15 Antworten in diesem Thema

[Impala]

Hallo,hat jemand OPERATION JESUS von J.J. Benítez gelesen und kann mir das Ende erzählen? Ich bin irgendwie unwillig, weiter zu lesen.Impala

[rockmysoul67]

Ach ja. Dieses Buch. Das habe ich auch zur Hälfte gelesen (das bringt dich, Impala, also auch nicht weiter). Ich hätte es gerne weiter gelesen, doch leider habe ich das Buch nicht mehr (es ging verloren in einem Umzug). Das Buch ist sehr gut geschrieben und hat eine gute Grundidee (eine Person reist mit einer Zeitmaschine in die Zeit Jesu. Der Mann trifft Jesus und erlebt dessen Kreuzigung mit). Allerdings nimmt der Autor Stellung: Das Buch ist sehr christlich. Ich hätte es gerne gesehen, wenn es ein "Schocker" gewesen wäre: Jesus wäre irgendwie anders, als in der Bibel beschrieben. Aber es hat auch Vorteile, dass der Autor seine Meinung Vorrang gibt. Wenn man den Roman mit dem ähnlichen Buch "das Jesus Video" von Eschbach vergleicht - in welchem die Frage "wie war Jesus" - so gut wie ausklammert wird, freut man sich, dass der Autor seine klare Meinung um die historische Figur Jesus und die christliche Religion klarmacht.Ich habe mal einen Artikel gelesen von einem niederländischen Schriftsteller, der dran war einen Roman fertigzustellen, in welchem Jesus glatt geklont wurden. Wäre noch interessant zum lesen, allerdings habe ich nie mehr was von diesem Projekt gehört. Gibt es noch mehr so ähnliche Romane über Jesus gekreuzt mit der heutigen Zeit?ps. Wollen wir dieses Thema nicht gleich in Buchkritiken verschieben?

[Impala]

Danke, Rocky. Sieh mal an, ich hätte nicht gedacht, dass das Buch bekannt ist. Ich hatte eigentlich erwartet, dass Jesus mit einem UFO angerauscht kommt und dass es noch irgendein Geheimnis um den Alterungsprozess gibt?Ja. Verschieb mal bitte Jemand nach "Buchkritiken". Vielleicht kommt ja noch was zusammen oder ich lese doch noch weiter.Nochmal der Titel:J.J. Benítez, JERUSALÉN. CABALLO DE TROYA 1, 1984 (dt.: Operation Jesus). Erstes Buch einer ganzen Reihe.Der Autor hat neben seinen 40 Büchern, als Journalist, bekennender Christ (keine Schande in Spanien) und Ufologe von sich reden gemacht.Ich glaube, ich erwähnte das Buch mal. Vor 4 Monaten habe ich die ersten 75 Seiten in 2 Tagen gelesen. Die Rahmenhandlung: J.J. Benítez, Journalist, kommt auf die Spuren eines geheimen Dokuments. Muss erstklassige Krimi-Action-Spannung gewesen sein, denn mein Spanisch ist eher mittelprächtig. Für die nächsten 35 Seiten (Erklärung, wie es mit der Zeitmaschine vor sich geht) habe ich ca. 3 Monate gebraucht. Inzwischen sind wir in Jerusalem kurz vor der Kreuzigung angekommen, aber es ist immer noch ein wenig langatmig. Ich meine, ich kann den Stil nicht so genau beurteilen, außer dass er einfach und geradeaus genug ist und vielleicht ein wenig pedantisch. Jedes Fitzelchen wird beschrieben. Ob der Kasten nun 35 cm lang ist oder 30 cm. Und es liegen noch 550 Seiten vor mir.Zwar habe ich Herr der Ringe, immerhin 1.500 Seiten auch auf Spanisch geschafft und Gott weiß, das Buch hat seine Längen. Aber das kannte ich schon und war insofern motiviert und drohte auch nie den Faden zu verlieren. Jeh nun, schaun wir mal ...

[Henrik Fisch]

Hallo rocky,ich habe gerade gestern Abend „Das Jesusvideo“ vom Herrn Eschbach fertig gelesen und habe das Buch deshalb noch ganz frisch in Erinnerung. Du hast zwar Recht wenn Du sagst, dass im Jesusvideo-Buch Jesus nicht die Hauptperson ist und deshalb eine Charakterisierung so gut wie nicht stattfindet. Trotzdem beschreibt Herr Eschbach auf den letzten 50 Seiten Jesus sogar sehr genau: Nämlich so, wie man ihn sich von der Bibel und der Kirche eigentlich auch vorstellt. „Wie war Jesus“ wird also im Jesusvideo keineswegs ausgeklammert. Und das ist auch gut so. Denn der Protagonist wird durch das Video praktisch von Null auf Hundert zum Gläubigen. Nur nicht so, wie es die Kirche gerne hätte. Und das ist wiederum ein interessanter Wandel am Ende des Buches.Wenn ich einen Kandidaten für das Beste der von mir bisher in diesem Jahr gelesenen 30 Bücher nennen müsste, „Das Jesusvideo“ wäre ein ganz heißer Anwärter.Bis dennen,Henrik Fisch

[rockmysoul67]

@ HenrikDachte mir schon, dass meine Bemerkung etwas loslösen würde... ;)Alsdenn: Auch ich finde das Jesus Video ein gutes Buch. Eschbach gehört jedoch nicht zu meinen Lieblingsschriftstellern, weil er oft eine gewisse "Feigheit" bei den Auflösungen der Plots seiner Bücher zeigt. Da denke ich z.B. an Quest, wo sie einen gewissen ganz besonderen Planet suchen. Es scheint zuerst, dass diese Suche den handelnden Personen zu gelingen scheint, um dann diesen Planet eben n i c h t zu finden. Das lässt mich mit einem mulmigen Gefühl zurück. Mir fehlt der Sinn der Sache, die Grundprämisse wurde nicht eingehalten; ich möchte diesen Planet sehen und darüber grübeln (vielleicht auch diskutieren), ob der Autor mit seiner Einstellung recht hat. Dieser Planet wurde mir sozusagen im Buch versprochen ... und dann kommt es nicht dazu. Gleich ist es mit diesem Video: so viel Mühe um das Video zu finden - und dann kommt niemand auf die Idee die Sprache zu übersetzen, bzw. der Zeitreisende kommt nicht auf die Idee eine Rede von Jesus aufzunehmen? Ich nehme mal an, dass Eschbach diese "Verwischung" absichtlich macht: Er schreibt für ein grösseres Publikum und will gar keine Diskussionen losreissen. Anders gesagt: Er will allen zufrieden stellen. Und das gelingt ihm auch sehr gut, mit einer Ausnahme: ICH will über besondere, gerichtete Meinungen lesen. Benitez gibt seine Meinung (auch wenn ich vielleicht nicht einverstanden bin) und löst eine Reaktion bei mir aus. Eschbachs Video-Geschichte fällt unter einfach gut unterhaltenden Literatur, nette Lektüre für am Abend oder am Strand (und das ist ja auch nicht schlecht).Ich hab jetzt Haarteppichknüpfer, Quest, Marskinder, Solarstation und Kelwits Stern gelesen. Gefallen haben mir alle, etwas "gebracht" (weil originell und unerwartet) hat mir nur die "Haarteppichknüpfer".

[tichy]

Hallo Leute, ich kenne noch ein Buch zum Thema "Jesus", das ich als SciFi einordnen würde: "Die letzten Tage des Vatikan" (irreführender Titel, der Vatikan geht nicht unter) von Jacques Neirynck. Kennt das jemand? Ich fand es sehr interessant, wenn auch schriftstellerisch vielleicht nicht der Hit. Der Epilog ist blöde, aber den kann man gut ignorieren. -- tichy

[Henrik Fisch]

Hallo nochmal, rocky,klar löst Deine Bemerkung etwas aus. :DIch habe eine ähnliche Beobachtung gemacht, bezüglich der Auflösung. Allerdings eben gerade nicht die von Dir angesprochenen Punkte. Mir ist dagegen gehörig die Art und Weise der Zeitreise auf den Keks gegangen, nämlich das sie einfach zufällig passiert. Was immer man sich darunter vorstellen mag. Das mit dem Planeten ist bei „Quest“ natürlich wirklich ein wenig doof, was mich aber nicht abhalten wird, das Buch einmal zu lesen. Die Grundidee von „Das Jesusvideo“ finde ich dagegen eigentlich genial.Bis dennen,Henrik FischP.S.: So, und jetzt halte ich wieder die Klappe. Das soll schließlich kein „Jesusvideo“-Thread werden.

Bearbeitet von Henrik Fisch, 03 Dezember 2003 - 15:41.

[Jakob]

Wo wir gerade bei Jesus-Büchern sind: Habe ich das überlesen, oder hat wirklich noch niemand Behold the Man (dt. I.N.R.I. oder die Reise mit der Zeitmaschine ) von Michael Moorcock erwähnt? Ist ein schön kurzer, aufs wesentliche reduzierter Roman mit einer netten, wenn auch früh absehbaren Pointe. Das einzige, was mich ein bisschen genervt hat, war, dass Moorcock so unverholen und eher platt einen Haufen Philosophie/Psychoanalyse verbranten hat. Da hätte er ewtas sorgfältig sein können, aber das gilt ja für die meisten seiner Bücher ...

Trotzdem sehr lesenswertes, verrücktes Buch!

[rockmysoul67]

jemand ... kann mir das Ende erzählen?

Zu meinem eigenen Erstaunen habe ich vorhin das Buch zurückgefunden! Ich war davon überzeugt, es wäre nicht mehr in meinem Besitz. Alsdenn, Impala, nächstes Jahr wird es gelesen und das Ende hier verraten.

[Impala]

Alsdenn, Impala, nächstes Jahr wird es gelesen und das Ende hier verraten. 

Au, fein!

[Impala]

Bin an die suche von diesem buch und finde es nicht mehr. Ich habe es auf spanisch gelesen aber auf deutsch gibt es nicht mehr und ich wollte es an einem guten freund verschenken. Wenn jemand weiss wo ich es finden kann, bin ich sehr dankbar.

Hallo Gast, tja, ich habe ein spanisches Exemplar zu vergeben. Aber das interessiert Dich wohl nicht? Möchtest Du nicht mal eine kleine Inhaltsangabe machen? Aus Anlaß der Kreuzigung (Jesu' - nicht Mel Gibsons) habe ich mir mal wieder die Schwarte vorgenommen. Da ich notgedrungen auf die Sprache achten muß, fällt mir sehr deutlich auf, wie schlecht es geschrieben ist. Nun ist aber wirklich Schluß. Ich habe vorgeblättert und die Theorie entwickelt, daß es sich um eine Nacherzählung der bekannten Story handelt, aus der Sicht eines Mannes, der "dabei war", da er mit einer Zeitreisemaschine in die Vergangenheit gefahren ist. Impala P.S.: I.N.R.I.: mein erstes und mein letztes Buch von Michael Moorcock. Kann mich nur noch erinnern, daß ich ihn ekelhaft fand. P.P.S. (just in case ): "There is a bit of a blarney developing because the Jewish, Anti-Defamation League doesn†™t like the idea that Mel Gibson†™s film of the death of Christ blames the Jews for Christ†™s death. They even went to the Pope to get him to say it wasn†™t the Jews that did it. The Pope knocked †˜em back. He wouldn†™t buy their version. Meanwhile, Mel says Jesus died for everyone†™s sins, and the lead actor who plays Christ in the film tactfully says, †˜Everyone killed Christ.†™ Of course, the Jews did kill Christ because it wasn†™t the Romans, and there wasn†™t anyone else around at the time."

[yiyippeeyippeeyay]

Eine Kurzgeschichte die ich schon ewig suche, von Kyril Bonfiglioli, beschreibt die Kreuzigung aus Sicht eines Jesus, der meint es handele es sich um den Start eines experimentalen Raumschiffs - er ist voll begeistert, nickt der Ground Crew zu, die um das Kreuz herum steht, und verliert dann die Besinnung... Extrem schräg! Brillante, sehr kurze KG, die ich dann prompt verloren hab. Weiß jemand eine Bezugsquelle?

Die beste realistische Kreuzigungsbeschreibung aus einem SF-Buch, die ich kenne, ist von Frank Herbert, aus einem der Destination-Void-Bücher, ich glaub es war Lazarus Effect, bin mir aber nicht sicher. Man konnte es sehen/fühlen/riechen; auch dort war es ein Beobachter aus der Zukunft.

Im SPIEGEL stand: Gibson ist nun auf jeden Fall einer der Ganz Reichen Hollywoods weil er den Film nur aus eigenen Mitteln produziert hat. Ich sehe mir den Film erst mal nicht an. (Bin zwar schon seit Längerem religionslos, aber eines der positiveren Dinge an die ich mich aus der ganzen Jesus-Geschichte erinnere ist dessen Nächstenliebe-Botschaft, und irgendwie denk ich nicht dass das vorrangig bei Gibson's Film rüberkommt - aber frommere Freunde von mir diskutieren genau das mit allen die wollen, und den Gibson-Film gesehen haben, übermorgen abend um 20h00 im Cafe Breakout, Bergmannstr. 22, Berlin-Kreuzberg.)

P.S.: Impala, erst Delany, dann Moorcock, auf deiner Blacklist - wo soll das enden?

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 15 April 2004 - 21:41.

[Impala]

.. beschreibt die Kreuzigung aus Sicht eines Jesus, der meint es handele es sich um den Start eines experimentalen Raumschiffs - er ist voll begeistert...

Hört sich gut an. Ich überlege auch schon die ganze Zeit, wie die gute Geschichte/Roman hieß, die ich mal zum Thema gelesen habe, komme aber bislang nicht drauf.

im Cafe Breakout, Bergmannstr. 22

Im Café Breakout? Ist das nicht so ein Self-Help-Schuppen für trockengelegte Alkoholiker? Na jedenfalls da kann ich nicht.

P.S.: Impala, erst Delany, dann Moorcock, auf deiner Blacklist - wo soll das enden?  http://www.scifinet....tyle_emoticons/default/wink.png

Das stimmt nicht. Delany ist gut. Ich habe bloß keine Herzensaffinität zu ihm. Ballard dagegen ...

[dyke]

Eine Kurzgeschichte die ich schon ewig suche, von Kyril Bonfiglioli, beschreibt die Kreuzigung aus Sicht eines Jesus, der meint es handele es sich um den Start eines experimentalen Raumschiffs - er ist voll begeistert, nickt der Ground Crew zu, die um das Kreuz herum steht, und verliert dann die Besinnung... Extrem schräg! Brillante, sehr kurze KG, die ich dann prompt verloren hab. Weiß jemand eine Bezugsquelle?

Die isfdb.org kennt nur eine story BLASTOFF erschienen in England Swings SF (1968) , Doubleday , hc , $5.95 , 406pp The Space-Time Journal (1972) , London: Panther Books Ltd , pb , £0.30 , 206pp The Space-Time Journal (1972) , Panther , pb The Sapce Time Journal (Hrsg. von Judith Merril) ist bei abebooks mehrfach im angebot Auf Deutsch in keiner Bibliografie gefunden LG Dyk

[yiyippeeyippeeyay]

Vielen Dank, dyke! Blastoff rings a bell!

Den ersten Titel (auch zusammengestellt von J. Merrill) habe ich mir gerade bei Abeb. bestellt. Den Isfdb-URL muss ich mir echt mal merken, den hatte ich schon wieder verlegt.

Eine Jesusgeschichte von einem "Near-SF"-Autor fällt mir noch zur Empfehlung ein: The Judas Gospel (dt.?) von Peter van Greenaway (nicht der Regisseur, der hat kein "van"!). Darin kommt Jesus allerdings nicht so gut weg. M.E. insgesamt spannender und nachvollziehbarer als Jesus-Video. (An Letzterem mochte ich allerdings auch sehr den Effekt den das Video auf einige seiner Konsumenten hat! Sehr menschliche Wendung!)

Van Greenaway baut in seinen Romanen oft eine sehr dichte zynische Weltsicht auf, und man fiebert diesem zynischen Impuls nach bis zum Ende (nach dem Motto: wird die Welt es schaffen, oder unterliegt sie dem Impuls?).