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Solaris


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23 Antworten in diesem Thema

#1 tichy

tichy

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Geschrieben 28 November 2003 - 16:03

Solaris
Stanislaw Lem

Insel / Suhrkamp / Heyne
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"Solaris" ist das wohl bekannteste Werk des bekanntesten polnischen Autors, vielleicht weil es als erstes seinen unverkennbaren Stil voll ausgeprägt zeigt. Ersterscheinung war 1961, was man dem Roman gelegentlich anmerkt: so stehen Magnetophone, Röhrengeräte usw. herum. Das stört aber in keiner Weise, denn davon abgesehen ist die Geschichte völlig "zeitlos".

Die Handlung spielt in einer ungenannten, aber wohl ein paar hundert Jahre entfernten Zukunft; Menschen besuchen und erforschen bereits routinemäßig Planeten anderer Sonnensysteme. Darunter sind sie auf den Planeten Solaris gestoßen, der weitgehend von einer Art schleimigem Ozean bedeckt ist. Dieser Ozean reagiert scheinbar aktiv auf seine Umwelt und auch auf die Anwesenheit der Menschen, aber in keiner nachvollziehbaren Weise. Seit etwa hundert Jahren versuchen bereits Generationen von "Solaristen", dieses rätselhafte Phänomen zu verstehen.

Der Roman beginnt mit der Ankunft des Ich-Erzählers, des Psychologen Kris Kelvin, auf der Solaris-Station, der dort eine anscheinend dem Wahnsinn nahe Besatzung antrifft: Einer hat sich umgebracht, die anderen beiden sind nicht bereit, im zu sagen, was vor sich geht. Doch bald findet er es ohnehin selbst heraus ...

Wie eigentlich immer bei Lems Werken ist die Handlung ein Vehikel, mit dem er tiefer liegende Überlegungen illustrieren will: Wie unterschiedlich könnte ausserirdisches Leben, ausserirdische Intelligenz sein? Würden wir sie erkennen, wenn wir auf sie träfen? Kann es überhaupt eine gemeinsame Basis geben, die zum Kontakt dienen könnte?

Ziemlich einzigartig für Lem ist die emotionale Ebene der Geschichte: Mir fällt trotz intensiven Nachdenkens keine andere von ihm ein, in dem eine Liebesgeschichte eine Rolle spielt. [edit: Jetzt ist mir doch noch eine eingefallen: "Rückkehr von den Sternen" (auch bekannt als "Transfer").]

Meine Meinung: Sicher eines der stärksten Werke von Lem, absolut lesenswert -- wenn man diese Richtung der SF mag. Das heißt: wissenschaftlich-technisch absolut fundierte Schilderungen, tiefgründig philosophische Dialoge; kein rosaroter Zukunftsoptimismus, keine Abenteuergeschichten, keine Fantasy, keine Seifenopern. "Science Fiction" im eigentlichen Wortsinne. Manchem ist das zu trocken und schwer, zu wenig Action.

Solaris wurde zweimal für das Kino verfilmt: 1972 von Tarkovskij und 2002 von Soderbergh; beide Verfilmungen kann ich wärmstens empfehlen, auch wenn sich insbesondere Soderbergh nur noch entfernt an Lems Roman orientiert.

(Warum ich dieses Buch jetzt bespreche? Naja, ich habe mir gerade einen neuen DVD-Player gekauft und ihn mit Soderberghs verfilmung von Solaris eingeweiht ... und dann musste ich natürlich das Buch wieder lesen ... zum 3ten Mal, glaube ich)

Bearbeitet von tichy, 15 März 2004 - 18:28.

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#2 Holger

Holger

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Geschrieben 28 November 2003 - 16:40

Hallo tichy! Willkommen im Forum. Danke für die klasse Rezension. :unsure: Wir haben SOLARIS übrigens auch einmal gemeinsam im LESEZIRKEL besprochen. Kannst ja mal reinschauen: http://www.addicted2...?showtopic=1296 Grüße, Holger
"Rezensionen: eine Art von Kinderkrankheit, die die neugeborenen Bücher befällt."
(Georg Christoph Lichtenberg)

#3 tichy

tichy

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Geschrieben 28 November 2003 - 17:00

Hallo Holger,

ja, den thread habe ich auch gefunden ... nachdem ich meine Rezension abgeschickt hatte :unsure: Trotzdem: für Leute, die das Forum noch nicht so kennen, ist es vielleicht ganz gut, wenn eine Kurzrezension dort steht, wo man sie zuerst sucht.

Ich bin wirklich froh, dass ich endlich ein Forum gefunden habe 1) das sehr aktiv ist und 2) wo es noch mehr Leute gibt, die Lem zu schätzen wissen. Ich hatte mir vorher einige angesehen, aber da wurde fast nur "Science Fantasy" besprochen ... das ist nicht so mein Ding.

tichy

Bearbeitet von tichy, 28 November 2003 - 17:00.

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#4 MST

MST

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Geschrieben 30 November 2003 - 10:53

SOLARIS wird im Osten als das SF-Buch gewürdigt. Unter den TOP-Besten der Welt ist es unter den ersten Zehn. LEM nimmt gerne Fremdwörter in die Feder, besonders in den späteren Romanen. SOLARIS oder DER UNBESIEGBARE aus frühen Jahren, sind dahingehend einfacher zu lesen. Nun in die Jahre gekommen, kommt aus seiner Schreibmaschine kein Roman mehr. Jetzt im 3.Jahrtausend schreibt er nur noch Essays. Und auch das nur sporadisch.

#5 tichy

tichy

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Geschrieben 01 Dezember 2003 - 11:40

> LEM nimmt gerne Fremdwörter in die Feder, besonders in den späteren RomanenIch habe gerade sein erstes Werk ("Der Mensch vom Mars" von 1944!) gelesen, da spricht er auch schon gerne Latein :rolleyes: -- tichy

Bearbeitet von tichy, 01 Dezember 2003 - 11:41.

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#6 deval

deval

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Geschrieben 18 Dezember 2003 - 22:37

langeweile, dein name sei solaris. das gilt für den film von soderbergh und für das buch von lem. es ist schon einige zeit her, das ich solaris gelesen habe. in erinnerung habe ich noch die seitenlangen beschreibungen seines wogenden ozeans. es hat mir mühe gemacht mich dadurch zu kämpfen (nicht durch den ozean, sondern durch das buch). ein interessantes thema, das kann ich nicht leugnen, aber die umsetzung aufs papier war für mich quälend. da ich generell jedes buch zu ende lese, egal als wie schlimm es sich erweisen sollte, hatte ich keine lustigen abende damit.bei soderberghs film verkam das ganze dann noch zu einem mystischen machwerk ohne höhepunkte und, man möge mir verzeihen, ohne handlung. die musik war allerdings sehr gut und, ich wills nicht leugnen, die stimmung des filmes kam für mich sehr gut rüber. beides zusammen hat den abend etwas gerettet und ich neige dazu, den film nicht als schlecht zu bezeichnen. er war ..... anders.

Bearbeitet von vallenton, 18 Dezember 2003 - 22:39.

"Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Weg."
Psalm 119, 105

 

www.fantasybuch.de


#7 MST

MST

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Geschrieben 22 Dezember 2003 - 16:47

Wer gern ACTION liest, mag dahinkommen, aber es gibt noch mehr Spannung. So aus der Sprache, den Wörtern, der Idee, den Details, u.a.Ich habe SOLARIS ganz gern gelesen. :) MST.

#8 eRDe7

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Geschrieben 22 Dezember 2003 - 17:15

Und ich habe es gerne gesehen.Ich finde beide Verfilmungen ganz wunderbar.Und in der Soderbergh-Verfilmung fand ich die deutsche Übersetzung des Dylan Thomas-Gedichts ja sowas von klasse! Besser als das Original!Und die Musik ist genial eingepasst. Und die Bilder und die Handlung und...Seufz.Ich glaube, ich schaue mir den gleich nochmal an... DVD ist doch was Schönes.Grüße,Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#9 Joe Chip

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Geschrieben 22 Dezember 2003 - 23:00

ich finde ebenfalls dass solaris zu den ganz grossen werken der SF geschichte zu zählen ist ....zu dem noch hervorragend geeignet für nicht sf-leser lg joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png

Bearbeitet von Joe Chip, 22 Dezember 2003 - 23:01.

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#10 Ulrich

Ulrich

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Geschrieben 10 Mai 2006 - 15:47

Bei List ist "Solaris" von Stanislaw Lem neu erschenen. Der Inhalt entspricht der Ausgabe in der Heyne Reihe Meisterwerke der Science Fiction, also mit Beiträgen von Ursula K. Le Guin und Erik Simon. Das Titelbild mit einem Weltraummotiv ist zwar nicht so spannend, aber besser als das auf dem Heyne-Buch. Stanislaw LemSolarisBerlin: List, 2006 List-Taschenbuch; 60611 ISBN: 978-3-548-60611-8, 3-548-60611-3

Bearbeitet von Ulrich, 10 Mai 2006 - 15:48.


#11 Beverly

Beverly

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Geschrieben 13 Mai 2006 - 18:25

Sicher eines der stärksten Werke von Lem, absolut lesenswert -- wenn man diese Richtung der SF mag. Das heißt: wissenschaftlich-technisch absolut fundierte Schilderungen, tiefgründig philosophische Dialoge; kein rosaroter Zukunftsoptimismus, keine Abenteuergeschichten, keine Fantasy, keine Seifenopern. "Science Fiction" im eigentlichen Wortsinne. Manchem ist das zu trocken und schwer, zu wenig Action. Solaris wurde zweimal für das Kino verfilmt: 1972 von Tarkovskij und 2002 von Soderbergh; beide Verfilmungen kann ich wärmstens empfehlen, auch wenn sich insbesondere Soderbergh nur noch entfernt an Lems Roman orientiert.

Ich habe SOLARIS auch vor langer Zeit gelesen und die Verfilmung von Tarkovski gesehen. Von der Handlung ist mir vor allem die wiederauferstandene Freundin des Protagonisten in Erinnerung geblieben. Einer der Hauptaspekte war für mich der intelligente Ozean und dessen geistige Entwicklung, wobei aber angedeutet wurde, dass diese Entwicklung gescheitert ist. Insgesamt keine leichte Kost.

#12 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 14 Mai 2006 - 18:30

Einer der Hauptaspekte war für mich der intelligente Ozean und dessen geistige Entwicklung, wobei aber angedeutet wurde, dass diese Entwicklung gescheitert ist.

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Hm, das Scheitern sehe ich weder im Buch noch in den Filmen. Es ist eher so, dass die menschliche wissenschaftliche Analyse von und Kommunikation mit dem Ozean scheitert - und ich denke das ist auch Lems Hauptbotschaft. Die Wissenschaft liegt trotz vieler Fehler oft richtig und deren Experten bilden sich viel ein, aber manchmal kommt's eben doch auf Saint-Exupérys "unsichtbares Wesentliche" an...

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 14 Mai 2006 - 18:32.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#13 Chronotis

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Geschrieben 15 Mai 2006 - 20:14

Da ich gerade dabei bin, meine ersten Schritte (sprich Beiträge) in dieses Forum zu setzten, ist dieses Thema ja geradezu perfekt, da Solaris eins meiner absoluten Lieblingsbücher ist. Und vor einigen Jahren habe ich eine Rezension geschrieben, die, wie ich glaube, sehr gut an deinen Gedanken anknüpft, yiyipp etc . (Inhaltsangabe weggelassen)Achtung Spoiler!"Solaris" ist ein besonderes Science Fiction Buch, weil es davon ausgeht, dass eine fremde Lebensform sich so radikal von allem irdischen unterscheidet, dass allein der Versuch einer Kontktaufnahme alles übersteigt, auf was Menschen vorbereitet sind, und eine Verständigung wahrscheinlich gänzlich unmöglich ist. Diese eigentlich sehr einleuchtende Überlegung treibt Lem soweit, dass schon das passive Studium des Ozeans nur zu immer neuen Bezeichnungen und Spekulationen führt, ohne dass Ergebnisse erzielt werden, was in äußerst gelungenen Passagen über die "Solaristik" darlegt wird, die gleichzeitig eine treffende Satire wissenschaftlicher Publikationen darstellt.Aber auch im Handlungsablauf werden immer neue Aspekte der Situation hervorgehoben, und Lem beschränkt sich keineswegs darauf, nur die inneren Konflikte Kelvins in den Vordergrund zu stellen. Es scheint sich z.B. eine optimistische Tendenz durchzusetzen, als Kelvin eine (Liebes-?) Beziehung zu der neuerschaffenen und sich kindlich entwickelnden Harey aufbaut. Im letzten Teil des Romans rückt diese Bindung immer mehr in den Hintergrund, und Kelvins emotionale Sichtweise wird in einem Gespräch mit Snaut relativiert und als Selbsttäuschung entlarvt.Die Erzeugnisse des Ozeans bleiben gefangen innerhalb unbekannter Beschränkungen, und menschliche Interpretationen oder Gefühle sorgen nur für eine schmerzliche Hervorhebung der unüberbrückbaren Kluft. Hareys Opfer macht deutlich, dass sie bereits an die Grenzen ihrer Möglichkeiten zur Entwicklung gestoßen ist. Diese Grenzen sind ein wichtiges, wiederkehrendes Element der Handlung. Denn so wie Menschen und Solaris verstandesmäßig von einander isoliert sind und ihre Kommunkationsversuche aufgrund dieser Trennung immer wieder scheitern, so schlägt auch Kelvin letztendlich fehl wenn er versucht, sich mit Harey auf einer menschlichen Basis zu verständigen.Das Ende des Romans ist aber überraschenderweise nicht einfach eine trostlose Absage an die Fähigkeiten des menschlichen Verstandes wirklich Unbekanntes zu Erfassen, was bereits in den fiktiven philosophischen Texten hervorgehoben wird. Weniger resignierend als befreit akzeptiert Kelvin letztendlich den Ozean als unergründlich, ja sogar unberührbar. Aber er hofft auf weitere "Wunder" dieser unerreichbaren Macht, um auf ganz persönlicher Ebene, wenn schon nicht die Verständigung, wenigstens die Begegnung zu erleben.

Bearbeitet von Chronotis, 15 Mai 2006 - 20:32.


#14 yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 16 Mai 2006 - 09:34

Tolle Rezi - einige Aspekte, die du hervor hebst, hatte ich seit dem Lesen verdrängt (z.B. warum Kris letztendlich scheitert, sich mit Harey zu verständigen). Wie findest du denn das "Happy-End" im Tarkovskij-Film? Letztendlich hat ja der Ozean dann "geantwortet", und Kris eine völlig neue Chance gegeben (darf man annehmen?)...

(Der Link zu tichys Film-Thread hier in diesem Post noch mal, weil die obigen Links nach unserem Board-Umzug in 2005 nicht mehr klappten... Daher folgend auch noch die anderen 2 Links rekonstruiert: Alter Lesezirkel und Soderbergh-Film.)

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 16 Mai 2006 - 09:47.

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#15 Chronotis

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Geschrieben 16 Mai 2006 - 11:55

Danke für Rückmeldung und Lob :devil: , und auch für den Link zum Lesezirkel, wo ich mal ein bisschen rumgestöbert habe.Dass ich den Film gesehen habe ist schon etwas länger her, aber für so ein langes Werk schien mir das Ende eine erstaunlich gute Abrundung zu bilden. Wie im Buch steht das Verlangen nach Harey für Kris schließlich nicht mehr an erster Stelle. Und da ihm der Ozean am Ende etwas Anderes, ihm Vertrautes, geben kann, ist es wohl eindeutig "happier" als im Buch. Was der Roman-Kris vom Ozean erwartet (oder eher nicht erwartet) ist halt wesentlich schwerer zu formulieren oder zu visualisieren. Und letztendlich scheint es mir beim Film schon ganz gut zu passen, dass etwas anderes als Harey oder die Wissenschaft ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit rückt.Aber ich muss den Film wohl nochmal anschauen, um mir ein klares Urteil zu bilden. Findest du das Filmende denn besser/befriedigender/... als das im Buch?

#16 simifilm

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Geschrieben 28 Mai 2006 - 08:49

Ich habe Solaris in der dtv-Ausgabe gelesen, und die war so schlecht übersetzt, dass mir das den Spass ziemlich verdorben hat. Hatte den Eindruck, dass die Übersetzerin des Deutschen nur begrenzt mächtig ist.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

zfs40cover_klein.jpg ZFS16_Coverkleiner.jpg

  • • (Buch) gerade am lesen:Samuel Butler: «Erewhon»
  • • (Buch) als nächstes geplant:Samuel Butler: «Erewhon Revisited»
  • • (Film) gerade gesehen: «Suicide Squad»
  • • (Film) Neuerwerbung: Filme schaut man im Kino!

#17 UbuRoy

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Geschrieben 13 Juni 2006 - 13:22

Ich persönlich mag Solaris sehr gern. Ist einfach hochphilosophisch (unter anderem). Eden ist ebenfalls ein Meisterwerk und die Geschichten um den Piloten Pirx sind auch sehr genial.das Problem ist eher, das man als westmensch ganz andere Lesegewohnheiten hat und die Mentalitätsunterschiede teilweise doch horrend sind.Jeder der schon mal Bücher der Strugatzkis gelesen hat, kann hier sicher zustimmen. Die Bücher sind schwer und der humor wirklich ein vollkommen anderer als wir ihn kennen.Die Filme von Tarkowski sind ja ähnlich. Z.B. Stalker oder eben auch Solaris sind schon Filme der etwas anderen Art...Auf jeden Fall sicher eine Bereicherung der eigenen Bibliothek.Interessant ist übrigens, das Lem kürzlich in einem der sehr seltenen Interviews (in der Zeit) totalen Abstand zu seinem Werk und der SF an sich genommen hat.Kam fast so rüber, als hätte er damit sein Leben vergeudet. DAS fand ich sehr interessant, da jemand derart kritisch mit seinem gesamten Werk und Leben umgeht, ist ziemlich ungewöhnlich. Pessimist war er allerdings schon immer, fürchte ich...

#18 simifilm

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Geschrieben 13 Juni 2006 - 14:37

das Problem ist eher, das man als westmensch ganz andere Lesegewohnheiten hat und die Mentalitätsunterschiede teilweise doch horrend sind.

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Könntest Du erklären, was Du mit diesem Satz meinst?

Signatures sagen nie die Wahrheit.

Filmkritiken und anderes gibt es auf simifilm.ch.

Gedanken rund um Utopie und Film gibt's auf utopia2016.ch.

Alles Wissenswerte zur Utopie im nichtfiktionalen Film gibt es in diesem Buch, alles zum SF-Film in diesem Buch und alles zur literarischen Phantastik in diesem.
 

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#19 Naut

Naut

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Geschrieben 13 Juni 2006 - 15:16

Jeder der schon mal Bücher der Strugatzkis gelesen hat, kann hier sicher zustimmen. Die Bücher sind schwer und der humor wirklich ein vollkommen anderer als wir ihn kennen. Die Filme von Tarkowski sind ja ähnlich. Z.B. Stalker oder eben auch Solaris sind schon Filme der etwas anderen Art...

Kann ich gar nicht zustimmen. Ich bin im Westen geboren und habe nie einen Fuß jeseits des Harzes gesetzt, schon gar nicht vor 1989. Die Bücher der Strugatzkis aber verehre ich, ich finde sie sehr lesbar und nicht besonders "schwer". Auch Lem mag ich meist gern, auch wenn er teils etwas zum Schwafeln neigt. Mit Tarkowskis Filmen kann ich dagegen gar nichts anfangen.

Interessant ist übrigens, das Lem kürzlich in einem der sehr seltenen Interviews (in der Zeit) totalen Abstand zu seinem Werk und der SF an sich genommen hat.

Auch das ist eine eher alte Geschichte. Lem hat sich seit "Frieden auf Erden" konsequent immer weiter von der SF distanziert, eigentlich kann man diesen Prozess schon seit den 70ern beobachten, als es die Querelen um seine Mitgliedschaft in der SFWA gab. Lem hatte für alle SF außer seiner eigenen nicht viel übrig, und selbst sein eigenes Werk sah er sehr distanziert.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#20 UbuRoy

UbuRoy

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Geschrieben 15 Juni 2006 - 09:01

das Problem ist eher, das man als westmensch ganz andere Lesegewohnheiten hat und die Mentalitätsunterschiede teilweise doch horrend sind.

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Könntest Du erklären, was Du mit diesem Satz meinst?

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Ist eigentlich relativ einfach, da ich mit dem lebenden Gegenbeispiel aufgewachsen bin ;-)
Meine Partnerin stammt aus der DDR und ist in erster Linie mit russischer und DDR Science Fiction aufgewachsen. Während ich hauptsächlich amerikanische, Deutsche, Französische SF las.

Wir mögen beide SEHR die SF der jeweils "anderen Fraktion", merken aber immer wieder, das wir die Bücher einerseits extrem unterschiedlich wahrnehmen und interpretieren, andererseits tun wir uns öfter etwas schwerer mit der "neu" dazugekommenen West- bzw. Ostliteratur.

Und das ist eindeutig bedingt durch unserer Erziehung, pol. Bildung, Ausbildung etc. Vieles ist eben auch Mentalitätsunterschieden geschuldet.

Wobei ich dies keinesfalls negativ bewerte. Im Gegenteil finde ich diese unterschiedlichkeit als enorme Bereicherung!

So, hoffe Dir damit ein wenig mehr Klarheit verschafft zu haben ;-)

PS. Mit den Strugatzkis hab' ich ganz erhebliche Mühe. Z.B. "Picknick am Wegesrand" muss ich deswegen immer wieder lesen. Manche Dinge nähern sich nur langsam an. ;-)

#21 UbuRoy

UbuRoy

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Geschrieben 15 Juni 2006 - 09:07

Jeder der schon mal Bücher der Strugatzkis gelesen hat, kann hier sicher zustimmen.
Die Bücher sind schwer und der humor wirklich ein vollkommen anderer als wir ihn kennen.
Die Filme von Tarkowski sind ja ähnlich. Z.B. Stalker oder eben auch Solaris sind schon Filme der etwas anderen Art...

Kann ich gar nicht zustimmen. Ich bin im Westen geboren und habe nie einen Fuß jeseits des Harzes gesetzt, schon gar nicht vor 1989. Die Bücher der Strugatzkis aber verehre ich, ich finde sie sehr lesbar und nicht besonders "schwer". Auch Lem mag ich meist gern, auch wenn er teils etwas zum Schwafeln neigt. Mit Tarkowskis Filmen kann ich dagegen gar nichts anfangen.

Interessant ist übrigens, das Lem kürzlich in einem der sehr seltenen Interviews (in der Zeit) totalen Abstand zu seinem Werk und der SF an sich genommen hat.

Auch das ist eine eher alte Geschichte. Lem hat sich seit "Frieden auf Erden" konsequent immer weiter von der SF distanziert, eigentlich kann man diesen Prozess schon seit den 70ern beobachten, als es die Querelen um seine Mitgliedschaft in der SFWA gab.
Lem hatte für alle SF außer seiner eigenen nicht viel übrig, und selbst sein eigenes Werk sah er sehr distanziert.

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Naja, das ist mir ebenfalls nicht neu.

Aber die letzte Bewertung in diesem Zeitartikel gegenüber seiner und der SF im allgemeinen war schon ziemlich krass.

Ich frage mich ernsthaft: Wie kann jemand in stark fortgeschrittenen Alter so sein gesamtes Werk und Leben (und das anderer) in Abrede stellen oder was muss geschehen, das es soweit kommt?

#22 Naut

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Geschrieben 15 Juni 2006 - 10:28

Ich frage mich ernsthaft: Wie kann jemand in stark fortgeschrittenen Alter so sein gesamtes Werk und Leben (und das anderer) in Abrede stellen oder was muss geschehen, das es soweit kommt?

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Hmm, im Alter verstärken sich ja schon vorhandene Eigenschaften und Ansichten, zuweilen ins übertriebene. Da wird jemand, der immer ordentlich war, zum peniblen. So mag es sein, dass Lem, der ja zeitlebens auf einen Autor gehofft hatte, der seine Anregungen weiterenwickelte, einfach enttäuscht war, dass sich die SF (in seinen Augen) nicht aus ihrem Jammertal befreien konnte, sondern sogar fröhlich darin verharrte. (Das ist nicht meine Meinung, aber ich könnte mir vorstellen, dass er es so sah.)

Was Ost-SF im Allgemeinen betrifft: Ich mag daran die Freiheit der Interpretation.
Wenn man sich die Vor- und Nachworte der Originalausgaben durchliest, findet man immer wieder die Aussage, dass sich diese SF kritisch mit dem Imperialismus und Kapitalismus auseinandersetze, und so einen humanen Gegenpol zur technokratischen SF des Westens bilde.
Das ist nicht falsch, allerdings kann man aus denselben Büchern oft auch eine Kritik an den verknöcherten und wirtschaftlich wenig leistungsfähigen Bürokratie-Apparaten des Ostens lesen.
Dieses gleichzeitige Beziehen zweier Kritikpositionen macht für mich einen Teil der Faszination aus.
Liest gerade: Atwood - Die Zeuginnen

#23 Beverly

Beverly

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Geschrieben 15 Juni 2006 - 12:59

Hmm, im Alter verstärken sich ja schon vorhandene Eigenschaften und Ansichten, zuweilen ins übertriebene. Da wird jemand, der immer ordentlich war, zum peniblen. So mag es sein, dass Lem, der ja zeitlebens auf einen Autor gehofft hatte, der seine Anregungen weiterenwickelte, einfach enttäuscht war, dass sich die SF (in seinen Augen) nicht aus ihrem Jammertal befreien konnte, sondern sogar fröhlich darin verharrte. (Das ist nicht meine Meinung, aber ich könnte mir vorstellen, dass er es so sah.)

Wobei Lem bezüglich anderer Autoren SF auch ein Pedant war. Ein Essay von ihm hieß SCIENCE FICTION - EIN HOFFNUNGSLOSER FALL MIT AUSNAHMEN und in PHANTASTIK UND FUTUROLOGIE nennt er nicht allzuviele Autoren, die in seinen Augen Gnade gefunden haben. Andererseits kann ich mich entsinnen, dass er Theodore Sturgeon ziemlich heftig und meines Erachtens unbegründet angegriffen hat.

Was Ost-SF im Allgemeinen betrifft: Ich mag daran die Freiheit der Interpretation. Wenn man sich die Vor- und Nachworte der Originalausgaben durchliest, findet man immer wieder die Aussage, dass sich diese SF kritisch mit dem Imperialismus und Kapitalismus auseinandersetze, und so einen humanen Gegenpol zur technokratischen SF des Westens bilde. Das ist nicht falsch, allerdings kann man aus denselben Büchern oft auch eine Kritik an den verknöcherten und wirtschaftlich wenig leistungsfähigen Bürokratie-Apparaten des Ostens lesen. Dieses gleichzeitige Beziehen zweier Kritikpositionen macht für mich einen Teil der Faszination aus.

Kapitalismuskritik mag auch möglich sein, wenn man nicht selbst im Kapitalismus lebt, aber ich stelle es mir schwierig vor, da zumindest die Inspirationen, Ärgernisse und Ängste aus dem kapitalistischen Alltag wegfallen. Was die Kritik am Ostblock betrifft, sind gerade Lems Bücher voll davon. Die Fabeln um den "Großen Kalkulator", den "herrschenden Tönig" (=König in einem Musikerstaat) etc. sind so durchsichtig, dass jeder wusste, was gemeint war. Humanistisch habe ich die Ost-SF in Gestalt positiver Utopien in Erinnerung - MENSCHEN WIE GÖTTER von Snegow, ANDYMON und PULASTER von den Steinmüllers, DER JUNGE AUS DER HÖLLE und andere Romane und Erzählungen aus dem Weltentwurf der Strugatzkis. Diese Utopien sind aber nicht nur eine Absage an den Kapitalismus, sondern ebenso an den Stalinismus im Ostblock. Was ich von DDR (war in Westberlin 6 Jahre von ihr umgeben), der SU und der CSSR (Kurzreisen nach Leningrad und Prag) gesehen habe, hat mit diesen Utopien herzlich wenig zu tun gehabt.

#24 simifilm

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Geschrieben 15 Juni 2006 - 13:16

Hmm, im Alter verstärken sich ja schon vorhandene Eigenschaften und Ansichten, zuweilen ins übertriebene. Da wird jemand, der immer ordentlich war, zum peniblen. So mag es sein, dass Lem, der ja zeitlebens auf einen Autor gehofft hatte, der seine Anregungen weiterenwickelte, einfach enttäuscht war, dass sich die SF (in seinen Augen) nicht aus ihrem Jammertal befreien konnte, sondern sogar fröhlich darin verharrte. (Das ist nicht meine Meinung, aber ich könnte mir vorstellen, dass er es so sah.)

Wobei Lem bezüglich anderer Autoren SF auch ein Pedant war. Ein Essay von ihm hieß SCIENCE FICTION - EIN HOFFNUNGSLOSER FALL MIT AUSNAHMEN und in PHANTASTIK UND FUTUROLOGIE nennt er nicht allzuviele Autoren, die in seinen Augen Gnade gefunden haben. Andererseits kann ich mich entsinnen, dass er Theodore Sturgeon ziemlich heftig und meines Erachtens unbegründet angegriffen hat.

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Vieles was Lem zur SF- und Phantastik-Theorie geschrieben hat, ist ganz klar pro domo. So im Stil: "Ich bin der einzige, der was kann, nur merkt's niemand ausser mir." In seinen theoretischen Texten prügelt er eigentlich auf alle ein, auf andere SF-Schriftsteller, auf die Literaturwissenschaft etc. Gerade letzteres ist mitunter peinlich: Es gibt einen Aufsatz von Lem zu Todorovs Phantastiktheorie; obwohl an Todorovs Modell viel kritisieren kann, zeigt Lem in seinem Angriff primär, dass er nicht begriffen hat, um was es Todorov (resp. dem Strukturalismus) eigentlich geht.

Ich glaube Lem hat sich je länger je mehr ganz wohl gefühlt in der Rolle des verkannten Aussenseiters und diese entsprechend kultiviert.

Signatures sagen nie die Wahrheit.

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