In Deutschland ist der Horror vor allem durch die zahlreichen Heftserien der Nachkriegszeit vertreten worden. Aus diesen ging einer der erfolgreichsten Horrorautoren Deuschlands vor, der auch außerhalb der Heftromanszene für Furore sorgte: Wolfgang Hohlbein.
Die Kurzgeschichte selbst blieb eher das unbekannte Wesen. Horroranthologien dieser Zeit boten vor allem Themenanthologien zu Vampiren, Werwölfen, Halloween oder dem Lovecraftchen Universum. Deutschsprachige Autoren waren dort nur marginal vertreten und stammen meist aus der Frühzeit deutscher Unheimlicher Phantastik: Hoffman, Strobl, Ewers.
Bei der Durchführung zum neu geschaffenen Vincent Preis sammelte der Herausgeber deutschsprachige Kurzgeschichten mit Erstveröffentlichung 2007 und siehe da, es fanden sich sage und schreibe 290 Stories, verteilt in über fünfundzwanzig Publikationen. Und man kann sicher, das waren noch lange nicht alle.
Für diese gewaltige Menge an kreativer Kraft möchte die Anthologiereihe Zwielicht eine Plattform bieten, die in bisher 3 Ausgaben den besten Autoren der Szene eine Plattform bietet.
Horror ist ein gewaltiger Begriff. Weil er so gewaltig ist, verwenden viele stattdessen die Bezeichnung „Dunkle Phantastik“ oder „Unheimliche Phantastik“. Trotzdem ist Horror drin.
„Zwielicht“ ist ein Horrormagazin in Taschenbuchform und erscheint bei Eloy Edictions. Lesen Sie nur Torsten Scheibs „Motten“ (Zwielicht 2) oder Peter Nathschlägers „Die Wölfe von Nebraska“ (Zwielicht 1). Horrorgeschichten loten oftmals die Grenzen des guten Geschmacks aus, verschieben diese zuweilen und sorgen dafür, dass der Mainstream sich abwendet. Ein Horrormagazin hat nicht die Aufgabe, mit diesem Mainstream zu konkurrieren.
Trotzdem werden Sie bei der Lektüre dieses Magazins erkennen, dass der Titel „Zwielicht“ Programm ist. Es finden sich nicht nur harte Horrorgeschichten, sondern ein gewollter Querschnitt durch die Horrorliteratur und das in einer modernen Version.
Martin Claus „Das Idyll“ (Zwielicht 2) bildet das andere Ende des Spektrums ab, eine romantische Geistergeschichte, die sehr still daher kommt.
Und mit Achim Hildebrand kommt auch der Humor nicht zu kurz wie Biedenbach (Zwielicht 3) und Margit (Zwielicht 1) zeigen.
Zwielicht bietet dabei Geschichten, wie Marcus Richter in „Feuerhaut“ (Zwielicht2), die eine ganz eigene deutsche bzw. europäische Stimme zeigen. Auch N.T. Neumanns „Das unterste Fundbüro“ (Zwielicht 1) oder Jakob Schmidt mit „Im Himmel“ (Zwielicht 2) zeigen, dass Geschichten auch mal auf ungewöhnliche Art und Weise erzählt werden können.
Mit Walter Diociaiutis „Magic Potion“ (Zwielicht 2) und Algernon Blackwoods „Das Tal der Tiere“ (Zwielicht 3) erschienen erste Übersetzungen, letztere ist eine gruselige Geschichte im Wilden Westen von Amerika. Einen deutschen Gruselwestern bietet dagegen Christian Endres mit „Knochen erinnern sich“ (Zwielicht3).
Abgerundet wird jeder Band mit Artikeln zum Genre Horror und Illustrationen. Dabei widmet sich Zwielicht den verschiedensten Autoren wie „M.R. James“ (Zwielicht 1), „Karl E. Wagner“ oder „Eddie M. Angerhuber“ (Zwielicht 3), aber auch Artikel über „Twilight Zone“ und „Repairman Jack“.
Die bisherigen Ausgaben als ebook:
- Zwielicht (als Herausgeber) - Horror
- Zwielicht II (als Herausgeber) - Horror
- Zwielicht Classic I (als Herausgeber) - Horror
- Zwielicht Classic II (als Herausgeber) - Horror
Zwielicht 3 erscheint bei p.machinery, erste Infos finden sich hier:
http://defms.blogspo...3-vorschau.html