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Auf der Suche nach der verlorenen Spannung


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65 Antworten in diesem Thema

#1 Quinto

Quinto

    Typonaut

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Geschrieben 11 September 2012 - 19:04

Arl Tratlo schreibt in einer anderen Diskussion über die gute alte Zeit:
"Das war früher aber wirklich cooler! Und ich finde es nicht unspannend, die Gründe dafür herauszufinden."

So ist es und seit langem grüble ich darüber nach, warum ich PR seit vielen Jahren als so furchtbar verflacht empfinde. Darüber wurde auch von anderen schon viel geschrieben, genannt werden objektive Punkte wie die immer gleiche Superintelligenz-Schwurbelei und auch subjektive Empfindungen wie die Gewöhnung bei älteren Lesern. Das ist alles nicht falsch und doch meine ich es trifft nicht den Kern der Sache. In letzter Zeit habe ich verstärkt alte und neue Hefte verglichen und der Unterschied ist teilweise wirklich frappant.

Kurz und grob lässt sich konstatieren:
- es fehlt an Spannung,
- es fehlt an interessanten Charakteren,
- es fehlt an farbigen Erzählungen.

Ich behandle hier nur den ersten Punkt.

Zu diesem Thema fand ich eine schöne Webseite.
http://www.hanspeter...e/spannung.html

Auch in den Interviews dort findet man einige interessante Bemerkungen.

Andreas Wilhelm: Ich mag Geschichten, die Kreise beschreiben, ich mag eine gute Auflösung, ich mag klassische Strukturen, Konflikte, scheinbare Ruhepausen, plötzliche Wendungen und Zuspitzungen. Ich versuche dabei klischeehafte oder vorhersehbare Konstruktionen weitestgehend zu vermeiden.

Sybille Knaus: Ein Roman- oder Drehbuchautor kann erfinden, so viel er will, auch ein neues Universum, wenn in seiner Geschichte ein Kern von verpflichtender Wahrheit ist. [...] Daraus entwickelt er einen Handlungszusammenhang, der in sich von hanebüchenen Erfindungen strotzen kann. Die Phantasie lebe. Doch was mich in einer Geschichte wirklich berührt und persönlich trifft, das ist ganz einfach. Nichts Erfundenes, nichts Konstruiertes. Etwas, das einer von mir gemachten Erfahrung entspricht.

An einer anderen Stelle finde ich folgende wichtige Bemerkung:
Wenn Sie eine Szene entwerfen, die Dinge behandelt, die Sie nie erlebt haben, sollten Sie sich informieren. Im Internet googeln, Kontakt mit Leuten suchen, die sich auskennen. Wie würde jemand, der sich auskennt, meine Lösung beurteilen?

Ich fasse die für mich wichtigsten Punkte zusammen:
- überzeugende Auflösung der Handlung, sonst fühlt sich der Leser betrogen
- klassische Konflikte
- ruhigere Phasen, die plötzlich in Dramatik münden
- überraschende Wendungen
- Zuspitzungen
- Glaubwürdigkeit, das heißt die sinnliche Erfahrung oder Lebenserfahrung des Lesers berücksichtigen,
- sich informieren über unbekannte Dinge.

Dass auch eine gewisse sprachliche Gewandtheit vorhanden sein muss, ist klar.

Woraus bezieht man Spannung? Aus Ungewissheit! Wie viele Menschen aus eigener Erfahrung wissen werden, ist nichts marternder als Ungewissheit. Beispiele:
- Der Protagonist ist akut bedroht, wie geht's jetzt weiter?
- Mysteriöse Ereignisse geschehen. Was ist die Ursache, wie kommt man ihnen auf die Spur?
- Bedrohliche, irgendwie unheimliche Umgebung, die den Protagonisten in Angst versetzt.

Diese Situationen gilt es detailliert zu schildern. Dazu muss man sich selbst und dann auch den Leser in die jeweilige Situation versetzen können.

Meines Erachtens nicht spannend sind reine Action-Szenen wie Prügeleien, Schießereien usw.

Von der Theorie zu den praktischen Beispielen. Wenn ich in die PR-Serie blicke, dann war W. Voltz der ungekrönte König des Spannungsromans. Ein typisches Handlungsmuster bei ihm ist das Nah- oder Fernduell von zwei Gruppen oder Personen. Sowohl Handlungsschauplatz als auch Handlungszeit sind immer sehr übersichtlich, es geht um ein ganz bestimmtes Problem, das dem Leser bekannt ist oder zunächst beschrieben wird. Dann wird die Situation oft aus der Sicht beider Seiten geschildert. Es werden Pläne geschmiedet, Absichten werden deutlich, Mittel werden bereitgestellt, Ängste geschildert. Die Vorteile liegen dann auf der Seite des Bösewichts, er verwirklicht seine Pläne, bringt die Feinde in eine Zwangslage und steht schließlich kurz vor dem Triumph, ja, er sieht sich bereits als sicheren Sieger und möchte seinen Sieg nun durch weitere Demütigung des Gegners auskosten. An dieser Stelle kippt die gesamte Handlung, ein neuer Faktor oder ein ganz neuer Gesichtspunkt kommt ins Spiel und rettet die Situation für die andere Seite. Voltz schafft es, bis zuletzt alles in der Schwebe zu halten, zwischendurch bei Bedarf den Leser auf falsche Fährten zu locken, um dann zum Schluss alles zu entwirren und zu einem plausiblen Ende zu führen.

Diese typischen Merkmale findet man schon in seinem Debütroman "Das Grauen", Heft 74, in dem er die bekannte 10-kleine-Negerlein-Handlung ablaufen lässt. Zur Halbzeit des Romans wird der Schuldige an den unheimlichen Ereignissen an Bord des kleinen Raumschiffs präsentiert, der Telepath Goldstein. Ihm schaut der Leser bei seinen Überlegungen und Plänen nun über die Schulter und sieht, wie er die verbliebene Besatzung überwältigt. Und nun, fast am Schluss des Hefts, die überraschende Wendung. Goldstein ist nur Werkzeug des an Bord verschleppten Außerirdischen, den man als harmlos und betäubt ansah. Eine Handlung aus einem Guss, die mich und sicher viele andere bis heute begeistert. Voltz scheut sich aber auch nicht, im Sinne der Spannungserhöhung dramatische Szenen einzubauen, deren Logik ein wenig zweifelhaft ist wie die Ramirez-Szene mit der klickenden Eingangstür. Trotzdem: die Schilderung des jungen Mannes und seine Versuche, die flatternden Nerven unter Kontrolle zu bekommen, das ist einfach gekonnt.

Ein weiteres, sehr lehrreiches Beispiel ist Band 417 "Attentat auf die INTERSOLAR". Der Offizier Heublein konnte aus der Gewalt des mental schwer gestörten Supermutanten Corello fliehen. Doch Corello hat ihm Psi-Materie implantiert, die nach einer gewissen Frist infolge ihrer Instabilität einen gewaltigen Ausbruch von Sextadim-Energie bewirken wird. Er erwartet, dass Heublein in das für Corello unerreichbare Solsystem gebracht wird, so dass die Explosion die Erde vernichten wird. Tatsächlich wird Heublein auf Rhodans Schiff gebracht. Und nun erhöht sich die Spannung des Romans nahezu von Seite zu Seite. Auf der einen Seite Corello, er folgt getarnt der INTERSOLAR, hofft darauf, dass das Raumschiff zur Erde fliegt. Auf der anderen Seite Rhodan, eine Falle fürchtend, den diffusen Warnungen des kranken Heublein ausgesetzt. Stunde für Stunde zerbröckelt eine Hoffnung Corellos nach der anderen, Rhodan bleibt im freien Raum, setzt Heublein schließlich auf dem Planeten Shishter ab. Dann die Explosion. Rhodan und seine wichtigsten Begleiter müssen ihr Raumschiff verlassen und nach Shishter fliehen, gejagt von Corello, der ebenfalls sein Raumschiff verloren hat und nun seine verstreuten Feinde einen nach dem anderen unter Kontrolle bringt. Schließlich der Triumph Corellos, die Präsentierung der Gefangenen vor seiner toten Mutter, die Demütigung Rhodans und Atlans. Dann am Ende die völlig unerwartete Wendung durch Saedelaeres Cappinfragment und Corellos Flucht.

Wieder haben wir es mit einer zeitlichen und räumliche Verdichtung der Handlung und die Beschränkung auf wenige Personen zu tun. Die SF-Kulisse selbst liefert nur die Mittel, sie selbst befördert nicht die Spannung. Die Handlung auf Shishter ist angelegt wie die Beutejagd einer Raubkatze und insofern keineswegs neu. Es geht nicht um Raumschlachten oder ausgedehnte Kämpfe, nicht um blutige Metzeleien, auch nicht um hektisches Schrillen der Alarmsirenen oder das Stöhnen der Verwundeten. Die Romane beziehen ihre Spannung aus den Motiven der Personen, ihren Ängsten, Erwartungen, Vermutungen und Handlungen. Die beruhen immer auf Ungewissheit, auf neuen Ereignissen, die so nicht geplant sind und auf die reagiert werden muss. Wie 417 zeigt, kann man Spannung auch aus dem Warten beziehen. Gerade Warten auf ein erhofftes oder befürchtetes Ereignis zehrt an den Nerven. Diese Emotion zum Leser zu transportieren, das ist die Kunst.

In formal ähnlicher Weise ist auch "Eine Falle für das MODUL" (695) von Peter Terrid geschrieben. Zwei Gruppen von Gegnern irren in der kosmischen Staubwolke umher, die das MODUL der Kaiserin von Therm eingefangen hat. Auf der einen Seite die vom MODUL flüchtende Besatzung, auf der anderen ihre Gegner, die dieses Objekt unbedingt in ihre Gewalt bringen wollen. Allerdings ist 695 Teil eines Doppelbands und kann daher nicht die Handlung auf die Spitze treiben. Insgesamt wohl nicht so spannend wie die beiden obigen Beispiele, aber noch immer sehr gut.

Eine sehr schöne Variante bringt Kurt Mahr in Heft 283 "Flucht vom Giftplaneten". Auch hier das Spiel mit der Ungewissheit. Mehrere führende Personen des Solaren Imperiums wurden von den MdI gefangen und durch Dulikate ersetzt. Die Originale befinden sich auf dem Planeten Grahat. Geschildert wird nun das Wer-ist-wer-Spielchen: Wer ist Original, wer ist Duplo? Und wie kann man die Situation ausnutzen, um zu fliehen? Der MdI Miras-Etrin, gerade von Langeweile geplagt, spielt das Spielchen der Gefangenen mit und macht seine eigenen Züge. Mahr drückt es nach meiner Erinnerung zum Schluss sehr treffend so aus: das Spiel heißt "Wer ist der Dümmste?". Ein Spiel, das Mahr perfekt inszeniert hat.

Hefte dieser Art, und davon gibt es eine ganze Reihe, sind einfach eine Klasse für sich, bei weitem besser als alles, was heutzutage geboten wird. Und solche Hefte lassen alles Mittelmäßige in der Erinnerung verblassen. Die Gründe dafür liegen eindeutig bei den Autoren. Hat man Ideen, so lässt sich selbst aus Dreck Spannung machen. Hat man keine, wird aus dem besten Exposé eine langweilige Aufzählung von Ereignissen.

Nicht zu vergessen ist natürlich, dass auch die Serienhandlung selbst entsprechend aufgebaut sein muss. Das ist im MdI-Zyklus sehr gut gelungen und im Verein mit den vielen guten Einzelheften hat er sich daher in der Lesergunst auch ganz nach oben geschoben.

#2 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

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Geschrieben 11 September 2012 - 20:01

Nur erst mal ganz kursorisch:

Wenn Sie eine Szene entwerfen, die Dinge behandelt, die Sie nie erlebt haben, sollten Sie sich informieren. Im Internet googeln, Kontakt mit Leuten suchen, die sich auskennen. Wie würde jemand, der sich auskennt, meine Lösung beurteilen?


Ja! Ja! Ja!

Warum gelten die Miss Marple-Romane von Agatha Christie allgemeinhin als spannend?
Warum gelten die Stephen King-Romane allgeheimhin als spannend?

Weil sich Agathie Christie in englischen Kleinstädten auskannte.
Und weil sich Stephen in amerikanischen Kleinstädten - insbesondere in Maine - auskennt.

Aus diesem Setting sprudeln die Personen und ihre - plausiblen, weil setting-angemessenen Handlungsweisen nur so hervor.
Diese Art, Romane zu schreiben, geht von der Logik aus, dass das Setting weitestgehend die Handlungen dominiert. Ich muss nur ein, zwei oder drei aussergewöhnliche Ereignisse injizieren; den Rest erledigen die Figuren "von ganz alleine".

Die entgegengesetzte Herangehensweise besteht darin, zunächst einmal "Charaktere" zu "casten".
Wer spielt die weibliche Rolle? Wer die Rolle des quotenbedingt erforderlichen Dunkelhäutigen? Wer die Rolle des Bösewichts? Wer die Rolle(n) der Redshirts? Etc.

Dann sollen rund um diese gecastete Crew die angeblich "spannenden Geschichten" erzählt werden. Das klappt natürlich nicht. Und warum? Weil im wirklichen Leben eine solcherart "gecastete" Crew nie zuständekäme. Folglich kriegt man auch nur artifizielle Dialoge und unlogische Handlungen zusammen.

NB Die Aussage "Das war früher aber wirklich cooler!" findet man übrigens auch in einem anderen Bereich - dem der Popmusik.
Und auch hier liegen Welten zwischen Bands wie Creedence Clearwater Revival, die sich naturwüchsig an einer High School einer kalifornischen Kleinstadt(!) gründen und ihren Weg gehen und Casting-Bands wie den Back Street Boys.

Von der Theorie zu den praktischen Beispielen. Wenn ich in die PR-Serie blicke, dann war W. Voltz der ungekrönte König des Spannungsromans. Ein typisches Handlungsmuster bei ihm ist das Nah- oder Fernduell von zwei Gruppen oder Personen. Sowohl Handlungsschauplatz als auch Handlungszeit sind immer sehr übersichtlich, es geht um ein ganz bestimmtes Problem, das dem Leser bekannt ist oder zunächst beschrieben wird. Dann wird die Situation oft aus der Sicht beider Seiten geschildert.


Ich nenne noch die Romane um Peterle "Vier von der USO" und "Der Pakt mit dem Tod", die gesamte Story um die Doppelagenten in Andro-Alpha inkl. der Woolver-Zwillinge, die Tro Kohn-Romane im M87-Zyklus....

Eine sehr schöne Variante bringt Kurt Mahr in Heft 283 "Flucht vom Giftplaneten". Auch hier das Spiel mit der Ungewissheit.


Kurt Mahr ist nach WiVo sicherlich an zweiter Stelle zu nennen. Beginnend mit dem Doppler "Hetzjagd durch die Dimensionen" und "Im Halbraum lauert der Tod", in dem wir einen Atlan kennenlernen, der Miss Marple oder Sherlock Holmes in nichts nachsteht.
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#3 Tiff

Tiff

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Geschrieben 11 September 2012 - 20:15

Bei PR 2664 hatte ich das Gefühl, dass das Exposee den Spannungsaufbau untergraben hat.
Spoiler


#4 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

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Geschrieben 11 September 2012 - 20:26

Bei PR 2664 hatte ich das Gefühl, dass das Exposee den Spannungsaufbau untergraben hat.

Spoiler


Schwer zu sagen. Ich behaupte mal, Willi Voltz, Kurt Mahr oder Hans Kneifel hätten aus dem Expose mehr gemacht. Man erinnere sich an das erste Auftauchen der Cynos (während einer vergleichbaren Konferenz) oder die "Geheimkonferenz der Rebellen".
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#5 deval

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Geschrieben 11 September 2012 - 20:41

Arl Tratlo schreibt in einer anderen Diskussion über die gute alte Zeit:
"Das war früher aber wirklich cooler! Und ich finde es nicht unspannend, die Gründe dafür herauszufinden."


Die gute alte Zeit gibt es nicht, es gibt nur die alte Zeit.

Und warum das früher cooler war habe ich für mich schon seit langem herausgefunden.
Als ich meine ersten Perrys las waren es meine ersten Gehversuche im Bereich SF. Das war alles so furchtbar
neu und aufregend. Es hat schlichtweg Spaß gemacht, bevor es sich abgenutzt hat. Der Reiz des Neuen ging
irgendwann verloren. Für mich ein völlig normaler Vorgang.

Das gleiche ist mir auch bei den Honor Harrington Büchern passiert. Am Anfang hats Spaß gemacht, neue Charaktere,
coole Raumschlachten. Ab Band 8 oder 9 fing es dann an langweilig zu werden. Die alten Storys wurden nur noch mal
neu aufgebrüht und präsentiert, die Charaktere fingen an mich zu langweilen.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.Agatha Christie fand ich anfangs auch spannend, mittlerweile entlocken sie mir
nur noch ein müdes Gähnen. Wenn ich mir überlege was ich mir früher für TV Sendungen angeschaut habe, erstaunt
mich das immer wieder aufs Neue. Das A-Team oder Simon & Simon finde ich heutzutage sterbenslangweilig. Dafür habe
ich festgestellt, dass ich mich mittlerweile für Bücher oder Sendungen begeistern kann, die vor ein paar Jahren noch völlig
abwegig gewesen wären.

Der Geschmack ändert sich, Altes vergeht, Neues entsteht. Das ist der Lauf der Zeit. Und das ist auch gut so.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#6 Amtranik

Amtranik

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Geschrieben 11 September 2012 - 20:59


Die gute alte Zeit gibt es nicht, es gibt nur die alte Zeit.

Und warum das früher cooler war habe ich für mich schon seit langem herausgefunden.
Als ich meine ersten Perrys las waren es meine ersten Gehversuche im Bereich SF. Das war alles so furchtbar
neu und aufregend. Es hat schlichtweg Spaß gemacht, bevor es sich abgenutzt hat. Der Reiz des Neuen ging
irgendwann verloren. Für mich ein völlig normaler Vorgang.

Das gleiche ist mir auch bei den Honor Harrington Büchern passiert. Am Anfang hats Spaß gemacht, neue Charaktere,
coole Raumschlachten. Ab Band 8 oder 9 fing es dann an langweilig zu werden. Die alten Storys wurden nur noch mal
neu aufgebrüht und präsentiert, die Charaktere fingen an mich zu langweilen.

Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.Agatha Christie fand ich anfangs auch spannend, mittlerweile entlocken sie mir
nur noch ein müdes Gähnen. Wenn ich mir überlege was ich mir früher für TV Sendungen angeschaut habe, erstaunt
mich das immer wieder aufs Neue. Das A-Team oder Simon & Simon finde ich heutzutage sterbenslangweilig. Dafür habe
ich festgestellt, dass ich mich mittlerweile für Bücher oder Sendungen begeistern kann, die vor ein paar Jahren noch völlig
abwegig gewesen wären.

Der Geschmack ändert sich, Altes vergeht, Neues entsteht. Das ist der Lauf der Zeit. Und das ist auch gut so.


Da ist es ja ein Segen möchte man meinen das nach 70-90 Jahren alles vorbei ist. Man stelle sich vor Du bekämest einen Zellaktivator. Jahrhundertelange Marter weil Du alles schon kennst und Dir langweilig wird.

#7 Echophage

Echophage

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Geschrieben 11 September 2012 - 22:39

Da ist es ja ein Segen möchte man meinen das nach 70-90 Jahren alles vorbei ist. Man stelle sich vor Du bekämest einen Zellaktivator. Jahrhundertelange Marter weil Du alles schon kennst und Dir langweilig wird.

Nun ja...
Es gibt ja noch Großartiges, das durch zeitlose Brillanz zu begeistern und mitzureißen weiß... :)
Es gibt eben "Unterhaltungsprodukte", die mit dem "Konsumenten" gleichsam mitwachsen.
Zu einem gewissen Grad gehören da z.B. Lustige Taschenbücher dazu. Kann man als Kind mit einigem Vergnügen lesen. Kann man als Erwachsener mit ebensolchen lesen. Dem Vernehmen nach ist auch Harry Potter ein gutes Beispiel für vermeintliche Jugendliteratur, die das Erwachsenwerden ihrer Leser "übersteht". (Twilight wäre dann ein Gegenbeispiel - dem Vernehmen nach. :D)
Wer zweifellos nicht "mitwächst", ist Wolle Hohlbein.
Kann man toll z.B. als vom Deutschunterricht Frustrierter underachiever (:rolleyes:) lesen und "viel geiler" als den ollen Kram aus der Schule finden.
Bis man dann - hoffentlich irgendwann - einen gewissen Reife- und Reflexionsgrad erreicht hat...
Hmm...
Auf was trifft das noch zu... Eingefügtes Bild
Ach ja!
Unser aller Lieblingsserie... :lol:

So...
Und jetzt versuche ich mal noch zu später Stunde und kurz (:lol:) auf Arl und Quinto und die "Früher vs. Jetze"-Problematik einzugehen.

Zwei Namen habe ich: Mirona Thetin und Roi Danton.
Dem Stelle ich mal zwei Namen gegenüber: Ascari da Vivo und Bounty Errol.

War Roi Danton wirklich cooler als Bounty Errol?
War die Thetin mehr als eine sexy Furie - die noch dazu einen unglaublich kurzen Auftritt inkl. relativ lachhaftem Abgang hatte! -, wie es z.B. auch olle Ascari war?

Fehlt es an Spannung?
Fehlt es an interessanten Charakteren?
Fehlt es farbigen Erzählungen?

Nun, Spannung...
Klar, damals MdI und M87, das war spannend.
Aber - mal wieder ein autobiographisches Beispiel -; damals war z.B. auch Starcrash spannend.
(Boah, ich hab' den als kleiner Junge bestimmt ein halbes Dutzend Mal gesehen... :rolleyes:)
Und natürlich war der Film niemals spannend. (Jedenfalls nicht so spannend wie z.B., hmm, Alien?)
Können wir wirklich ausschließen, daß für z.B. Kinderaugen - damit meine ich jetzt, wie immer, kleine präpubertäre Proto-Nerds :D - ein Sternenozean-, ein Stardust-Zyklus nicht ebenso spannend sein können?
(Ich für meinen Teil war von meinem EA-Einstiegsszyklus, dem Residenz-Zyklus, schwerstens begeistert. Wäre ich das heute noch? Wohl kaum... :unsure: Aber damals: Das war, wie schon so ähnlich gesagt wurde, neu und aufregend und so anders als in den SiBas aber eben doch Perry Rhodan!)
Das ist erstmal keine rhetorische Frage.
Aber nun gälte es z.B. anhand von MdI- und Sternenozean-Zyklus aufzuzeigen, inwiefern ersterer bessere Spannungselemente als letzterer aufweist.

Die Charaktere...
Nun ja... eigentlich hatten wir damals die gleiche Truppe Pappkameraden wie heute.
Ich würde der heutigen Serie sogar einen (ganz leichten) Vorteil zugestehen!
Warum?
Weil z.B. Leo Lukas in guten Momenten tolle Charakterzeichnungen brachte (Gucky/Plofre, Siderip, Gon-O!), die einen alten Haudegen wie Redhorse zwar kompetent, aber doch recht... staubig aussehen lassen.
Witzfiguren gab es damals wie heute.
Arno Kalup... echt jetzt... besser als z.B. der Basthutträger aus dem Stardust-Zyklus war der auch nicht.
Und die Erbsünde schlechthin... der bereits erwähnte Roi Danton.
Das war eine Schnapsidee. Trash in Reinkultur.
Einer der dümmsten, der allerdümmsten Einfälle der frühen Seriengeschichte!
("Oro, mein Riechfläschchen!" Echt? Das ist, wie wenn man über jemanden lacht, nicht mit jemandem...)

Farbige Erzählungen...
Etwas farbigeres als so manch gelungenen Vandemaan-Roman hab' ich im PR-Kontext noch niemals nicht gelesen.
Schockschwere Not: Nochmal Vorteil "Jetze". :lol:

Den von Quinto vorgebrachten Beispiel-Romanen aus der "Guten Alten Zeit" - die zweifellos ihre Qualitäten hatten! - möchte ich frecherdings einfach mal ein paar aus der jüngeren Serienvergangenheit entgegenhalten:

Nr. 2118 Quintatha
Nr. 2267 Ich, Gon-Orbhon
Nr. 2235 Todesspiele
Nr. 2411 Schwinge-von-Raffat
Nr. 2433 Der Zorn des Duals
PAN-THAU-RA 2 Die Trümmersphäre

So, jetzt haben wir ein paar Perlen von damals und ein paar Perlen von heute.
Warum sollten die von heute nicht mit denen von damals mithalten können?
Inwiefern z.B. ist die Beklemmung aus "Das Grauen" gelungener geschildert als jene in "Todesspiele"?
Auch das nicht unbedingt rhetorische Fragen. (Auch, wenn ich persönlich so ein Bauchgefühl hab', was die Antworten angeht. ;) )

Daß die besten PR-Romane von damals "eine Klasse für sich" und besser seien "als alles, was heutzutage geboten wird", das halte ich jedoch angesichts der (zugegeben: wenigen) Romane, die heute eine Klasse für sich sind, für eine gewagte These. :D
Und dazu, daß diese großartigen Alt-Werke die Erinnerungen an alles Mittelmäßige verblassen ließen...
Nun ja... schöne (und gar schröckliche) Erinnerungen neigen einfach dazu, länger haltbar zu sein, als mittelmäßige Erinnerungen. ;)
Daß man sich an supergute Romane, die man vor zig Jahren mal gelesen hat erinnert, an mittelmäßige aber eher nicht, liegt zumeist daran, daß man sich eben grundsätzlich an supergute Erlebenisse von vor zig Jahren besser erinnert als an Sachen, "die halt passiert sind".
(Ich erinnere mich z.B. noch ganz gut an die Aufstiegssaison des KSC 2006/2007, an die Champions-League-Finals '97 (Ricken!) und '99 (Solskjaer!!! :lol:) - ich hab' aber keinen blassen, wie Bremen gegen Stuttgart 2002 gespielt hat...)

Zurück zu PR...
Ja, das Kugel-Durchmesser-Debakel bei der Beschreibung der TOSOMA in Kapitel 2 von NEO 25 ist in der Tat grauenhaft! (Und Schweigen wir mal dezent zur Traktorstrahl-Aktion im Prolog... Eingefügtes Bild )
Aber dafür gab's bei Clark Darlton Dackel-Roboter... :lol:
Und HGF hat auch schon in den Fünfhundertern angefangen... Eingefügtes Bild

Ich bleib' erstmal dabei: Der Grund für ein Mißfallen bzw. Desinteress an PR Heute im Vgl. zu PR Damals ist einfach, daß dieselben Mechanismen, die bei einem jungen, "unschuldigen", leicht zu beeindruckenden Junglesergeist problemlos greifen konnten, heutzutage (trotz aller Optimierung!) nicht mehr greifen.
PR Heute ist nicht schlechtere Schemaliteratur als PR Damals.
Wir fallen aber heute nicht mehr so leicht drauf rein. :D
Die SF-Schiene ist deshalb der falsche Weg.
PR Damals war zumeist eben nicht bessere Science Fiction als PR Heute.
PR Heute ist immernoch dieselbe zweidimensionale, seichtunterhaltende Angelegenheit wie auch schon PR Damals.
Das Traurige ist, daß PR insgesamt eben nicht mitwächst.
Das ist dann nur noch bedingt eine Geschmacksfrage.
PR ist ein auf eine bestimmte Zielgruppe hin optimiertes Produkt.
Hochspezialisiert, könnte man auch sagen.
Ist wie eine Nagelschere. Kannst Du prima Nägel mit schneiden - und das war's.
Das zeichnet Schemaliteratur insgesamt aus. Sie erfüllt einen sehr speziellen Zweck.
Nur diesen Zweck und keinen anderen.
Damit ist sie im eigentlichen Sinne nicht für jedermann.
Weil jemand, der nicht mit genau dieser Erwartungshaltung und genau diesen Ansprüchen an das Produkt herangeht, zwangsläufig enttäuscht wird.

Ganz im Gegensatz zu großer Literatur, die im eigentlichen Sinne für jedermann ist. (Auch wenn - wie ironisch! -, das "Man" es zumeist genau andersherum sieht.)
Weil sie jeden was angeht, weil sie von den großen Themen handelt, weil sie Wahrheit kundtut. (Klingt komisch, is' aber so. Eingefügtes Bild )
Und... weil sie mitwächst bzw. weil der Leser an ihr wachsen kann. Literatur kann Weltbilder erschüttern, kann Augen öffnen, kann Leben verändern - wenn man open-minded genug ist, sich auf sie einzulassen. Und wenn andererseits die Literatur dieses Einlassen allererst ermöglicht. Was bei Schemaliteratur gerade nicht der Fall ist. Und also insb. bei PR nicht der Fall ist. Und noch nie der Fall war. Und das ist kritikwürdig.



Ähm, ja...
Ich glaube jedenfalls nicht, daß PR schlechter geworden ist.
Positiv gewendet - wir sind besser geworden und man hat in Rastatt den Schuß nicht gehört. :P
(Und das ist natürlich furchtbar ernstgemeint. Eingefügtes Bild )


Eingefügtes Bild

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


#8 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 12 September 2012 - 01:05

...



Finally....

letztlich bist du an genau dem Punkt angekommen, an dem vallenton jetzt ist und strega immer schon war.
Leute, habt euch nicht so, ihr seid halt älter geworden, die Geschmäcker ändern sich eben, blablabla.

Sehr nett, hat aber einen grossen Nachteil: es stimmt nämlich nicht.

Und hier Stelle ich einfach mal provokant eine deiner Grundthesen in Frage: dass nämlich Leo Lukas und Wim Vandemann tolle SF-Autoren seien.
Das sind sie nicht.

Ich habe eine ziemlich klare Vorstellung davon, warum Leute wie Scheer, Voltz, Darlton, Mahr oder Kneifel, ja selbst Ewers, SF schrieben.
Ich habe bei Lukas nicht die geringste Ahnung. Echt jetzt. Keinen blassen Schimmer.

Ich habe eine gewisse Vorstellung über ihn über sein Kabarett. Das ist authentisch.
Aber SF? Nada, niente.

Aber ich mag auch keine "tollen Charakterzeichnungen". Eine der legendären Figuren aus der Redhorse-Crew, Whip Gilliam, zeichnete sich dadurch aus, dass er kaum jemals etwas sagte. Als der junge Leutnant Chard Bradon ihn zu einem Statement - es ging um eine mögliche Landung auf Gleam - drängen wollte, war es Redhorse, der die Situation mit einem kurzen:"Er ist noch ziemlich jung, Whip!" entschärfte.

Bingo, reicht schon, um den Mann für alle Zeiten unvergesslich zu machen.

Was hat Leo Lukas aufzubieten? Einen russischen Starkoch, der wenige Stunden(!) vor Abflug der ersten terranischen Fernexpedition(!) in einer Hotelbar mit ein paar Cocktails sich noch eine weibliche Begleitung aufreisst und folglich den Start fast verschläft.

Gut, der Mann hat entweder ein Alkoholproblem oder ein Frauenproblem - oder beides.
Ich "brauche" keine "tolle Charakterzeichnung" von dem Typen.

Und noch ein Unterschied: die Leute, die seinerzeit PR verschlungen haben, sind zu einem nicht unbeträchtlichen Teil in den Naturwissenschaften gelandet. Wenn heute eine Curiosity auf dem Mars landet und es daran einen deutschen Beitrag gibt, so haben an diesem Beitrag indirekt eben auch Scheer, Mahr und Konsorten mitgewirkt.

Lukas wirkt bestenfalls daran mit, dass künftig PR-Leser eher dazu neigen, ihren Ferienflieger zu verpassen.

Und von Vandemaan fange ich erst gar nicht an...
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#9 laire

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Geschrieben 12 September 2012 - 03:12

Und hier Stelle ich einfach mal provokant eine deiner Grundthesen in Frage: dass nämlich Leo Lukas und Wim Vandemann tolle SF-Autoren seien.
Das sind sie nicht.


Wenn Leo ohne vielleicht ein spezielles SF Faible ein Heft wie 2118 Quintatha hinbekommt, den Ich auch für eins der besten Hefte nach 2000 einordne, ist für mich eine bestimmte Qualität vorhanden. Vielleicht wird er aktuell einfach falsch eingesetzt um sein kreatives Potential effektiv nutzen zu können ?

#10 Amtranik

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Geschrieben 12 September 2012 - 07:15


Wenn Leo ohne vielleicht ein spezielles SF Faible ein Heft wie 2118 Quintatha hinbekommt, den Ich auch für eins der besten Hefte nach 2000 einordne, ist für mich eine bestimmte Qualität vorhanden. Vielleicht wird er aktuell einfach falsch eingesetzt um sein kreatives Potential effektiv nutzen zu können ?


Oder es war einfach ein einmaliger Geniestreich. In der Musik kennt man ja auch zur Genüge solche one Hit Wonder. Soweit ich informiert bin steht nämlich Quinthata so ziemlich allein und outstanding unter Lukas Werken für das Perryversum und einen schöner Tag macht noch keinen Sommer.

#11 Echophage

Echophage

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Geschrieben 12 September 2012 - 09:09

1 - letztlich bist du an genau dem Punkt angekommen, an dem vallenton jetzt ist und strega immer schon war.
Leute, habt euch nicht so, ihr seid halt älter geworden, die Geschmäcker ändern sich eben, blablabla.

2 - Und hier Stelle ich einfach mal provokant eine deiner Grundthesen in Frage: dass nämlich Leo Lukas und Wim Vandemann tolle SF-Autoren seien.
Das sind sie nicht.

3 - Bingo, reicht schon, um den Mann für alle Zeiten unvergesslich zu machen.

4 - Und noch ein Unterschied: die Leute, die seinerzeit PR verschlungen haben, sind zu einem nicht unbeträchtlichen Teil in den Naturwissenschaften gelandet. Wenn heute eine Curiosity auf dem Mars landet und es daran einen deutschen Beitrag gibt, so haben an diesem Beitrag indirekt eben auch Scheer, Mahr und Konsorten mitgewirkt.

1 - Ich muß sagen, daß mich bei strega meistens nur stört, daß er völlig kritiklos alles gutfindet, Hauptsache, PR steht drauf. ;)
Daß PR nicht wesentlich besser oder schlechter geworden ist über die Jahre, sehe ich schon eine ganze Weile so.
(War zugegeben auch nicht immer meine Meinung.)

2 - Weißt Du, das ist mir egal, solange sie gute Autoren sind. Eingefügtes Bild

3 - In Kombination mit einer Kinderseele... ;)
Eins ist mal klar: Han Solo ist die coolste Sau der Welt und Herr der Ringe ist ein großartiges Buch.
Allerdings nur, wenn der Erstkontakt mit unter zehn stattfand.
Bei HdR spreche ich aus Erfahrung. Ich selbst hab' die Bücher erst pünktlich zum Filmstart gelesen - viel zu spät.
Da hatte ich schon Donaldson und Moorcock gelesen.
Alle Leute aus meinem erweiterten Bekanntenkreis, die HdR lieben, haben den Roman das erste Mal mit sieben oder acht gelesen...

4 - Okay. Aber das sagt doch absolut gar nichts über die literarische Qualität der PR-Serie aus...
Ganz plakativ: Wenn der eine Schundroman die Leute dazu bringt, Geld an die Armen zu spenden, keine Tiere zu quälen und gegen Krieg und Rassismus zu sein, der andere Schundroman aber nicht, dann macht das ersteren nicht zum besseren Roman. Es sind immernoch zwei Schundromane. :D



Aber ich versuche mal folgenden Vorschlag zur Güte... ;)
Meine Grundthese ist: Solange die Literatur "stimmt", ist das Genre zweitrangig bis völlig egal.
Wenn jemand einen großartigen PR-Roman schreibt, in dem weder Aliens noch Raumschiffe noch Mutanten noch höhere Dimensionen oder irgendwelche Überwesen vorkommen - dann ist das vollkommen in Ordnung und sogar zu begrüßen! Solange der Roman gute Literatur - im Rahmen dessen, was man vernünftigerweise von Heftromanen verlangen kann - darstellt.
(Nehmen wir die beste Buffy-Folge: Die, in der ihre Mutter stirbt. Das war groß. Und es gab keine Dämonen und Vampire - nicht mal Musik.)

Mein Punkt ist der:
Vielleicht ist die SF in PR "schlechter" geworden, was die Pseudo- und Realphysik, deren Bodenständigkeit und Konsistenz angeht.
Aber selbst, wenn das so wäre - was änderte dies?
Solange PR Früher nicht weniger schemaliterarisch war als PR Heute, macht das einen marginalen Unterschied.

Wenn Du meinst, daß PR früher besser war in dem Sinne, daß schnörkelloser erzählt wurde, daß Haudegen noch Haudegen waren, daß die Raumschiffdaten gestimmt haben - okay. Mag sein.
Das sind aber nicht notwendigerweise Zutaten für bessere Literatur.
Nimm' mal Stadt aus Glas von Paul Auster - der Realität, die Konsistenz, die Kausalität zerfallen gegen Romanende. Und das wird beeindruckend geschrieben. Oder nimm' Mulholland Drive von David Lynch. Den Film kann man gar nicht verstehen (im Sinne von: die "Ereignisse" in einen logisch-kausalen Zusammenhang einordnen) - aber er ist toll. Oder nimm' Avatar - sauber konstruierte, schnurgerade, "schnörkellose" Handlung. Der Film ist Schrott.
(Ich sage nicht, daß deshalb Vandemaan-Romane automatisch besser seien, als Montillon- oder Kneifel-Romane. Aber das Gegenteil folgt eben auch nicht aus z.B. "vandemaanscher Farbenpracht".)

Ich will Dir also gar nicht darin widersprechen, daß die Altmeister diese oder jene Sache tatsächlich besser gemacht haben, als das Team heute.
(Wobei auch damals schon Clark Darlton mitschrieb... :rolleyes:)
Wo ich aber nicht mitgehe ist, daraus zu schließen, daß PR deshalb früher eine bessere SF-Serie war.

Sagen wir's mal noch platter:
Das BSG-Remake ist nicht deshalb eine bessere SF-Serie als das Original, weil die Effekte und die Kostüme besser aussehen - sondern einfach deshalb, weil das Remake eine bessere Serie ist.

Und zu guter Letzt:
Wenn Du Rhino mit Whip Gilliam vergleichst, dann vergleichst Du natürlich einen Pappkameraden mit einer Figur, die zugegebenermaßen nicht zu Leos Großtaten zählt. Der Vergleich ist also - für beide! - alles andere als fair. ;)
Natürlich: Wenn man auf Charakterzeichnung gleich ganz verzichtet, kann man nichts falsch machen.
In diesem Sinne hat insb. KHS eine Menge nicht falsch gemacht.
Nicht falsch ist aber noch nicht richtig. :D
Man kann KHS-Romane spannend, unterhaltsam, konsisten finden - aber sie waren auch: flach, emotionslos, leer.
KHS' Romane lebten vielleicht (und auch das nur für angehende Naturwissenschaftler ;) ) - seine Figuren taten es nicht.
Damit ist natürlich noch nichts zu Leos Starkoch gesagt.
Ist aber auch nicht nötig, denn es ging nur darum, ob nicht z.B. KHS seine Figuren besser darstellen konnte.
Und das konnte er nicht.
Er stellte sie einfach gar nicht dar.
(Und das ist - insb. in der Schemaliteratur - ein äußerst cleverer Schachzug, weil man sich so natürlich leichter auf das schemaliterarisch wesentliche konzentrieren kann, in diesem Fall: die Raumschlacht, das kosmische Rätsel, die fremde, unerforschte Welt. "Herumreflektiererei" stört dabei nur. In diesem Sinne haben DaGlausch und Co. durchaus recht.)

Sicher: Wenn wir erstmal akzeptieren, daß PR Schemaliteratur und sonst nichts ist und immer sein wird (und womöglich sein sollte) - dann kann man sagen, daß der Scheersche Weg vielversprechender ist als der verzweifelte Versuch (bzw. das spektakuläre Scheitern), Tiefe zu erzeugen, wo aus Genre-Gründen eigentlich gar keine benötigt wird...
Also...
Ja! Würde ich wollen, daß PR bodenständige, schnörkellose Genreliteratur in Reinform sein soll - ich würde mir wahrscheinlich die alten Zeiten wünschen.
(Aber: Die Schemaliteraturleser von heute sind... ähem... anspruchsvoller (:lol:) - sie wollen, wenn schon keine tatsächliche Tiefe, so zumindest die Illusion von Tiefe. Bevor wieder jemand schreit und sagt: "Aber woher willst Du wissen, was die Leute lesen wollen." Das erfolgreiche Vortäuschen von Tiefe und Anspruch - darin war z.B. Feldhoff ohne Frage ein Meister, auch MAH kann das sehr gut - löst die Art von Kritik aus, die da behauptet, daß PR Heute sogar besser sei als PR Damals.)

Jedenfalls...
Ich will ja gar nicht, daß PR Genre-Literatur in Reinform sei!
Ich will, daß sie ihr Genre transzendiert. Eben gerade so, wie es die BSG-Serie mustergültig vorgemacht hat.
Und wie ich glaube, daß WiVo es einmal visioniert hatte...

Oder es war einfach ein einmaliger Geniestreich. In der Musik kennt man ja auch zur Genüge solche one Hit Wonder. Soweit ich informiert bin steht nämlich Quinthata so ziemlich allein und outstanding unter Lukas Werken für das Perryversum und einen schöner Tag macht noch keinen Sommer.

I beg to differ... :D

Das Lichtvolk
Spezialagent 707
Ich, Gon-Orbhon
Tolle Tage in Terrania
Schwinge-von-Raffat
Der ewige Kerker
Kante des Untergangs

Nur mal eine kleine Auswahl.
Eine der Grundregeln der PR-Serie ist: Ein LL - und sei er noch so schwach - ist grundsätzlich besser als ein AE, ein Monti, ein HGF, ein Kneifel, ein Haensel etc.pp.ad.inf. :D

Beispiele für schwache LL-Romane, die trotzdem noch besser waren als zwei Drittel des Zyklus?
(Und, nebenbei, natürlich auch besser als z.B. ein x-beliebiger Kneifel oder Darlton aus der prä-500er-Zeit... :rolleyes:)

Die Hand der Vorsehung
Das Specter
Die fliegenden Rochettes
Der WELTWEISE
Der Sturmplanet

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#12 Gen. Bully

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Geschrieben 12 September 2012 - 09:34

Eine der Grundregeln der PR-Serie ist: Ein LL - und sei er noch so schwach - ist grundsätzlich besser als ein AE, ein Monti, ein HGF, ein Kneifel, ein Haensel etc.pp.ad.inf. Eingefügtes Bild


*Beifall klatsch*
So ist es einfach. Wenn man einen gewissen Autorennamen auf dem Cover liest, dann weiß man einfach was einen erwartet. Von bestimmten Autoren bekommt man einfach immer die gleiche geschmacklose Grütze vorgesetzt. Ein Ausreißer nach oben ist da eher unwahrscheinlich. Vielleicht liegt auch da drin das Problem. Klar ist das heutige Autorenteam in seinen Fähigkeiten besser als das klassische. Klar wußte man auch meistens was einem erwartete, wenn man einen Roman von einem bestimmten Auror anfing zu lesen. Da gab es aber viel mehr Ausschläge nach oben... Und der Anteil von Romanen, die über einem gewissen Durchschnitt lagen, den man selbst noch als akzeptierbar zugrunde legte war, subjektiv (?), viel größer.
An was liegts? Doch die übergeordnete Geschichte, das Expose? Der immer gleiche Zyklusaufbau mit immer demselben Großreinemachen am Ende. Wobei sich PR ja in späteren Zyklen nie durch tolle Auflösungen der Gesamtgeschichte hervorgetan hat.
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
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#13 Amtranik

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Geschrieben 12 September 2012 - 11:05


*Beifall klatsch*
So ist es einfach. Wenn man einen gewissen Autorennamen auf dem Cover liest, dann weiß man einfach was einen erwartet. Von bestimmten Autoren bekommt man einfach immer die gleiche geschmacklose Grütze vorgesetzt. .


Und wenn ich so denke. Warum kaufe ich den kram? Oder besser warum lese ich ihn auch noch? Versuch doch mal was anderes. Im Zweifel ist es ebensolche Grütze, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall hast Du es in diesem Falle nicht schon vorher gewußt.

#14 Quinto

Quinto

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Geschrieben 12 September 2012 - 11:06

Meine Grundthese ist: Solange die Literatur "stimmt", ist das Genre zweitrangig bis völlig egal.

Sehe ich im Prinzip auch so mit der Einschränkung, dass man als Autor das Genre doch ein wenig im Blick behalten sollte. Wer SF schreibt, sollte über ein gewisses naturwissenschaftliches Grundwissen verfügen oder jemanden kennen, der es hat, und den fragen. Was in Neo abläuft ist teilweise wirklich blamabel.

Aber meine These lautet: PR heute "stimmt" eben nicht. Die Serienhandlung stimmt nicht und die Einzelhefte stimmen nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel. Einen erheblichen Anteil daran hat nun einmal die fehlende Spannung und das hat NICHT damit zu tun, "daß dieselben Mechanismen, die bei einem jungen, 'unschuldigen', leicht zu beeindruckenden Junglesergeist problemlos greifen konnten, heutzutage (trotz aller Optimierung!) nicht mehr greifen", wie hier geschrieben wurde. Wie kommt es wohl, dass mich heute ein spannender Kriminalroman oder Thriller genauso erfreut wie vor Jahrzehnten, obwohl es doch in punkto Mord, Raub und Betrug nichts Neues gibt? Nein, es ist der Handlungsaufbau und die Schreibweise, die den Unterschied macht. Ich merke das gerade wieder bei dem SF-Roman "Wiener Blut" von Adrian Mathews. Die Rezensionen auf amazon.de sprechen für sich. Der Mann hat's einfach drauf, man merkt vor allem die gute Recherche. Dass natürlich ein Jugendlicher weniger Leseerfahrung hat und er daher mehr Romanen allgemeines Interesse entgegenbringen wird als ein 40- oder 60-jähriger, versteht sich. Allerdings sollten wir auch Interesse von Spannung unterscheiden. Auch wenig oder überhaupt nicht spannende Geschichten können mich aus verschiedensten Gründen interessieren.

Im übrigen wissen wir alle, dass in der "guten alten Zeit" genauso Müll produziert wurde wie heute. Für Heftromane kann ein Autor unmöglich so viel Zeit aufwenden wie für richtige Bücher und man ist als Autor auch nicht immer gut drauf. Aber richtig gute Hefte sind heute rare Sammlerstücke, während sie früher regelmäßig abgeliefert wurden. Das ist der entscheidende Unterschied. Und das, was ich früher vom Schreibstil her als Rhodan-Standard betrachtete, erregt heutzutage Aufsehen. Dass auch damals alles Literatur zum schnellen Verbrauch war, ist klar.

Man kann KHS-Romane spannend, unterhaltsam, konsisten finden - aber sie waren auch: flach, emotionslos, leer.

Kann ich so nicht unterschreiben. Wichtig ist aber: KHS legte seinen Schwerpunkt nicht auf die Figuren sondern auf die Handlung. Und warum lese ich eine Heftserie wie PR? Wegen der Handlung. Die Figuren sind das Sahnehäubchen oben drauf.

Ein LL - und sei er noch so schwach - ist grundsätzlich besser als ein AE, ein Monti, ein HGF, ein Kneifel, ein Haensel

Kann ich so nicht unterschreiben. LL schreibt oft gut, ja. Aber was er schreibt, das unterschreitet neuerdings zu oft meine Grenze des Erträglichen. Solange er zwischen Kabarett und PR nicht unterscheiden kann, werde ich den Mann nicht mehr lesen. Geschichten wie diese Koch-Nummer in Neo gehören in eine Klamauk-Serie. Wenn Neo das sein will, okay.

Zum Schluss noch einmal eine Erinnerung. Die anhaltende massive Kritik an PR hat ja irgendwo ihren Grund. Den Grund lediglich in äußeren Faktoren zu sehen statt hauptsächlich in mangelnder Qualität, ist meines Eraachtens Teil des Problems. Das alles dadurch zu verniedlichen, dass früher auch nicht alles Gold war und das LL oder wer auch immer doch auch mal nette Figuren und Hefte abliefern, das scheint mir das Problem noch zu verschärfen.

Bearbeitet von Quinto, 12 September 2012 - 11:07.


#15 Echophage

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Geschrieben 12 September 2012 - 11:36

Zum Schluss noch einmal eine Erinnerung. Die anhaltende massive Kritik an PR hat ja irgendwo ihren Grund. Den Grund lediglich in äußeren Faktoren zu sehen statt hauptsächlich in mangelnder Qualität, ist meines Eraachtens Teil des Problems. Das alles dadurch zu verniedlichen, dass früher auch nicht alles Gold war und das LL oder wer auch immer doch auch mal nette Figuren und Hefte abliefern, das scheint mir das Problem noch zu verschärfen.

Zweifellos! :)
Der Mangel an Qualität ist genau das Problem!
Wir unterscheiden uns wohl nur hinsichtlich der Bewertung der Qualitäten, an denen es mangelt. ;)
Ich finde:
Wenn wir auf die Golden Years schauen... ja, okay... da finden wir "Qualitäten", die die heutige Serie nicht hat.
(Was umgekehrt allerdings auch gilt.)
Ich finde:
Wir müssen ganz woanders hinschauen, wenn wir eine PR-Serie haben wollen, die mithalten kann.
Auch PR in den Golden Years ist in allen Belangen ein lahmer Vortrag gegen z.B. Breaking Bad, Damages oder BSG. Sogar eher "anspruchslosere" Serien wie Spartacus oder Grey's Anatomy sind PR eine Nasenlänge voraus.
Ich finde:
Wir sollten uns nicht damit zufriedengeben, daß PR möglichst gute Schemaliteratur ist - PR sollte schon gute Literatur, gute Unterhaltung sein.
(Schemaliteratur kann das, das ist meine Ansicht, per definitionem nicht. Sie kann bestenfalls "ihren Zweck erfüllen". Und das macht auch die aktuelle PR-Serie noch. Sie funktioniert am Markt. Und wenn sie dereinst eingestellt werden wird, dann würde ich auch eher den Markt verantwortlich machen - in dem Sinne, daß es keinen Markt mehr für Heftchenserien gibt. Das hat nichts mit Qualität zu tun. Auch gute Schemaliteratur wird auf absehbare Zeit scheitern. Weil die Zielgruppe für Schemaliteratur auf Blockbuster, Unterschichtenfernsehen, Internet und Buch-Serien ausweicht. Aber das ist eben auch nicht die Klientel, die es zu gewinnen gilt!
Das alles unter der Annahme, daß der Markt für Heftromane schrumpft. Wenn das so ist, dann halte ich das für den Grund, daß die Auflagenzahlen auch bei PR zurückgehen - nicht den Qualitätsmangel... jedenfalls den "Qualitätsmangel" im Vergleich vermeintlich(!) "bessere" Schemaliteratur*.
Wenn man bestehen will, dann sollte man sich nicht an Heftchenserien und Heftchenserienlesern orientieren, sondern an anspruchsvoller, moderner Unterhaltung. (Sollte das gelingen, wäre PR ein revolutionär neues Produkt - die Heftchenserie, die es "nach oben geschafft hat" - und hätte die Chance, sich neue Märkte zu erschließen... man verzeihe mir den BWL-Sprech. :rolleyes:)

*Klarer und kürzer formuliert: Der Heftromansektor schrumpft, weil die Zielgruppe, die eigentlich ohnehin niemals wirklich lesen wollte, in diesen Zeiten nicht mehr lesen muß. Wenn's um Ablenkung und Seichtunterhaltung geht, sind Film und Fernsehen unschlagbar. Wer Leser möchte, muß sich auf die genuin literarischen Qualitäten konzentrieren; das sind tiefe(re) Charaktere, mehr Platz und mehr Zeit für Reflexion und Nachdenklichkeit usw.
Literatur hat gegenüber Film und Fernsehen eigene Qualitäten, mit denen sie "wettbewerben" kann. Schemaliteratur hat diese nicht. Schemaliteratur ist dem Film in allen Belangen unterlegen - weil sie die Intensität und suggestive Kraft audiovisueller Effekte nicht reproduzieren kann, und weil sie andererseits nicht die intellektuelle und emotionale Tiefe erreicht, auch gar nicht erreichen will, die große Literatur auszeichnet. Damit ist sie in allen Belangen ein minderwertiges Produkt. (Bestenfalls funktioniert sie als Proto-Drehbuch für die unvermeidliche Verfilmung... siehe Dan Brown, siehe Stephenie Meyer... und wenn Shades of Grey nicht sehr bald verfilmt wird, fresse ich einen Besen...) So, wie in diesen Zeiten im Falle eines bewaffneten Konflikts ein Langschwert, ein Bogen oder meinetwegen ein Vorderlader keine akzeptable Waffenwahl mehr darstellen.
Ja, ich würde sagen, daß der Kampf um die Rettung der Schemaliteratur ein verlorener ist.
Man mag ihr Ende hinauszögern können - aber man wird sie nicht retten können.
(Warum sollte man das auch wollen? ;) )
Man sollte sich umorientieren...

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#16 Arl Tratlo

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Geschrieben 12 September 2012 - 12:03

Wenn Du Rhino mit Whip Gilliam vergleichst, dann vergleichst Du natürlich einen Pappkameraden mit einer Figur, die zugegebenermaßen nicht zu Leos Großtaten zählt. Der Vergleich ist also - für beide! - alles andere als fair. Eingefügtes Bild


Was würde Don Redhorse jetzt sagen:"Er ist noch ziemlich jung, Arl!"

Aber dafür gab's bei Clark Darlton Dackel-Roboter... Eingefügtes Bild


Was glaubst du, was es - im Real Life - heute in Japan gibt?

So gesehen, war Clark Darlton ein technokultureller Visionär.
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#17 Quinto

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Geschrieben 12 September 2012 - 12:24

Wenn's um Ablenkung und Seichtunterhaltung geht, sind Film und Fernsehen unschlagbar.

Vielleicht sind es mehr Internet und Videospiele. Denn dass Film und Fernsehen unschlagbar sind, wage ich zu bezweifeln, da ich immer wieder mal lese, dass der Fernsehkonsum sinkt. Aber egal. Natürlich ist richtig, dass man sich heute auf mehr Arten unterhalten kann als früher. Ob nun gerade dadurch der Heftromansektor schrumpft, kann ich nicht sagen, dazu gibt es aber vermutlich Untersuchungen.

Wer Leser möchte, muß sich auf die genuin literarischen Qualitäten konzentrieren; das sind tiefe(re) Charaktere, mehr Platz und mehr Zeit für Reflexion und Nachdenklichkeit usw.

Sind es denn die tieferen Charaktere? Noch einmal: ich persönlich lese PR nicht wegen breiter oder tiefer Charaktere. Aber wenn es sie gibt, umso besser. In der Kürze liegt die Würze, das war für mich immer der Charme von PR. 60 Seiten und durch. War der Roman gut, dann toll, wenn nicht, nur 60 bis 90 Minuten Zeit und kaum Geld verschwendet. Über einen miesen 500-Seiten-Roman kann ich mich dagegen richtig ärgern.

Literatur hat gegenüber Film und Fernsehen eigene Qualitäten, mit denen sie "wettbewerben" kann. Schemaliteratur hat diese nicht. Schemaliteratur ist dem Film in allen Belangen unterlegen - weil sie die Intensität und suggestive Kraft audiovisueller Effekte nicht reproduzieren kann, und weil sie andererseits nicht die intellektuelle und emotionale Tiefe erreicht, auch gar nicht erreichen will, die große Literatur auszeichnet.

Das sehe ich ein wenig anders. Hefte wie die im Eingangsbeitrag erwähnten haben keine audiovisuellen Effekte, aber das müssen sie auch gar nicht. Diese Effekte spielen sich in meinem Kopf ab. Die Hefte erreichen auch keine intellektuelle und emotionale Tiefe. Müssen sie auch nicht, obwohl es einige wenige PR-Romane in dieser Richtung gibt. Ihre Qualitäten liegen in ihrer Originalität und/oder in ihrer Spannung. Warum sind Heftserien noch immer erfolgreich, obwohl sie doch visuell, intellektuell und emotional verkümmert sind? Ich weiß es nicht, ich kann es nur vermuten. Es ist vielleicht wie mit der kleinen Süßigkeit zwischendurch. Dieser Süßigkeit werfe ich vor, dass sie nur noch klebrig ist und ihren Geschmack verloren hat. Ich werfe ihr nicht vor, dass sie keine vollwertige Mahlzeit ist.

#18 Echophage

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Geschrieben 12 September 2012 - 12:43

Was würde Don Redhorse jetzt sagen:"Er ist noch ziemlich jung, Arl!"
[...]
Was glaubst du, was es - im Real Life - heute in Japan gibt?
So gesehen, war Clark Darlton ein technokultureller Visionär.

Okay, der war clever! ;)

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#19 Echophage

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Geschrieben 12 September 2012 - 13:00

Es ist vielleicht wie mit der kleinen Süßigkeit zwischendurch. Dieser Süßigkeit werfe ich vor, dass sie nur noch klebrig ist und ihren Geschmack verloren hat. Ich werfe ihr nicht vor, dass sie keine vollwertige Mahlzeit ist.

Ui, den finde ich natürlich sehr gut! Bin fast ein wenig neidisch. Eingefügtes Bild
Weißt Du, da ist sehr viel Wahres dran, und wir sind wieder bei dem Punkt, daß zwei Herzen in meiner Brust schlagen...
Ich glaube, ich will gar keine Süßigkeiten essen - aber ich tu's dann letztlich doch.
Ob sie klebrig und geschmacklos sind, ist mir dabei egal.
Was mich letztlich ärgert ist, daß ich schon wieder zu einer Süßigkeit gegriffen habe, wo eine vollwertige Mahlzeit angebracht gewesen wäre.
Eingefügtes Bild
Ja, Kritikaster hat schon recht wenn er sagt, daß ich mit mir selbst ringe, mir irgendwie zu erklären, warum ich einerseits von etwas so angewidert bin, von dem ich andererseits nicht loskomme... Eingefügtes Bild

Jedoch! Eingefügtes Bild
Andererseits liebe ich meine Süßigkeiten und hab' auch kein schlechtes Gewissen dabei. Eingefügtes Bild
Wie ein Tiger in seinem Revier würde ich Naschzeug à la The Good Wife oder Happy Endings oder A Song of Ice And Fire gegen jedwede Spaßbremser und Schuß-nicht-Hörer verteidigen. (Im Rahmen dessen, was sie darstellen. Ich werde nicht auf die Idee kommen, Martin mit Kundera in einem Atemzug zu nennen. Eingefügtes Bild)

Wie steht's nun mit PR...?
Naja, wenn ich ganz ehrlich bin...
Ich kann nicht sagen, daß ich die alten Bonbons süßer oder weniger klebrig fand... Eingefügtes Bild

Ich versuch's mal mit Bier, um meine Einstellung zu fassen...
Es gibt Pils und es gibt Kölsch. Ersteres ist Bier, zweiteres zimmerwarmer Urin. Eingefügtes Bild
Aber beides ist "Bier" - gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot.
Ich bin dem Alkohol nicht abgeneigt, aber ich will einfach kein Bier trinken...?
(So umgehe ich das oben geschilderte "Süßigkeiten-Dilemma".)
((In Wirklichkeit mag ich übrigens Bier. Solang's kein Kölsch ist. Eingefügtes Bild))
(((Jetzt habe ich natürlich das Problem, daß das auf Geschmacksfragen hinausläuft... ist schon nicht so einfach... Darüber meditieren, ich werde! :rolleyes: )))

Bearbeitet von Echophage, 12 September 2012 - 13:01.

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Geschrieben 12 September 2012 - 13:41



[..Autorenbashing..]

[..]

An was liegts? Doch die übergeordnete Geschichte, das Expose? Der immer gleiche Zyklusaufbau mit immer demselben Großreinemachen am Ende. Wobei sich PR ja in späteren Zyklen nie durch tolle Auflösungen der Gesamtgeschichte hervorgetan hat.

Ich häng mich mal hier rein. Zweierlei dazu, ich denke nicht, dass es an den heutigen Autoren liegt, dass die Serie subjektiv schlechter geworden ist. Meines Erachtens nach ist es die starre Struktur der Zyklen die das ganze Konstrukt reinreisst. Diese ewigliche Abfolge von vier Heften die einen Teilabschnitt bilden müssen, ob sie inhaltlich die Substanz dafür haben oder nicht. Und dazu noch die starre Abarbeitung der Exposévorgaben ohne individuelle Ausläufer der Autoren selbst. Es wird fließbandartig das Zyklenprogramm abgespult und am Ende kommt die Hoppladihoppauflösung und der Generalreset. Dieser Szeneaufbau den Robert Feldhoff aufgezeichnet hat wiederholt sich in Variationen ähnlich KHSs Aufbau ab Band 1xx bis zur Übernahme durch WiVo (Posbi-Zyklus bis Cappins). Damals sprang man beim Verlag irgendwann ab, weil man bemerkte, dass was falsch lief. Leider habe ich dieses Gefühl heute nicht. Eher im Gegenteil, stetig wird gemauert. Viererblock seinen nötig, die Stimmung ja eigentlich gut und es gäbe nur wenge Kritiker und die seien ja sowieso nur dagegen weil sie es wollen. Seltsamerweise beschwert sich keiner über die ganzen 1/1/1 Dauervoter die alle Romane immer super finden. Entschuldigung, aber das sind für mich die weit schlimmeren Beträge, denn sie zeigen lediglich eins, diese Voter differieren nicht, sie lesen stets mit der rosa Vereinsbrille und finden einen Roman schon deshalb perfekt weil Perry Rhodan drauf steht.

#21 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 12 September 2012 - 13:54

Und die Erbsünde schlechthin... der bereits erwähnte Roi Danton.
Das war eine Schnapsidee. Trash in Reinkultur.
Einer der dümmsten, der allerdümmsten Einfälle der frühen Seriengeschichte!

??
Die zweitbeste Figur (Atlan beeing first) in den ersten 600 Heften überhaupt!
Eine Erbsünde? Parbleu! Gleich muß ich mich echauffieren! Oro – nein! Nicht das Riechfläschchen! Cretin – unförmiger! Was soll man von Uns denken?? Den Fächer, schnell!
Hm - säch moh... Kann es sein, daß Du schon in der Schule - äh - spaßbefreit warst?

a) Ich glaube jedenfalls nicht, daß PR schlechter geworden ist.
Eingefügtes Bild Positiv gewendet - wir sind besser geworden und man hat in Rastatt den Schuß nicht gehört.

ad a) ich glaube schon...
ad Eingefügtes Bild Äh – ja, hier geb ich Dir uneingeschränkt recht. Aber: das setzt gleichzeitig voraus, daß sich, wie ich annehme, NEO überwiegend an die von der EA wegbrechenden Altleser richtet. Und da haben sie beim Verlag – pardon, beim MNMK-wvu - den Schuß nicht nur nicht gehört – der ist nach hinten losgegangen!

Eins ist mal klar: Han Solo ist die coolste Sau der Welt und Herr der Ringe ist ein großartiges Buch.
Allerdings nur, wenn der Erstkontakt mit unter zehn stattfand.

Nix is klar. Spiderman ist die der Coolste. Herr der Ringe hab ich mit knapp 21 Lenzen erstmals gelesen, seither noch 17 weiter Male - and counting... Silmarillion bisher 8 mal. Nachrichten aus Mittelerde: mindestens 3 x. Lost Stories, Handbuch der Weisen von Mittelerde - mehrmals. Der Hobbit - nur 0,25 mal. Isn Kinderbuch, hab's meinem kleinen Neffen geschenkt. Den freut's. Hab ihm versprochen, daß wir uns den Film gemeinsam reinziehen...

Ich finde:
Wir müssen ganz woanders hinschauen, wenn wir eine PR-Serie haben wollen, die mithalten kann.
Wir sollten uns nicht damit zufriedengeben, daß PR möglichst gute Schemaliteratur ist - PR sollte schon gute Literatur, gute Unterhaltung sein.

Erleuchte uns - oder besser, erleuchte Rastatt...
Was soll den konkret geschehen?

So, wie in diesen Zeiten im Falle eines bewaffneten Konflikts ein Langschwert, ein Bogen oder meinetwegen ein Vorderlader keine akzeptable Waffenwahl mehr darstellen.

?? Ich finde Deinen Mangel an Phantasie beklagenswert... chhhhh-ochhhhh!

Schemaliteratur ist dem Film in allen Belangen unterlegen - weil sie die Intensität und suggestive Kraft audiovisueller Effekte nicht reproduzieren kann, und weil sie andererseits nicht die intellektuelle und emotionale Tiefe erreicht, auch gar nicht erreichen will, die große Literatur auszeichnet.

Mein Kino im Kopf ist besser als der beste Film, den ich jemals gesehen habe. Einige Themen eignen sich besser für diese Projektionsfläche, andere schechter. Zu den letzteren gehört sicher die große Literatur - ich nehm an, Du meinst damit diese elendslangen, stinkfaden, staubtrockenen Klassiker, mit denen sie uns in der Schule versucht haben, die Lust am Lesen auszutreiben. Ist glücklicherweise gescheitert, das perfide Ansinnen...

Bearbeitet von Lüy Piötlerc, 12 September 2012 - 14:28.

"Alle Werte im grünen Bereich!"
Letzte Worte des Cheftechnikers beim Sprung von Terra-Luna durch Twin-Sol
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#22 Puh

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Geschrieben 12 September 2012 - 15:11

Das mit dem Hanns Kneifel solltest du vielleicht noch einmal überdenken. Der hat ohne jeden Zweifel auch Megaschrott dahin geschrieben, wenn er schnell das Geld brauchte, Bücher, wie Der Traum der Maschine oder das brennende Labyrind sind aber einfach nur Klasse, gar nicht zu reden von seinen großen historischen Romanen.
Ansonsten aber weitgehende Zustimmung.
Nicht in allen Details natürlich. Ich war z.B. über zwanzig als ich den HDR las, fand den Schnitt antiquitiert, das Werk fand und finde ich trotzdem in vielen Details nach wie vor brillant.

Bearbeitet von Puh, 12 September 2012 - 15:27.


#23 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 12 September 2012 - 16:21

Wenn Du meinst, daß PR früher besser war in dem Sinne, daß schnörkelloser erzählt wurde, daß Haudegen noch Haudegen waren, daß die Raumschiffdaten gestimmt haben - okay. Mag sein.
Das sind aber nicht notwendigerweise Zutaten für bessere Literatur.


Ja, das mit der Literatur (ehrfurchtsvoll verneig...) ist so ne Sache.
Ich meine, da gabs doch mal so einen alten Schmöker, irgendwie so richtig altbacken und staubig, also nichts von wegen "frisch" und "unverbraucht"...
Da ging es glaub ich auch um eine Besatzung aus Haudegen, die mit einem Schiff das halbe Universum - zumindest das bekannte - durchkreuzten, unterwegs einige Abenteuer erlebten und schliesslich ihr Ziel(!) erreichten(!) (ich höre im Hintergrund gerade jemanden rufen: "So einen Schmarrn will ich nicht lesen...").

Dort angekommen, gelang es ihnen durch den Einsatz einiger Listen und Tricks (waren da nicht sogar Mutanten im Spiel?) im Rahmen eines Kommandounternehmens(!) ein wertvolles Artefakt (Lineartriebwerk? Dimetranstriebwerk? Weiss ich jetzt gar nicht mehr...) zu entwenden und im letzten Augenblick die Heimreise anzutreten. Wenn es da nicht Komplikationen mit einer zwischenzeitlich neu ins Spiel gebrachten weiblichen Figur gegeben hätte (und ich wette, dass die nur aufgrund von Forumsdiskussionen da reingeschrieben wurde!), wär das Ganze richtig ideal ausgegangen..

Aber furchtbarer Schinken. Die Figuren sind alle total flach und emotionslos geschildert. Man erfährt noch nicht mal ihre Lebensgeschichten, von wem sie auf der Schule gemobbt wurden und so. Auf Charakterzeichnungen verzichtet der Autor völlig. Na ja, da macht er wenigstens nichts falsch. Aber Literatur ist das natürlich keine...

Wie hiess noch gleich der Autor? Weiss keiner mehr so genau? Na, typisch. Der Scheer war´s nicht, soviel ist klar. Obwohl er er hätte sein können.
Aber auf alle Fälle hat der Kneifel, der alte Loser, vor ein paar Jahren quasi eine NEO-Ausgabe von dem Schinken rausgebracht. Na ja, Kneifel halt. Sollte ich demnächst entsorgen; am besten in die Gerümpel-Ecke zu den alten Moorcock-Schwarten.

Da wart ich doch lieber auf Versionen vom Lukas oder Vandemaan. Das wird spassig, wenn die zum Fischefangen ein Loch in die Planken bohren und das Schiff direkt untergeht, kaum dass es den Heimathafen verlassen hat....

Bearbeitet von Arl Tratlo, 12 September 2012 - 16:26.

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#24 Echophage

Echophage

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Geschrieben 12 September 2012 - 17:48

Da wart ich doch lieber auf Versionen vom Lukas oder Vandemaan. Das wird spassig, wenn die zum Fischefangen ein Loch in die Planken bohren und das Schiff direkt untergeht, kaum dass es den Heimathafen verlassen hat....

Ich kann Dich verstehen, und ich lese Deine Tiraden mit Vergnügen. :)
Und in gewisser Weise ist es sicher besser, wenn man auf Tiefe verzichtet, anstatt Tiefe (noch dazu schlecht) vorzutäuschen.
Aber am Ende ist beides flach. ;)
(Ja, natürlich lese auch ich lieber "Unternehmen Stardust" als z.B. "TRIPTYCHON" - aber das ist wie mit de Bier... ich trinke lieber Pils als Kölsch. Aber es bleibt beides Bier.)
((Das ich so unkonkret bin, ist natürlich meine Schuld. Ich weiß es selbst noch nicht besser. Ich bin ein Suchender. :D ))

Von allen Gedanken
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#25 Echophage

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Geschrieben 12 September 2012 - 18:01

1 - Hm - säch moh... Kann es sein, daß Du schon in der Schule - äh - spaßbefreit warst?

2 - Erleuchte uns - oder besser, erleuchte Rastatt...
Was soll den konkret geschehen?

3 - chhhhh-ochhhhh!

4 - Du meinst damit diese elendslangen, stinkfaden, staubtrockenen Klassiker, mit denen sie uns in der Schule versucht haben, die Lust am Lesen auszutreiben. Ist glücklicherweise gescheitert, das perfide Ansinnen...

1 - Ach was! In der Schule fand' ich den ja toll! Und als Atlan den enttarnt und geohrfeigt hat - super! :D
(Wobei ich tatsächlich gestehen muß, daß sich damals schon eine erste Befremdung ganz sachte in den hintersten Ecken meines Selbst bemerkbar machte... :rolleyes:)
Ich kann "Alarm im Sektor Morgenrot" und Co. auch heute noch mit einem debilen Grinsen lesen.
So, wie ich mir Starcrash mit diebischem Vergnügen anschauen kann.
Es ist zwar Schrott - aber ich hab's geliebt.
Aber man muß das Kind auch beim Namen nennen können. :)
Lustige Taschenbücher kann man z.B. hingegen auch aus der "Erwachsenenperspektive" loben. Das sprachliche Niveau ist im Schnitt zumeist erstaunlich - und gerade in den Achtzigern gab es eine Menge cleverer Adaptionen von Werken der Weltliteratur. (Krieg und Frieden z.B., mit den Kopekenknackern! :lol:) Das kann man als "Mehrwert" bezeichnen, wenn man denn so möchte.
"Alarm im Sektor Morgenrot" hat keinen solchen. Außer Nostalgesen nix gewesen... (Pardon! Eingefügtes Bild )

2 - Wenn ich das wüßte... :rolleyes:
Plakativ formuliert: Wenn Dietmar Dath das FAZ-Feuilleton, statt mit Buffy- und Avengers-Huldigungen, mit Hymnen auf aktuelle PR-Romane (und nicht das große Ganze, das hat er nämlich, glaube ich, schon mal gemacht) zukleistern würde, dann wären wir auf dem richtigen Weg. :D
Das ist vielleicht (oder bestimmt...?) ein bißchen kindisch von mir: Aber ich sehne mich danach, daß PR Anerkennung von highbrows bekommt - und sie verdient. So, wie z.B. Stephen Donaldson Anerkennung verdient, obwohl er "nur" Fantasy schreibt. So, wie Ron Moore Anerkennung bekommt, obwohl er "nur" eine SciFi-Serie gemacht hat.
Ich will, daß PR an erster Stelle (bzw. in einem Atemzug mit Tolkien, Moore, Orwell, Huxley...) genannt wird, wenn es darum geht, den arroganten SciFantasy-Verächtern ("Das ist doch Kinderkram! Das ist doch keine Literatur / Kultur!") ihr vorlautes Maul zu stopfen. Und nicht von denselben als Musterbeispiel herangezogen werden kann, um diese Behauptungen zu untermauern.
Das will ich.
Ich gestehe! :rolleyes:

3 - Geht das nicht andersrum? :lol:

4 - Tja, aber das war die Schuld der Deutschlehrer (und vermutlich auch Deiner Pubertät ;) ) - nicht die Schuld der großen Literatur.

Von allen Gedanken
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#26 Tiff

Tiff

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Geschrieben 12 September 2012 - 18:08

Schaut euch doch mal die Leseproben an: http://www.perry-rho...rstauflage.html

Habt Ihr das Gefühl, dass die Romane spannend anfangen?
Das ist oft sehr unterschiedlich.

Bearbeitet von Tiff, 12 September 2012 - 18:13.


#27 hawaklar

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Geschrieben 12 September 2012 - 20:49

Aber dafür gab's bei Clark Darlton Dackel-Roboter... Eingefügtes Bild

Was glaubst du, was es - im Real Life - heute in Japan gibt?

So gesehen, war Clark Darlton ein technokultureller Visionär.

Die Roboterhunde waren damals in der SF einfach in Mode. Ich erinnere mich an Jimmi, den Roboterhund des Chefingenieurs bei Ren Dark. Der war sogar vielseitig einsetzbar, indem er z.B. sein Herrchen beim Gassi gehen psychologisch betreute usw.


Jimmy

Künstlicher, einem Hund (Scotchterrier) nachgebildeter Roboter von Chris Shanton. Auch bekannt als "Brikett auf Beinen". Das besondere sind die sich selbständig neu schreibenden Subroutinen im eingebauten Suprasensor der Töle. Der "Hund" hat eine ausfahrbare Strahlenwaffe im Maul/Zunge und kann sich bei bedarf auch aus ausfahrbaren Rollen, integriert in den Pfoten, fortbewegen. Eins der von Shanton ihm implementierten Programme dient der Sprachausgabe. Außerdem ist er mit zahlreichen Zusatzsensoren versehen. Wird nach Mai 2057 (nach Beschuß von Tel-Robotern mit zusätzlichen Tel-Bauteilen "bestückt". Neckt ab 2058 sein "Herrchen" Shanton, indem er sich scheinbar mehr zu Robert Saam hinzugezogen fühlt.


"Ich kann freilich nicht sagen, ob es besser werden wird, wenn es anders
wäre, aber soviel kann ich sagen: Es muß anders werden, wenn es gut
werden soll." Georg Christoph Lichtenberg (1742 - 1799)

"Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen,
Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen,
sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer."
(Antoine de Saint-Exupéry)


#28 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 12 September 2012 - 22:29

Wenn heute eine Curiosity auf dem Mars landet und es daran einen deutschen Beitrag gibt, so haben an diesem Beitrag indirekt eben auch Scheer, Mahr und Konsorten mitgewirkt.
Lukas wirkt bestenfalls daran mit, dass künftig PR-Leser eher dazu neigen, ihren Ferienflieger zu verpassen.
Und von Vandemaan fange ich erst gar nicht an...

!!
Ich bin in den Ferien (die ich meißt im Salzkammergut verbrachte) oft Nachts draußen gewesen (wenns mal nicht geregnet hat), um diesen unglaublichen Sternenhimmel zu betrachten. Ich habe mich dort hinausgeträumt und hinausgewünscht, als Kommandant eines Explorers z. B. Das war das Werk, daß Scheer, Mahr und Co an mir vollbracht haben.
Jemand, der Borsch, Thurner oder Montillon liest, wird das vielleicht mit dem gleichen Vergnügen tun, aber dann wird eher die X-Box angeflippt und ein neuer Highscore angepeilt.
PR ist heute nicht mehr aus dem Stoff, aus dem die Träume sind...

2 - Wenn ich das wüßte... Eingefügtes Bild
Aber ich sehne mich danach, daß PR Anerkennung von highbrows bekommt - und sie verdient.
Ich will, daß PR an erster Stelle (bzw. in einem Atemzug mit Tolkien, Moore, Orwell, Huxley...) genannt wird

Hmmm – na gut. Das ist mal ein Wunsch, dem ich mich anschließen kann.
Bleibt unter anderem die Frage, wie man so ein Projekt angehen müßte. Bestünde Deiner Ansicht nach die Möglichkeit, die EA sozusagen noch „zu retten?“ Aus meiner Sicht ist sie ein „lost cause“, wäre sie ein Patient würde ich sagen: nur noch palliative Versorgung, Monitor ex, DNR-Verfügung. In Frieden und Würde gehen lassen.
Wenn man mit Perry so richtig aufgeigen wollte (und ich behaupte auch, daß das möglich ist), dann müßte man in irgendeiner Form – äh, tja, nochmal ganz von vorn anfangen – aber sozusagen „richtig.“
Jetzt mal ganz ohne Scherz und Sarkasmus, wir sind selten einer Meinung, aber ich schätze Deine Beiträge und die Gedankengänge, die dahinterstehen, sehr: wie machen wir denn das? Oder noch konkreter:
Du und ich, wir gründen einen virtuellen Verlag, wir haben vom MNMK-wvu beim online-Poker die Rechte am gesamten PR-Universum mit allen Anhängseln gewonnen – und sind sozusagen die Erben des Universums. Wir haben ein Team aus fähigen, erfahrenen Autoren, so neun bis zehn, wir beide sind Expokrat und Chefredax, meinetwegen im Duumvirat.
Irgendwann demnächst wird es eine (in späteren Jahren legendär zu nennende) Autorenkonferenz im Extrazimmer eines abgelegenen Lokals geben, bei der wir das Projekt präsentieren und das Team in unsere Pläne einweihen. Bis dahin sollten wir uns etwas ausdenken, wie wir sie mitreißen und für das Projekt NEO-II begeistern.
Du bist dran…
"Alle Werte im grünen Bereich!"
Letzte Worte des Cheftechnikers beim Sprung von Terra-Luna durch Twin-Sol
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#29 Echophage

Echophage

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Geschrieben 12 September 2012 - 23:03

Du bist dran…

Ich hab' das schonmal hier verlinkt, aber there you go... Eingefügtes Bild
Darfst ruhig unzimperlich sein.
Muß ich wohl mit leben, bei meiner großen virtuellen Fresse. Eingefügtes Bild
(Aber gerade die Idee einer "negativen Stardust-Mission" - natürlich eher nicht mit Perry oder Atlan oder überhaupt irgendeinem Unsterblichen an Bord - finde ich so simpel wie genial - jetzt echt mal... das hätte was! Eingefügtes Bild)
((Vorausgesetzt, die schriftstellerische Umsetzung stimmt... Eingefügtes Bild))

Nachtrag:
Hmm, was NEO II angeht...
Meine Strategie wäre, erstmal lange, lange auf der Erde und bei den Menschen zu bleiben.
Es gilt, den Impact zu extrapolieren und zu schildern, den die Existenz von echten Aliens auf unsere nahzukünftige Gesellschaft hätte.
Die Machtblöcke würden sich um sie reißen.
Religiöse Gemeinschaften würden erschüttert sein.
Paniken würden ausbrechen.
Regieren würden stürzen.
Kriege, Bürgerkriege, soziale Unruhen wären zumindest nicht allzu weit entfernt.

Was die "Meilensteine" angeht... brauchen wir nicht.
Muß Perry eine Dritte Macht gründen? In der Gobi?
Brauchen wir Mutanten? Atlan? Gucky?
Alles verhandelbar, sag' ich!
Und BSG sollte da Vorbild sein. Es gab Zylonen, einen Kampfstern und die Namen der Protagonisten blieben gleich - ganz im Gegensatz zu Persönlichkeit, Geschlecht und Charaktertiefe... :D

Im Zuge der "Literarisierung" der Serie ( :lol: ) bleibt es nicht aus, daß man sich erstmal auf das wesentliche konzentrieren müßte.
Das wesentliche sind jedenfalls keine Raumschiffe, keine fremden Welten, keine Raumschlachten, keine Transmitter, keine Mutanten, keine kosmischen Rätsel. Sondern tiefe Protagonisten, gebrochene, mehrdimensionale Charaktere, graue Konflikte und vor allem: Details. Und Konsequenz. Und den Mut, diese Konsequenzen durchzuspielen. (Siehe Martin, siehe Breaking Bad, ich will nicht spoilen. :D)
Die ersten Fragen müßten also lauten.

1. Wie sähe die nahe Zukunft der Erde konkret aus - politisch, sozial, wirtschaftlich?
Was wäre realistisch / denkbar?
Das gilt es zu beschreiben.

2. Dann kommt Das Ereignis - es gibt Aliens. Und sie sind hier!
Jetzt muß man eigentlich nur das Uhrwerk, daß man unter 1. gebastelt hat, anwerfen und gucken, was passiert.
(Gute Geschichten erzählen sich quasi von alleine, der Erzähler schreibt sie nur auf, sag' ich immer. ;) )

3. Jetzt wird quasi Schritt 1. wiederholt.
Nun sind die Aliens da. Nun ist vielleicht ihr Raumschiff zerstört. Nun ist vielleicht ein gewisser Major desertiert und hat seinen eigenen Club aufgemacht. Was passiert?
Wie reagieren die Machtblöcke? Wie reagieren die Menschen auf den Straßen? Die Kirchen? Die Medien?

4. Wieder das Uhrwerk anwerfen. :D

Das sind schon drei bis vier Staffeln, würde ich meinen - soviel zur potentiellen Langlebigkeit. :)

Bearbeitet von Echophage, 12 September 2012 - 23:30.

Von allen Gedanken
Schätze ich doch am meisten
Die interessanten...


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Geschrieben 13 September 2012 - 11:47


PR ist heute nicht mehr aus dem Stoff, aus dem die Träume sind...


Mal davon abgesehen, dass ich dies selbst nicht denke. Die Welt dreht sich nunmal weiter. Vor hundert Jahren war ein Schwarzweißfilm der absolute Hammer, heute lockt er keinen Hund mehr vom Ofen hervor. Interessen verschieben sich, neues kommt altes gerät in Vergessenheit. Von daher, was kümmerst du dich um die Sehnsüchte anderer? Deine eigenen kann dir keiner nehmen und das ist das wichtigste daran. PR hat dich fastziniert und mich und sicher noch ganz viele andere hier. Von daher, sollen die Jungen doch auch machen was sie wollen, sie müssen unsere Interessen nicht teilen, dadurch haben wir im Gegenzug aber auch keinen Verlust.

Bearbeitet von 64Seiten, 13 September 2012 - 11:48.



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