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Fahrenheit 451


13 Antworten in diesem Thema

#1 eRDe7

eRDe7

    Temponaut

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Geschrieben 04 Dezember 2003 - 18:30

Hallo.Gestern habe ich die DVD FAHRENHEIT 451 bekommen. Ich kannte den Film vor einigen Jahren schon fast auswendig, aber nun konnte ich ihn endlich mal im Original sehen.Er wurde ja englisch gedreht, was ganz witzig ist, weil O. Werner einen deutschen Akzent hat und Julie Christie einen extrem britischen (in meiner Erinnerung fand ich die Synchronisation fast besser, hatte aber noch keine Zeit, es nachzuprüfen).Truffaut konnte ja kaum Englisch, was die Sache noch erstaunlicher macht - und es ist sein erster Farbfilm.Der Film ist vermutlich den meisten bekannt, also sage ich dazu nichts. Die Qualität ist sehr gut - und mir fiel erst jetzt auf, wie stark er doch von Hitchcock beeinflusst war. Die Farben, die Musik (Hitchcoks Lieblingskomponist B. Herrmann hat ja auch hier die Musik gemacht), der Vertigo-Effekt usw.Richtig gut sind auch die Specials: Ein Interview mit Bradbury über das Buch, ein Making Of, ein Audiokommentar von Julie Christie, ein Feature über die Musik, Fotogalerie...Drei Sprachen sind enthalten: Deutsch, Französisch, Englisch.Endlich mal wieder eine schöne DVD!Nichts zu meckern (so kenne ich mich gar nicht!).Ralph

R. C. Doege: Ende der Nacht. Erzählungen (2010)

R. C. Doege: YUME. Träumen in Tokio (2020)

 


#2 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 05 Dezember 2003 - 17:11

Nichts zu meckern (so kenne ich mich gar nicht!).

gibts net grüsse aus wien (wo nur gemeckert wird) joe ;) (selbst meckerer - was sonst?) PS: es ist in der tat ein sehr schöner film
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#3 MST

MST

    Ufonaut

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Geschrieben 09 Dezember 2003 - 08:28

Hallo Nachbarn !

Lese gerade das Buch zu FAHRENHEIT 451. Eine DDR-Ausgabe. 1974 erschienen. Es war gerade die Zeit der beginnenden Diaspora, der Flucht fortschrittlicher Leute.
Symbolisch gabe es auch schon Bücherverbrennungen infolge der starken Zensur, was eigentlich gedruckt wurde.
Die Ausgabe des BRADBURY-Buches hatte man prima Lektoren im Verlag DAS NEUE BERLIN zu verdanken, denen SF am Herzen lag. Obwohl man damit auch die Staaten zeichnen wollte, die ein kapitalistisches System hatten.

Das Bild:

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Gruß MST.

#4 Joe Chip

Joe Chip

    The Saint

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Geschrieben 09 Dezember 2003 - 23:25

...... da muss ich natürlich auch was sagen

ich sah zuerst den film - ist echt lang her - oskar werner war super

das buch hab ich vor ein - zwei jahren gelesen - und es ist ein meisterwerk

genau das was mir gefällt

lg joe ;)
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#5 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

    Interstellargestein

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Geschrieben 25 Mai 2006 - 17:03

Ich habe gerade zum ersten Mal die DVD geschaut. Den Film hatte ich schon mal gesehen, aber es war wohl sehr lange her. Die tollen Besonderheiten der DVD wurden ja schon erwähnt; ich muss peinlicherweise zugeben dass ich Truffaut nur als Cameo-SCHAUSPIELER aus Spielbergs Close Encounters kenne - er scheint mir von den Audiokommentaren (übrigens nicht nur von Fr. Christie) her doch auch ein Mensch gewesen zu sein, der den Publikumserfolg sehr brauchte. Ist aber nur ein Eindruck.

Interessant, dass wir diesen Film evtl. in der außerfranzösischen Welt kaum wahrgenommen hätten, wenn Truffaut nicht auf das Geld eines amerikanischen Produzenten (und zufälligen Bradbury-Fan) angewiesen gewesen wäre. Truffaut soll die französich synchronisierte der englischen Fassung vorgezogen haben.

Auch das Buch von Bradbury habe ich mal vor laaanger Zeit gelesen, kann mich aber kaum noch dran erinnern. Interessant, dass er im Interview sagt, es sei sein EINZIGES SF-Werk, und es habe außerdem geholfen den "Playboy" zu starten (Andeutung dort: ohne diesen intellektuellen Input wäre das Nackedeien-Magazin einen ganz anderen Weg gegangen! Evtl. die SF ohne diese OT-Werbung ja auch... :thumb:).

Zum Film: Für mich war die zentrale Aussage zunehmende Verfremdung. Neben vielen guten und einfachen Ideen (z.B. eine Welt ohne Text aber mit Zahlen, dominiert von den bösen Medien TV/Radio/Comics ;)) enthält der Film im Vergleich zu heutigen Filmen wenig Hektik, dafür aber manchmal ruckartige Fokussierung oder Hetzjagdszenen. Die Farbgebung ist auch sehr einfach gehalten, grellrot bedeutet immer die Feuerwehr, besser gesagt das aktive Zensurbüro. Dieses Rot und die immer wieder auflodernden Feuer geben einen bleibenden visuellen Eindruck. Es wird auch sehr deutlich der Hass auf (und am Ende die Liebe für) Bücher gezeigt - die sich wie große weiße Motten und Kakerlaken in den Ecken und Verstecken vieler Häuser sammeln. Schön auch die Idee mit den sich ständig selbst streichelnden Menschen.

Die Form und Nachricht sind sehr einfach und gerade. Allerdings finde ich die Dämoniserung der audiovisuellen Medien auf Kosten der Liebe zu Büchern etwas zu aufgesetzt aus heutiger Sicht. Auch der gekonnte Seitenhieb auf (sprechblasenlose!) Comics ließ sich nicht ganz so glatt schlucken. Sicherlich sind Bücher ein angenehm ruhiges Medium, aber letztendlich sind sie auch nur ein Medium - da kann Gutes und Idiotisches/Verachtendes/Müll transportiert werden. Sicherlich ist es aber eines Zensoren Traum, einfach alle Buchstaben verbieten zu können...

Einige Gadgets der ultimativen Massenmedien sind allerdings (vor über 50 Jahren!) schon erstaunlich prophetisch gewesen, z.B. die Wand-TV-Schirme. Wahret den Anfängen! :o

Letztendlich fand ich den Film auch etwas zu plakativ. Die "world building"-Elemente waren nicht ganz ausgegoren. Z.B. reicht es wohl kaum, dass ein sterbendes "Buch" erst in den letzten Zügen seinen Inhalt an Jüngere überträgt. Und wie kommunizieren Techniker (z.B. die der Hochfahrbahn) dieses Zeitalters eigentlich miteinander ohne etwas Schriftliches? Gibt es "lebende Baupläne"? Irgendwie war die gezeigte Welt etwas ZU leer, um auf Dauer existieren zu können. Das Plakative wird ja außerdem noch unterstrichen durch die Mehrfachverwendung einiger SchauspielerInnen für verschiedene Rollen.

Ich muss das Buch nochmal lesen. Vielleicht hatte der Film ja u.a. nicht die Mittel die Detailliertheit des Buches ab zu bilden? Womit der Filminhalt natürlich auch seine eigene Vermittlungsform (Kinofilm) negativ kommentieren würde! :D

Bearbeitet von yiyippeeyippeeyay, 28 Mai 2006 - 21:42.

/KB

Yay! Fantasy-Reimerei Mitte August...
[..] Verzweiflung beschlich sie im Stillen.

Da ergriff eins der kleinsten das Wort:

"Wenn sich all unsere Wünsche erfüllen,

dann wünschen wir einfach mit Willen

die Wünsche-Erfüllung fort!"

Sie befolgten den Rat und von Stund an war

wieder spannend das Leben und heiter.

Die Kinder war'n froh wie vor Tag und Jahr

und vielleicht gar ein wenig gescheiter.

(BewohnerInnen der Stadt der Kinder, aus der "Geschichte vom Wunsch aller Wünsche", aus Die Zauberschule & andere Geschichten, Neuauflage im Thienemann-Verlag, S. 93, von Ende)


#6 Gast_Jorge_*

Gast_Jorge_*
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Geschrieben 15 Februar 2010 - 19:52

Fahrenheit 451 als Graphic Novel
http://www.eichborn....hrenheit_451-1/

#7 wruge

wruge

    Hauptsachenaut

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Geschrieben 15 Februar 2010 - 21:58

Ich muss das Buch nochmal lesen. Vielleicht hatte der Film ja u.a. nicht die Mittel die Detailliertheit des Buches ab zu bilden? Womit der Filminhalt natürlich auch seine eigene Vermittlungsform (Kinofilm) negativ kommentieren würde! :D

Gibt einige Unterschiede zum Film im Buch.
a.) Linda heißt Mildred


b.) Die Rolle des Feuerwehrhauptmans ist stärker

c.) Clarice im Film ist eine Verschmelzung aus 2 Personen.

d.) Es ist im Buch nicht jede Form von Schrift verboten, sondern nur bestimmte Werke.

Generell würde ich dem Film aber nicht das Zeugnis der groben Vereinfachung ausstellen, da gibt es viel schlimmeres. Ich finde den Film deshalb gut, weil er eine Idee weiter denkt, aus der Zensur wird ein generelles Schriftverbot. Die Stärken des Films liegen meiner Meinung nach nicht unbedingt in der Story-Konstruktion oder in der einfachen, schon fast als platt zu bezeichnenden, Gegenüberstellung "Gutes Buch" - "Böse Bildwand". Die Stärken liegen in der Genauigkeit, mit der Truffaut die Welt ausarbeitet (Pillen werden durch Farben und Nummern anstatt durch Namen bezeichnet, schon im Vorspann wird kein Wort gesprochen...) und in der Auswahl der Bücher (Anhand der Titel denen Montag begegnet und die er liest, lässt sich sein Wandel vom systemkonformen Mitläufer zum Rebell miterleben).


Zum zweiten Aspekt: Der Film wendet sich gegen das Fernsehen, nicht gegen das Kino, was vorm zeithistorischen Kontext durchaus verständlich ist. Truffaut als Kino-Freund (Die Amerikanische Nacht) würde ich eine generelle Abneigung gegen visuelle Formen nicht attestieren wollen.

Bearbeitet von wruge, 15 Februar 2010 - 22:00.

LG 

Wolfgang

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#8 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 28 Oktober 2012 - 21:16

In der Winter-Matinee-Reihe* alter Projektor-ROLLEN-Filme - auf entspr. alten Projektoren gezeigt! - läuft, am 18.11. zum 90. Geburtstag von Oskar Werner, der Film in einem der besten neuen Kinos Berlins, der Astor Film Lounge. Eingefügtes Bild Ich werde da sein!

(Ich verlinke auch einen entspr. Kalendereintrag hierhin.

* Immer einmal im Monat an einem Sonntagmorgen um 11h00; das Kino ist ein "Retro-Erlebnis-Kino" inkl. Buffet-Bar und Tischchen neben jedem Sitz...)

/KB

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#9 alexandermerow

alexandermerow

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Geschrieben 10 November 2012 - 06:49

Ja, die Verfilmung hat was. Die ganze Optik ist irgendwie schräg :)

"Jedes Zeitalter strahlt am hellsten vor seinem Untergang!"
www.alexander-merow.de.tl
https://www.thalia.d...ID33696499.html

https://www.thalia.d...D143787146.html

  • (Buch) gerade am lesen:Timothy Zahn - Der Zorn des Admirals
  • • (Film) gerade gesehen: Black Mass
  • • (Film) als nächstes geplant: Gibt es auch Critters 4?
  • • (Film) Neuerwerbung: Critters 3 (total uncut)

#10 Jaktusch † 

Jaktusch † 

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Geschrieben 10 November 2012 - 22:47

...- läuft, am 18.11. zum 90. Todestag von Oskar Werner....


Das wird wohl der 90.Geburtstag sein, anderenfalls hätte er im Film schwerlich mitwirken können....

Jaktusch
Man erwirbt keine Freunde, man erkennt sie.

#11 yiyippeeyippeeyay

yiyippeeyippeeyay

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Geschrieben 10 November 2012 - 23:01

Korrigiert, Danke!

/KB

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dann wünschen wir einfach mit Willen

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#12 Sierra

Sierra

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Geschrieben 17 April 2016 - 12:37

Vor kurzem wurde eine neue Verfilmung angekündigt (auf der Webpage findet sich auch ein youtube-Video, in dem Ray Bradbury seine Liebe zu Bibliotheken erklärt).

Ich hoffe nur, dass da nicht bloß ein Truffaut-Remake geprobt wird, sondern der Film andere Impulse setzt, Bradburys Roman mutig neu interpretiert.


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#13 TheFallenAngel

TheFallenAngel

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Geschrieben 17 April 2016 - 13:10

Vor kurzem wurde eine neue Verfilmung angekündigt (auf der Webpage findet sich auch ein youtube-Video, in dem Ray Bradbury seine Liebe zu Bibliotheken erklärt).

Ich hoffe nur, dass da nicht bloß ein Truffaut-Remake geprobt wird, sondern der Film andere Impulse setzt, Bradburys Roman mutig neu interpretiert.

 

wenn ich das richtig verstanden habe soll das ja eine serie werden, hatte ich im allg. genreserienthread schon daraufhingewiesen, meine info hab ich hier her.

das nur nochmal der vollständigkeit halber.


Bearbeitet von TheFallenAngel, 17 April 2016 - 13:11.


#14 Sierra

Sierra

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Geschrieben 17 April 2016 - 13:16

Danke -  hatte den anderen Thread übersehen!


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