird (und nicht immer an Fakten geknüpft ist): Bei 'Mononoke' spricht mich das an, was zwischen den Zeilen steht. Etwas, das man als die Seele eines Werkes (Buch oder Film) bezeichnen könnte.Bevor die beiden letzten Beitragenden sich jetzt im (übrigens OT) Sammler-Info-Dialog zu der Qualität diverser DVDs zu sehr verirren, könntet ihr doch mal genauer begründen, was ihr an Mononoke so gut findet?
Besser kann ich's nicht erklären. Denn technisch wie erzählerisch sind beide Animes wahre Perlen. 'Chihiro' hat bei mir einfach keinen Denkprozess ausgelöst, ist luftig und leicht - also schlicht und einfach ein wunderbares Märchen. 'Mononoke' hingegen sitzt auch jetzt noch - nach Jahren - irgendwo in meinem Hinterkopf fest und lässt mich nicht los.
#21
Geschrieben 13 Februar 2005 - 15:20
Nein, können wir ruhig hier machen.Hm, da hab ich mir wohl selbst ins Knie geschossen. http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/tongue.png Wie wär's denn mit einem neuen Thread zu Mononoke?
Ich würde Deine Frage gerne endgültig erst in ein paar Wochen beantworten, weil ich mir demnächst beide nocheinmal ansehen möchte.
Bei Mononoke hat mich die ungemein komplexe, schöne Geschichte fasziniert (auch wenn es am Ende etwas viel Theaterdonner gibt, da stimme ich Dir zu) - und die Bilder. Bei Chihiro, der noch deutlich erfolgreicher war und viele Preise einheimste, hatte ich mir noch viel mehr erwartet, mich hat die Geschichte aber bei der ersten Sichtung nicht so angesprochen, wie bei Mononoke, so dass ich sehr enttäuscht war, einen zwar sehr guten, aber nicht so gut wie erwarteten Film zu erleben.
Inzwischen kenne ich Miyazakis Werk besser und werde bei einer zweiten Sichtung nicht mehr mit den o.g. Erwartungen an die beiden Filme rangehen, so dass ich mir dann wohl eine gründlichere Meinung bilden kann. Ich melde mich dann nochmal.
Bearbeitet von Oliver, 13 Februar 2005 - 15:25.
- • (Buch) gerade am lesen:"Tales of the Shadowmen 1", J.-M. Lofficier (ed.)
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• (Buch) Neuerwerbung: Sherlock Holmes - Aus den Geheimakten des Weltdetektivs (Sammelband, 1973, mit 15 Heftromanen (1907/1908))
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