Wem bereits vor dem Band 1000 die Perry Rhodan Serie zu mysthisch, abstrakt und abgehoben wurde dem kann ich nur empfehlen von der weiteren Serie die Finger zu lassen.
Letzlich beginnt mit Band 1000 und dem Hansezyklus ( auch wenn er wie erwähnt mit dem Versuch beginnt etwas mehr Fantasy-Aspekte in die Serie zu bringen - was ich für mißlungen halte ) eine vorher nie dagewesene Inflation der Kosmik, die letztlich über den Folgezyklus " Der Frostrubin" und "Ordoban" im Tiefenland und dem nicht enträtseln der 3 ultimaten Frage kulminiert. Definitiv ist der große Überbau der Hefte 1000-1399 nichts für Freunde von Bodenständiger Weltraumaction Scheerscher Prägung welche die Serie so lange ausgemacht hat.
Persönlich gefiel mir ja damals die Serie noch am besten, weil ich fand das Voltz eben mit seinem Kind ( der Zwiebelschale nebst all der Kosmik ) noch gut umzugehen wußte. Wer allerdings schon bei 800-999 die Segel streicht ( für mich ist diese Zeit das Highlight der gesamten Serie gewesen ) der wird mit 1000-1399 nicht zufrieden sein.
Ein Einstieg in den Cantaro Zyklus ab Band 1400 würde ich für dich eher empfehlen. Es war so eine Art Minireset - erstmal weg von der ganzen Kosmik und den Multiversen die damals bereits Einzug in die Serie gehalten hatten. Leider ist man aber schon recht schnell wieder ( spätestens ab Band 1650 ) in des Kosmologischen Größenwahn zurückgefallen, der die Serie für mich bis heute dramaturgisch lähmt.
Dem kann ich mich weitestgehend anschließen. Für mich persönlich begann mit Band 1000 der Ausstieg aus meinem geliebten PR, auch wenn ich den Band (dem ich lange entgegengefiebert hatte) noch mit höchstem Genuss las. Ich begann eine Serie zu verlassen, die mich seit dem zarten Alter von 10 Jahren begleitet hat, meine "Liebe" zur SF weckte und mich lesen und sehen ließ, was es damals zu lesen und sehen gab. "Die Endlose Armada" (und folgende Zyklen) waren mir einfach zu gigantisch, zu abgehoben, zu ... "wirklichkeitsfremd". Zwiebelschalen-Modell hin, Kosmologischen Größenwahn (nette Bezeichnung
) her, das war einfach nichts mehr für mich. Das hatte mit PR, wie ich ihn kennengelernt hatte, nichts mehr zu tun. Mir kam es so vor, als ob nun die ganze Geschichte (nämlich die 20.000 Jahre, die ES seinerzeit PR gegeben hatte) mit aller Gewalt zum Abschluss gebracht werden sollte. Und vielleicht hätte man das in der Tat tun sollen.
Jedenfalls quälte ich mich - im Sinne des Wortes - noch bis 1200 durch, dann war vorbei. Später stieg ich mit dem Linguiden-Zyklus (der auch etwas bodenständiger war) wieder ein, da er (zusammen mit dem Cantaro-Zyklus) in der Tat eine Art Reset darstellte. Doch der war - wie Du richtig schreibst, Amtranik - allzuschnell wieder vorbei und es hieß wieder "größer, weiter, gigantischer". Nicht zuletzt begannen sich dann die Geschichten zu wiederholen: übermächtiger Feind erscheint, bringt Chaos und Tod und wird am Ende durch eine wundersame Fügung besiegt/ befriedet/ umgestimmt. Der nächste Feind war dann noch etwas übermächtiger.
Einer der Tiefpunkte war dann die Entmystifizierung von ES (und die ganze SI-Inflation). Bis etwa 2100 las ich noch sporadisch mit, dann war es endgültig vorbei. Und ist es immer noch. Selbst die großangekündigte Rückbesinnung ab 2500 reizte mich nicht mehr.
Ist Band 119 "Der Terraner" als Einstieg zu empfehlen. Ich weiß es nicht. Ich würde sagen, wem die Serie heute nicht gefällt, der wird mit Band 1000 (oder dem Silberband) genau dort einsteigen, wo das seinen Anfang nahm, was die Serie heute ausmacht: Gigantomanie im Überfluss.
Bearbeitet von HMP, 09 September 2012 - 06:16.