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Jetz ich!


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8 Antworten in diesem Thema

#1 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 29 November 2003 - 17:26

Wusste gar nicht, dass man hier auch Geschichten vorstellen kann.Dann werd ich das Mal nutzen, um erste meinungen zum kapitel 1 von 25 meines kleinen romans einzuholen. denkt dran, ich bin 15 also icht lachen.Überall, wo es Leben gibt, gibt es automatisch ein Gesetz: Der Intelligenteste und Stärkste herrscht über die anderen.Auch die Welt Iljonai stellte keine Ausnahme dar. Die Bewohner des Kontinents Trigonar - sie unterschieden sich anatomisch nicht allzu sehr von den Menschen - besaßen schon immer das Privileg, über alle anderen Bewohner dieses Planeten, zu herrschen.Eine Zeit lang war das auch gar nicht so schlecht, denn in den ersten Zeitaltern der Geschichte wussten die weisen Trigonaren den Frieden noch zu schätzen.Doch niemand konnte verhindern, dass auch die Seelen dieser vernünftigen Wesen irgendwann einmal anfällig gegen Gier und Hass wurden. In einem traurigen Jahr des siebten Jahrtausends kam es zur Spaltung Trigonars, da sich drei verfeindete Kaiser einfach nicht einig werden konnten, wer denn nun die Macht über das gesamte Land erhalten sollte.Mit einem Mal wurde der Glaube aus sieben Jahrtausenden des Friedens, später "Das erste Licht" genannt, vernichtet und aus einem großen Kontinent entstanden drei verfehdete Reiche: Janox, Eftagona und Siconea.Fünfhundert Jahre lang litten die Trigonaren und alle anderen Rassen unter einem grausamen Krieg, der als „Das erste Dunkel“ in die Geschichtsbücher eingehen sollte, bis die verfeindeten Länder und somit die Ahnen der drei Kaiser Janoxor, Sicon und Eftagon endlich einsahen, wie sinnlos und schrecklich diese ewige Bekämpfung war.Die Armeen legten ihre Waffen nieder und der Frieden von einst konnte als „Das zweite Licht“ wieder auf Trigonar vorherrschen - auch wenn man die alten Grenzen beibehielt.Während dieser Epoche des Miteinanders entschieden die Götter, dass sie einige der Bewohner Iljonais für stark genug hielten, ein ganz besonderes Geschenk würdig und weise einzusetzen, und so segneten sie ein paar Neugeborene mit der Magie.Doch sie übersahen, dass der Hass von einst noch nicht aus den Herzen aller gewichen war. Das Schicksal hielt einen weiteren Schlag für Iljonai bereit.Nur wenige Jahre nach dem Erscheinen der Magie, die Neugeborenen waren herangewachsen, und einige hatten schon zauberbegabte Kinder bekommen, sollte es soweit sein: Der Kreis der Schatten wurde gegründet, als ein Zusammenschluss böser, hasserfüllter Zauberer, die es sich wegen ihres inneren Schmerzes über ihre seelische Last zur Aufgabe gemacht hatten, so viel Leid und Unheil über friedliche Dörfer und Städte zu bringen, wie es nur möglich war. Für die Götter wurde es nun immer schwieriger, das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse aufrecht zu erhalten und die angerichteten Schäden zu reparieren, denn sie hatten die Kraft ihres Geschenkes unterschätzt. Es kam schließlich dazu, dass die bösen Zauberer genug Macht gesammelt hatten, um die Seele eines hellen Gottes zu verderben und ihn auf ihre Seite wechseln zu lassen.Dieser Verräter, ehemals „Xanthar“ genannt und als Beschützer der Toten geltend, bekam nun den Namen „Dark“ und brachte der bösen Bruderschaft einen enormen Kraftschub, obgleich er mit seinem Verrat sowohl seine Unverwundbarkeit als auch etliche seiner Fähigkeiten verloren hatte.Nach und nach stieg Dark zum gefährlichsten Magier Iljonais auf. Als er schließlich den Höhepunkt seiner Macht erreicht hatte, schuf er eine dunkle, magisch versiegelte Insel namens Umbra, die er zehntausend Meter über Iljonai schweben ließ und dem Kreis der Schatten als Hauptsitz schenkte.Zwar hatte ihn die Erschaffung seines dunklen Eilandes viel Energie gekostet, doch mit Hilfe seiner Verbündeten konnte er noch einen uralten Fluch aussprechen, der ihn für alle Götter unangreifbar machen sollte.Stark geschwächt zog er sich in die finsteren Hallen Umbras zurück, doch die Götterwelt wusste, dass sich ihr Todfeind nur einige Jahre erholen musste, um danach stärker als je zuvor wieder aufzuerstehen.Also beschloss der Oberste Rat vorsorglich das einzig Richtige: Er bat alle guten Magier Iljonais um Beistand und Hilfe.Die meisten von ihnen, abgesehen von denen, die einen ängstlichen und ehrenlosen Charakter besaßen, willigten sofort ein. Im Auftrag ihres jeweiligen Schutzpatrons reisten sie nun durchs Land, um mit der Macht des Himmels gegen den Kreis der Schatten anzukämpfen. Sollte die Zeit gekommen sein, dann war man sich sicher, könnte die Armee der guten Zauberer Dark schon irgendwie aufhalten.In dieser Epoche, dem siebenundzwanzigsten Jahrhundert trigonarischen Lebens, welche man später "Zeit der Dunkelheit" nannte, spielt die Geschichte eines Zauberers, der den Lauf der Geschichte mehr beeinflussen sollte, als er je hätte ahnen können.

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#2 Jürgen

Jürgen

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Geschrieben 29 November 2003 - 20:02

Hallo Jueps,also... ich bescheinige dir schon einmal eine gute Wortwahl und einen für dein Alter unglaublich guten Schreibstil. Beeindruckend.Da das Grundthema mehr zur Fantasy ausgelegt ist, habe ich als Beurteilungshilfe meinen 10 jährigen Sohn dazugeholt. (ebenfalls nicht lachen... der Kleine ist in Sachen Fantasy sehr belesen)Er fand die Einführung sehr spannend und würde gern mehr davon lesen.Sein Interesse für die Story und mein Urteil über deinen Stil ergeben eine ganz klare Aussage... WEITERMACHEN !!!!Jeder Anfang ist schwer... aber wenn du schon 25 Kapitel in der Pipeline hast, bist du schon kurz vor der Ziellinie.Das, was du hier vorstellst, ist wahrlich nicht zum Lachen... in Anbetracht deines Alters eher zum Staunen.GrussJürgen
Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#3 Gast_Guest_*

Gast_Guest_*
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Geschrieben 29 November 2003 - 20:37

danke danke daaaaaaanke.so liebe menschen...falls dein sohn noch interesse hat:hier sind die nächsten zwei kapitel. sie sind quasi als vorbereitung auf die nächsten zu verstehen, ziemlich lang und noch etwas unausgegoren, aber auf anforderung, kriegt ihr gerne noch mehr. :unsure: Ach ja! Es kann sein, dass ich lange nimmer da bin, verzeiht das schon mal.1 Die Rettung„Potestas ignis", schrie Alar Nimalsa.Ein glutroter, dampfender Feuerball erschien über der Handfläche des alten Magiers und zitterte unheilvoll hin und her.Der Säuselflieger, der sich einige Meter weiter vor ihm aufgeplustert hatte, fuchtelte mit seinen vier breiten Flügeln und wich zurück.Nimalsa sah kurz, aber tief in eines der drei dunkelgrünen, glänzenden Augen der Bestie und schleuderte ihr dann mit einem kräftigen Armhieb den kleinen Meteor entgegen.Nachdem noch kurz seine schwarze Silhouette in der dunkelroten Flamme zu sehen war, zerfiel das Monster zu Asche. Alar klatschte zufrieden in die Hände. Er hatte einen Bund mit Paullatimor, dem Elementgott, geschlossen: Dafür, dass er Leben rettete, war ihm die (nicht ganz uneingeschränkte) Macht von Feuer, Wasser, Erde und Wind gesichert worden.Aufgrund dieser Tatsache konnte er es mit jedem Getier hier im Grünwald aufnehmen. Doch für Kämpfe blieb dem Magier gerade eigentlich keine Zeit. Er ließ mit einem lauten „horologium!“ eine Art von Sonnenuhr erscheinen, die hell und violett strahlte.„Bei Paullatimor!“, keuchte der alte Druide. Es war noch später, als er vermutet hatte. Alar hatte von seinem Patron die Aufgabe bekommen, eine zu unschuldig angeklagte Hexe vor dem Scheiterhaufen zu bewahren. Bei der wie üblich sehr kurzen Besprechung mit Paullatimor hatte Nimalsa erfahren, dass sie Leiana hieß und beschuldigt wurde, die Ernte der Siconeaner mit ihrer dunklen Magie zu zerstören.Doch die Missernten konnten nur durch den Kreis der Schatten entstanden sein - eine blöde Spielerei von Darks Dienern.Leider war das Volk in Siconea für sein starkes Misstrauen gegen alles Magische, und sei es auch noch so wohltätig, bekannt. So war eine Hinrichtung für zwei Uhr angesetzt worden.„Wenn die wüssten, dass sie mit ihrer ewigen Verbrennerei arme Zauberinnen in schreckliche Höllendimensionen zwingen...!“Alars alte Beine trugen ihn, so schnell sie konnten. Zahlreiche Verjüngungszauber hatte er schon versucht, aber seine 175 Jahre ließen sich nicht umgehen. Und seit dem Gloriest-Abkommen ließ sich auch in Sachen Flugzauber nichts machen - laut dessen ersten Artikel führe „dieses ununterbrochene Geflatter zu wahnsinnigen Unfällen und dem rapiden Schwund etlicher Muskeln“. Ignoration des Abkommens zog eine böse Verhandlung vor dem Gericht des Obersten Rates nach sich und so war es doch klüger, zu laufen.Erst kurz vor zwei erreichte Alar Nimalsa schnaufend und keuchend die siconeischen Stadttore. Eine sperrige Wache stellte sich ihm in den Weg.„Wo kommen sie her? Was wollen sie im Stadttum Siconea?", stieß der Koloss mit einer tiefen und erstaunlich klangvollen Stimme aus.„Bitte lassen sie mich durch, ich muss ein Leben retten!"„Müssen wir das nicht alle, wenn wir irgendwo illegaler Weise hinein möchten?" Ein hässliches Grinsen huschte über das Gesicht des eh schon sehr hässlichen Wachmannes. Er schien sich ganz besonders über seinen nicht vorhandenen Humor zu freuen.„Nun, das tut mir zwar sehr leid, aber dann..."Alar streckte seine Hand gerade nach vorne und berührte so den Bauch des Riesen.„Sopor!"Der nervige Wegblockierer sank lautlos vor dem kleinen, alten Magier zusammen und begann laut zu schnarchen. Nimalsa hopste vorsichtig über die schlummernde Wache. Siconea war erreichtHätte er nicht glücklicherweise einige Monate zuvor hier das Elfen-Festival besucht, wäre er wahrscheinlich ewig im siconeischen Straßen- und Gassenwirrwarr festgehangen, doch er konnte sich noch gut an Abkürzungen und Verbindungen erinnern.Er kam gerade rechtzeitig zum Marktplatz im Zentrum der Stadt, auf dem die Hinrichtung „zelebriert“ wurde.Ein in schwarz gehüllter Mann stand mit einer lichterloh brennenden, großen Fackel direkt neben dem gewaltigen Holzberg.In etwa zwei Metern Höhe war eine zierliche, junge Frau festgebunden. Ihre langen schwarzen Haare boten einen harten Kontrast zu ihrer bleichen Haut. Die Lippen waren sehr blass und ließen einen erschöpften Eindruck entstehen. Und als Alar genauer hinsah, konnte er Dutzende kristallartige Tränen erkennen, die auf Leianas Wangen glänzten.Ein Minister, anscheinend im Auftrag des Königs erschienen und in sein bestes Gewand gehüllt, saß in einem großen Sessel auf einer kleinen Tribüne. Er schob seine buschigen Augenbrauen weit nach unten, sodass sie die Augen halb verdeckten, öffnete genüsslich den Mund und lispelte: „Anntssüünddeeeen!"Der Fackelträger nickte und senkte die Flamme, unbeirrt von Leianas verzweifelten Schreien, immer näher an den Scheiterhaufen heran.Als die brennende Lunte schon fast das Holz berührt hatte und die Mundwinkel des Ministers direkt neben seinen Nasenflügeln hingen, murmelte Nimalsa: „Geister der Zeit, helft mir: gelate omnes excepto Leiana!"Ruckartig gefror alles um ihn herum: Das Volk, der Fackelträger und der Minister.Alles, bis auf die tränenüberströmte Magierin inmitten des Geschehens.Alar atmete langsam aus und lief dann schnell auf Leiana zu. Gekonnt löste er ihre Fesseln und sagte: „Los, mein Kind! Wir wollen doch nicht, dass die Blockade der Zeit erlischt, oder? Sie sollen doch denken, du hättest dich entmaterialisiert!"Die Hexe verstand sofort. Zwar kannte sie ihren Retter nicht, aber selbstverständlich tat sie das, was ihr befohlen worden war. Beide Magier rannten an den erstarrten Bürgern vorbei und verließen so schnell es ging die Stadt. Doch erst nach 10 Minuten waren sie durch die Stadttore hindurch in den Grünwald geflohen.Gerade rechtzeitig. Siconea erwachte wieder.Der Fackelträger entzündete den Scheiterhaufen und schrie Sekundenteile später: „Die Höllenhexe ist fort!!!"Eine kleine, fast zahnlose Frau ergänzte: „Und der Greis neben mir auch!" Die Augenbrauen des Ministers, wanderten weiter nach unten, so dass seine Augen ganz dahinter verschwanden, seine Stirn legte sich in tiefe Falten und er meinte: „Die Hexe hat gesiegt. Der alte Mann ist wahrscheinlich die Geisel der Dämonin. Oder er ist tot."Laute 'Buuuh'-Rufe und Angstschreie zerschnitten die Luft und der königliche Abgesandte stampfte wutentbrannt von seiner Tribüne hinunter. „Wer mir die Hexe tot oder lebendig bringt, wird reichlich belohnt!"Im selben Moment legte Alar die geschwächte Leiana im Grünwald auf einen Laubberg. „Ruh' dich aus, mein Kind! Mal sehen, wie viel mir die teure Ausbildung in Heilmagie gebracht hat: „Sanitas!"Eine grüne, transparente Decke legte sich über die Magierin, die gerade dem Tod ins Auge geblickt hatte. Ihre Brust hob sich kurz und sank wieder.Zwar war sie schon halb eingeschlafen, doch Leiana hauchte noch: „Unbekannter, wir sind vermutlich bald die beiden meistgesuchten Personen von ganz Trigonar!"Als sie die Augen geschlossen hatte, meinte Alar lächelnd zu sich selbst: „Lass mich nur machen, es ist schließlich mein Berufsrisiko!“2 MorronLeiana schlief mehr als fünf Stunden. Währenddessen verbrachte Alar seine Zeit mit dem Sammeln von Pilzen, die er zum Abendessen braten wollte. Erst kurz vor Mitternacht öffnete die Hexe ihre Augen.„Hallo, mein Kind!", wurde sie von ihrem Retter begrüßt.„Was haben sie mit mir gemacht? Ich fühle mich so aufgeputscht?!"„Hey, hey, hey, das war mein erster praktischer Versuch in Gesundheitszaubern!"„Oh, tut mir leid, Herr..."„Nimalsa. Alar Nimalsa", stellte sich der Zauberer vor.„Wissen sie, ich bin schon lange Heilerin! Vielleicht kann ich ihnen mal Nachhilfe geben...“Alar musste laut auflachen - Nachhilfe im 175. Lebensjahr. „Sehr gerne, wenn es uns die Zeit gestattet. Doch jetzt müssen wir uns erst einmal mit etwas anderem beschäftigen."Er deutete auf die Umgebung. Leiana nickte zustimmend und setzte an, etwas zu sagen, als sie von ihrem Magen durch ein lautes Knurren unterbrochen wurde.„Hast du Hunger?" Wieder nickte Leiana.„Okay, dann mache ich Abendessen.", sagte Alar.„Wie wollen sie ohne Feuersteine..."„Warte nur ab, mein Kind!" Er senkte die Lider und sagte: „Potestas ignis".„Oh, das ist natürlich auch eine Variante.“Der Grill war schon nach wenigen Momenten bereit. Ein Gestell aus schwebenden Stöcken trug die von Alar gesammelten Pilze. Neben einigen braunen Groß-Äuerlingen, hatte der Magier sogar ein paar der wohlschmeckenden Grünwäldlinge gefunden, die nun von dem einige Zentimeter darunter schwebenden Feuerball geröstet wurden.„Mmmmh, dische Piltsche schmecken delitschiösch, Herr Nimalsa!", schmatzte Leiana etwas später.„Bitte, nennen sie mich Alar, Leiana!"„Wie scholl esch denn jetsch weitergehen, Herr Alar?", fragte die hungrige Hexe.„Nur Alar und ich denke, wir sollten uns erst einmal längere Zeit verstecken."„Und wo, schmatz?"„Ich würde sagen...also, ich hatte gedacht...in...Phalbar!"Vor Schreck fiel Leiana ein Pilz aus dem Mund.„Wa...was?", stammelte sie, als sie den Brocken unauffällig ins Gebüsch schnipste.„Sie meinen, es ist klug, uns in der größten Stadt der Welt zu verstecken, wo es mittlerweile bestimmt Dutzende von Kopfgeldjägern gibt, die nur darauf warten, mir einen Pflock in den Hinterkopf zu rammen?!"Alar erwiderte trocken: „Genau."„Ich glaube, ich verstehe sie nicht so ganz..."„Also", begann Nimalsa zu erklären, „Ich habe einen guten Freund in Phalbar, Salmain, der mir noch etwas schuldet. Er wird uns sicher verstecken und uns helfen, einen Plan auszuhecken, wie wir wieder frei herumlaufen können! Und mein Schutzgott Paullatimor wird es sicher nicht zulassen, dass ich mit einem Loch im Schädel im Reich der Toten erwache!" Leiana überlegte, betrachtete ihren Retter eine Zeit lang und sagte dann: „Danke für alles, Alar. Ich werde schauen, ob ich mich mal revanchieren kann."Schließlich beschloss sie, ihren Fünf-Stunden-Schlaf fortzusetzen, um für den nächsten Tag genug Kräfte zu sammeln. Alar saß noch zwei Stunden leise am Feuer und verbrachte die Zeit mit dem Deuten von Sternbildern. Dann flüchtete auch er in den Schlaf.Die beiden wurden von einem festen Handgriff aus ihren sanften Träumen geweckt. Noch etwas benommen richtete Nimalsa blinzelnd seinen Blick nach oben, dem großen Geschöpf entgegen, dass ihn wach gemacht hatte.Er rieb sich die Augen und versuchte, den widerlichen Geschmack in seinem Mund herunterzuschlucken. Erst nach ein paar Sekunden erkannte er das Wesen.Es war ein Vluk, ein aggressiver Waldbewohner. Sein Körper wirkte irgendwie bedrohlich, durch die spitzen hautfarbenen Ohren, vor allem aber durch das violette, dichte Fell. Die roten Augen strahlten Macht aus und in seinem rechten Ohr steckte ein großer, vergoldeter Ring, der im hellen Licht der mittlerweile aufgegangenen Sonne funkelte.„Was macht ihr in meinem Revier?", raunzte das Wesen.„Oh, wir wussten nicht, dass..."„Verschwindet!"„Ähm, wir wurden verfolgt und sind nur auf der Flucht etwas eingeschlafen...!", stammelte Alar.„Das interessiert mich nicht! Hier ist das Revier von Morron!"„Aaah, mit Morron habe ich also die Ehre!"Das Wesen schien sich nicht zu beruhigen: „Ihr seid ja immer noch da!"„Wir sind ja schon we.." Alar brachte den Satz nicht zu Ende, denn er wurde von einem Faustschlag zum Schweigen gebracht. Ohnmächtig fiel er zu Boden.Sofort griff Leiana ein.„Was fällt dir ein, du widerliches Vieh! Er hat dir doch nichts getan!!!" Schnell hob sie ihre rechte Hand, welche zugleich ihre Zauberhand war und rief einen improvisierten Zauberspruch aus: „Dieser Vluk geht mir mehr als nur auf den Geist, so soll er sich winden, egal wie er heißt!"Von einer Sekunde auf die nächste stürzte der Vluk brüllend zu Boden. „Also...jetzt können wir ja verhandeln."„Wie hast du das gemacht?", flüsterte Morron verärgert.„Tja, nicht alle kämpfen mit Faust und Fuß!"„Du hinterhältige Hexe, ich werde dich..."Weiter kam er nicht, denn Leiana meinte: „Na ja, dann muss ich wohl noch mal zaubern... Das Tier schweigt nicht auf normale Weise, also mache ihn meine Zauberei ganz leise."Kurz sah man einen durchlässigen gelben Streifen über Morrons Mund fahren und schon konnte er nicht mehr sprechen.Langsam kam Alar zu sich. Verträumt sagte er zu Leiana: „Ouuuoo, du hast ja einen Schlag, Morron...oooh..."Sofort merkte er, dass er seine Freundin angesprochen hatte und meinte: „Oooh, mein Kind, du bist das ja. Aber...Wo ist denn dann das Monster?"Morron knurrte hinter der Zauberin, als er sich als "Monster" bezeichnet hörte.Erstaunt ergänzte Nimalsa: „Wow, anscheinend hast DU wirklich IHN erledigt...das ist nichts Persönliches, aber es passiert nicht oft, dass eine zierliche Frau einen großen Vluk besiegt."Leiana lächelte stolz. „Nun, auch ich beherrsche einige Banne, Alar."„Natürlich...und was machen wir jetzt mit ihm?"„Also, ich habe Morron erst mal zum Schweigen gebracht. Ihn einfach laufen zu lassen, ist keine gute Idee, schließlich kennt er uns jetzt. Brauchen wir nicht jemanden, der die Drecksarbeit macht? Wir werden bestimmt so einige Aufgaben bekommen, die weder du noch ich machen wollen. Ich denke, wir sollten ihn fesseln und mit nach Phalbar nehmen."Sofort konnte man aus Morrons Richtung vernehmen: „Mmmmhh! Mmmmhmmmh! Mhhmpfhmpfhmpffff!"„Was denn?!“, raunzte Leiana, hob erneut ihre rechte Hand und meinte: „Morron will uns wohl was sagen, dann soll ihn mein Zauber nicht weiter plagen.“Erneut sah man einen durchsichtigen gelben Streifen, nur dass er sich diesmal in die andere Richtung bewegte. „Ufff", stöhnte Morron, „Hexe! Wenn ihr so hinterhältig seid, mich als Geisel mitzunehmen, dann tut dies bitte ohne Fessel!"„Wieso sollten wir???"„Na ja, diese Sache, mit dem Zusammenbinden, also...ich..."„Was?"„Ich habe ein wenig...nun ja...Angst vor dem Gefesseltsein!" Sofort weiteten sich die Augen von Alar und Leiana. Nach kurzer Stille brachen sie in lautes Gelächter aus. „Ein Vluk, der...hahahaha...der...haha...vor einem Band...haha...Angst hat!! HAHAHA!"„Das ist nicht so, wie ihr glaubt, ihr Menschen! Ein Vluk darf nicht geknebelt werden! Er ist ein wilder und freier Waldläufer! Es ist gegen seine Ehre, ihn zu fesseln! Ich bitte euch nahezu untertänig! Man ist so wehrlos, wenn man zusammengebunden ist! Ich werde euch auch helfen, wenn ihr angegriffen werdet! Ich flehe euch...hey, ich habe eine Idee! Kennt ihr den 'Subjektus'-Zauber?"Immer noch lachend antwortete Leiana: „Ja, aber man kann jemanden nur für ein paar Stunden in einen Untertan verwandeln, wenn derjenige den Spruch sagt!"„Gut. Ich biete euch an, für zwölf Stunden euer Untertan zu werden, wenn ihr mich dann wieder laufen lasst! So fair müsstet ihr dann sein."Als sie sich entgültig beruhigt hatten, wechselten Alar und Leiana Blicke, tuschelten und meinten: „Lieber Morron. Wir könnten dich auf der Stelle töten. Wir sind immerhin die meistgesuchten Personen Siconeas."„Ihr???" Jetzt schmunzelte auch der Vluk.„Heyheyhey, nicht frech werden. Da wir von Natur aus nicht böse sind, denken wir, wir sollten dich am Leben lassen. Allerdings ist uns ein halber Tag Untertan zu wenig. Sagen wir zwei Wochen."Morron versuchte aufzuspringen, doch er wurde ruckartig von Leianas Bann zurückgedrückt. „Seid ihr denn von allen Dämonen verlassen? Ich bin ein Vluk. Ich kämpfe. Ich verhandle nie. Ähm...nun ja...das hier ist eine Ausnahme, aufgrund meiner heiklen Lage. Sagen wir drei Tage."„Eine Woche. Weil wir so nett sind und mir der Anblick eines Vluks so gefällt, der †šheikel†™ sagt ."„Vier Tage."„Hallohoo! Wer liegt hier am Boden? Und wer braucht nur einmal zu schnippen, um zu töten? Hm?"„Eine Woche!", knurrte das Tier. „Nicht länger."„Sehr schön, der Vluk wird vernünftig. Leiana bereitest du die Ausführung von 'Subjektus' vor?"Kurze Zeit später saßen sie zu dritt auf dem Waldboden. „Hiermit mache ich meiner ganzen Rasse eine Schande!", jammerte Morron.„Was bleibt dir denn anderes übrig?", war Alars teilnahmslose Antwort. Und dann fing es an.„Seelen der Unterwerfung", beschwörte Leiana, „hört meinen Ruf. Eine Seele möchte sich mir unterwerfen.“Zwischen ihr und dem Vluk erschien eine Brücke aus Licht.„Er wird euch nun überzeugen, eurer Aufmerksamkeit würdig zu sein." Als er nichts sagte, wurde Morron von Alar angerempelt. „Jaja. Wegen einer hinterhältigen Magierin muss ich hier mitmachen! Also: Ohoho, ihr tollen Seelen, dann macht mich eben zu einer willenlosen, verdammten Geisel dieser Hexe. Jaja, ich bin einverstanden. Und wie.“„Aha, hinterhältig, also", schnaufte die Hexe. „Tja. Dann wünsche ich dir `ne nette Woche. "Morron knirschte mit den Zähnen. Unbeirrt davon schloss Leiana die Augen. Aus ihrer Stirn traten nun gelbe Sterne, aus der von Morron, der plötzlich ziemlich geschockt aussah, rote. Die gelben Sterne waren größer als die roten und verschluckten diese.„Für eine Woche", sagten die Zauberin und das Tier im Einklang. Dann fielen beide nach hinten. Die Brücke aus Licht riss.Alar wusste nicht, ob die Bewusstlosigkeit der beiden zum Zauber gehörte. Vorsichtig tippte er Leiana an der Schulter. Sie rührte sich und erwachte.„Heieiei, hat der Zauberspruch Nebenwirkungen!", lächelte sie.„Was ist mit unserem Freund?"„Er ist noch ohnmächtig, und ich glau..." Er wurde im Satz unterbrochen, als sich Morron wie in Trance erhob.„Ich bin Morron, der Vluk. Ich gehöre zu einem aggressiven Stamm. Meine Führerin ist Leiana. Für eine Woche. Ich werde ihr und Alar Nimalsa für diese Zeit beistehen und nett zu ihnen sein. So wollen es die Seelen der Unterwerfung."„Schön. Es hat geklappt.", grinste Alar.

#4 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 29 November 2003 - 20:38

Sorry, hatte mich nit eingeloggt, ist aber trotzdem Original!

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«


#5 Jürgen

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Geschrieben 29 November 2003 - 21:32

@JuepsHo Ho Ho... immer langsam, mein Freund ! :blink: wenn du deine Kapitel schon vorstellen willst, dann mache bitte einen Link zu einer HP, auf der man deine Story nachlesen kann. Dieser Link kann dann hier gerne stehenbleiben und die Interessierten können darauf zugreifen.Bitte verstehe, wenn wir hier keine seitenlangen Kapitel stehen lassen... dafür ist das Board nicht gedacht. Ich lasse es jetzt hier ein paar Tage stehen und erwarte, dass du den Text an anderer Stelle (andere HP) platzierst. Ich denke, das reicht dann auch für "Werbung in eigener Sache" :rolleyes: Wie gesagt, nicht schlecht, was du da schreibst, aber ein wenig zu umfangreich für ein Board.Jürgen

Bearbeitet von Jürgen, 29 November 2003 - 21:35.

Aus dem Weg! Ich bin Sys-Admin...

#6 Gast_Guest_*

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Geschrieben 29 November 2003 - 21:51

wenn du deine Kapitel schon vorstellen willst ... Bitte verstehe, wenn wir hier keine seitenlangen Kapitel stehen lassen... dafür ist das Board nicht gedacht.

Ich muss es noch lesen bei Gelegenheit, aber es ist doch gar nicht so schlimm, wenn jemand zwei, drei Kapitel vorstellt? Diese Menge ist noch ganz übersichtlich für eine Textvorstellung. Anders wäre es natürlich, wenn Jueps tatsächlich 25 Kapitel platzieren würde.

#7 Jueps

Jueps

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Geschrieben 29 November 2003 - 22:28

ähm, und dem unbekannten nochmal dankeschön fürs rückenstärken.Also jürgen, bis dann! :rolleyes:

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#8 rockmysoul67

rockmysoul67

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Geschrieben 14 Dezember 2003 - 09:47

Da du schon 25 Kapitel geschafft hast, gebe ich dir folgenden Tipp.

Schreibe den Roman fertig, hänge noch ein paar Kapitel dran, mach ein schönes rundes Ende (wie ein Happy-End, der Friede wird wieder hergestellt, die Hauptpersonen heiraten, o.ä).
Druck dir dann die ganze Sache ein Dutzend mal aus und mach ein Dutzend Ringhefte. Dann hast du nämlich etwas Fertiges, dies haben nur die wenigsten Möchtegern-Schriftsteller. Du besitzt dann einen Roman zum Vorzeigen, auf dessen blossen Existenz du Stolz sein kannst. Auch wenn du den fertigen Roman nicht verkaufen wirst, kannst du ihn später immer noch als originelle 'Jugendsünde' verbuchen. :confused:


Ich freue mich, dass du mehr Text hingestellt hast. Das erste Kapitel ist nämlich blosse Erklärung. Das scheint für Anfänger eine gute Lösung zu sein: "O, ich erläutere erst mal alle Umstände, es ist dies und dies, die Situation ist so und so, und die Geschichte fängt dann und dann an." Moderne Romane fangen aber anders an: Sie beginnen gleich mit einem Ereignis mit handelnden Leuten, denen vom Autor Gedanken in den Kopf gesetzt oder Dialog in den Mund gelegt werden. Der Grund, weshalb schon im ersten Kapitel viel los sein sollte, begründet sich damit, dass Leute der Gegenwart keine Zeit aufbringen sich erst durch lange und langweilige Erklärungen zu wursteln. Beim Fluss der vielen Bücher jeden Monat bringen Leute einfach nicht mehr die Geduld auf den Autor einen Anlaufspurt zu gewähren. Es gibt zwei Ausnahmen dieser Regel: Wenn es eine Lesepflicht gibt oder wenn man den Autor persönlich kennt. Die meisten Leute, die deinen (nicht im Buchhandel erhältlichen) Roman lesen, fallen unter einer diesen beiden Ausnahmen. Ändere darum deine Geschichte nicht ab, nehme dir aber den Tipp für zukünftige Arbeiten zu Herzen.

Bei Kapitel zwei und drei legst du richtig los. Es geschieht viel und die Figuren haben einen lebendigen Dialog. Insbesondere Kapitel drei mit dem Vlug ist gut gelungen. Wie kämpfen dieser alte Mann und schwache Frau gegen ein so starken Waldbewohner? Du hast dir nicht nur eine orginelle Lösung (Zauberspruch) einfallen lassen, nein, du schaffst es sogar die Szene auszubauen durch einen Konflikt einzufügen, in welchem der Vlug sich unterwerfen muss (du hast also die Basis-Situation vollständig verändert).

Fazit: Jueps, du hast eine lebendige Fantasie, die du in gute Dialogen und Ereignisse umleiten kannst. Mach den Roman fertig, zeige ihn alle Leute (beeindruckt btw auch die Mädchen), mach die Schule fertig (beindruckt btw auch künftige Herausgeber) und schreibe danach weitere Texte (die sich eines Tages auch verkaufen könnten).

#9 Jueps

Jueps

    Klabauternaut

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Geschrieben 17 Dezember 2003 - 11:34

Oh, vielen Dank. Vieeelen Dank.Der Tipp mit dem spannenderen Anfang, ist echt hilfreich, denn das hab ich mir auch schon überlegt. Wenn du möchtest, schick ich dir irgendwann mal mehr...Danke nochmal

»Ich bin nicht besonders helle, und es dauert ein bißchen, bis ich etwas kapiere. Aber wenn du mir Zeit läßt, dann werde ich lernen, dich besser zu verstehen als irgend jemand sonst auf der Welt.«



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