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Das Charakterproblem


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31 Antworten in diesem Thema

#1 Quinto

Quinto

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Geschrieben 21 September 2012 - 10:38

Ich greife hier die Diskussion mit laire zum Thema Roi Danton aus dem Faden "Vorankündigungen für 2600er Zyklus" auf, weil es da eigentlich nicht hin gehört.

Ich schrieb dort: "Roi hatte nach 399 nichts, was nicht auch andere hatten. Die Lücke, die er bei einem eventuellen Abgang hinterlässt, ersetzt ihn vollkommen."

Dazu laire: "Mit der Argumentation kannst du jeden Charakter entsorgen."

Im Prinzip stimmt das auch, aber bitte nicht das Kind mit dem Bad ausschütten. Praktisch alle Charaktere haben eine gewisse Zeit, nach der sie verbraucht sind. Davon gibt es nur ganz wenige Ausnahmen. Nach meiner Meinung sind das außer Rhodan selbst
Reginald Bull,
Atlan (der bekam sogar eine eigene Serie, warum wohl),
Gucky,
ES.

Hinzu kommen vielleicht Icho Tolot und Alaska Saedelaere.

Die haben deshalb kein Verfallsdatum, weil sie ganz bestimmte positive Rollen in der Serie besetzen und daher außerordentlich beliebt sind. So ist Bull der "älteste Freund" und als solcher ebenso unverzichtbar wie Phil Decker für Jerry Cotton. Gucky besetzt die Rolle des knuddeligen, liebenswerten Außerirdischen mit fantastischen Fähigkeiten, Atlan die des gleichberechtigten Partners und harten Knochens, der notfalls das tut, was eben getan werden muss, ES anfangs die des guten Onkels und weisen Ratgebers. Die Eigenschaften und Fähigkeiten dieser Figuren können jederzeit als belebende Elemente in der Handlung eingesetzt werden. Natürlich müssen auch solche Figuren gepflegt werden. Das einfallslos-panische Anklammern an der Figur ES und deren damit einhergehende systematische Demontage gehört für mich zu den traurigsten Leistungen des Autorenteams.

Scheer hatte ab Band 150 und dann wieder in Band 400 diverse Unsterbliche über die Klinge springen lassen. Das war richtig, es schafft Platz für Neues. Alaska Saedelaere, Tipa Riordan und Anson Argyris seien da genannt. Deighton liefert ein Beispiel dafür, dass eine bestimmte Funktion auch mal anders besetzt werden kann. Keiner der entsorgten Charaktere war für die Serie irgendwie wichtig. Scheer hätte auch Tifflor und Adams noch problemlos dazupacken können. Danton war für mich ein genial entworfener Charakter, aber er war völlig an seine Rolle als Freifahrerkönig gebunden. Deshalb ist er auch gestorben, denn mit dem Verlust dieser Rolle war der Charakter verbrannt. Man hätte ihm eine neue tragende Rolle geben müssen. Hat man nicht. Es war daher falsch ihn zurückzuholen (Druck der Leser, Druck des Redakteurs?). Es war ebenso falsch wie die Rückholung der gestorbenen Mutanten ab 570. Letzteres ist allerdings entschuldigt, da kurzfristig ein Ersatz für den abgebrochenen Schwarmzyklus benötigt wurde. Die Regel, an die man sich halten sollte, lautet: tot ist tot. Endgültig.

Es ist nach meiner Meinung ein Schwachpunkt der Serie, dass man manchmal zu lange an Charakteren festhält, die ihr Verfallsdatum deutlich überschritten haben. Das mag auch damit zusammenhängen, dass das Team sich seit vielen Jahren schwer damit tut, interessante neue Charaktere aufzubauen. Scheer konnte es, Voltz konnte es, Ewers konnte es. Kurt Bernhardt hat das seinerzeit ausdrücklich hervorgehoben, siehe
http://www.williamvo...ardt-21-Jan.htm

Leider war die unbesetzte Rolle der weiblichen Hauptperson von Anfang an der dicke Schwachpunkt der Serie und auch Bernhardt konnte trotz seines Drängens daran nichts ändern. Mory Abro bot einen vielversprechenden Ansatz, doch leider wurde sie mit Rhodan verheiratet und wie Thora zur Mutterrolle verdammt. Die unfassbar klischeehafte Beschreibung Thoras nach Band 50 kann wohl auch nicht mehr unterboten werden.

Bearbeitet von Quinto, 21 September 2012 - 10:40.


#2 lapismont

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Geschrieben 21 September 2012 - 11:16

volle Zustimmung.
Überlicht und Beamen wird von Elfen verhindert.
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#3 Kokomiko

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Geschrieben 21 September 2012 - 11:30

Es gäbe durchaus weibliche Personen, die das Potential hätten, einen Charakter längerfristig glaubhaft zu entwickeln. Gehen wir nicht zu weit zurück: Die im letzten Zyklus aufgetauchte Satwa hatte eindeutig was. Ich dachte, ihre Vorliebe für Mirona Thetin liesse auf einen Plan schliessen. Auch Sichu Dorksteiger war nicht schlecht, wurde aber im laufenden Zyklus unter Wert verkauft. Wer langfristig dramatisch "versaut" wurde, ist die Tussi, die mit Rhodan rumzieht, Haustiere verhätschelt, rätselhafte Unbekannte körperlich angreift und ansonsten Salti auf Bäumen schlägt. Das ist schon so stark überzeichnet, dass auf Absicht geschlossen werden muss ("...den Emanzen geben wirs jetzt aber..."). Das Problem ist halt: "Manche können es, manche nicht". Gebt einer Autorin (zur Not auch Autor) mal die Freiheit, eine Person zu entwickeln und lasst den Charakter nur von dieser Autorin weiter entwickeln. Für andere Täter ist sie dann vorerst verboten...... so war das früher mal. Aber wahrscheinlich landen alle Ideen dieses eigentlich interessanten Fadens wieder in der "Schmarrn-Schublade"....

#4 lapismont

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    Linksgrünversifft

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Geschrieben 21 September 2012 - 11:34


Aber wahrscheinlich landen alle Ideen dieses eigentlich interessanten Fadens wieder in der "Schmarrn-Schublade"....


Dann frag doch KNF direkt, er ist im Forum angemeldet und lies manchmal mit.

Klaus, warum gibt es keine privaten Nebenfiguren mehr?
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#5 Valerie J. Long

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Geschrieben 21 September 2012 - 12:23

Ich hatte ja mal Hoffnung für eine starke weibliche Nebenrolle, als Christian Montillon Eritrea Kush eingeführt hatte. An diese Frau kann ich mich immer noch erinnern, obwohl ihr letzter Auftritt (Band 2577) schon bald zwei Jahre zurückliegt!

#6 Quinto

Quinto

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Geschrieben 21 September 2012 - 13:05

Die im letzten Zyklus aufgetauchte Satwa hatte eindeutig was.

Ja, aber sie war natürlich eine Böse. Aber, spontane Idee: wäre es nicht mal eine schöne Variante, einem Bösen für einige Zeit bei seiner Karriere zuzuschauen? Damit meine ich einen intelligent gemachten, agierenden Bösen, keinen Bürokraten wie Bostich oder Dabrifa oder ein plumpes Klischee wie Ascari da Vivo. Sagen wir mal jemanden wie Napoleon Bonaparte: charismatisch, ungemein fähig, dabei skrupellos, eine Person, die ihre Gegner ausmanövriert statt foltert und totschlägt.

Auch Sichu Dorksteiger war nicht schlecht, wurde aber im laufenden Zyklus unter Wert verkauft.

Dorksteiger war wirklich gut. Die Ansätze sind da, aber dann versumpft wieder alles. Jedenfalls darf eine weibliche Hauptperson auf gar keinen Fall mit Rhodan oder einem der anderen Verdächtigen liiert sein. Das geht schief, siehe Jennifer Thyron, Demeter, von der Zirkusartistin mal gar nicht zu reden. Nein, das muss jemand sein, der auf eigenen Füßen steht, selbst Karriere gemacht hat, mit eigenem Aufgabenbereich wie damals Mory Abro als Regierungschefin, ohne persönliches Interesse an den unsterblichen Herzensbrechern um Rhodan. Herz, Schmerz und galantes Türenaufhalten brauchen wir nicht, auch nicht die Körbchengröße oder die üblichen Männer-Fantasien von Miss Terrania. Ich habe Sternenfaust nur kurz gelesen, aber an Dana Frost könnte man sich orientieren. An die von Valerie J. Long genannte Eritrea Kush habe ich leider keine deutliche Erinnerung mehr. Wie gesagt, die Ansätze sind da.

#7 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 21 September 2012 - 13:08

Von mir aus könnten die Autoren gern eine Meisterin der Insel aus der Versenkung holen, die irgendwie in Karbonit eingefroren oder durch einen Zeitbrunnen gefallen ist und nun versucht, sich mit ihren alten Machtmitteln in der Gegenwart zurechtzufinden.

#8 Gen. Bully

Gen. Bully

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Geschrieben 21 September 2012 - 13:30

Mondra ist wirklich das Paradebeispiel dafür, wie man es nicht macht. Inzwischen nervt die Trulla fast genauso wie der dämliche Elefant. Ein Beispiel für eine besser dargestellte Figur ist Bre Tsinga. Gar nicht mal so lange her. Oder Fran Imith. Obwohl sie gar nicht mal so viele Auftritte hatte. Andere negative Beispiele sind dann wieder die immer wieder auftauchenden durchgeknallten Wissenschaftler. Wer denkt sich so was nur aus?
"Es gibt 5 Arten der Lüge: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué" George Bernhard Shaw
"Bazinga!"

#9 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 21 September 2012 - 13:53

Ein Beispiel für eine besser dargestellte Figur ist Bre Tsinga. Gar nicht mal so lange her.

War das nicht rund um den Weltcon 2000?
Ihr realweltliches Pendant wäre sicher erfreut!

#10 Gast_Günther Drach_*

Gast_Günther Drach_*
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Geschrieben 21 September 2012 - 13:53

Ja, aber sie war natürlich eine Böse. Aber, spontane Idee: wäre es nicht mal eine schöne Variante, einem Bösen für einige Zeit bei seiner Karriere zuzuschauen? Damit meine ich einen intelligent gemachten, agierenden Bösen, keinen Bürokraten wie Bostich oder Dabrifa oder ein plumpes Klischee wie Ascari da Vivo. Sagen wir mal jemanden wie Napoleon Bonaparte: charismatisch, ungemein fähig, dabei skrupellos, eine Person, die ihre Gegner ausmanövriert statt foltert und totschlägt.


Satwa war die eine Figur, die mir im letzten Zyklus gefallen hat.
Ein Zellaktivator für das Mädel und als Gag von ES ein langsam erwachendes Gewissen. Und dann hätten wir eine Figur, die Unverzeihliches begangen hat und sich verzweifelt/vergeblich bemüht, das irgendwie auszugleichen.

#11 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 21 September 2012 - 13:56

Satwa war die eine Figur, die mir im letzten Zyklus gefallen hat.
Ein Zellaktivator für das Mädel und als Gag von ES ein langsam erwachendes Gewissen. Und dann hätten wir eine Figur, die Unverzeihliches begangen hat und sich verzweifelt/vergeblich bemüht, das irgendwie auszugleichen.

... oder die sauer reagiert, wenn man ihr ihre Vergangenheit vorhält. Sie wollte schließlich überleben. Da wären Ecken und Kanten, um sich daran zu reiben.

#12 Klaus N. Frick

Klaus N. Frick

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Geschrieben 21 September 2012 - 13:59


Dann frag doch KNF direkt, er ist im Forum angemeldet und lies manchmal mit.

Klaus, warum gibt es keine privaten Nebenfiguren mehr?


Weil's die Autoren nicht tun ... Ernsthaft: Es gibt genügend Freiräume - aber es klappt halt nicht immer so, wie es sich der Autor oder die Autorin wünschen.

Mir fallen dummerweise auf die Schnelle zwei männliche Nebenfiguren ein, die derzeit gut funktionieren: Shamsur Routh beispielsweise oder Eroin Blitzer wurden vom Exposé nicht so stark gewichtet wie von den jeweiligen Autoren.

Ich hatte ja mal Hoffnung für eine starke weibliche Nebenrolle, als Christian Montillon Eritrea Kush eingeführt hatte. An diese Frau kann ich mich immer noch erinnern, obwohl ihr letzter Auftritt (Band 2577) schon bald zwei Jahre zurückliegt!


Ja. Die steckt irgendwie im Stardust-System, wenn ich mich recht erinnere. Christian würde sie - glaube ich - gern zurückholen. Ich fand die auch gut; und weil sie auf dem Cover so cool aussah, haben wir sie als halb-offizielles WeltCon-Motiv genommen. (Ich trage an der Jacke einen PERRY RHODAN-Button, der die gute Eritrea zeigt. Ähm ...)

#13 Valerie J. Long

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Geschrieben 21 September 2012 - 14:34

Mir fallen dummerweise auf die Schnelle zwei männliche Nebenfiguren ein, die derzeit gut funktionieren: Shamsur Routh beispielsweise oder Eroin Blitzer wurden vom Exposé nicht so stark gewichtet wie von den jeweiligen Autoren.

Shamsur Routh hat mit Puc aus meiner Sicht einen furchtbaren Fehlstart hingelegt, aber ich muss zugeben, #2656 habe ich noch bei mir liegen.

Christian würde sie - glaube ich - gern zurückholen.

Hurra!Eingefügtes Bild

#14 Puh

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Geschrieben 21 September 2012 - 16:11


Satwa war die eine Figur, die mir im letzten Zyklus gefallen hat.
Ein Zellaktivator für das Mädel und als Gag von ES ein langsam erwachendes Gewissen. Und dann hätten wir eine Figur, die Unverzeihliches begangen hat und sich verzweifelt/vergeblich bemüht, das irgendwie auszugleichen.

Sorry Günther, bei aller sonstigen Wertschätzung, die Meinung kann ich so nicht teilen. Es ist gar keine Frage, dass das eine Topp-Geschichte für einen drei - eher fünfhundert Seiten Roman wäre (vielleicht mal was für dich?), bei dem sich dann wirklich erst am Ende entscheidet, ob es zur Kartharsis kommt oder ob die Sache tragisch endet. Ich würde so etwas gerne lesen wollen und wenn es von dir käme sowieso - aber versuche das mal in einem PR-Zyklus einzubauen. Das hat doch schon bei Ribald Corello nicht wirklich funktioniert. Ich befürchte, dass die ganzen planerischen Probleme und die Umsetzung zu schwierig wären. Wüsste auch nicht, welcher Autor diese Figur dann über mindestens zwei Jahre hinweg betreuen sollte. Marc villeicht - aber auch mit Bedenken. Ich befürchte, es würde an der normativen Kraft des Faktischen scheitern und zu Entäuschungen führen. Deshalb möchte ich es lieber nicht lesen wollen. Sorry.

Tippser

Bearbeitet von Puh, 21 September 2012 - 16:24.


#15 Puh

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Geschrieben 21 September 2012 - 16:23

(...)
Ihr realweltliches Pendant wäre sicher erfreut!

Da müsste man dieses vielleicht mal fragen? Es gab da ja doch so einige Spitzen.Eingefügtes Bild
Ich glaube allerdings, dass dieser Hinweis auf einen interessanten Punkt verweist: Die Schilderung hat funktioniert (zumindest am Anfang) weil die Autoren ein reales Vorbild hatten, dadurch wurde Klaus' These, die er ja nur impliziet verbreitet, dass die Männerautoren nicht in der Lage sind, Frauen zu schildern, eigentlich ad absurdum geführt.
Das Problem scheint also nicht die männliche Lufthoheit über den Texten zu sein, sondern die mangelhafte, resp. weltfremde Konzeptionen der Frauenfiguren. Dass die Autoren das zum Teil zumindest immer wieder gerne machen, ist ohne jeden Zweifel psychologisch interessant, das Problem liese sich aber lösen, wenn die Autoren sich reale Personen zum Vorbild nähmen - und ihre eigenen Frauen werden sie ja wohl noch zu beschreiben in der Lage sein. Oder etwa nicht?Eingefügtes Bild

#16 Schlomo

Schlomo

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Geschrieben 21 September 2012 - 17:00

Betrifft zwar nicht PR, sondern Uff. Njet!, aber das Problem mit den weiblichen Charakteren hab ich hier auch. Da ich reale Bekannte von mit nicht eins zu eins abkupfern wollte, hab ich die Figuren zusammengesetzt, und das scheint ganz gut zu funktionieren. Am einfachsten war es, wenn ich die Persönlichkeit (inkl. Temperament u.s.w.) einer Exlebensabschnittsgefährtin verwendet hab und die Biographie einer meiner Protagonistinnen darum herum gestrickt hab. Die eigentliche Schwierigkeit besteht vermutlich darin, dass Frauen oft so vollkommen anders reagieren als Männer. Wenn ich also eine Frau in der Story agieren lasse, muss ich sie Entscheidungen treffen lassen, mit denen ich nie rechnen würde. Schwierig. Entspricht aber der Erfahrung. Seufz. Daher lasse ich „meine Frauen“ oft stereotyp reagieren, etwa in dem Stil, wie ich es von meiner Schwester her kenne, oder von Arbeitskolleginnen (von denen ich übrigens gleich mehrere eingebaut hab...), aber schwierig wird es, wenn sie in einem Abenteuer glaubwürdig und dennoch dem Plot entsprechend handeln sollen. Ich vermut jetzt mal, dass die PR Autoren mit genau dem selben Problem kämpfen, und deshalb bevorzugt Männer als Hauptpersonen agieren lassen. Denn was gibt es schlimmeres, als eine nicht glaubwürdige Figur einzubauen? Zum Glück kenne ich insgesamt 3 Frauen, deren Verhalten und deren Art zu Entscheiden ausgesprochen gut geeignet für SF Abenteuer Geschichten ist. Eine von ihnen wollte sogar mal Kampfpilotin werden, eine ist Reservistin in der IDF, und die dritte ist eine total abgedrehte Künstlerin. Aus den dreien hab ich 4 Figuren gebastelt, die im Lauf der ersten 12 Hefte auftauchen... Schalom, Schlomo

#no13

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#17 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 September 2012 - 18:58


Dann frag doch KNF direkt, er ist im Forum angemeldet und lies manchmal mit.

Klaus, warum gibt es keine privaten Nebenfiguren mehr?


Ich bin zwar nicht Klaus, aber....

mein letzter Stand hierzu ist, dass die Autoren(!) daran kein Interesse haben.
Nicht, dass ich das verstehen müsste.
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#18 Quinto

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Geschrieben 21 September 2012 - 19:02

das Problem liese sich aber lösen, wenn die Autoren sich reale Personen zum Vorbild nähmen

Das scheint mir eine wichtige und richtige Beobachtung. Dazu gehört auch die Bemerkung von Schlomo, "dass Frauen oft so vollkommen anders reagieren als Männer." Aber es gibt in der Geschichte auch genügend Frauen in Herrscher-Positionen, von denen man vielleicht das eine oder andere lernen kann: Kleopatra, die deutsche Kaiserin Theophanu, Elisabeth I, Katharina die Große, sicher auch noch andere, auf die ich jetzt nicht komme. Merkel und Golda Meir sind als Vorbild für eine Spannungsserie wohl nur bedingt brauchbar, mit Kohl und Genscher würde man sicher auch nicht gerade den Hit landen. Auch an Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen darf man mal denken. Wie auch immer, das Problem kann doch auch für eine Heftserie nicht unlösbar sein. Man findet auch in Romanen gelungene Frauenfiguren, frei von diesen dümmlichen Klischees der Westernromane und PR-Altserie.

mein letzter Stand hierzu ist, dass die Autoren(!) daran kein Interesse haben.

Wenn es so ist, dann wäre es ein kaum glaubliches Armutszeugnis.

#19 Arl Tratlo

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Geschrieben 21 September 2012 - 19:05

Im Prinzip passt meine Anmerkung aus dem Ausgangsthread hierzu wunderbar:

"Wobei in der Praxis gerne mal diejenigen entsorgt wurden, die tatsächlich etwas Einzigartiges hatten. Hauptsächlich Frauen übrigens: Iruna von Bass-Teth, Irmina Kotschistowa, Demeter, Gesil und Eirene, die Vandemar-Zwillinge..."

Das scheint mir eine wichtige und richtige Beobachtung. Dazu gehört auch die Bemerkung von Schlomo, "dass Frauen oft so vollkommen anders reagieren als Männer." Aber es gibt in der Geschichte auch genügend Frauen in Herrscher-Positionen, von denen man vielleicht das eine oder andere lernen kann: Kleopatra, die deutsche Kaiserin Theophanu, Elisabeth I, Katharina die Große, sicher auch noch andere, auf die ich jetzt nicht komme. Merkel und Golda Meir sind als Vorbild für eine Spannungsserie wohl nur bedingt brauchbar, mit Kohl und Genscher würde man sicher auch nicht gerade den Hit landen. Auch an Künstlerinnen und Wissenschaftlerinnen darf man mal denken. Wie auch immer, das Problem kann doch auch für eine Heftserie nicht unlösbar sein. Man findet auch in Romanen gelungene Frauenfiguren, frei von diesen dümmlichen Klischees der Westernromane und PR-Altserie.


Nein, ich will keine Merkel-Kopie in PR! Mir reicht das Original mehr als genug!
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#20 Valerie J. Long

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Geschrieben 21 September 2012 - 20:21

Erstaunlich genug: Im Kino findet man zahlreiche weibliche Hauptfiguren, die ordentlich charakterisiert sind. Neeiiin, ich meine nicht Barbarella! Wie wär's stattdessen mit Hermi(o)ne Granger? Violetta Incredible? Lara Croft? Evelyn Salt? Okay, ein Spielfilm bietet mehr Chance zum Ausbreiten. Also, nehmen wir Serien. Buffy? Sookie Stackhouse? Klar, der Unterschied bei PR ist die Übergabe von Autor zu Autor - die besteht bei den männlichen Helden aber genauso. Was die Serie braucht, ist der gemeinsame Wille aller Autoren, eine solche Figur mitzutragen.

#21 Gast_Günther Drach_*

Gast_Günther Drach_*
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Geschrieben 22 September 2012 - 08:28

Sorry Günther, bei aller sonstigen Wertschätzung, die Meinung kann ich so nicht teilen. Es ist gar keine Frage, dass das eine Topp-Geschichte für einen drei - eher fünfhundert Seiten Roman wäre (vielleicht mal was für dich?), bei dem sich dann wirklich erst am Ende entscheidet, ob es zur Kartharsis kommt oder ob die Sache tragisch endet. Ich würde so etwas gerne lesen wollen und wenn es von dir käme sowieso - aber versuche das mal in einem PR-Zyklus einzubauen. Das hat doch schon bei Ribald Corello nicht wirklich funktioniert. Ich befürchte, dass die ganzen planerischen Probleme und die Umsetzung zu schwierig wären. Wüsste auch nicht, welcher Autor diese Figur dann über mindestens zwei Jahre hinweg betreuen sollte. Marc villeicht - aber auch mit Bedenken. Ich befürchte, es würde an der normativen Kraft des Faktischen scheitern und zu Entäuschungen führen. Deshalb möchte ich es lieber nicht lesen wollen. Sorry.

Das ist so gemein. Immer wenn ich mal einen Handlungsvorschlag mache, erzählt mir einer "das will ich aber nicht lesen". (Auch als ich vor ein paar Tagen drüben die Anmerkung machte, dass mir in Herrens "Geheimnis der Zirkuswelt" zu wenig Zirkus drin war, war die einzige prompte Antwort: "Persönlich bin ich froh, dass Marc diese Aspekte aufs Minimale reduzierte" oder so ähnlich. Sigh.)
Okay, früher hätte ein Autor eine solche Geschichte vielleicht als Folge von PR-Planetenromanen veröffentlicht. Aber sorry, ich denke, dass es auch innerhalb der Serie machbar sein sollte (vgl Herrens Alaska-Romane): ein oder zwei Autoren, ein paar Doppelromane (Satwa sollte neben dem ZA auch etwas Macht in die Hände bekommen. Ritter der Tiefe. Dann geben wir ihr noch ein paar wirklich happige Aufgaben. Die ersten löst sie recht skrupellos, ohne Rücksicht auf Verluste. Dann beginnt ihr Erkenntnisprozess, sie kriegt den Moralischen. Den nächsten Auftrag setzt sie in den Sand, weil sie sich nicht zu einer Entscheidung durchringen kann. Und beim nächsten steht sie völlig auf verlorenem Posten: begeht sie einen weiteren Genozid, um eine galaxisweite Gefahr aufzuhalten, kämpft sie bis zum bitteren Ende oder wendet sie sich um Hilfe an eine ihr verhasste Fraktion: Rhodan? Da könnte das ganze wieder mit der Hauptserienhandlung verschmelzen.)
Wer soll diese Figur über einen längeren Zeitraum betreuen? Ich würde Lukas vorziehen, eventuell zusammen mit Thurner, die könnten imo so etwas stemmen.
Was soll's.

P.S.
Ich bin auch der Meinung, dass überzeugende Nebenfiguren äusserst wichtig für die Serie sind.
Solche Figuren können nämlich tun, wozu unsere abgehobenen Hauptcharaktere kaum mehr fähig sind: sie können falsche Entscheidungen treffen, sie können unmoralisch handeln, sie können scheitern.

Bearbeitet von Günther Drach, 22 September 2012 - 08:44.


#22 Puh

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Geschrieben 22 September 2012 - 08:54

Das ist so gemein. Immer wenn ich mal einen Handlungsvorschlag mache, erzählt mir einer "das will ich aber nicht lesen". (Auch als ich vor ein paar Tagen drüben die Anmerkung machte, dass mir in Herrens "Geheimnis der Zirkuswelt" zu wenig Zirkus drin war, war die einzige prompte Antwort: "Persönlich bin ich froh, dass Marc diese Aspekte aufs Minimale reduzierte" oder so ähnlich. Sigh.)
Okay, früher hätte ein Autor eine solche Geschichte vielleicht als Folge von PR-Planetenromanen veröffentlicht. Aber sorry, ich denke, dass es auch innerhalb der Serie machbar sein sollte (vgl Herrens Alaska-Romane): ein oder zwei Autoren, ein paar Doppelromane (Satwa sollte neben dem ZA auch etwas Macht in die Hände bekommen. Ritter der Tiefe. Dann geben wir ihr noch ein paar wirklich happige Aufgaben. Die ersten löst sie recht skrupellos, ohne Rücksicht auf Verluste. Dann beginnt ihr Erkenntnisprozess, sie kriegt den Moralischen. Den nächsten Auftrag setzt sie in den Sand, weil sie sich nicht zu einer Entscheidung durchringen kann. Und beim nächsten steht sie völlig auf verlorenem Posten: begeht sie einen weiteren Genozid, um eine galaxisweite Gefahr aufzuhalten, kämpft sie bis zum bitteren Ende oder wendet sie sich um Hilfe an eine ihr verhasste Fraktion: Rhodan? Da könnte das ganze wieder mit der Hauptserienhandlung verschmelzen.)
Wer soll diese Figur über einen längeren Zeitraum betreuen? Ich würde Lukas vorziehen, eventuell zusammen mit Thurner, die könnten imo so etwas stemmen.
Was soll's.

P.S.
Ich bin auch der Meinung, dass überzeugende Nebenfiguren äusserst wichtig für die Serie sind.
Solche Figuren können nämlich tun, wozu unsere abgehobenen Hauptcharaktere kaum mehr fähig sind: sie können falsche Entscheidungen treffen, sie können unmoralisch handeln, sie können scheitern.

Sorry. Vermutlich habe ich etwas zu pointiert formuliert. Grundsätzlich würde ich eine solche Geschichte gerne lesen wollen! Doch, da könnte man vieles draus machen.
Ich befürchte nur, dass eine Umsetzung innerhalb der Serie mit ihrem derzeit ja doch etwas wechselhaften Niveau dazu führen würde, dass diese eigentlich interessante Geschichte in das nächst gelegendste Schwarz Loch geflogen werden würde - und GEANU das möchte ich nicht lesen wollen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es schief geht, ist mir einfach zu groß.
Was die Autoren angeht, warum nicht.
Zu dem PS: völlige Zustimmung

Bearbeitet von Puh, 22 September 2012 - 09:11.


#23 Gast_Christian Montillon_*

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Geschrieben 22 September 2012 - 09:10

: Shamsur Routh beispielsweise oder Eroin Blitzer wurden vom Exposé nicht so stark gewichtet wie von den jeweiligen Autoren.



Ja. Es gibt diese Figuren schon, es fällt vielleicht nur nicht so auf, weil es nicht so ... "übertrieben" gehandhabt wird. Eroin z.B. gewichte ich in meinen Romanen immer viel stärker, als es im Expo steht, das ist korrekt. Ich habe viele Details und psychologische Entwicklungen von ihm aufgebaut und weiterentwickelt. Demnächst kommen zwei Romane von mir mit Eroin, in denen das wieder der Fall ist. Vom Expo her hätte ich Eroin auch in 3 Nebensätzen abhandeln können, wenn ich das gewollt hätte. Wollte ich aber nicht :-)

#24 Puh

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Geschrieben 22 September 2012 - 09:11

Das scheint mir eine wichtige und richtige Beobachtung. Dazu gehört auch die Bemerkung von Schlomo, "dass Frauen oft so vollkommen anders reagieren als Männer." Aber es gibt in der Geschichte auch

Auch @ Schlomo

Das scheint mir eine wichtige und richtige Beobachtung. Dazu gehört auch die Bemerkung von Schlomo, "dass Frauen oft so vollkommen anders reagieren als Männer."

So wie Schlomo das beschrieben hat, so stelle ich mir das in etwa auch vor: Mann entführt eine reale Frau in die Virtualität, kombiniert sie ein wenig mit anderen Frauen (und auch Männern), fügt eigene Fantasien hinzu und lässte die Person handeln.
Dass Frauen oft vollkommen anders reagieren als Männer - das ist wie eigentlich alle diese Behauptungen nicht völlig falsch aber eben auch nicht völlig wahr. Und selbst, wenn es völlig wahr wäre, wäre es doch wohl zunächst eine Herausforderung an den männlichen Autor, sich doch einfach mal vorzustellen, wie eine ihm bekannte reale Frau in einer solchen Situation reagieren würde. Und das sollte mit ein wenig Beobachtungsgabe, Analyse, Recherce und Immagination doch wohl möglich sein. Notfalls kann man eine Frau ja auch fragen. Doch, doch, meine lieben Geschlechtsgenossen, diese Möglichkeit gibt es wirklich. Weibliche Autoren würden es im umgekehrten Falle übrigens mit ziemtlicher Sicherheit machen.
Vielleicht liegt genau da aber das Problem - wir angstgebeutelten Männer fragen zu wenig. Eingefügtes Bild

#25 Quinto

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Geschrieben 22 September 2012 - 10:08

Eroin z.B. gewichte ich in meinen Romanen immer viel stärker, als es im Expo steht, das ist korrekt. Ich habe viele Details und psychologische Entwicklungen von ihm aufgebaut und weiterentwickelt.

Eroin Blitzer ist eine wirklich originelle Figur, ebenso wie im vorigen Zyklus Kruuper.

Hier noch ein bisher nicht beachteter Punkt. Eine Figur wie Alaska Saedelaere war anfangs sicher nur als Nebenfigur geplant. Er entwickelte sich dann zum tragischen Helden, auf den heute wohl nicht so schnell verzichtet werden kann. Solche ungeplanten Karrieren können sich immer wieder mal ergeben, Figuren, die plötzlich vielen Lesern gefallen und die neue Möglichkeiten eröffnen. Satwa wäre eventuell so ein Fall gewesen. Vielleicht die erfolgreichen Figuren mehr zu entwickeln versuchen, auch wenn es ursprünglich nicht so geplant war, und ihnen passende Handlungsmöglichkeiten geben. Dieses sehr schematische Abspulen einer Planhandlung im Plan-4-Format tut der Serie nicht gut.

#26 laire

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Geschrieben 22 September 2012 - 14:12

Eine Figur wie Alaska Saedelaere war anfangs sicher nur als Nebenfigur geplant. Er entwickelte sich dann zum tragischen Helden, auf den heute wohl nicht so schnell verzichtet werden kann.


Das bezweifele Ich. Auf perrypedia kann man Alaska's Geschichte verfolgen. Das sieht für mich am Anfang nicht ungeplant aus weil zu viel Aufwand für eine angebliche Nebenfigur getrieben wurde.

#27 Valerie J. Long

Valerie J. Long

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Geschrieben 22 September 2012 - 15:13

Satwa sollte neben dem ZA auch etwas Macht in die Hände bekommen. Ritter der Tiefe. Dann geben wir ihr noch ein paar wirklich happige Aufgaben. Die ersten löst sie recht skrupellos, ohne Rücksicht auf Verluste. Dann beginnt ihr Erkenntnisprozess, sie kriegt den Moralischen. Den nächsten Auftrag setzt sie in den Sand, weil sie sich nicht zu einer Entscheidung durchringen kann. Und beim nächsten steht sie völlig auf verlorenem Posten: begeht sie einen weiteren Genozid, um eine galaxisweite Gefahr aufzuhalten, kämpft sie bis zum bitteren Ende oder wendet sie sich um Hilfe an eine ihr verhasste Fraktion: Rhodan? Da könnte das ganze wieder mit der Hauptserienhandlung verschmelzen.

Also, das klingt nach einem Plot, den ich wirklich gern lesen würde!

#28 Schlomo

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Geschrieben 22 September 2012 - 16:39

@Puh: Das mit dem Fragen, hm, das hab ich auch mal für eine gute Idee gehalten. Also, das war vor knapp 25 Jahren, ich hab damals versucht, meinen Expertensystemen ein „echt menschliches Persönlichkeitsbild“ zu verpassen – frei nach Douglas Adams` EMP. Das ist an sich nicht weiter schwierig, man muss nur in die Erklärungskomponente ein paar geeignete Regeln einsetzen. Dachte ich zumindest. Dann hab ich herausgefunden, dass man auch die Inferenzmaschine entsprechend modulieren muss, wobei ich schnell herausfand, dass sich dazu künstliche Emotionen bestens eignen. Etwa Neugierde und Langeweile. Und das hat auch durchaus funktioniert, bis ein alter Freund vorschlug, ich solle doch mal versuchen, ein weibliches Expertensystem zu entwickeln. Also nicht ein System, das sich mit Frauenthemen beschäftigt, sondern eins, das wie eine Frau handelt. Und das ging gründlich daneben. Seufz. Was macht man also in solchen Fällen? Man analysiert erst einmal das nachzubildende Objekt. Hab mir also eine lange Liste von Fragen ausgedacht, mit denen sich ein paar elementare Parameter bestimmen lassen sollten und hab angefangen, sie meiner damals zukünftigen Exlebensabschnittsgefährtin zu stellen. Ihre (einzige) Antwort war mehr als überraschend. Sie lautete: „Also du denkst dir manchmal Sachen aus...“ Wo diese „Befragung“ schließlich geendet hat, brauch ich wohl nicht näher zu beschreiben. Also hab ich versucht, ein paar Studentinnen zu befragen. Wobei mich die Antworten auch nicht wirklich weiter brachten. Sie lauteten: „Nur gut, dass ich nicht für dich arbeite.” Und weg war sie, oder: geduldiges Zuhören, kurz den Kopf schütteln, und dann hat sie kommentarlos an ihrem Zeug weiter geschrieben. Die beste Antwort war: „Ich komm aus einem anderen Kulturkreis, da verhalten sich die Frauen nicht wie hier. Frag besser eine Einheimische.“ Das kam übrigens von der Studentin, die mir mal geraten hat, erst Gesangsunterricht zu nehmen, bevor ich Vietnamesisch lerne… Wenn es damals schon „The Big Bang Theory“ gegeben hätte, wäre mir sicher aufgefallen, dass ich gerade einen Sheldon Cooper Moment gehabt hatte... Nachdem der Versuch also gescheitert war, hab ich die Konrad Lorenz Methode angewandt: Beobachtende Verhaltensforschung. Brachte ein paar Ergebnisse, etwa den unterschiedlichen Umgang mit Möglichkeiten bei Mann und Frau – Wenn man einer Frau von der Planung für irgend etwas erzählt, geht sie davon aus, dass es bereits getan ist, oder sie ist sauer, weil sie annimmt, dass man es eh nicht machen wird, besser gesagt, dass man es eh nicht gemacht haben wird. Davon hab ich eine lange Liste... Nur: Ein Expertensystem, das sich glaubhaft weiblich verhält, hab ich immer noch nicht. Schalom, Schlomo

#no13

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#29 methom

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Geschrieben 22 September 2012 - 16:44

Eingefügtes Bild

Hab mir also eine lange Liste von Fragen ausgedacht, mit denen sich ein paar elementare Parameter bestimmen lassen sollten

Die Liste würde ich ja gerne mal sehen.

Biom Alpha ist im Sonnensystem angekommen. Jetzt auf eigener Seite und auf Twitter @BiomAlpha


#30 Schlomo

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Geschrieben 22 September 2012 - 16:57

Dachte, ich würde die Liste sofort finden, aber die scheint doch auf einer alten Backupplatte zu sein. Müsste jedenfalls eine txt Datei im Projekt BAI sein, weil ich sie damals im WIBA Labor ausgedruckt hab, und da ging nur txt. Sobald ich sie ausgegraben hab, setz ich sie ins Forum. Schalom, Schlomo

#no13

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