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Auf der Suche nach der verlorenen Spannung


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65 Antworten in diesem Thema

#61 Lüy Piötlerc

Lüy Piötlerc

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Geschrieben 17 September 2012 - 21:18

...wären die kleinen Neandertaler Arl und Lüy aufgesprungen und hätten gerufen:"Das ist doch Quatsch! Sandstein ist doch viel zu weich! Da muss man mindestens .... und ausserdem wäre es besser, wenn.... und überhaupt!"
Glaub´s mir - das hätten wir so gemacht!

Das garantier ich Dir! Und dann hätten wir, gemeinsam mit den anderen erfahrenen Jägern, den Geschichtenerzähler mal eine Nacht lang vor die Höhle gesetzt - mit einem Sandsteinspeer, oder auch zwei, wir sind ja nicht so.

Denn - let´s face it: der Mond war gestern. Damit lockst du niemanden mehr hinter dem Ofen hervor. Der Mars dagegen ist morgen...

Tja, der Mars kann schon was. Allerdings glaub ich nicht, daß die Menscheit noch zu unseren Lebzeiten (zumindest sicher nicht zu meinenEingefügtes Bild ) auf dem roten Planeten landet, um dort etwas Sinnvolles zu tun (also mehr als nur Flagge aufstellen und Steine einsammeln)
Alles, was in Richtung Mars-Basis geht, wird man (hoffentlich) vorher auf dem Mond testen, wo im Notfall ein Rettungsteam in drei bis vier Tagen vor Ort sein kann. Also wird, denke ich, der nächste Schritt nochmal Luna sein. Aber auch da eher nicht in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren - leider. Da bauen wir lieber noch eine Generation Stealth-Bomber oder Tiefbunker-Buster oder unsichtbare Killerdrohnen - was weiß ich.
Natürlich tut man sich als Autor auf Mars ein bißchen leichter als auf Luna. Es gibt Atmosphäre, Staubstürme, verborgenes Wasser, hübsche Farben - und sicher irgendwelche primitiven Lebensformen. Ich glaub aber nicht, daß die bloße Erwähnung von Luna gestandene SF Leser so leicht aus der Spur wirft. Ist halt die Frage, was man auf Luna bietet - als Bühne für ein interessantes Stück ist der Mond immer noch gut, denke ich.

Um ein Szenario zu erleben, wie Perry einst beim Besuch der AETRON, brauche ich kein arkonidisches Raumschiff zu betreten. Da reicht ein Blick in ein beliebiges osteuropäisches Internet-Café.

In meiner Version wäre die Fiktivspielsucht nur eine von vielen "Verfallserscheinungen" und auch die nur Symptome eines tieferliegenden Problems. Auf Arkon arbeitet schließlich niemand mehr - es gibt keine konkreten Aufgaben. Aber überall gibts Roboter. So wie bei uns der Strom aus der Steckdose kommt, ist dort Arbeitskraft nach belieben verfügbar. Selbst Bildung ist keine Leistung - wozu gibt's Hypnoschulungen? Das kann man bestenfalls noch durch gesellschaftliche Schranken interessant machen. Grundlagen bis zur Matura gibts für alle, Bachelor erst für Mitglieder aus einem Kator-Khasurn, Magister erst für Tai-Khasurn, Doktor und weiteres nur für Thi-Khasurn.
Das heißt, nur die privilegiertesten Schichten der Gesellschaft könnten theoretisch eine anspruchsvolle, erfüllende Tätigkeit ausüben. Der Rest des Volks muß irgendwie ruhig gestellt werden, sonst gibt's Scherben. Die Alten Römer wußten, was zu tun ist...
Pizza fressen und X-Box spielen - oder so ähnlich.
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#62 alexandermerow

alexandermerow

    Giganaut

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Geschrieben 17 September 2012 - 23:44

Ich kenne bisher nur die Silberbände bis Band 78. An die mit der ständigen Ungewissheit ringenden Zyklen MDI und M87 sind die Zyklen danach jedenfalls noch nicht herangekommen. Vor allem bei den MDI regierte die Spannung, da das große Unbekannte hinter dem Leerraum lauerte und die MDI selbst lange nur mysteriöse Schattengestalten geblieben sind. So sollte es im Punkte Spannung sein. Leider wurde diese Perfektion bisher nicht wieder erreicht. Die MDI kamen als echte, unberechenbare Bedrohung rüber, die man als Leser nicht einschätzen konnte. Ähnlich einem Geist oder Serienkiller in einem guten Horrorroman oder Thriller, der irgendwo im Hintergrund agiert. Das Gleiche galt auch in gewisser Hinsicht für die Zeitpolizei.

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#63 Tiff

Tiff

    Laionaut

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Geschrieben 18 September 2012 - 07:06

Vor allem bei den MDI regierte die Spannung, da das große Unbekannte hinter dem Leerraum lauerte und die MDI selbst lange nur mysteriöse Schattengestalten geblieben sind.

Ein Vorteil der neuen Zyklen ist, dass man schon gleich im ersten Band erfährt, dass eine Superintelligenz hinter allem steckt. Im aktuellen Zyklus, der mit Band 2600 startet, wird gleich mit zwei Superintelligenzen (ES, QIN SHI) um sich geworfen, und eine kommt etwas später noch dazu. Dieser Spannung kann sich der Leser dann 100 Bände lang nicht mehr entziehen.

#64 Arl Tratlo

Arl Tratlo

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Geschrieben 18 September 2012 - 15:02

Tja, der Mars kann schon was. Allerdings glaub ich nicht, daß die Menscheit noch zu unseren Lebzeiten (zumindest sicher nicht zu meinenEingefügtes Bild ) auf dem roten Planeten landet, um dort etwas Sinnvolles zu tun (also mehr als nur Flagge aufstellen und Steine einsammeln)


Na ja, sehr viel mehr hat man auf dem Mond 1969 auch nicht gemacht.

Alles, was in Richtung Mars-Basis geht, wird man (hoffentlich) vorher auf dem Mond testen, wo im Notfall ein Rettungsteam in drei bis vier Tagen vor Ort sein kann. Also wird, denke ich, der nächste Schritt nochmal Luna sein. Aber auch da eher nicht in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren - leider.


In den nächsten 10 Jahren vielleicht nicht. In den nächsten 20 Jahren schon. Zumindest die Chinesen.

Natürlich tut man sich als Autor auf Mars ein bißchen leichter als auf Luna. Es gibt Atmosphäre, Staubstürme, verborgenes Wasser, hübsche Farben - und sicher irgendwelche primitiven Lebensformen. Ich glaub aber nicht, daß die bloße Erwähnung von Luna gestandene SF Leser so leicht aus der Spur wirft. Ist halt die Frage, was man auf Luna bietet - als Bühne für ein interessantes Stück ist der Mond immer noch gut, denke ich.


Geschenkt. Aber der Mond hat nicht mehr die Faszination, die er für die Leser 1961 noch hatte. Der Mars schon eher.
Als Testbed für den Mars eignen sich bestimmte Regionen der Erde eher als der Mond. Als Quelle für Helium-3? Setzt voraus, dass man die Kernfusion in den Griff bekommen hat. Nicht auszuschliessen, aber auch nicht garantiert.

Ok, bei mir bekommen die Chinesen die Kernfusion Anfang der 20er in den Griff und beginnen mit dem Helium-3-Abbau ab 2026 auf dem Mond - mittels der vollautomatischen "Kriecher". Das wird aber nur kursorisch erwähnt.

In meiner Version wäre die Fiktivspielsucht nur eine von vielen "Verfallserscheinungen" und auch die nur Symptome eines tieferliegenden Problems. Auf Arkon arbeitet schließlich niemand mehr - es gibt keine konkreten Aufgaben. Aber überall gibts Roboter. So wie bei uns der Strom aus der Steckdose kommt, ist dort Arbeitskraft nach belieben verfügbar. Selbst Bildung ist keine Leistung - wozu gibt's Hypnoschulungen? Das kann man bestenfalls noch durch gesellschaftliche Schranken interessant machen. Grundlagen bis zur Matura gibts für alle, Bachelor erst für Mitglieder aus einem Kator-Khasurn, Magister erst für Tai-Khasurn, Doktor und weiteres nur für Thi-Khasurn.
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Erinnert mich etwas an das "End of all times"-Szenario von Moorcock. Dort betreiben die Protagonisten aus Langeweile Zeitreisen. Hmmm..
Hat mit den Scheerschen Arkoniden aber auch nicht mehr viel zu tun.
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#65 Nibor

Nibor

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Geschrieben 18 September 2012 - 17:27

...
In den nächsten 10 Jahren vielleicht nicht. In den nächsten 20 Jahren schon. Zumindest die Chinesen.
...

Guckst du hier.

#66 Arl Tratlo

Arl Tratlo

    Temponaut

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Geschrieben 18 September 2012 - 19:58

Guckst du hier.


Ah, faszinierend. Nun ja, die Meldung ist gerade mal 2 Tage alt - so tagesaktuell war meine Einschätzung nicht zu verstehen.
Das eigentliche Problem ist wohl in der Tat das hier:

"Es müssen neue Führungskräfte ausgebildet werden, das Durchschnittsalter der heutigen liegt bei 60 Jahren."


Auch bei den Amerikanern dürfte kaum noch jemand dabei sein, der beim Mondprojekt praktische Erfahrungen gesammelt hat.
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