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Warmzeit


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9 Antworten in diesem Thema

#1 Jakob

Jakob

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Geschrieben 27 November 2003 - 17:42

Habe gerade die gleichnamige erste Story aus Warmzeit gelesen. Ich muss gestehen, dass das für mich die erste Begegnung mit einem Steinmüller-Text war, und ich bin schon halb bekehrt: Die Story geht ohne zu viele Worte zu machen eine sehr komplizierte Prämisse durch, was schon ein kleines Kunsstück ist.
Erst hat es mich gestört, dass in der Geschichte Alltagsrassismus scheinbar dadurch gerechtfertigt wird, dass er als Ausdruck einer nachvollziehbaren "Überfremdungsangst" dargestellt wird. Aber den Aspekt, dass ganz viele Wahrnehmungen der Hauptfigur Deike Illusionen sind, dass die gefürchteten "einfallenden Horden" in der Geschichte niemals wirklich auftauchen, deute ich dann wieder als einen Hinweis darauf, wie ideologisch Deikes Angst eigentlich ist - Das fällt ihm ja gegen Ende der Story auch auf. Und die Pointe hat mich dann weitgehend versöhnt - zwar nicht besonders überraschend, aber gut, dass es noch mal gesagt wurde.
Einerseits habe ich die ganze Zeit das Gefühl, die Geschichte sollte stärker Position gegen Deikes rassistische Phantasien beziehen - andererseits wäre sie dann wohl platt geworden ... eine Gratwanderung, nach der man eigentlich nur mit einem ambivalenten Gefühl dastehen kann ... nicht übel!

Hat jemand in letzter Zeit andere Storys aus dem Band gelesen?
"If the ideology you read is invisible to you, it usually means that it’s your ideology, by and large."

R. Scott Bakker

"We have failed to uphold Brannigan's Law. However I did make it with a hot alien babe. And in the end, is that not what man has dreamt of since first he looked up at the stars?" - Zapp Brannigan in Futurama

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#2 Jakob

Jakob

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Geschrieben 28 November 2003 - 12:59

Na, dann lasse ich euch einfach weiter an meiner Lektüre teilhaben, wenn ich schonmal das thema angefangen habe ...

Gestern habe ich den Laplaceschen Dämon gelesen und war nicht so recht überzeugt. Ja, die Geschichte ist gut geschrieben und spannend zu lesen, aber einige Sachen stören mich einfach zu sehr: Zuerst einmal die Prämisse mit der exakten Zukunfstvorhersage mittels Computerberechnungen. Das ist mir einfach als SF zu unglaubwürdig - wenn das ganze etwas etwas abgehobener daherkommen würde, wenn sie irgendeine diffuse Quantencomputer-Erklärung bringen würden ... aber die Idee, die Zukunft aus den vorhandenen Daten bis ins Detail mittels normaler Rechnerleistung vorauszusagen ... Ich habe nichts gegen unwahrscheinliche Prämissen, aber sie sollten überzeugend sein. Das ganze würde mich wohl auch weniger stören, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dass hier die Prämisse nur ein Vehikel ist, um einen pessimistischen Blick in die Zukunft zu werfen und den Atomkrieg vorherzusagen. Dieses Thema allein trägt die Story aber einfach nicht (mehr?). Das war 1985, als die Story geschrieben wurde, sicher anders - da war das Thema zwar nicht neu, aber auf jeden Fall ausgesprochen bestimmend für das öffentliche Bewusstsein. Nicht, dass ich behaupten will, dass man das Thema Atomkrieg unserer Tage einfach zu den Akten legen könnte - aber diese Art der Bearbeitung gab es einfach schon zu oft ...
Von daher lese ich die Story eher als ein "Zeitdokument" aus den 80ern, und ich habe fast so etwas wie eine perverse "Nostalgie" bei ihr empfunden. 1985 war ich gerade mal sieben Jahre alt, und ich erinnere mich, dass mein Vater in der Zeit Begann, ein Konservenlager anzulegen ...
Irgendwie ist Der Lapplacesche Dämon damit zwar ganz und gar keine schlechte Erzählung, aber doch eine, die mit der Zeit gelitten hat.

Dafür habe ich jetzt Gerade Das Auge, das niemals weint angefangen und bin wieder ziemlich fasziniert. Habe zwar noch keine Ahnung, worum´s geht, liest sich aber verdammt spannend!
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#3 Jakob

Jakob

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Geschrieben 30 November 2003 - 16:46

Und weiter mache ich, für den Fall, das irgendjemand das hier liest:

Habe jetzt "Das Auge, das niemals weint" gelesen - diese Story ist wirklich Sonderklasse! Spannend, visuell, emotional mitreißend, und vor allen Dingen: Eine großartige Prämisse! Um mein Lieblingswort zu verwenden: Ambivalent. Wir haben eine Region, die dadurch zugrunde gerichtet wird, das sie zum Zenturm der Atomindustrie wird. Andererseits haben wir "Strahlungs-süchtige", die Identitifaktionsfiguren abgeben - wir können sie wirklich hundertprozentig verstehen, und es ist das Letzte, dass diese Schatten ihnen nachstellen! Und all die Assoziationen mit dem leuchtenden, dem goldenen - das lässt die Welt der Strahlung tatsächlich als eine Lebensalternative zum grauen Alltag erscheinen! Und doch wissen wir, dass die Leute dran sterben ... Das sind wirklich komplexe, GUTE 15 Seiten. Kein Wunder, dass die Story so viel übersetzt wurde.

Dann kam "In der Nähe von L5", die doch eine ziemliche Enttäuschung war. Irgednwie wirkte sie lustlos. Die Prämisse (Nanotechnologie-Selbstoperation) war ganz OK, aber unspannend umgesetzt - die eigentliche Operation ist sofort vorbei, die Erzählung dramatisiert sie gar nicht. Es gab praktisch keine Pointe, wenn man davon absieht, dass der Held vielleicht als Versuchskaninchen missbraucht wurde. Am Ende der Story bleibt einfach nichts hängen. Was mich angeht, hätte man diese paar Seiten auch weglassen können.

Wenn Warmzeit sich an den bisher etablierten Takt hält, müsste ich die nächste Story dann wieder Spitze finden ...
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#4 rockmysoul67

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Geschrieben 30 November 2003 - 17:13

für den Fall, das irgendjemand das hier liest

Ich lese alle Buchkritiken. Für mich geht es in diesem Forum um SF-Texte. Also, auch wenn ich selbst schreibfaul bin, deine Kritiken werden auf jeden Fall gelesen.

Mmmh, ein kleiner Tipp für die Zukunft, Jakob. Wenn du ein neues Thread eröffnest, gib doch ganz klar und deutlich an, um was es geht. In zwei Monaten weiss niemand mehr das wir in "Ankündigungen und Neuerscheinungen" über dieses Buch redeten.

#5 Jakob

Jakob

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Geschrieben 08 Dezember 2003 - 16:04

So, endlich geht mein privater Rezi-Thread weiter!

Korallen des Alls: Eine ausgesprochen spaßige und sympathische Story - der Ich-Erzähler ist mit seinem Commander X-getue zwar etwas überzeichnet, aber das lässt sich nachsehen. Technische Details sind schön nahtlos eingefügt (Viel besser als bei Nähe von L5!). Die Pointe war zugegebenermaßen ziemlich naheliegend, aber in Ordnung, es ging in der Geschichte sowieso mehr um die Kontrastierung der gelassenen Belter zu dem überdrehten, Ruhm- und Erfolgsversessenen Erdenbürger.

Carlo, das Tier, hat mir auch gefallen: Schön kurz, zielsicher - fast zu zielsicherm, dachte ich erst, denn ich habe fest mit einer pointe gerechnet, die absolut absehbar gewesen wäre ("Carlo ist wirklich eine Lebensform"). Stattdessen haben Steinmüllers aber im letzten moment die Kurve gekriegt und ein ambivalentes Ende geliefert ... Viel besser so!
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#6 Jakob

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Geschrieben 13 Januar 2004 - 16:41

So, lange Pause. Ich glaube, die nächste Story war Alle Flüche dieser Welt. ich habe sie gelesen und auf der Hälfte festgestellt, dass ich sie schon as dem Lichtjahr kannte. Die Prämisse - wie kann ein Roboter, der nach den Asimovschen Gesetzen funktioniert, seine Programmierung nötigenfalls überlisten, war ein nettes logisches Spiel - aber die Ausführung ließ doch etwas zu wünschen übrig. Die Geschichte war zwar unterhaltsam geschrieben, aber sie enthielt einfach keine richtigen Figuren im Sinne von Charaktere. Und als reine Gimmick-geschichte funktioniert sie auch nicht - das Robotergesetz-Dilemma wird viel zu lange aufgebaut, um dann auf zu einfallslose Art gelöst zu werden. Um die Handlung kurz auf den Punkt zu bringen: Ein Roboter müsste laut Programierung einem Schwerstkriminellen aus einer Notlage helfen, der noch dazu droht, ihn hinterher zu vernichten. Der roboter muss unter Einhaltung der Asimovschen Gesetze den Kriminellen festsetzen und Überleben. Die Geschichte wird dadurch gelöst, dass der Roboter "psychologisch blufft", er lügt nicht richtig, aber er erweckt den Eindruck, dass er bereit wäre, seinen Gegner zu töten. Das mag zwar halbwegs logisch sein, es ist aber einfach ziemlich unkreativ.

Trotzdem keine schlechte Geschichte - aber unterm Strich doch eine Enttäuschung. Mal sehen, wies weitergeht, ich werde jetzt demnächst mal wieder ne geschichte Zwischenschieben.
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#7 Jakob

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Geschrieben 20 Januar 2004 - 16:58

Habe jetzt Die letzten Tage auf der Venus und die Lieder vom Mond gelesen.

Erstere Geschichte war auf interessante und verwirrende Art Bildhaft. Es geht um einen Arbeiter auf der Venus, der einen art Mech-Roboter per Körper-Interface-fernsteuerung lenkt. Ist schon ein bisschen her, dass ich die Story gelesen habe, aber die Stimmung ist gut haften geblieben: Die Geschichte schafft es an einigen Stellen sehr gut, ein verwirrendes Körpergefühl zu erzeugen, indem Vorgänge, die mit einem menschlichen Körper eigentlich nicht möglich sind, trotzdem ein zu eins als Erleben der Hauptfigur beschrieben werden. Eine sorgfältige und faszinierende Technologie-Geschichte. Den eigentlichen Plot hielt ich allerdings für recht nebensächlich.

Die Lieder vom Mond ist dann eher humorvoll und recht gelungen - handlungsmäßig ein bisschen zu konstruiert für meinen Geschmack, aber dafür eine äußerst mitreißende Hymne auf die Einbildungskraft, die am Ende eher eine schöne Moral als eine Pointe aufweist. Eindeutig eine Gutes-Gefühl-Geschichte, die man sich zur Aufmunterung für einen deprimierten Abend aufheben sollte. das ganze dreht sich um einen kleinen Schwindel der Hauptfigur, der sich zu nicht unbeträchtlicher Größe auswächst, ohne jedoch in klassischer Weise in sich zusammenzustürzen. Fast eine Meta-Science-Fiction-Geschichte - gewissermaßen dreht sie sich um den unterschied zwischen dem Schreiben von SF (oder allgemeiner dem belletristischen Schreiben) und dem Wissen und der Forschung, die Voraussetzung für dieses Schreiben ist und es letztlich doch nicht ausmacht.
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#8 Jakob

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Geschrieben 25 Januar 2004 - 17:02

"Motten an Bord" ist wirklich nett und ein wenig eklig erzählt - eine stimmige, leicht humorvolle Geschichte, die genau die richtige Länge hat und bei der man Angst hat, dass sie ins unheimliche kippt. Besodners schön das Bild von den Motten, die, wenn sie sterben, zu weißem Pulver zerfallen. Einerseits passt das zu richtigen Motten (Die immer diesen ekligen, pulvrigen Grauen Schmier hinterlassen, wenn man sie plattdrückt ...) andererseits deutet es an, dass es etwas mehr mit den Viechern auf sich hat. Die Pointe ist nicht mehr und nciht weniger als das, was man erwartet. Als Leser weiß man von Anfang an, worauf die ganze Sache hinausläuft, aber trotzdem super erzählt.
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#9 rockmysoul67

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Geschrieben 12 Mai 2004 - 07:46

Die Kurzgeschichte "Vor der Zeitreise" hat den Kurd Laßwitz Preis (den ich erstmals seriös anschaue) gewonnen und für die Leserunde Juni ist der Roman "Andymon" vorgeschlagen (den ich wahrscheinlich meine Stimme gebe).Somit habe ich heute Morgen die Gelegenheit genutzt und die Kurzgeschichte "Vor der Zeitreise" (zufällig noch nicht von Jakob besprochen) gelesen.Tja, ich weiss nicht so recht, was ich davon halten soll. Die Steinmüllers haben es ein wenig mit Arbeit- und Sozialstrukturen, nicht wahr? Ich empfinde zwar die Story als qualitativ gut, aber geschrieben in einem unlebendigen Stil, den ich als sehr langweilig empfinde. Am Schluss kam eine einzelne Pointe, die mich nicht vom Hocker stiess. Dabei hatte "Pakettage" von Barbara Schlawig mir damals so gut gefallen. Irgendwie habe ich es noch nicht so mit Preisen - oft sind die Gewinner für mich die reinsten Schlafpillen.Was hält ihr so von dieser Geschichte? Ist "Andymon" im gleichen Stil geschrieben?Gähn, ich geh nochmals ins Bett - Mann, macht diese Story schläfrig.ps. Ach ja, was mir noch gefiel, war die Zeitreise selbst. Ich habe oft das Gefühl, dass Zeitreisen in der SF-Literatur meistens nach den gleichen Mustern gestrickt werden. In "Vor der Zeitreise" geschieht mal etwas Anderes.( Zeitreisen müssen übrigens nicht immer gleich ablaufen; gerade letztes Wochende habe ich eine (leider unpublizierte) wirklich originelle Zeitreise-Erzählung von einem Boardmember gelesen - der Angesprochene weiss, dass ich ihn meine :rolleyes: )

#10 Ronni

Ronni

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Geschrieben 12 Mai 2004 - 08:46

@rockmysoul67
ich bin mit "Vor der Zeitreise" auch nicht so richtig warm geworden (und war genau wie Du von Slawigs "Pakettage" sehr angetan). Kommt bei mir aber öfters vor, daß Leute von einer Story restlos begeistert sind, und ich mit ihr überhaupt nichts anfangen kann.
Andymon ist m.E. mit "Vor der Zeitreise" überhaupt nicht zu vergleichen. Ich kannte ihn bisher nicht und habe ihn gerade erst gelesen (mal sehen, was man denn da so verlegt hat). Allerdings war die Erwartungshaltung sehr groß, schließlich wurde er ständig über den grünen Klee gelobt. Nach dem Lesen kann ich mich der Begeisterung nur anschließen.

Gruß Ronni

P.S. richtig schöne Zeitreisegeschichten findest Du in Reisen von Zeit zu Zeit von Reinhard Heinrich & Erik Simon. Habe gerade die erste Hälfte durch. Kommt selten vor, daß ich beim Lesen laut lache.
Die Schlauheit des Fuchses basiert zu 90% auf der Dummheit der Hühner.

epilog.de


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