Walter M. Miller jr.: Lobgesang auf Leibowitz
#1
Geschrieben 30 November 2003 - 20:18
#3
Geschrieben 01 Dezember 2003 - 19:36
#4
Geschrieben 01 Dezember 2003 - 22:16
#5
Geschrieben 02 Dezember 2003 - 20:08
#6
Geschrieben 03 Dezember 2003 - 22:15
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)
#7
Geschrieben 05 Dezember 2003 - 17:14
#8
Geschrieben 06 Dezember 2003 - 21:09
Den kenne ich nicht. Ist der gut? Kapitel 15 Hmh. Ein erstaunliches Buch. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Im Nachhinein bin ich ganz froh, dass ich THE THIRD MIRACLE gesehen und etwas über die Katholen gelernt habe und den langwierigen Prozess, jemanden heilig zu sprechen. Es bedarf eines Fürsprechers und eines Advocatus Diaboli. Nun ja, ich hoffe, wir erfahren noch mal mehr über den seligen Leibowitz und was er in seinem Leben so gemacht hat. Ich habe da so meine Vermutungen ... Wieso Leibowitzens Geist die ganze Zeit auf Erden wandelt ist auch unklar. Also, wir befinden uns in einem dunklen Zeitalter, ca. 2.600 und jeder Handschlag geht langsam von statten. Entsprechend langsam entwickelt sich die Geschichte. Das dann nach einem Drittel die Hauptperson kurz um die Ecke gebracht wird und wir 600 Jahre vorgespult werden, ist ganz schön wagemutig. Ich kann mir nicht helfen, für mich geht es hier mehr um unsere Vergangenheit als um die Zukunft. Und auf irgendetwas will uns Walter M. hier ernst hinweisen, wenn ich bloss wüsste auf was. Die einzige bedeutungsschwangere Stelle, die ich bislang gefunden habe ist in Kapitel 14, etwa wie folgt: es gibt einen nichtmoralischen Logos, eine Absicht des Schöpfers. Diese findet ein verzerrtes und verdunkeltes Abbild in den Kulturen der Menschen. Kulturen gehen unter. Wahrheit und Bedeutung bleiben unsichtbar, bis es wieder eine Auferstehung von Kultur gibt. Allerdings hat bald darauf der derzeitige Abt die wirre Eingebung, dass Alles lächerlich, idiotisch und absurd sei. Wir lesen gespannt weiter.Aus irgendeinem Grund muss ich bei Deinem Namen dauernd an den Film... äh, wie heisst der noch... GODDESS OF 1967, glaube ich, denken
#9
Geschrieben 06 Dezember 2003 - 22:22
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
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#10
Geschrieben 07 Dezember 2003 - 10:33
ich bin natürlich erst am anfang
trotzdem eine stellungnahme
wieder einmal lese ich eines jener bücher welche ich sehr gern mag, weil es in der mitte des 20 jh. geschrieben wurde und somit neben der darstellung der zukunft (wie diese auch immer sein mag) einen kleinen einblick ins leben der 50er und 60er gibt
wie eben bei PKD
das schöne daran ist - man liest zwischen den zeilen ein zweites buch
zweitens ist es nett zu lesen wie man sich damals die zukunft vorstellte (speziell bei DICK), vorstellungen welche sich von späteren SF romanen unterscheiden
dies ist der erste endzeitroman welchen ich mir zur brust nehme und ich bin nicht enttäuscht - verwundert eher dass diese idee (die rückkehr zur alten auslegung unserer religionen) noch nicht im film aufgegriffen wurde und immer nur für action-spektakel wie mad max oder waterworld reicht (zwei filme welche ich trotzdem gut finde)
lg joe http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/cool.png
werde heute ein wenig weiterkommen - versprochen
#11
Geschrieben 07 Dezember 2003 - 22:55
Jawohl, aber hinzu kommt, dass der Autor eine zeitlose Stellungnahme abgibt, was wohl das Zeug ist, aus dem Klassiker gemacht sind.wieder einmal lese ich eines jener bücher welche ich sehr gern mag, weil es in der mitte des 20 jh. geschrieben wurde und somit neben der darstellung der zukunft (wie diese auch immer sein mag) einen kleinen einblick ins leben der 50er und 60er gibt
oder ein Wiederholen-der-Zeit-Roman? So, ich bin jetzt mit Fiat Lux durch. Hier wird nicht nur für die Menschheit, sondern auch für den Leser endlich Licht. Religion und Ratio werden polarisiert. Wer schon immer wissen wollte, welches von beiden besser ist , sollte unbedingt dieses Buch lesen. Die Dialoge zwischen dem Vertreter des Glaubens und dem der Wissenschaft sind absolut packend und topaktuell. Über einem antiken Fragment eines SF-Romans http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/biggrin.png spitzen sich die Fronten zu: wir sind schon dabei, aber sollen wir vom Baum der Erkenntnis essen? Oder lieber doch nicht, da ja Stolz, Eitelkeit und Verantwortungslosigkeit damit einhergehen? M. gibt beiden Seiten gute Argumente und versteht ihre Schwächen bestens. (Die Antwort wird im übrigen auch gegeben). Großartig, wie der Abschnitt endet. Und wieder spulen wir 600 Jahre vor. Ich wünschte, ich könnte Latein. Kann mir mal bitte jemand übersetzen: "Hic est enim calix Sanguinis Mei" ? Impaladies ist der erste endzeitroman
#12
Geschrieben 07 Dezember 2003 - 23:07
#13
Geschrieben 07 Dezember 2003 - 23:22
Wollen wir einfach das dritte, letzte Kapitel 'Fiat Voluntas Tua' im zweiten Thread besprechen? btw. ist nicht höchste Zeit für Vorschläge + Abstimmung für Januar + Februar?Bitte sprecht Euch zu gegebener Zeit ab, was Kapitel/Seitenzahl im zweiten Teil anbetrifft.
#14
Geschrieben 07 Dezember 2003 - 23:28
Dein Wille gescheheWollen wir einfach das dritte, letzte Kapitel 'Fiat Voluntas Tua' im zweiten Thread besprechen?
Bearbeitet von Impala, 07 Dezember 2003 - 23:31.
#15
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 11:03
#16
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 20:22
#17
Geschrieben 08 Dezember 2003 - 20:46
Miller war Amerikaner, Graham Greene war Brite, wenn ich mich nicht irre. Aber nicht so wichtig. Beste Grüße, Ralphgleicher stil - auch ein amerikaner (ist miller amerikaner?)
R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)
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#19
Geschrieben 11 Dezember 2003 - 20:39
hallo .........so ist es! ich bekomme mein latein wörterbuch am montag ausgeliehen - hab den freundeskreis mobilisiert .......von FIAT LUX bin ich nicht so begeistert - das kann sich aber noch ändern - glaub ich jedenfalls lg joeIch wünschte, ich könnte Latein. Kann mir mal bitte jemand übersetzen: "Hic est enim calix Sanguinis Mei" ? Impala
#20
Geschrieben 11 Dezember 2003 - 22:26
#22
Geschrieben 14 Dezember 2003 - 12:32
#24
Geschrieben 14 Dezember 2003 - 19:26
Mir fällt bei Fiat Lux eine gewisse Stiländerung auf im Vergleich zu Fiat Homo. Man merkt irgendwie, dass das Buch über längere Zeit und nicht an einem Stück geschrieben wurde. Es gibt viel mehr Erklärungen. Normalerweise würde ich dies begrüssen, doch Miller hat bewiesen, dass er in der ersten Novelle auch ohne auskommt. Sehr gut gefiel mir jedoch die Beschreibung des Atomkrieges im biblischen Sprachstil.
Ich liebe den Dichter. Die 'Streitgespräche' zwischen ihm und dem Abt machen Fiat Lux sehr lebendig.
Die humorvollste Stelle war das X unter dem Namenschwulst am Ende des Briefes.
Mir gefällt nicht, dass der alte Reisende/Wanderer noch am Leben ist. Ein Unsterblicher? Okay, vielleicht war das in den Fünfzigern eine interessante Wendung und die Unsterblichkeit könnte durch die Strahlung erklärt werden. Doch für mich rutscht durch diesen Umstand (der bis jetzt ohne grossen Einfluss auf die Erzählung ist) der Roman ins Fantasy und aus SF.
Eigentlich weiss ich auch nicht so recht, was er in der Geschichte noch für eine Funktion hat. Wartet der Typ auf einen Messias?
Wo ist Leibowitz in Fiat Lux? Ich vermisse ihn. Ich vermutete, dass seine Schriften sich als sehr wichtig (und falsch interpretiert) herausstellen würden, aber anscheinend ist er nur als Klostergründer wichtig. Es wäre noch toll gewesen, wenn diese 'Homunkuliden'-Theorie (fand ich an sich wirklich originell) auf Leibowitz zurückzuführen wäre, aber der entsprechende Text wird uns Lesern gar nicht vorgeführt! Kommt das noch in der letzten Novelle? Oder hat Miller vielleicht auf ein Schriftstück hingewiesen, welches in den Fünfzigern gerade populär und somit allgemein bekannt war? Ich sehe da nicht so richtig durch.
Fazit: Im Grossen und Ganzen gefällt das Buch weiterhin, aber ein paar Ereignisse sind unklar. Ich hoffe, dass sich im letzten Teil alles einrenkt.
Bearbeitet von rockmysoul67, 14 Dezember 2003 - 19:28.
#25
Geschrieben 17 Dezember 2003 - 18:46
#26
Geschrieben 18 Dezember 2003 - 16:43
#27
Geschrieben 19 Dezember 2003 - 08:12
Ja, das sehe ich auch so.seht ihr das auch so
Irgendwie verstehe ich deinen Satz nicht so richtig, Joe. Das Messias-Thema kommt ja kaum auf. Nur der Wanderer scheint auf jemanden, die Mönchen auf bessere Zeiten zu warten. Ein richtiges Messias-Glauben sieht man somit kaum. Hast du vielleicht den Leibowitz als Angebetenes gemeint?den pseudo-messias ständig im bild
Bearbeitet von rockmysoul67, 19 Dezember 2003 - 08:41.
#28
Geschrieben 19 Dezember 2003 - 16:58
#29
Geschrieben 19 Dezember 2003 - 17:43
Hmm, ich verstand ihn wohl als Unsterblicher, weil er, der Pilger genau so grinst und genau die gleichen Informationen hat wie der Wanderer. Folglich wäre er die gleiche Person. Aber natürlich könnte er auch ein entfernter Verwandter oder "Schüler" des Pilgers sein, also eine Art zweite Leibowitz-Sekte vorstehen, gegründet vom ersten Pilger, der sein Wissen weitergab?Der Wanderer ist bestimmt nur eine Symbolfigur, die aussieht wie Leibowitz, und kein utopisch Langlebiger.
Der Wanderer ist aber auf keinen Fall Leibowitz. Sie werden nur manchmal verwechselt, weil a ) ein Teil der früheren Mönche ihn dafür hielten und b ) die Statue nach den Zeichnungen von Francis angefertigt wurde. Der Wanderer behauptet nirgendwo, er wäre Leibowitz.
Die Homunkuliden (künstlich erschaffene Menschen, menschlicher als Androiden) findest du auf Seiten 295 - 299. Thon Taddeo glaubte kurze Zeit, dass die Menschen ausgestorben wären und alle Leute (inkl. er selbst) - auch wenn sie sich selbst Menschen nennen - kurz vor dem Krieg erschaffen wurden. Abt Dom Paulo rügt aber Thon Taddeo, weil er die Leibowitz-Schriften falsch interpretiert hätte.
#30
Geschrieben 20 Dezember 2003 - 18:47
Aha, ich weiß jetzt wieder, was Du meinst. Kapitel 22. „ A fragment of a play, or a dialogue it seems. I†™ve seen it before, It†™s something about some people creating some artificial people as slaves. And the slaves revolt against their makers. If Thon Taddeo had read the Venerable Boedullus†™ De Inanibus, he would have found that one classified as †˜probable fable or allegory†™." Das ist das, was ich als SF-Fragment bezeichnet habe. Thon Taddeo ist einem Irrtum aufgesessen. Er hat eine Schrift (nicht von Leibowitz), sondern von einem Literaten oder von einer Art Erich von Däniken für eine Dokumentation gehalten. Das fand ich sehr lustig. Es passiert eben auch den Besten ...Thon Taddeo glaubte kurze Zeit, dass die Menschen ausgestorben wären und alle Leute (inkl. er selbst) - auch wenn sie sich selbst Menschen nennen - kurz vor dem Krieg erschaffen wurden. Abt Dom Paulo rügt aber Thon Taddeo, weil er die Leibowitz-Schriften falsch interpretiert hätte.
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